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n r. r- u )- b n n s e. tz s t- it i. s. >e i» Ämtt- «ö ÄUeigÄlatt Mr den KmtsgMchtKAHM EDenstM «d deMM Umgebung M Elbenstock, Larlsfeld, WRdshübet HbUgTWWU Nenheld«, GberMtzensEm» LWnheidtz SchSNhMWhWWmerLosa,Unterstützengrün,MlÄMHal us« Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sann- Md Feiertage für den folgenden Tag. Kryeiaenpreis: die kleinspaltige Seile 12 Pfennige» Im amtlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennige. »oo»»»osovo«»»,ee«„«««»««««e«e«e«»««»«e Cel^Adr.: Amtsblatt. §«mfprecher Nr. 110. Drucker und Verleger: Emil Hannebohn, verantwort!. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. — . g2, IahrOckag. — 11. Freitag, dm 15. Jamar 1S1S. Berordunllg zur Ausführung der durch die Bekanntmachungen des Stellvertreter- de» Reichskanzler» vom b. Januar 1915 veröffentlichten Ber»r-n«»gen de» Bundesrats über 1. da» Ausmahle» von Brotgetreide (RGBl. S. 3) (Ausmahlungs-Verordnung), 2. das verfüttern vo» Brotgetreide, Mehl und Brot (RGBl. S. s) (VerfülterungS-Verordnung), 3. die Bereitung vo« vackware (RGBl. S. 8) (Back-Verordnung) vom 12. Januar 1915. 8 i Zu 88 6 und 7 der AuSmahlungS-Verordnung, 88 b und 6 der VerfülterungS-Verordnung, 8§ 9, 13 und 14 der Backoerordnung: Polizeibehörde ist in Städten mit Revidierter Slädteordnung der Stadtrat, in mittle ren und kleinen Städten Der Bürgermeister, in den Landgemeinden der Gemetndevorstand. Höher, Verwaltungsbehörde ist die KriiShauptmannschaft. 8 2. Zu 88 1 und 2 der AuSmahlungS-Verordnung: Von Weizen, der mindesten» bi» zu 80 vom Hundert durchgemahlen wird, kann ein AuSzugSmehl tu» zu zrhn vom Hundert hergestellt werden Don Roggen ist die Herstellung eine» Auszugsmehle» nicht gestattet. 8 3. Zu 8 1 der VerfülterungS-Verordnung: Mahlfähtg ist Roggen und Weizen, wenn er zur Herstellung von Mehl, da» sich zur Brotbereitung eignet, verwendet werden kann. Mit Rücksicht auf die vorgeschriebene starke Ausmahlung ist auch geringer Roggen und Weizen (sog. Hinterkorn) al» mablsähia anzu'ehrn. 8 4. Zu 8 2 der Verfütterungs-Verordnung: Da» Schroten von Roggen und Weizen, auch wenn sie mit anderen Früchten vermischt find, ist verboten. Zur Brorbereitung kann in Städten mit Revidierter Slädteordnung vom Stadtrat, sonst von der Amtshauptmannschaft für einzelne Fälle oder auf jederzeitigen Widerruf all gemein bestimmten Personen oder Betrieben di« Herstellung von Roggen- oder Wetzenschrot gestattet werden, sofern die Verwendung deS Schrote» zur Brotbereitung gesichert rst. Die Erlaubnis ist schriftlich zu erteilen. 8 5. Zu 8 2 der Backverordnung: DaS Verbot der Nachtarbeit erstreckt sich auch auf alle Arbeiten, die zur Bereitung von Roggenbrot dienen. Die Herstellung de» sog. Vorteig» (Hefestücke, Sauerteig) ist von dem Verbote «icht ausgenommen. 8 6. Die Eingang» bezeichneten Verordnungen erheischen «ine strenge und unnachsichtliche Durchführung. Den Behörden wird zur Pflicht gemacht, dafür zu sorgen, daß die Bevölke rung sowie insbesondere die beteiligten landwirtschaftlichen und gewerblichen Kreise über di« Bed«utung und Tragweite der Vorschriften de» Bunde-rat» aufgeklärt werden, in Zuwider« handlungSfällen aber nachdrücklich einzuschreiten. 8 7. Aufgehoben werden die Ausführungsverordnung vom 18. Dezember 1914 (Nr. 296 der Sächsischen SlaatSzeitung und Nr. 297 der Leipziger Zeitung, be.de vom 22. Dezember 191») sowie die Verordnung vom 30. Dezember 1914, da» Verbot de» Schrotens von Roggen und Weizen betreffend (Nr. 302 der Sächsischen SlaatSzeitung und 303 d«r Leipziger Zeuung, beide vom 31. Dezember 1914). Nutzer Kraft getreten ist die Verordnung vom 8 November 1914, die Herstelluog eine» WeizenauszugSmehle» betreffend (Nr. 261 der Sächsischen SlaatS- zriluna und Nr. 262 der Leipzig,» Z itung, beide vom 10. November 1914). Dresden, den 12. Januar 1915 Ministerium des Innern. An -wW Kitg Ski Schm. Russische Anstrengungen an der Nida. Englische Übergriffe. Aus der Strecke Soissons—Compiegne-Noyou