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Amts- und ÄMigeblatt für den Kmtrgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung — Bezugspreis vietteljäkrl. IN. I SOeinschließl. der „Illustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, beiunserenLotensowiebei allen Neichspostanstalten. T«1.-Kdr.: Amtsblatt. M Eibenstock, Larlsfeld, hundshwel, ^NgkvtUtt Neuheide, GberMtzengrün, Schönheide, Schönhriderhammer, Sosa, Untersttitzengrün, Mdenthal «sw. Fernsprecher Nr.N0. Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock 6». Sech*«»»«. — —' Soimabkild, de« 15. Mm ISIS Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage fü r den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile I2 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Btkanutmachiig. Auf Erund von tz Sd de» Gesetz«» über den Belagerungszustand vom 4. Juni 18SI und Art. 68 de» Ersetze» vom 16. April 1871, bett, die Verfassung de» Deutschen Reiche», »erbiete ich, Werd« au» dem Bereich de» stellv. Generalkommando» XIX. A-K., auher mit au»drückltcher Genehmigung der zuständigen Polizeibehörde (Amt»hauptmannschaft, Polizei- amt, Stadttat), «»»Zufuhren. Der Bereich de» stellv. Generalkommando» XIX. A-K. umfaßt die Kret»hauptmann- schäften Leipzig, Chemnitz, (ohne Amt-Hauotmannschaften Flöha und Mmienberg) und Zwickau. Zuwiderhandlungen gegen diese» Verbot werden nach Maßgabe der bestehenden Be stimmungen mit Gefängni» oder Geldstrafe geahndet. Leipzig, am 18. Mat 1S1S. Stellv. Geunillommiudo XIX. Ameclorps. Le» kO««a»diere»ve General von Schweinitz. Da» Svttknr-Verfahre» über da» Vermögen de» ButtergeschäftSinhaber» in Uihenßtvck wttd nach Abhaltung de» Schlußtermin» hierdurch «ufgehobe«. Eibenstock, den 18. Mat 1S1S. SöiiglitztS Amtsgericht. Musterung betr. Unter Bezugnahme auf di« Bekanntmachung de» Herrn Ziviloorfttzenden der Ersatz- kommtsfion der AuShebung«b»zirke Schwarzenberg und Schneeberg vom 8. Mai 1915 wer den di« in Schönheidt wohnhaften ««««--«-Udete» Landstnrmpstichttge« H Anst gehvt», ferner alle Militärpflichtigen — Rekruten — der Jahrgänge 1895, 1894, 1893, di» beim Klira»nsatzg«schäft zurückgestellt worden find, sowie alle ««««-gebildeter» Land» stnrmPflichtige« I. Aufgebot- der Jahrgänge 1894—1876, die bei dem Landsturw- Musterungen zum Dienst ahne Waste oder zum Arhettsdtenst «»»gehoben worden find, aufgefvrdert, fich Montag, den 17. Mai Vorm. 7,3V Uhr im Musterung-lokale „Zentralhalle" in Eibenstock im nüchternen Zustande, mit reingewaschenem Körper und reiner Wäsche leinzufinden. Be» saubere schriftliche Ausfarberuug ergeht reicht. Milttärpapier« find mitzubringen. Schönheide, am 13. Mai 1915. DerGemtiuvkvorftavd. Meldepflicht Eireberufereer betr. Unter Bezugnahme auf di» in Nr. 46 de» Schönheider Wochenblatt«» erlassene Be kanntmachung wird erneut darauf hingewiesen, daß alle Personen, welche zum Herr« oder zur Marine eingetroffen find, im hiesigen Einwohnermeldeamt« Rathaus, Zimmer Nr. 11, abgemeldet werd«« müflrn. Die Meldungen find nunmehr bi» späteste«- zu« 13. dss. Mts. zu bewirken. Sie dürfen nur an den Barmittags Dienststuude« erstattet werden Nichtbefolgung dieser Anordnung wird nach Ablauf dieser Frist unnachflchtlich bestraft. Schönheide, am 13. Mai 1915. Der Gemeindevorstünd. Erhebung der KartaffelvorrSte betr. Am IS. Mai findet «in« Erhebung der Sartostel-Vorrät« statt. Sie erfolgt mittel» OrtSltsten und wird von freiwilligen Helfern vorgenommen. Die HaushaltungSvor- stände find dafür verantwortlich, daß die Angaben wahrheitsgemäß erstattet werden. Wer wissentlich'unrichtige oder unvollständige Angaben macht, hat strenge Bestrafung zu gewärtigen. Schönheide, am 