Volltext Seite (XML)
Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung - * Tcl.-Kdr.: Amtsblatt. Berantwortl. Redakteur, Dmcker und Verleger. Emil Hannebohn in Eibenstock -—— —.— — sr. Aah*sa«g. —-— SS. Soiilltllg, de« 18. April ISIS. Fernsprecher Nr. 11V. ! Erscheint täglich obends mit Ausnahme der Sonn- und Zeiertage für den folgenden Tag. » Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Z Pfennige. ImamtlichenTeilediegespaltene t Zeile 30 Pfennige. str Eibenstock, Larlsseld, hundrhüdel, ^UUrvtUek Neuheide,Gberftützengrün,Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, Unterstiitzengrün, Mldenthal «sw. t Bezugspreis vierteljährl.M.1.50einschließl. des „Jllustr. Unterhaltungsblatts" und der i HumoristischenVeilage,.Scifenblasen"inder ) Exp edition, bei unseren Voten sowie bci allen Üeichspostanslalten. Landsturmmusterung. Unter Bezugnahme auf di« erlassene Bekanntmachung de» Herrn Ztoilvorsigenden vom 9. ds». Mt»., Landsturmmusterung betr., werden die hier wohnhaften Gestellung«pflichttgrn aufgefordert, pünktlich zum MusterungUrrmine zu erscheinen. Schrifrliche Vorladung er geht nicht. Schönheide, am 15. April 1915. Der Gemeindevo r st and. Nachdem di« Ergebnisse der dietjährigen Gemeindeanlagenschätzung den Beitragöpflich- ttgen bekannt gemacht worden sind, werden in Gemäßheit der Bestimmung in H 29 Absatz 4 des hiesigen GemeindeanlagenregulativS vom 16. Juli 1902 alle Personen, welche hier ihre Sleuerpflicht zu erfüllen haben, denen aber die Steuerzettel nicht haben behändigt werden können, aufgrfordert, wegen Mitteilung de» Einschätzung-ergebniffeS sich bei der hiesigen Steuereinnahme zu melden. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, daß am 15. April 1915 der 1. Termin der dieSj. Gemeindeonlagen, sowie der 1. Termin Gemeindegrundsteuer fällig und daß nach Ablauf der zur Zahlung nachgelassenen oierzehnlägigen Frist gegen etwaige Restanten im Wege de» Mahn- und bezw. ZwangSvollstreckung-versah en« oorgegangen werden wird. Schönheide, am 14. April 1915. Der Gemein der^at. Akmals eiu Zeppelin in England- Kümpfe in Mesopotamien. — Ein Dreiver bandsangebot. In unserem gestrigen Bericht des Großen Haupt quartiers ist ein kleiner Fehler richtig zu stellen: Bei Kalwarja sind nicht 1400, sondern nur 1040 Russen ge fangeil genommen worden. Wie schon in voriger Nummer gemeldet, haben deutsche Marineluftschiffe am Abend des 14. April mehrere Ortschaften in der Nähe der Tynemündung, unweit Newcastle, bombardiert. Kaum 24 Stunden später, in der Nacht zum 16. April, ist, wie aus den nachfolgenden Meldungen hervorgeht, durch deutsche Zeppeline ein zweiter Besuch abgestattrt und eine Reihe verteidigter Plätze an der südlichen Ost küste Englands mit Bomben belegt worden. Unser Ad miralstab meldet darüber: Berlin, 16. April. «Amtlich.) In der Nacht von« 15. zum 16. April haben M a r i n e l u f ts ch if fe mehrere verteidigte Plätze an der südlichen englischen Ostküste erfolgreich mit Bomben beworfen. Die Luftschiffe wurden vor und bei den Angriffen heftig beschossen; sie sind unbeschädigt zurückgekehrt. Der stellvertretende Chef des Admiralstab.'s: Behncke. London, 16. April. «Meldung des Reuterschen Bureaus.) Heute früh 12 Uhr 10 Minuten erschienen zwei deutsche Luftschiffe über Maldon-Esjex und warfen vier Bomben ab, die keinen Sachschaden verur sachten. Die Luftschiffe warfen ebenfalls Bomben auf das Heybridge-Becken ab. Drei Kilometer weiter wur den einige Häuser in Brand gesteckt. Gegen 1 Uhr 15 Minuten morgens erschien ein deutsches Luftschiff von der See her, überflog Lowestoft südlich Aar mouth) und warf 3 oder 4 Bomben in der Nachbarschaft ab. Man vernahm bald drei Explosionen und sah ein Holzlager in Flammen. Eine Frau ist leicht verletzt. 