wollte Joffre nach seinen letzten Plänen den deutschen Ring durchbrechen und seinen Heeren Lust machen. Und mun haben die an diesen Stellen wohl besonders starken französischen Streitkräfte ausgesucht am Schei telpunkt dieser Linie eine vollständige Niederlage er leiden müssen; denn der Ort Crouy, den die Meldung aus unserem Großen Hauptquartier gestern erwähnte, liegt nur wenige Kilometer nördlich Soissons. Die ser neuerliche Sieg über die Franzosen läßt uns auf das «Hereindringlrchste wieder erfahren, daß wir an den endgültigen Sieg nicht zu zweifeln brauchen; denn wenn unsere Truppen dort, wo der Feind glaubt, die günstigsten Umstände für einen Durchbruch vorzufinden, sich solche Niederlagen holt, wie die gestern gemeldere, wie soll er da erst an anderen Stellen etwas erreichen können? Trotzdem setzen die Franzosen aber fortge setzt Meldungen in die Welt, nach denen sw die Sieger auf der ganzen Linie sein wollen. Wenn die französi schen Berichte nicht zuweilen allzuplump abgefaßt wären und man nicht direkt an einigen Stellen herausfühlen müßte, daß — es gibt kein anderes treffendes Wort dafür — gelogen würde, könnte man ja schließlich ver sucht werden, manches, was in den Berichten steht, als wahr hinzunehmen und das Ausland vornehmlich wird ja auch schließlich hin und wieder noch auf diese Art Berichterstattung hineinfallen. Zur Orientwrung , I unserer Leser sei hier einmal der neueste französisch: - I amtliche Bericht wiedergegeben: f I Parts, 13. Januar. Amtlicher Bericht von 3 Uhr I nachmittags. Zwischen Meer und Oise fand eine zeit- l I wellig aussetzende, an einigen Stellen ziemlich heftige »Kanonade statt. Nördlich Soissons wurden sehr be- D wegte Kämpfe um die Schützengräben geliefert, welche t » wir am 8. und 10. Januar erobert hatten. Der Feind I unternahm am gestrigen Tage mehrere Offensiv-Bor- !— D stütze, welche wir zurückschlugen. Wir gewannen neue i D Schützengrabenstücke. Zwischen Soissons und Reims ' I waren Artilleriekämpfe. Unsere ichwcren Geschütze be- ss D schossen wirksam die deutschen Batterien und Minen- ße- I Werfer. In der Champagne und im Gebiet von Souain s«n D richtete unsere Artillerie ein sehr genaues Feuer aus I di? gegnerischen Stellungen. In der Nähe von Perthes I war die Feldbefestigung nördlich der Farm Beau I Sßjour der Schauplatz eines erbitterten Kampfes. Dec I Feind konnte einen Schützengraben im Innern der Be- W ustigung errichten, deren vorspringenden Winkel wir I besetzt halten. Der Kampf dauert fort. Von den Ar- I kennen und bis zur Maas ist nichts zu melden. Auf den Maashöhen wurden zwei deutsche Angriffe, einer im Walde von Consenvoye, der andere im Walde von Bouchel, abgewiesen. Südöstlich Cirey-sur-Vecouce über raschte eine unserer Abteilungen eine deutsche Kom pagnie, welche das Dorf St. Sauveur plünderte (!?) und schlug sie in die Flucht. In den Vogesen und im Elsaß war der Tag ruhig. Das schlechte Wetter und Schneesturm dauern an. Auf Einzelheiten wollen wir nicht eingehen und nur den Borwurf des Plünderns Herausgreijen. Daß deutsche Soldaten nicht plündern, wissen wir alle und wenn völkerrechtliche Requisitionen — denn um solche dürfte es sich in dem angegebenen Falle handeln - mit dem Ausdruck „plündern" belegt werden, dann weiß man was man von der französischen amtlichen Berichterstattung zu halten hat und daß ihr auch nicht die geringste Glaubwürdigkeit zusteht. Große Sorgen hat der französischen Regierung wie auch vielen Kammermitgliedern die zweite Kciegs- tagung der französischen Kammer gemacht, weil be fürchtet wurde, daß im Verlaufe derselben Dinge er örtert würden, die das Volk beunruhigen könnten. Damit hatten die Regierung sowohl wie die Kammer mitglieder eingestanden, daß viel zu verschweigen sei, weil sie selbst überzeugt waren, daß cs nm die eigne Sache sehr schlecht steht. Nun scheinen aber all die Schwierigkeiten überbrückt zu sein; denn die erste Sitz ung der Kammer hat durchaus den Stempel der Ein mütigkeit getragen: Paris, 