13. Mai 1915. Der Gemeindevorstand. Demission des italienischen Minifierrats. Eine hochbedeutsame Nachricht brachte uns heute morgen der Draht aus Rom: Der Ministerrat beschloß, seine Entlastung zu überreichen. Damit dürste die bis aufs Aeußerste gespannte Lage ihren Höhepunkt über schritten haben, denn wenn, was wohl zu erhoffen ist, der König die Demission annimmt, ist den Kriegshetzern das Heft aus den Händen genommen und Hoffnung auf Er haltung des Friedens vorhanden. Die bereits durch Son derblatt veröffentlichte Depesche lautet: (Nichtamtlich.) Rom. (3. Mai. Vie „Agemia Stefani" gibt bekannt: Der Minister rat hat in Anbetracht, bah er inbetreff auf die Richtlinien der Regierung in -er internationalen Politik -er Ein tracht und der Zustimmung -er konstitutionellen Parteien entbehrt, -ie angesichts des Ernstes der Lage erforderlich wäre, beschlossen, dem Rönig feine Demission zu überreichen. Der Rönig hat fich seine Entschließungen Vorbehalten. In Galizien bisher 143500 Gefangene. Die Russen aus der Flucht. Wieder ein englisches Linienschiff gesunken. Die Lage der englisch-französischen Truppen in und bei Upern wird immer gefährdeter. Flankenfeuer er stickt schon im Werden ihre Gegenunternehmungen, wäh rend die deutschen Angreifer unter Herzog Albrecht von Württemberg täglich ansehnliche Fortschritte ma chen. So konnten auch die lebten Berichte unserer ober sten Heeresleitung wieder die Eroberung einer östlich von Upern gelegenen wichtigen Höhe sowie eines Stützpunktes melden, durch deren Besitz die „Zange" jedenfalls noch etwas enger zugreift. Die Rettungs versuche der Engländer und Franzosen werden ebenso vergeblich sein, wie die Rettungsversuche der russischen Heeresleitung in Westgalizien. In den Karvaten sind alle Stellungen von der Biala bis zum Dnjestr unhalt bar geworden. Was von russischer Seite an Verstär kung herangeführt wird, gerät mit in den Strudel, der alle«, was oeS Zaren Fahnen folgt, in die Tiefe zieht, und vermehrt nur noch die Verwirrung. Die gewaltige Zange, die alles, was zwischen ihre Kangarme kommt, zermalmt oder fängt, arbeitet dort ganz nach den Wün schen einer hervorragenden Strategie. Die Lawine der verbündeten Truppen wälzt sich weiter und weiter- Sie haben bereits den San überschritten und noch im mer finden die Rüssen keinen Halt. Wo sie noch Wi derstand versuchen, wird er mit Leichtigkeit gebrochen, weil ihnen alle moralische Kraft verloren gegangen ist. Auch in dem Abschnitt von Stryj sind die Russen aus ihren Stellungen geworfen worden. Hier gibt es keine Rettung mehr. Der Zusammenbruch ist voll ständig. Die letzten beiden Hauptquartierberichte lauten: (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 12. Mai. Westlicher Kriegsschauplatz. Feind liche Flieger bewarfen gestern die belgische Stadt Brügge mit Bomben, ohne militärischen Schad'u anzurichten. Oestlich von Upern nah inen wir eine wichtige von schottischen Hochländern vertei digte Höhe. Dünkirchen wurde weiter von uns unter Feuer gehalten. Oestlich Dixmuiden schos sen wir einen englischen Flieger ab. Die zwischen Carency und Neuville, in der Gegend nördlich von Arras in den letzten Tagen von den Franzosen genommenen Gräben sind noch in ihrem Besitz. Im übrigen wurden auch gestern alle Durchbruchsversuche der Franzosen abge- wLesen, ebenso Angriffe östlich und südöstlich Bermelles, gegen die Lorettohöhe, die Orte Ablain und Ca rency lowie gegen unsere Stellungen nördlich und nordöstlich von Arras. Sämtliche Vorstöße brachen unter schwersten Ver lusten für den Feind zusammen. Ein Versuch des Gegners, uns den Hart mann sw eil er köpf wieder zu entreißen, scheiterte. Nach