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—204 .— rück. „Nicht doch, nicht doch!" mahnt sie nnd streicht ihm das Kissen gerade. „Schwester," bettelt er leise, „vorlesen!" „O nein, das darf ich nicht!" „Schwe ster, es ist doch Weih nachtsabend, deshalb — — nur was der Kleine macht, der Bub " . „Wohlund munter! — s Das darf ich ! Ihnen ver raten. Aber nun Ruhe!" „Wohlund munter — der Bub, der Stammhal ter !. O süße Weihnachts- botschaft!" Beruhigt läßt jetzt der todwunde Landwehr mann das i Haupt in die j Kissen zu- l rücksinken und schließt die müden, ach so müden Augen. — Er hat sie nicht mehr auf getan! Mit dem seligen Lächeln über die Weihnachtsbotschaft ! auf dem bleichen Gesicht ist er hinübergedämmert und feiert Weih- ! nachten da droben im himmlischen Saal. — Gast: „Warum werfen Sie den andern Herrn denn nicht auch hinaus? Der hat doch noch mehr Lärm gemacht als ich!" Wirt: „Der hat no net zahlt, mei Lieber!" fürs Daus Berstellbare Keilkissenstütze. Biele kranke Krieger müssen mit dem Kopf hochliegen. Dafür genügt dann die Stärke des Keilkissens nicht, und man sucht bei der Hauspflege das Pfühl durch Unterlegen von Tüchern, Kissen usw. auf die erforderliche Höhe zu bringen. Besser würde diesem Zweck eine verstellbare Stütze die nen, wie sie in Krankenhäusern verwendet wird, wie man !ie in einschlägi gen Geschäften kau fen, sich aber auch mit Hilfe des Haus- tischlerS selber und billiger Herstellen kamt. Man läßt sich, wie aus der Abbil dung ersichtlich,zwei einfache Holzrah men in der Breite des Keilkissens an fertigen und beide Rahmen an der ei nen Langseite durch zwei Scharniere miteinander ver binden. Der untere Rahmen erhält zudem eine flache Querleiste, in den oberen lverden Löcher eingebohrt, mit deren Hilfe man den Rahmen kreuz weise recht stramm mit Schnur oder Bindfaden bespannt. Nm den Rahmen nun beliebig verstellen zu können, erhält der obere an den beiden freien Ecken noch je eine Stütze mit Scharnier, der untere schräge Einkerbungen, in welche die Stützen eingreifen. Mit Hilfe dieses Rahmens kann man dem Kopfkissen jede beliebige Höhe geben, was sich auch in Zeiten der Rekonvaleszenz als sehr angenehm für den Patienten erweist. Unsere Liläer Die Munitionszufnhr für ein englisches «8-vm-Geschütz an der Westfront. Welche Umstände der Maschinerie dazu gehört, um die modernen Riescngeschützc zu ihrer Verwendung zu bringen, zeigt deutlich unser Bild. Erst muß, um das Geschütz selbst an Ort und Stelle zu bringen, der Boden entsprechend fest untergebaut sein. Meist werden diese schweren Geschütze ! auch auf Schienenwegen in die beabsichtigte Stellung gefahren nnd dort I Allerlei B LemeinnülLlges B — eingebaut. Dann gehört eine besondere Anlage dazu, um die viele Zentnci schweren Geschosse in die Rohr? einzuführen: »vir sehen hi?r auf unseren. Bilde eine primitive Hebekrananlage, die diesem Zwecke dient. DaS schwache Geschlecht der Neuzeit. Stutzer (zum andern): „Aber, Freundchen, Sie taumeln ja — wo haben Sie sich denn so früh den Affen geholt?".