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Ämts- und Änzeigeblatt für denAmtsgerichtsbezirk Eibenstock und besten Umgebung Eibenstock, Larkselb, Hundshübel, °" °°» ^Ug^vtUN neuheide,Gberftützengran,Schönheide, Schönheiderhamner, Sosa, Unterftiitzengriin, wildenthal usw. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfg., für auswärtige 18 Pfg. Im Reklametcil die Zeile 80 Pfg. Im amtlichen Teile die gespaltene - Zeile 40 Vsg. Annahme der Anzeigen bis spätesten« vormittag« 10 Uhr, für größere TagS vorher. Fel.-Zdr.: Amtsv katt. Aerasprechtr Ar. litt. Lerantwortl. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. LSI« ^5 302. 6«. Jahrgang. »- Sonnabend, den 30. Dezember Fleischverkauf. Sonnabend, den 00. dss. Mts. verkaufen die Fleischer: Reichenbach, Seidel, Singer, C. Müller, Mühlig, Schürer Rind-, Schweine-, Kalb- und Schöpsfleisch. Preise: Rind 2,40 M-, Kalb 2,20 M., Schwein 2,10 M„ Schöps 2,80 M. Auf den Kopf entfallen 150 A Fleisch. Kinder unter 6 Jahren erhalten die Hälfte. Der Verkauf erfolgt für die Haushaltungen mit den Buchstaben Ü—Fl in der Zeit von 8—10 Uhr vorm., „ 10-12 „ „ dl—q u. V—L „ „ „ „ 1—3 „ nachm., A u. 8 „ „ „ „ 3 o ,, „ Nachverkauf findet nicht statt. Eibenstock, den 29. Dezember 1916. Der Siaötrai. Wom Wettkrieg. Die Durchbruchsschlacht in der Walachei. Tic große Durchbruchsschlacht in ter Walachei ist gewonnen. Da die durch die vielen Niederlagen demoralisierte rumänische Armee zu jedem Widerstand unfähig war, mußten starke rus sische Heereskräfte zu ihrem Schutz und zur tveiteren Verteidigung des rumänischen Bodens ein gesetzt werden. Die an Gebirge und Donau gleich mäßig stark angelehnte Stellung au^ 'er schmalen Front Rimnikul Sarat—Filipesti—Tonrusümpfe schien geeignet, den Abschub der geworfenen rumä nischen Armee hinter den Sereth zu ermöglichen. Gestützt auf das Festungssystem der Serethlini:, so wie auf Straßen- und Bahnnetz, Häfen und Maga zine der Städte Braila, Galatz und Fotschani, gab sie dem gefährdeten Südflügel der russischen Ge- samtjront einen anscheinend völlig sicheren Halt. Ihr ganzer Ausbau, sowie die Art der Verteidigung zeigten, daß sie nicht als eine vorübergehende Aus nahmestellung gedacht war, sondern daß in ihr ein starker und dauernder Widerstand geleistet werden feilte. Die russische Heeresleitung fühlte sich an scheinend stark genug, hier dem Vordringen dir Ver bündeten Halt zu gebieten. Im Vertrau?« auf den Wert seiner Truppen wagte Mal ke nsen kühn den kürzesten Weg d-s ron taten Angriffes. Er stieß gegen den- tärlsteu Punkt der Verteidigungsfront vor, die aus- ;ebaute Stellung bei Rimnikul Sarat. In fünf- ägigem erbitterten Ringen schlug er südwestlich Rymnik eine Bresche von 17 Kilometer Breite, drückte zugleich am 25. Dezember in der Mitte der Front die stark befestigte Linie Filipesti—Liskosbanca ein, während er im Tale der Tschilnau, westlich Rimni- kul Sarat, vordringend, die dortige russische Ver teidigung zurückwarf. In Verfolg dieser Kämpf? wurde der Angelpunkt der ganzen Stellung, di: Stadt Rimnikul Sarat, am 27. Dezember genommen Eiligst herangezogene Truppen Sacharows sollten die Niederlage noch in letzter Stund: abwcnden; sie warfen sich den längs der Donau vorrückcnd:n tapferen bulgarischen Divisionen entgegen, konnten aber das Schicksal der Schlacht nicht mehr wenden. Mit der Bezwingung der Rimnikul Saral-Donau- stellunz ist wiederum ein gewaltiger Schritt rn der Eroberung Rumäniens vor wärts gemacht. Ter österreichisch-ungarische Generalstab meldet darüber: Wien, 28. Dezember. Amtlich wird ver lautbart: Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmar- schalls