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Amts- Md Anzeigeblatt für den L^mtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung s Lib-Nsto», LarkM, hundsWel, iLUllbvlUll Neuheide,GberMengran Schönheide, f Schönheiderhammer, Sosa, UnterMtzengrün, Mdenthal usw. s," Fernsprecher Nr. NO. Drucker und »erleg« - EmtlHannebohn, oerantwortl. Redakteur: ErnstLindemann, beide Eibenstock. — — — ... — «r. Aahr««»a. ' ' —' SV. SoMag, dcu 14. März ISIS. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage fiirden folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaluge Zeile 12 Pfennige. Im amtkichenTeile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Bezugspreis Vierteljahr!. IN. I SO einschliehl. des „Illustr. Unterhaltungsblatts" und der Humoristischen Beilage „ Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Ueichspostanstalten. He1.-Atzr.: Amtsblatt. Sämtliche hiSherigen Z«laff«nge» van Srastfahrzeugen zum Verkehre auf öffentlichen Wegen und Plätzen erlösche« mit dem 14. März 1818 — Verordnung de» Bundesrat» vom 25. Februar 1915 —. Die wirkungslos gewordenen A«lass««g-deschet«tg»«-e« sind, soweit die Eigen tümer der Kraftfahrzeuge im Bezirke der Kgl. AmlShauptmannschaft Schwarzenberg wohnen, unverzüglich bei der «»terz.tchnete« Amt-Hauptmaunschaft adzultefer«. Die Kömgluhe Amlöhau-tmannschast Sümarzenberg, am 10. März 1915. MM die KmWckhe! Ikilk Mtckgtu dkl Acht«. Wirtsame Kapcrtütiglcit des Hilsskreuzers „Prinz Eitel Friedrich". — Die Kat-alen- lämpfe. Schlag auf Schlag prasseln jetzt deutsche Hiebe im nördlichen Teile Russisch-Polens auf Nikolai Nikola- jewitschs Scharen hernieder. Zunächst wurden die süd lich Augustow angesetzten russischen Truppen vermehr tet und gleich darauf sind die Russen nun auch nördlich des Augustowoer Waldes geschlagen, und zwar so ge schlagen, daß nur der beschleunigtste Rückzug auf die Festung Grodno die Fliehenden vor der völligen Nie derlage rettete. Aber auch bei Ostrolenka und Pras- cnysc hat der deutsche Stahl seine alte Wirkung aus- üben können; denn auch hier sind unsere Operationen von bestem Erfolg begleitet gewesen. Diese neuen be deutenden Erfolge teilte unsere Oberste Heeresleitung gestern in folgendem Telegramme mit: — (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 12. März. Westlicher Kriegsschauplatz. 2 feind liche Linienschiffe, begleitet von einigen Torpedo booten, feuerten gestern auf Bad Westende mit über 700 Schuß, ohne irgend welche» Schaden anzurichten. Als unsere Batterien in Tätigkeit tra ten, entfernte sich das feindliche Geschwader. Eng lische Kräfte, die sich in Neuve Chapelle festsetzten, stießen heute Nacht mehrere Male in östlicher Rich tung vor. Sie wurden zurückgeschlagen. Auch nörd lich von Neuve Chapelle wurden gestern schwächere eng lische Angriffe abgewiesen. Der Kampf in jener Gegend ist noch im Gange. In der Champagne herrschte im Allgemeinen Ruhe. In den Boge fen war wegen heftigen Schneetreibens die Gefechts tätigkeit nur gering. Oestlicher Kriegsschauplatz. Nördlich des Augustowoer Waldes wurden die Russen geschlagen. Sie entzogen sich durch schleunigen Abmarsch, in Richtung Grodno einer völligen Niederlage. Wir mach ten hier über 4000 Gefangene, darunter zwei Regimentskommandeure und eroberten drei Geschütze und zehn Maschinen-Gewehre. Auch aus der Gegend von Augustow hat der Feind den Rück zug auf Grodno angetreten. Nordwestlich O st r o - lenka machten wir einen Angriff; drei Offi ziere und 220 Mann gefangen. Nördlich und nordwestlich von Prascnysc schritt unser Angriff fort. Ueber 3200 Gefangene blieben hier gestern in unseren Händen. Zwei große Siege haben sich die Russen in ihren amtlichen Bekanntmachungen zugeschrieben; den Sieg bei Grodno und den bei Prascnysc. In beiden Schlach ten behaupten sie je zwei deutsche Armeekorps geschla gen oder vernichtet zu haben. Wenn die russische oberste Heeresleitung im Ernst dieser Meinung war, so werden die Ereignisse der letzten Tage sie über die Kampseskraft unserer Truppen eines anderen belehrt