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« . > * Erscheint täglich abends mit Ausnahme der : Schönhei-erhammer, Sosa, UnterstStzengrün, wildenthal »sw. «el-Slör.: Amtsblatt. ISIS Verantwortl. Redakteur, Dmcker und Verleger: Emil Hannedohn in Eibenstock. 62. I«hv«a««. ' - - --- - - —— Mittwoch, de« 5. Mai Amts- und Anzelgeblatt für den amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Zarnsprecher Nr. 110. Vezug»pr«irviett«Näbrl.M.l.8veinschNeßl. Z la fÜt ElbENstdck, ENks§f(s^, ^NNd§^übEl, L Euürbiuu Neuheidt,Gberstützengra»,Schönheide, ! KchönhSderhammer, Sosa, UnterMtzengra», wildenthal «,w. z Mittwoch, de« S. Mai 1V1S, nachmittags L Uhr soll in der Gastwirtschaft .Zentralhalle' hier 1 «afM mit türk. Plüschke,ug an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Eibenstock, den 4. Mat ISIS. Der Gerichtsvollzieher der Könislicheu Amtsgerichts. An grch Sitg m KWzit«. Eiu Seegefecht in der Nordsee. Die Kämpse der Türken. Die Kunde von einem herrlichen Sieg der deutschen und österreichisch-ungarischen Waffen verkündeten ge stern nachmittag der Draht sowie bald darauf die Glocken und Böllerschüsse. Wie die Oberste Heeresleitung mitteilt, haben die verbündeten deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen nach erbitterten Kümpfen Pie ganze russische Front in Westgalizien von nahe der ungarischen Grenze bis zur Mündung des Dunajec an zahlreichen Stellen durchstoßen und überall eingedrückt. Bekanntlich hat ten sich die Russen, die bis Mitte Dezember die weiter westlich, näher an Krakau, liegende Front Rajbrot- Niepolomize einnahmen, nach der Schlacht von Liwa nowa in Westgalizien am 14. Dezember hinter Gorlize und den Dunajec, mit Tarnow als Stützpunkt, zurück gezogen; sie haben diese Front seit 4^/° Monaten gehal ten und ausgebaut. Etwa mit dem Beginn des Früh lings hat dann eine deutsche Offensive in den Karpaten eingesetzt, die besonders im Orawatal in den letzten Tagen beachtliche Fortschritte machte. Gerade der Bor stotz im Orawatal hat vielleicht die Russen irregeleitet, so daß sie jetzt in Westgalizien anscheinend keine An- grisfe erwarteten. Ms dann plötzlich die Mackensenschen Truppen zum Angriff übergingen, mußten die Russen nach erbitterten Kämpfen ihre Stellungen ar: zahlreichen Orten der Front aufgeben, natürlich unter schweren Verlusten, die noch nicht annähernd zu schätzen sind. Rach der Ausdrucksweise des deutschen Generalstabes ist anzunehmen, daß die Einbuße der Russen, deren Reste srch in schleunigstem Rückzüge nach Osten befinden, an Menschen und Material sehr groß ist. Der Durch bruch der verbündeten Truppen erfolgte von Westen nach Osten, etwa auf der Front zwischen Bartfeld und der Mündung des Dunajec (der Fluß, der an Tarnow vorbei zur Weichsel fließt). Bon der Schnelligkeit der Verfolgung durch die Verbündeten wird das Schicksal des Westslügels, vielleicht sogar der ganzen russischen Karpatenarmee abhänaen. Sollte es gelingen, den flie henden Russen in östlicher Richtung, d. h. in Richtung auf Przemysl, sehr rasch zu folgen, so würde sich die Lage des russischen Karpatenheeres äußerst schwierig, ja vielleicht katastrophal gestalten. Generaloberst von Mackensen, der sieg reiche Feldherr, hat sich in diesem Kriege schon mehrfach ruhmvoll ausgezeichnet. Als Führer der 9. Armee leitete er am 19. und 20. November vorigen Jahres nach dem Rückzug Hindenburgs von Warschau bis hinter die Warthe den glänzenden Stotz in die rechte Flanke der nur schwerfällig folgenden russischen Armee. Dre Kämpfe bei Kutno und Wlozlawek, bei Lodz und Lowttsch zeugen von seiner Führergabe. Wir lassen zu nächst den Bericht unserer Obersten Heeresleitung fol gen, den wir gestern durch Sonderausgabe schon be kannt gaben: (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 3. Mar. Westlicher Kriegsschauplatz. In Flan dern griffen wir gestern nordöstlich von Dpern bei derseits der Straße Poelcappelle—Apern heftig an und