von Mackensen. Die verbündet:» Streitkräfte des Generals von Falkenhayn haben den Russen bei Romnikul Sarat eine schwere Niederlage bereitet. Der Feind versuchte gestern noch einmal südwestlich und süd östlich der Stadt standzuhalten. Er unternahm mehrere Massenstöße, um sich Luft zu schaffen. Seine Linien wurden an mehreren Stellen durch brochen. Der Feind wich. Die Verfolgung drang über Romnikul Sarat hinaus. Auch auf den Höhen nordwestlich der eroberten Stadt gingen die Russen vor den Bajonetten österreichisch un garischer und deutscher Truppen zurück. Es wur den gestern 3000, seit Beginn der Schlacht über 1000O Gefangene gemacht. Front des G e neralober st?n Er »ch er zog Joseph. Bet Soos-Mezö und im Ge birge südöstlich davon ist der Kampf in stär kerem Anwachsen. Unsere Flieger schossen in die sem Grenzraum zwei feindliche Farmans ab und zwangen zwei andere feindlich: Kampfflieger zur Notlandung. Auf unseren Stellungen im Meste- kan eszi-Ab schnitt lag russisches Geschütz feuer. Front des G e ne ralfeld Marschalls Prinz Leopold von Bayern. Nichts Neues. Italienischer u. Südöstlicher Kriegs schauplatz. Keine besonderen Ereignisse. Ter Stellvertreter des Chefs des Geuer ilstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnrnt Ueber die Kämpfe in der Tobrudscha erfahren wir weiter aus dem bulgarischen Hauptquarti-r: Sofia, 27. Dezember. Generalstabsbericht. Makedonische Front: An einigen Ab schnitten der Front starkes Artilleriefeuer. Im Wardurlal und in der Ebene von Seres wirkungs lose Tätigkeit der feindlichen Artillerie. Rumä nische Front: In der Tobrudscha beschossen feindliche Monitore Jsaktscha, Tultjcha und Mah- mudia. Die 4. Division (Preslaw) hat nach äu ßerst hartnäckigem und erbittertem Kampf: den Höhenkamm von Tailor erobert und :n Verfol gung des sich zurückziehenden Feindes den Aus gang aus den Wäldern südlich von Lukawitza ge nommen. Im Verlauf der letzten Kämpfe hat diese tapfere Division 1250 russische Gefangene ge macht und 4 Maschinengewehre, sowie über 2500 Gewehre erbeutet. Bon See wird u. a. die Vernichtung eines russischen Trup pentransportdampfers gemeldet: Frankfurt, 28. Dezember. Ein aus Hel fingfors kommender zuverlässiger, dem Korrespon denten der „Franks. Ztg." in Stockholm bekannter Schiffskapitän berichtet: Der finnische Dampfer „OyHana", der ein zeitweilig bei ü:n Alands - inseln stationiertes Küstenartillerie-Regi ment nach Helsingfors zurückbringen sollte, st'.eß aus eine russische Mine und sank in wenigen Minuten. Fast die gesamten an Bord anwesen den Personen — nicht einmal 50 Mann wurden ge rettet — ging unter, ebenso tausend Pserde und be deutende Artillericmcngen. — Ein großes Unglück tras wenige Tage später den regulären Postdamp- ser, der zwischen Abo und Mariehamm verkehrt. Auch hier ist die Zahl der Ertrunkenen bedeutend. Diese auffallenden Unglücksfätlc werden auf schlecht verankerte Minen im neuen russischen Minenfelds im finnischen Meerbusen zurückgeführt. Außerdem forderten unser: U-Boot: weitere Opfer: London, 27. Dezember. Lloyds meldet: Der belgische Fischdampfer „Neptune" und der eng lische Schoner „Agnes" sind gestern versenkt wer ben. Die Besatzungen sind gelandet. Ein: däni sche Bark wurde versenkt. Bern, 27. Dezember Nach d?m „T:mps" wurde der italienische Dampfer „Emanuele Ac- came" (3442 Tonnen) von einem Unterseeboot ver senkt. Bern, 27. Dezember. Der italienische Damp fer „Angelo Parodi" (3825 Bruttoregisterton- nen) ist von einem Unterseeboot versenkt worden. * * * Ueber die bevorstehende Antwort der Alliierten auf unser Friedensangebot lassen sich eng lische Presfestimmen