haben. Ihre mit so beredten Worten verkündete Offensive von Grodno durch den Augustowoer Forst ist bald gescheitert. Die Erfahrungen der dort vorgegangenen Truppen schildern die ersten Sätze un serer heutigen Veröffentlichung. Bei Prascnysc stehen unsere Truppen nach vorübergehendem Aus weichen wieder 4 Kilometer nördlich dieser Stadt. Seit ihrer Aufgabe sind auf dem Kampffelde zwi schen Weichsel und Orzyc 1 1 460 Russen gefan gen genommen. Oberste Heeresleitung. (W. T. B.) Daß die Russen ihre schweren Niederlagen in Siege für sich umwandeln, berührt uns natürlich nicht im Geringsten; denn wo alles lügt, kann Nikolai Nikola jewitsch allein nicht die Wahrheit sagen und er zeigt ja auch, wie aus dem vorstehenden Telegramm voll auf hervorgeht, gar keine Neigung und Anlage dazu. Im Westen herrscht allem Anschein nach auf den meisten Teilen der großen Front ziemliche Ruhe. Nur in der Gegend von La Bassee, um das Dorf Neuve Chapelle, wogt der Kampf zwischen Deutschen und Engländern. Wie weit die Engländer hier mit ihren Angriffen kommen werden, wird sich ergeben, wenn der übliche deutsche Gegenangriff einsetzt. Wenn dieser Zeitpunkt gekommen ist,, konzentrieren sich ja bekanntlich unsere Feinde „siegreich" rückwärts. lie ber den zurückgcwiefenen Durchbruchsversuch Joffres in der Champagne äußert sich jetzt noch ein Mitar der „Züricher Post". Auch dieser weiß unseren Fein den wenig Tröstliches zu sagen: Zürich, 12. März. Der militärische Mitarbeiter der „Züricher Post" schreibt über die Winterschlacht in der Champagne: Die deutschen Linien haben sich auch hier allen Anstürmen gewachsen gezeigt, und wenn der mit so großer Energie versuchte französische Durch bruch in der Champagne scheiterte, so ist nicht abzu sehen, wo für die Franzosen ein Erfolg erreichbar ist. Den» hier lagen die Verhältnisse für sie besonders günstig. Nennenswerte Leistungen auf dem Gebiete des Kaperkrieges hat der als deutscher Hilfskreuzer ausgerüstete Damp fer „Prinz Eitel Friedrich" in der letzten Zeit fertig gebracht. Die nachfolgenden ausführlichen Depeschen wissen nämlich von 10 gekaperten Schiffen zu berichten: London, 12. März. „Reuter" meldet aus New- york, daß der deutsche Hilfskreuzer „Prinz Eitel Fried rich" Ncwport-News anlief, um erlittene Schäden aus- zubessern. Er hatte an Bord ungefähr 350 Personen, die er von den in den Grund gebohrten Schiffen über nommen hatte, und zwar von drei englischen, drei französischen und einem russischen Schiffe, ebenso von einem amerikanischen Schiffe, das vernichtet wurde, weil die Weizenladung als Konterbande bezeichnet wurde. Das amerikanische Schiff, das „William P. Frye" hieß, führte Weizen von Seattle nach England. Die amtlichen Kreise rn Washington behalten sich hier über bis zum Eingänge eines amtlichen Berichtes ihr Urteil vor. Das größte von „Prinz Eitel Friedrich" versenkte Schiss ist der französische Dampfer „Flori da", der eine Besatzung von 78 Mann und 86 Passa giere an Bord hatte. Die anderen Schiffe sind im Vergleich damit klein. Auf eine Anfrage hat Präsi dent Wilson gesagt, daß eine möglichst gründliche Un tersuchung über den Vorfall angestellt werden solle. Alle Gefangenen des Hilfskreuzers „Prinz Eitel Fried rich" find sreigclassen worden, mit Ausnahme von 4 Personen, die sich weigerten, den Revers zu unter schreiben, in dem sie sich verpflichten, nicht die Waf fen gegen Deutschland zu erheben. Der Kommandant des „Prinz Eitel Friedrich" erklärte, daß er zur Aus besserung der Maschinen und Kessel drei Wochen brauche. Die Behörden von Norfolk gegenüber von Newport-News sind beauftragt worden, den Umfang der notwendigen Reparaturen festzustellen. Die Zeit, welche sich der Hilfskreuzer „Prinz Eitel Friedrich" zum Ausbessern der Schäden in dem Hafen aushalten darf, hängt von den Berichten ab Newyork, 12. März. (Meldung des Reuter- schen Bureaus.) Der deutsche Hilfskreuzer „Prinz Eitel Friedrich" landete in anderen Häfen die Be satzungen des britischen Dampfers „Carchas" und der Bark „Kildatan", sowie der