3 Pferde in einem Stall wurden getötet. Ueber South- bold wurden 6 Bomben abgeworfen. Die Luftschiff? kehrten seewärts zurück. Ein deutsches Flugzeug hat ebenfalls England be sucht: London, 16. April. „Reuter" meldet: Eiu deutsches Flugzeug warf heute mittag über Sittingbourne Faversham in Kent Bom ben ab. Aus Württemberg und Baden liegen schon wieder Nachrichten von Angriffen französischer Flieger vor, wobei wiederum Zivilpersonen getötet wurden: Stuttgart, 16. April. Wie das Stellvertre tende Generalkommando bekannt gibt, sand heute vor mittag gegen 10 Uhr ein Angriff eines fran zösischen Doppeldeckers ruf die Pulver fabrik Rottweil statt. Der Flieger, der vom Ab wchrlommando sofort mit Feuer empfange« wurde, warf einige Bomben ab. Dadurch wurden zwei Zivil personen getötet und eine schwer verwundet. Der Materialschaden ist gering, der Betrieb der Fabrik nicht gestört. Der Flieger, dessen Maschine durch Tref fer Schaden erlitt, flog in südwestlicher Richtung weiter. Basel, 16. April. Heute früh wurden auf dem neu angelegten Südbahnhof der benachbarten badi schen Gemeinde Haltigen von französischen Fliegern Bomben abgeworfen und zwei Wagen zerstört. Auf dem Bahnhof entstand ein Brand. Hier war das Platzen der Schrapnells der Abwehrkanonen auf der Tüllinger Höhe am lichtblaue» Frühlings himmel deutlich zu beobachten. Der Flieg.r entkam jedoch ungetroffsn Freiburg (Breisgau), 16. April. Bou deu bci deu gestrigen Bombenwürfen eines feindlichen Fliegers Schwerverletzten sind inzwischen zwei weitere Personen gestorben, so daß sich die Zahl der Todesopfer auf acht erhöht. Schwerverletzt liegen noch weitere acht Personen darnieder, leichtverletzt sechs. Bon der öfterreichisch-ungartfchen Front liegen heute nur Nachrichten von kleinere« Kämp sc« vor. Ein von den Russen zum Osterfeste uachgc suchicr Waffenstillstand wurde abgelehnt: Wien, 16. April. Amtlich wird verlautbart vom 16. April mittags: In Polen wurde ein rus sischer Angriff bei Blogic, östlich Petrikau, abge wiesen. An der unteren Nida schoß unsere Ar tillerie ein russisches Munitionsdepot in Brand. Mehrere Schützengräben der Russen, welche in unserem wirkungsvollsten Geschützfeuer la gen, wurden vom Gegner unter großen Verlusten fluchtartig verlassen. In den Karpaten kam es nur im Waldgebirge zu vereinzelten Kümpfen. Bor- gehende russische Infanterie wurde, wie immer, un ter bedeutenden Verlusten abgewiesen: 450 Gefan gene; partielle Kämpfe im Stryjtale brachten wei tere 268 Gefangene. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstaves: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Berlin, 16. April. Ueber die im Karpatenraum zurückgedrängten russischen Angriffs-Bewegungen schreibt Major Moraht im „Berliner Tageblatt": In den Ostertage« erschien ein russischer Parlameutär vor den österreichische« Stellungen und verlangte, zum Erz Herzog Joseph geführt zu werden. In einem Schreiben bat der russische Kommandeur unter Anerkennung des Heldenmuts und der Standhaftigkeit der österreichische» Truppen um einen dreitägigen Waffenstillstand, um das Osterfest auf beiden Seiten ungestört begehen zu können. Der Erzherzog lehnte dies Ersuchen mit höflichen Worten ab. Daraufhin setzte am nächsten Tage der große Ansturm der Russen ein. Derselbe Be richterstatter schreibt: Ein Augenzeuge erzählte, baß die russische« Soldaten haufenweise mit dem Ruse „Ger- mani, Germani!" davonliefen, als sic unvermutet die Pickelhauben erblickten. Nach dem Grund ihres Schreckes befragt, antwortete» die Gefangenen-: „Die Deutschen loshauen auf uns so grob!" Ueber die Ricsenverluste der Russen in den Karpaten sickert nach und nach die volle Wahrheit durch: Stockholm, 15. April. Die russische» Ver - luste namentlich in den Karpaten in der letzten Hälfte des März werden selbst in Meldung?