nahmen die Gehöfte Fortuin südöst lich von St. Julien. In der Champagne richteten wir durch er folgreiche Minensprenaungen erheblichen Schaden in den feindlichen Stellungen zwischen Souain unk» Perthes an. Zwischen Maas und Mosel fand gestern nur Arnlleriekampf statt. Am HartmannSweilerkopf machten die Franzosen heute nacht vergebliche Angriffs versuche gegen unsere Gipfelstellung. Ein französisches Flugzeug landete ge- kern der Hundlingen westlich Saargemünd. Die bei- den Insassen wurden gefangen genommen. Ein deutsches Flugzeuggeschwader griff g?. stcrn die Luftschiffhalle und den Bahnhof Epinal mit anscheinend gutem Erfolg an. Oestlicher Kriegsschauplatz. Auf der weiteren Verfolgung der auf Riga flüchten den Russen erbeuteten wir gestern 4 Geschütze, 4 Maschinengewehre und machten südlich Mitau wie der 1700 Gefangene, sodaß die Gesamtzahl der Gefangenen auf 3200 gestiegen ist. Russische An - griffe südwestlich von Kalw ar ja mißglückten unter starken Verlusten für den Gegner. Die Russen wurden über die Szeszupa zurückgeworfen und ließen 330 Gefangene in unserer Hand. Auch nordöstlich Skiernewice zogen sich die Russen eine schwere Niederlage zu, wobei sie neben erner großen Anzahl von Toten 100 Gefangene ver loren. , Südöstlicher Kriegsschauplatz. Im Beisein des Oberbefehlshabers Feldmarschall Erzherzog Friedrich «nd unter der Führung des General-Obersten von Mak- kensen haben die verbündeten Truppen ge stern nach erbitterte« Kämpfen die ganze r «s - fisch- Front in Westgalizien von nahe der ungarischen Grenze bis zur Mündung des Dunajec in die Weichsel an zahlreiche« Stellen d«rchstotzen «nd überall einge drückt. Diejenigen Teile des Feindes, die ent kommen konnten, find in schleunigstem Rückzug «ach Oste«, scharf verfolgt von den verbündeten Truppe«. Die Trophäe« des Sieges lasse« sich noch nicht annähernd übersehe«. Oberste Heeresleitung. (W. T. B.) Während in der Meldung unseres Großen Haupt quartiers entgegen den gestern hartnäckig verbreiteten Gerüchten sich keinerlei Angaben über die Zahl der gemachten Gefangenen oder erbeuteten Geschütze usw. befinden, sondern nur der Hinweis, daß sich die Sieges beute noch nicht annähernd übersehen lasse, auf ihre Größe schließen läßt, gibt der auch noch gestern abend durch Sonderblatt verbreitete österreichisch-ungarische Gcneralstabsbericht die Zahl der von unseren Verbün deten gemachten Gefangenen auf 3000 an: Wien, 3. Mai. Amtlich wird verlautbart: Vereinte österreichisch-ungarische und deutsche Kräfte haben gestern den Feind in seiner seit Mo naten hergenchteten und besetzten Stellung in West-Galizien angegriffen und haben ihn auf der ganzen Front Malastow-Gorlize-Gromnik und nördlich davon geworfen, ihm schwere Ver luste zugefügt, über 8000 Gefangene gemacht, Geschütze und Maschinengewehre in bisher noch nicht festgestellter Zahl erbeutet. Gleichzeitig erzwangen unsere Truppen den Uebergang über den unteren Dunajec. An der Karpatenfront, in den Beskiden Lage unverändert. In den Wald larp aten ha ben wir in neuerlichen Kämpfen östlich Koziowa Raun, gewonnen, den Feind aus seiner Stellung gewor fen und seine Gegenangriffe blutig abgeschlagen, dort mehrere hundert Gefangene gemacht und drei Ma schinengewehre erbeutet. Auch nördlich Osmalo- d a wurde der Feind von mehreren Höhen zurück geworfen und erlitt schwere Verluste. Auch dort noch Kampf im Gange. An der russischen Grenze zwischen Pruth und Dnjestr nichts Neues. Der Stellvertreter des Chefs des Gencralstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Zu den Vpern-Kämpfen liegt uns aus Lon don folgende englische Betrachtung vor: „Daily News and Leader" beklagen sich, daß bisher keine genauen amtlichen Berichte über den letzten Kampf hcrausgegebcn sind. Die deutschen Berichte sind schein bar immer so aufrichtig und so wohlüberlegt aufge setzt, daß sie Eindruck von Sieges nachrichten vortäuschen und damit bei den Neutralen mehr Eindruck