folgendermaßen vernehmen: London, 28. Dezember. (Meldung oes R:a- tersckien Bureaus.) „Daily Telegraph" erfährt, daß die Antwort der Alliierten auf die deutsche Note in Paris verfaßt und von allen beteiligt:» Regie rungen gebilligt worden ist. Wilson werde wahr scheinlich den Text bald besitzen und ihn den Mitte mächten übermitteln können. Sowohl die krieg- führenden als die neutralen Staaten würden damit erkennen, daß keine Hoffnung bestehe die Alliierten bestimmen zu können, auf di: Möglich keit ihres Sieges zu verzichten zugunsten eines Frie dens, der, so lange die deutsche Militärmacht bestehe, nur ein deutscher Friede sein könne. Die Antwort sei sehr ausführlich und lege deutlich dar wofür die Alliierten kämpften, und daß jie, um der von Deutschland aufgerichteten Gewaltherrschaft ein Ende zu machen, Bedingungen stellcn würden, welche von den alten papiernen Garantien durchaus verschieden seien. Es wäre ein Irr tum, anzunehmen, daß der Aufschub in der Ertei lung der Antwort durch das Zögern einer Negierung veranlaßt worden sei. Man habe Zrit g?brinchl, damit sich die zehn verbündeten Regierungen ins Einvernehmen setzen könnten. „Times" schreiben, dio Rückgabe der besetzten Gebiete und Ent schädigungen seien Bedingungen, wüche nicht nur dem Friedensschluß, sondern allen vor läufigen Erörterungen über den Frieden vvrangehen müßten. „Morning Post" meint, die Eiligkeit und der Inhalt der deutschen Antwort beweisen, daß Deutschland die Note Wilsons als ein Instrument betrachte, das bestimmt sei, seinen Interessen za dienen Deutschland ergreife die Gelegenheit mit der Gier des Ertrinkenden. Die Alliierten haben sich nicht den Augenblick gesucht, den Krieg zu be ginnen, aber sie werden den Augenblick wählen, wo man den Frieden macht. Zur schwedischen Friedensaktion liegt ferner fol gend« Meldung vor: Kopenhagen, 28. Dezember. Wie „Poli tiken" aus Stockholm meldet, stellt das dortige Auswärtige Amt auf das Entschiedenste di: Nach richt in Abrede, daß die schwedische Friedens note bereits in London überreicht Word:» sei. Die ses Dementi bezieht sich aber bemerkenswerter Weise nicht auf die Meldung, baß sich die schwedische Re gierung mit einer ähnlichen Absicht wie die Union und die Schweiz trägt, und es wird daher auch nicht abgeleugnet, daß sich eine solche Note in der Vorbe reitung befindet. Auch in der Oefsentlichknt be schäftigt man sich auf das Lebhafteste mit der be vorstehenden Friedensaktion Schwedens, und d'e Zei tungen erörtern in längeren Darlegungen die Aus sichten dieses Schrittes. Tagesgeschichte Oesterreich-Ungarn. - Die Königskrönung in Budapest. Der König und die Königin haben am Mittwoch unter großem Jubel der Bevölkerung und unr^r dem Donner von Salutschüssen ihren Einzug in die Hruptstadt gehalten. Die Einzugsstratz: vom Bahnhof bis zur Burg war reich geschmückt, an ver schiedenen Stellen waren mächtige Triumphbogen er richtet. Eine aus zahlreichen Mitgliedern des Ab geordnetenhauses und des Magnatenhauses bestehen de Abordnung begab sich unter Führung des Kar dinal-Fürstprimas Csernoch zum König, nm rhm im Namen des Reichstages das Krönungsviplom zu überreichen, in welchem der König durch leine Un terschrift erklärt, die Verfassung getreu beobachten zu wollen. Der Kardinal hielt eine Ansprache in welcher er bat, das Krönungsdiplom zu unterfer tigen und zu gestatten, daß auch die Königin ge krönt werde. Der König erklärte, er werde seinen Entschluß bezüglich des Krönungsdiploms morgen kundgcbcn und gebe sein: Zustimmung zur Krönung der Königin. Die Abordnung begab sich darauf zur. Königin, die erklärte, daß sie mit Kreuvcn di: Bitte