französischen Bark „Jean". „Prinz Eitel Friedrich" nahm die „Jean" nach der Osterinsel mit, wo er ihr 3000 Tonnen Kohlen ab nahm und sie zum Sinken brachte. Die Zollbehörden ersuchten den Kapitän des „Prinz Eitel Friedrich" über die Zerstörung des amerikanischen Dampfers „William P. Frye" und etwaiger anderer amerikanischer Schisse eine un tcrzeichnete Erklärung einzureichen. Sie ersuchten ihn ebenfalls um die Uebergabe der Schiffspapiere des „William P. Frye". Der Kapitän des deutschen Hilfskreuzers, Thiericksen, erklärte, er wolle fein Schiff nicht internieren lassen, sondern beabsichtige, die Reise fortzusetzen, wenn ihm die Regierung die nötige Zeit für die Reparaturen verweigerte. 70 Passagiere des französischen Dampfers „Florida", a» Bord des „Prinz Eitel Friedrich", wurden von der Einwanüe- rungsbehörde als unerwünfchte Einwanderer betrach tet. Sie bleiben an Bord des Schiffes, bis die Re gierung über ihr weiteres Schicksal Beschluß gefaßt hat. Der deutsche Marineattache, Kapitän Boy Ed, traf hier ein und begab sich an Bord des „Prinz Eitel Friedrich". Paris, 12. März. Die „Agence Havas" meldet ans Newyork, die Zollbehörden von Newport News glauben, daß der Hilfskreuzer „Prinz Eitel Friedrich" zurückgrhalten werden wird. Der Kommandeur des Arsenals in Norfolk hat die Regierung in Washington benachrichtigt, daß die Ausbesserungsarbcite» an dem Hilfskreuzer eine bis zwei Wochen beanspruchen wer den. Der Kapitän glaubt, daß die Ausbesserungen noch länger dauern werden, weil Steuer, Schrauben und Hilfsmaschinen ausgebessert wcroen müssen und der Dampfer ins Trockendock gehen muß. Die Kessel sind mindestens in schlechtem Zustande Die Behörden in Washington warten den amtlichen Bericht ab, um sich eine Meinung zu bilden. Daß bas im Anfang März plötzlich einsetzend' starke Frostwetter vornehmlich die Operationen der Oesterreicher und Ungarn in den Karpaten behindern würde, ist nur zu begreif lich. Trotzoem aber haben sich unsere braven Ver bündeten auch hier weiter vorgearbeitet, wie aus nach stehenden Berichten hervorgeht: Wien, 12. März. Amtlich wird verlautbart: Wien, 12. März 1915, mittags: Die Situation un feier Truppen in den neugewonnenen Stellungen in Russisch-Polen und Westgalizien hat sich weiter gefestigt. Angriffe des Feindes haben sich nicht mehr wiederholt. Bei Jnowlodz an der Piliza brachte die eigene Artillerie gestern nach kurzem, heftigem Feuerkamps mehrere feindliche Batterien zum Schweigen. In den Karpaten wurde nach erbittertem Kampfe eine Ortfchaft an der Straße Cisna—Baligrod ge nommen und die anschließenden Höhen im Laufe des Tages, während dichten Schneegestöbers, vom Feinde gesäubert. Im westliche» Nachbarabjchnitte scheiterte unterdessen ein starker feindlicher An griff. An den übrigen Fronten in den Karpaten sowie in Südostgalizien keinp besonderen Ereignisse, da während des ganzen Tages heftiger Schncesturm an hielt. Auch nördlich Czernowitz herrscht Ruhe. Am südlichen Kriegsschauplatz hat sich seit län gerer Zeit nichts ereignet. Unbedeutende Plänke lcien an der montenegrinischen Grenze fanden stel- lenweife statt. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Wien, 12. März. Der Kriegskorrespondent der „Neuen Freien Presse" meldet vom 11. d. Mts.: Die Kampftage auf der ganzen Front von Russisch-Polen bis Südostgalizien hat sich seit gestern nicht geändert. Die seit einigen Tagen eingetretene strenge Kälte er reichte aus den Höhen der Karpaten 25 Grad unter Null und lähmt die Kampfaktionen. Der Schutz der Truppen gegen die Kälte ist die Hauptsorge geworden, wenn auch jeder Soldat mit Kälteschutzmitteln reich lich ausgestattet ist und im Schützengraben die Schwarmöfen ausgezeichnete Dienste leisten, so sind so hohe Kältegrade, wie sie jetzt eingetreten sind, eine schwere Gefahr. Die Haltung unserer Truppen unter solchen Umständen ist besonders bewundernswert Ihre Kampsencrgie hat nirgends gelitten, wo cs zu Zu sammenstöße» mit dem Feinde kam, wie in, Raume von Gorlize, in Russisch Polen, bei Nadworna, ,vo überall