— „Verdammter — Kerl von Friseurl Hat mir — den Kopf — mit Franzbranntwein — gewaschen!" Nur inkognito. Friedrich II., König von Preußen, gab einst einen Ball, verbot aber den diensthabenden Offizieren, sich dabei einzufinden. Ein junger Offizier konnte jedoch — ungeachtet des Verbotes — der Lust, dem Balle beizuwohnen, nicht widerstehen. Er begab sich also dahin. Der König erblickte ihn, ging auf ihn zu und sagte: „Wissen Sie nicht das Ver bot? Machen Sie, daß Sie der König nicht sieht." — Der Offizier Ivar sogleich gefaßt und sagte: „Ich bin nur inkognito hier." K. St. Der Stein Dantes. Man zeigt noch heute in der Nähe des Doms von Florenz einen Stein, auf dem Dante in seinen jungen Jahren zu sitzen pflegte, der jetzt freilich eingelassen ist in das Gemäuer eines Hauses. Es versammelte sich damals alles, was in Florenz Anspruch machte auf dichte rische Begabung, auf der linken Seite der Kirche di Santa Maria del Fiore. Man sang und deklamierte Gedichte. Dabei saß der junge Dante auf jenem Marmorstein. Da trat eines Tages ein Mann zu ihm und sagte: „Herr, ich bin in Verlegenheit wegen einer Antwort und weiß nicht, wie ich mich herauswinden foll; da ihr so unterrichtet und gelehrt seid, könntet ihr mir helfen: Es handelt sich um die Frage: Welches ist der beste Bissen?" Ohne viel zu bedenken, antwortete Dante: „Ein Ei!" — Ein ganzes Jahr verging, da saß der große Dichter wieder einmal auf seinem Steine. Plötz lich trat jener Mann auf ihn zu und fragte kurz und ohne Einleitung: „Womit?" — Dante aber antwortete sofort: „Mit Salz!" — Mit Recht bewundert man das Gedächtnis Dantes auch für solche geringfügige Tinge, denn zu derselben Zeit war sein Geist beschäftigt mit philosophischen, ge schichtlichen und astronomischen Studien, mit denen ausgerüstet er sich dann in Bologna und Padua universelles Wissen erwarb. D. Tiroler Schokoladctafeln. Man tut in eine Kasserole l40 Gramm Butter, l60 Gramm Zucker, 8 Tafeln Schokolade und rührt dies so lange auf dem Feuer, bis es weich ist, worauf man lOO Gramm mit der Schale geriebene Mandeln dazu gibt und gut vermengt. Diese Masse gibt man in eine Schüssel und rührt sie kalk, worauf man nach und nach 8 Ei dotter dazu mengt und den Schnee der 8 Eier mit 80 Gr. Mehl leicht vermischt. Die Masse streicht man fingerdick aus ein mit Butter bestriche nes Blech, bestreut sie mit Mandeln oder noch besser mit Pignolis, bäckt das Ganze eine Viertelstunde lang in der Röhre, worauf man es in läng liche Stücke schneidet. Grünfutter für Stubenvögel im Winter gewinnt man durch Aussaat von Rüben-, Hanf- oder Salatsamen in kleine Näpfchen. Diese werden warm und feucht ge halten nnd liefern bald junge Pflänzchen. Häufiges Frieren und Auftauen des Kopfsalates im Kasten muß möglichst verhindert werden, da das un bedingt Fäulnis zur Folge haben würde. Immerhin soll aber der Kasten nur srostfrei, nicht warm gehalten lverden. Auflösung. TTstiMITsk « o L L <> l Tannenbaumrätsel. Weihnachts-Bilderrätsel. Die Querreiken bezeichnen: 1) Einen Fisch. r> Einen deutschen Flutz. S> Eine hessische Stadt. 4) Eine Stadt im Lahntal. Die mittlere, senkrechte Reihe gibt von oben nach unten den Na men einer Baumgattung. Julius Falck. Auslösung solgt in nächster Nummer Auflösung des Bilderrätsels in voriger Nummer. Ein sroher Gast ist niemand Last. Mi« Nicht« voededaUen. Verlag von Emil Hannebohn in Eibenstock. Verantwortliche Schriftleitung von Ernst Pselsfer -«druckt und heraus- gegeben von Greiner <r Bseisler in »tungart