machen, als ihnen zukommt. Aus der deutschen Presse geht nicht hervor, ob die Kämpfe der Anfang eines regulären Vormarsches seien, immerhin beweisen sie, daß Deutschland die Initiative des Angrisfs in de» Hand behält. Die Deutschen wußten von dem bevorstehenden Angriff auf die Dardanellen und wuß ten auch die Unterbrechung der Schiffahrt zwischen Holland und England zu deuten. Es ist oaher »ehr na türlich, daß sie uns zuvorkommen wollten. Aus diesen: Grunde haben die Ereignisse in Flandern und bei Ver dun militärische und politische Bedeutung. Reicheres Nachrichtenmaterial ist heute wieder über die Kämpfe z«r See eingegangen. Leider müssen wir aber neben Erfolgen auch von dem Verluste zweier deutscher Vor- pcstenboote berichten, die nach ehrenvollem Kämpfe der englischen Uebermacht erlagen: Perlin, 3. Mai. (Amtlich.) An: 1 Mai nach mittags hat ein deutsches Unterseeboot bei Galloper-Feuerschisf den englischen Torpedobootszer- störcr „Recruit" durch Torpedojchuß zum Sin ken gebracht. Am gleichen Lage fand in oer Nähe von Noordhinder-Feuerschiff ein Gefecht zwischen zwei deutschen Vor posten booten und einigen bewaffneten englischen Fisch Dampfern statt, bei dem ein englischer Fischdampfer ver nichtet wurde. Eine Division englischer Tor pedoboots Zerstörer griff in das Gefecht ein, das mit dem Verlust unserer Borpostenboote endigte. Laut Bekanntgabe der britischen Admiralität wurde der größte Teil der Besatzung ge rettet. Der stellvertretende Ches des Admiralstabes: lgez.f Behncke. Glücklicherweise stehen diesem unseren Verlust aber beträchtliche Erfolge gegenüber: London, 3. Mai. Nach einem Reutertelegramm ist das englische Kanonenboot „Colonia" von einem deutschen Unterseeboot torpediert worden u. zwar in der Nähe des Leuchtschiffes Noordhindcc. 7 0 Mann der Besatzung sind ertrunken, obwohl ein nordischer Dampfer zu Hilfe eilte. Das Untersee - bcot wird von englischen Torpedojägern verfolgt. London, 3. Mai. Das Handelsamt gibt bekannt, daß der Trawler (kleines Hilfskriegsschiff, wie sie zum Minensuchen, Minenlegen usw. verwendet werden) „Stirlin" aus Grimsby wahrscheinlich auf eine Mine gestoßen und mit der ganzer: Mannschaft gesunken ist. Aberdeen, 3. Mai. Drei Fischdampfer, die hier etngelaufen sind, berichten, daß sie heute früh von deutschen Unterseebooten verfolgt wur den und sahen, wie zwei andere Fisch dampf er aus Aberdeen durch Schüsse von den Unterseeboote«: versenkt wurden. London, 3. Mai. «Meldung des Reutersckjen Bureaus.) Nach Telegrammen von den Scilly-Jnseln meldete ein Fischerfahrzeug, es habe am 2. Mai um '/z12 Uhr vormittags gesehen, wie ein deutsches Unterseeboot nordwestlich vom Leuchtfeuer von Bishop einen Dampfer beschoß Lloyds erfährt aus Killrujh, daß der Fischdampfer „Fulgent" von einen: Unterseeboot in den Grund gebohrt ist. Der Fischdamp ser „Angla" brachte ein Boot mit neun Ueberlebcn - den und dem Leichnam des Kapitäns, der erschossen worden war, an Land. Ein zweites Boot wird ver mißt. Aus Penzance erfährt Lloyds, daß der sran zösische Dampfer „Europe" von einem Unterseeboot torpediert worden ist. Die Besatzung ist gerettet. Lloyds erfährt aus Scilly, daß der amerikanische Dampfer „Gulflight" gestern torpediert wurde. Ein Mann ertrank, ein anderer wird vermißt. Das Fahrzeug wurde weggefchleppt und alle anderen Mitfahrenden gerettet. Ueber die Betätigung der deutschen Ostsee- Flotte liegt gleichzeitig eine Nachricht aus russischer Quelle vor: Von der russischen Grenze, 1. Mai. „Go los Moskwi" meldet der „N Z." zufolge aus Libau, daß im Verlaufe der letzten Tage mehrfach deutsche Seestreitkräfte an der russischen Küste bei Pclangen gesichtet worden sind, und daß ein kleiner deutscher Kreuzer in der Nähe von Po langen an zwei Tagen die russischen Feldbefestigun gen beschaffen habe. Da die russischen Truppen nicht über größere Geschütze verfügten, konnten sie das Feuer d s deutschen Kreuzers nicht wirkungsvoll .-«'widern.