« aus Petersburg als s eh r bedeutend bezeichnet. Die Zahl der Toten in diesem Zeitraum ivird auf 100000 und die der Schwer- und Leichtverwundeten auf 200000 geschätzt. Trotz des Abtransportes der Leichtverwunde ten in Gegenden, die weit außerhalb des Kampfge bietes liegen, sind die Lazarette überfüllt. Die Be förderung der Verwundeten geschieht nur des nachts, um die Unruhe der Bevölkerung nicht noch zu steigern. Da die Angriffe gegen Deutschland und Oesterreich Ungarn bisher stets mit schweren Mißerfolgen endeten, will man den Türken erneut zu Leibe gehen, ob mit besserem Erfolg als bis her, darf wohl stark bezweifelt werden: Mailand, 16. April. Der Kriegsberichterstatter Magrinl berichtet aus Petersburg von großen Vorbereitungen zu einer neuen Aktion ge gen den Bosporus und die Dardanellen. In Odessa, Sebastopol und Nikolajew stehen drei Ar meekorps bereit und im Hafen von Sebastopol liegen über hundert Transportschiffe. In Sebastopol nun de« die deutschen und österreichischen Untertanen aus gewiesen. Die neueste Meldung aus oem linkische« Haupt quartier besagt: Konstantinopel, 16. April. Aus den« Haupt quartier wird mitgeteilt: Gestern nachmittag beschoß ein feindlicher Panzerkreuzer iu größeren Zeitab stände« ««d ohne Erfolg die Befestigungen der Darda nelleu von der Einfahrt aus. Vier Granate« aus un seren Batterie« trafen de» Panzerkreuzer, auf dem eiu Braud entstaub Das Schiff fuhr sofort in der Richtung auf Tenedos zu. Die russische Flotte beschoß gestern Eregli und Zunguldak und dampfte hieraus in nördlicher Richtung ab. Ihr ganzer Erfolg war die Versenkung einiger Segelschiffe. Auf den an deren Kriegsschauplätze« keine Veränderung. Wir fin den die zeitweilige, zweck- und erfolglose Beschießung von Ortschaften durch Schiffe, die beständig an der syrischen Küste kreuzen, nicht wert, als Kriegsereignisse verzeichnet zu werden. In Mesopotamien haben die türkischen Trup pen die Offensive gegenüber den Engländern ergriffen. Nach einer amtlichen Londoner Meldung sind sie mit Verlusten zurückgeschlage» worden. Warten wir erst einmal die türkischen Meldungen über das Gefecht ob Smyrna beabsichtigten die Verbündeten demnächst er ncut anzugreifen: Amsterdam, 16. April. Aus Loubou wnd amilich gemeldet: 23 000 Türke«, Kurde« und Araber Huben mit 28 Kanonen Montag und Dienstag Bri tisch-Shaiba in Mesopotamien angegrif fen. Britische Truppen gingen am Dienstag zum Ge genangriff vor, wobei sie den Feind nach Norden ver trieben, 18 Offiziere, 300 Mann mit zwei Kanone« und mehreren Fahnen gefangen nahmen. Die briti schen Verluste am Montag betrugen 9 Tote, 1 Offi ziere, 23 Mann und 65 Inder wurden verwundet Athen, 16. April. Aus Mythileue wird bc richtet, daß nach sicheren Nachrichten eine Wieder aus nähme des Angriffes der Verbündeten ge gen Smyrna bevorstehe. Es soll beschlossen worden sein, zuerst mit Hilse eines Landungskorps Tschesm? zu besetzen, und cs zur Basis der Operationen gegen Smyrna zu machen. Die Türken habe» aber die Zwi schcuzeit benutzt, um Stadt uno Hafen stark zu befesti geu. Am Eingang des Hafens wurden neue Minen ge legt und verschiedene alte Handelsdanipser versenkt. Zwischen Mythilene und der Küste wurde eiu großer französischer Transportdampfer voller Truppen beob achtet, der nördlichen Kurs hatte. An Bulgarien gedenkt der Dreiverband mit neuen Lockmitteln heranzutreten; es dürfte auch diesmal verschwendete Liebesmühe sein: Köln, 16. April. Der Korrespondent der „Köln Ztg." in Sofia meldet: An zuverlässiger Stell? heißt cs, der in der vorigen Woche hier eingetroffen? frühere erste Dragoman der englische« Botschaft in Konstantinopel, Fitzmaurice, sei beauftragt, hier zu untersuchen, ob Bulgarien geneigt sei, zur Er oberung Kvustautiuopels mitzuwirkeu oder wenigstens die russische Besatzungsarmce über Butga rieu vorrücken zu lassen, gegen die Zusicherung des ganzen Gebietes, das Bulgarien am Anfang des zwei ten Balkankriegcs besetzt hatte. Der Bosporus, Konstantinopel, die Halbinsel Gallipoli und die Dardanellen sollen internationali siert werden Die betreffende« Eröffn«ttgen würden allenthalben die kühlste Aufnahme finden. Bulgari?« sei entschlösse», die Neutralität bcizubehalte». Fitz maurice sei vorderhand der Gesandtschaft in Sofia zu geteilt worden. In Roni erfuhren die Wünsche der Radikal?« nach einer Beteiligung am Kriege, selbstverständlich auf