starker Ar tillerie-Vorbereitung drangen französische Alpenjä ger hier zwar in unser auf der Kuppe gelegenes Blockhaus ein. Sic wurden aber sofort wieder da raus vertrieben. Oestlicher Kriegsschauplatz In Gegend Szwale ist ein noch unentschiedenes Gefecht im Gange. An der Bzura wurde ein russisches Bataillon, das einen Versuch zum Ueberschreiten des Flusses machte, vernichtet. Südöstlicher Kriegsschauplatz Unsere Bersolgung zwischen Karpaten und Weichsel ist in vollem Zug? geblieben. Dem Feind wurde auf der ganzen Front weiterhin schwerer Abbruch getan. So nahm eine Kompagnie des 4. Gardcregiments zu Fuß allein 14 Offiziere, darunter 1 Oberst, 4500 Mann gefangen und erbeutete 4 Geschütze, eine bespannte Mafchinengewehrkompagnie nnd eine Bagage. Die verbündeten Truppen überschrit ten den San zwischen Sanok und Dyuow. Wetter nordwestlich erreichten sie die Gegend Brzo- zow -Milec. Die in den Karpaten beiderseits des Stryj kämpfenden Truppen warfen den Feind aus seinen Stellungen. (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 13. Mai. Westlicher Kriegsschauplatz. Oestlich Upern nahmen wir einen weiteren feind lichen Stützpunkt. Am Nachmittag wurden starke französisch.' Angriffe gegen unsere Front Ablain —Neuville unter schweren Ver lusten für den Feind abgewiesen. Das infolge der Festsetzung der Franzosen in unsere vordersten Gräben zwischen Neuville Ca rency ziemlich ganz eingeschlossene Dorf Earency, sowie der Westteil von Ablain wurden in der vergan genen Nacht geräumt. Leider ist auch dabei eine An zahl unserer braven Leute und Material verloren gegangen. Feindliche Versuche, das von nns nordwestlich B c r r y,-a u - B a c in den Waldungen südlich La Ville au Bois genommene Grabenstück wiederzuqe Winnen, blieben erfolglos. Nach starker Artillerie Vorbereitung griff der Feind gestern abend unsere Stellung zwischen Maas und Mosel bei Croir des Carmes an, es gelang ihm, in Breite von 150 200 Metern in unsere vordersten Gräben ein zudringen. In erbitterten Nahkämpfen wurden nn sere Stellungen jedoch wieder völlig von den Fran zosen gesäubert. Eine Anzahl Gefangene blieb in unserer Hand. Zwei französische Block Häuser aus dein Westhange des H a r tm a n n s Meilerkopfes wurden von unserer Artillerie zn- sammengcschossen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Der Kampf bei Szawle steht noch. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die Heeresgruppe des Generalobersten von Mak kenscn erreichte gestern in der Verfolgung die Ge gend Dubiko am San — Lancut an der unteren Wisloki Kolbuszewa nordöstlich Debika. Unter dem Eindruck dieses Vordringens weichen die Russen auch aus ihren Stellungen nördlich der Weichsel. Dort gelangten die Truppen des Generalobersten v Woyrsch, dem Feind dichtanffolgend, bis in die Ge gend südlich und nordwestlich Kielce. In den Kar paten erkämpften österreichisch-nngarische nnd deutsche Truppen unter General von Lins i n g e n die Höhe des oberen Stryj, sie nahmen dabei 3650 Mann gefangen und erbeuteten 6 Maschinengewehre. Fetzt, wo die Ar meen des Generalobersten von Mackensen sich der Fest ung Przemysl und den, unteren San nähern, läßt sich ein annäherndes Bild der Sicgesbente aus der Schlacht beiGorlice und Tarnow nnd der daran anschließen den Verfolgung geben. Diese Armeen haben bisher IVA 5VV Russen zu Gefangenen gemacht, 6 0 G c - schütze und 255 Maschinengewehre mit stür mender Hand erobert. In dieser Zahl ist die Zahl der Gefangenen von den in den Karpaten und nördlich der Weichsel kämpfenden verbündeten Truppen nicht einbegriffen, die sich ans weit über 4V VVV Gefan gene beläuft. Oberste Heeresleitung. (W T. B.)