13. Januar. In der gestrigen Sitzung der Kammer waren die Deputierten in großer Zahl anwesend. Unter allgemeiner Aufmerksamkeit eröff nete Alterspräsident Mackau die Session mit einer An sprache. Er sagte, der einzige Gedanke und Wunsch Frankreichs sei, den lange vorbereiteten Angriff zu rückzuschlagen und den Feind niederzuwerfen. Er forderte die Kammer auf, auch weiterhin der Armee das ermutigende Schauspiel der Einigkeit zu bieten. (Lebhafter Beifall.) Wir nehmen, erklärte der Red ner, entschlofsen alle Opfer auf uns, welches auch die Dauer der Prüfung sei. Wir halten durch, ohne schwach zu werden, bis zum endgültigen Siege, welcher uns Ehre, Freiheit und dauernden Frieden sichert. (Ein mütiger Beifall.) Die Kammer wählte darauf mit 474 Stimmen Deschanel und alle Mitglieder des ausschei denden Bureaus wieder. Das Haus vertagte sich so dann auf Donnerstag. Ehe wir zu den Ereignissen im Osten übergehen, feien noch einige Worte über die Briten gesagt, die in ihrer Willkürherrschaft geradezu Beispielloses leisten. Zu Beginn des Krieges hatten die Engländer bekannt lich von der Türkei bestellte Kriegsschiffe beschlagnahmt und für sich in den Dienst gestellt. Jetzt haben die Briten dieselbe Willkür auch den Norwegern gegenüber ausgeübt: Christi« nia, 13. Januar. In dem R-richt d. r Regierung, welcher im Storthing über die Lage des Reiches abgegeben ist, wird jetzt zum ersten Male amt lich mitgeteilt, daß die beiden in England bestellten. Panzerschiffe von der englischen Regierung beschlag nahmt worden sind. Mit der Zeit werden sich ja wohl auch diese Ueber- grifse rächen. Mit Amerika ist England übrigens noch lange nicht soweit, wie es das Bureau Reuter gern hin zustellen beliebt; denn die Vereinigten Staaten sind mit Greys Antwort auf die amerikanische Note durch aus nicht zufrieden, sie sollen dies einzig und allein nur mit dem Ton derselben sein: Kopenhagen, 13. Januar. Einem Londoner Bericht von „Politiken" zufolge wird aus Washington gemeldet, daß man in Regierungskreisen sehr zufrieden ist mit dem freundlichen Ton der englischen Note und aus eine besriedigende Erledigung der Angelegenheit hofft, doch werde man unter keinen Umständen den englischen Anspruch annehmen, daß amerikanische Schisse zur Untersuchung in englische Häfen gebracht werden. Derartige englische Uebergriffe in Zukunft endgültig zu verhindern, sei der Hauptzweck der Note gewesen. Ueber die Kämpfe in der Ra w k a-S t e ll u n g in Russisch-Polen ist eine Privatnachricht eingelaufen, die wissen läßt, daß die Wälder von Bolinow von den Deutschen genommen sind: Amsterdam, 13. Januar. Nach einer Peters burger Meldung haben sich die Deutschen Streitkräfte in Polen auf einer neuen Strecke von ungefähr zehn Meilen Breite, etwa 30 Meilen westlich Warschau, aus gestreckt. Auch eine Anzahl schwerer Kanonen ist hier ausgestellt. Die deutschen Laufgräben gehen zum Teil parallel mit dem Fluß. Hier liegen auch die Wälder von Bolinow, die schließlich nach wechselnden Erfolgen von den Deutschen genommen wurden. Die Deutschen unterhalten ein unaufhörliches Bombardement. Ueber Friedensbestrebungen zwischen Rußland u. Deutschland ist in letzter Zeit viel gemunkelt worden. Ein vernünftiger Mensch glaubt natürlich an solche Dinge jetzt sowieso noch nicht und auch nachstehende Meldung beweist, daß alle derartigen Gerüchte un finnig find: Frankfurt, 13. Januar. Seit einiger Zeit tauchen im Auslande Gerüchte auf, daß der bekannte russische Staatsmann Graf Witte nach Deutschland reisen wolle oder schon gereist sei, um irgend welche Friedensvcrhandlungen einzuleiten. Auf Grund von Erkundigungen an maßgebender Stelle kann die „Frankfurter Zeitung" versichern, daß an der Nach richt von der Reise Wittes nach Deutschland kein wahres Wort ist. Ein solcher Besuch würde weder der politischen Lage noch der in den kämpfenden Staaten herrschenden Stimmung entsprechen, am allerwenigsten der deutschen Stimmung. Vielleicht bildet man sich bei unseren Feinden ein, Deutschland lei müde und