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Verordnung zur weiteren Ausführung der Verordnung des Präsidenten des Kriegsernährungs- amts über Höchstpreise für Rüben vom 26. Oktober 1916 — RGBl. S. 1204 —. Tic Höchstpreise in Punkt 1 und 2 der Ausführungsverordnung des Ministeriums des Innern vom 31. Oktober 1916 — Sächsische Staatszeitung Nr. 256 — gelten nicht für Kttsiändischc Rüben der in 8 1 der Verordnung des Präsidenten des Kriegs- ernährungSamts über Höchstpreise für Rüben vom 26. Oktober 1916 genannten Art, die durch die Reichsstelle für Gemüse und Obst oder ihre Beauftragten in den Verkehr gebracht werden. Dresden, den 20. November 1916. 642 II 8 VI M ii! isteriri n« d es Innern. Im Vereins-Register ist am 11. November 1916 auf Blatt 10 (Sächsischer Bürgermeistertag, Eibenstock) eingetragen worden: Die unter Nr. 1 genannten fünf Vorstandsmitglieder I. Vorsteher: Bürgermeister Ludwig Emil Adolf Hesse in Eibenstock, II. Vorsteher: Bürgermeister Dr. Johann Christian Eberle in Nossen, I. Schriftführer: Bürgermeister Hermann Ernst Paul Brink in Glauchau, II. Schriftführer: Bürgermeister Karl Julius Hektor Freyer in Mittweida, Kassierer: Bürgermeister Johann Friedrich Beckmann in Crimmitschau sind wieder gewählt worden. Eibenstock, am 20. November 1916. Königliches Amtsgericht. Mn Hilfsschutzmaun wird zu sofortigem Antritte gegen Tagelohn gesucht. Bewerbungen sind bis 25. dss. Mts. einzureichen. Eibenstock, den 23. November 1916. Der Staölral. Schweizer Zuchtvieh. Im Stallgebäude des RathauShotels sind 3 Stück Zuchtkühe (echt Simmenthaler Rasse) eingestellt. Sie können von Kauflnstigcn noch bis morgen Freitag, den 24. dss. Mts., nachmittag 4 Uhr nach vorheriger Benachrichtigung des städtischen Schauamtes besichtigt werden. Sollten sich wider Erwarten innerhalb der vorstehend angegebenen Zeit keine Käufer finden, so muß über die Kühe anderweitig vcrfiigt werden. Eibenstock, den 23. November 1916. Der Staölrat. Volksküche. Ausgabe der Gutscheine: Freitag, den 24. d. Mts., nachmittags von 3 Uhr ab im Feldschlößchen. Von jetzt an werden den Beziehern des Essens aus den Volksküchen für jede zu kaufende Wochenkarte 2 Pfund Kartoffeln gekürzt werden. Außer dem Nahrungsmittel ausweishefte sind daher auch Kartoffelkarten an der Gutschein-Ausgabestelle vorzulegen. Haushaltungen, die Kartoffelvorräte besitzen, haben bei Benutzung der Volksküche für jede Wochenkarte 2 Pfund Kartoffeln bei der Entnahme der Gutscheine abzuliefern. Die Kartoffeln werden mit 12 Pfg. vergütet. Eibenstock, den 23. Noveniber 1916. Der Staökrcrt. Obst- und Kürbiskerne, die sich etwa noch in den Haushaltungen gesammelt vorfinden, bitten wir bi- Sonn abend, den 25. dss. Mts. in der Sammelstelle Bachstraße 1 (Hausmann Anger) abzuliefern. Auch Eicheln, Bucheckern, Mehlbeeren und Roßkastanien werden bis dahin noch in dieser Sammelstelle angenommen. Eibenstock, den 23. November 1916. Der Slaülrak. Wom Wettkrieg. Craiova genommen. Der Verlust feindlichen Handelsschiffsranms. Als Folge der siegreichen Schlacht bet Targa- Jiu ist jetzt der Hauptort der Walachei, Craiova, in den Besitz der Verbündeten gekommen: (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 22. November. Westlicher Kriegsschauplatz. Nebliges Wetter hinderte großenteils die Ge fechtstätigkeit. — Südlich des La Bassöe- K tnals drangen Patrouillen des Anhaltischeu Infanterie-Regiments Nr. 93 und des Magdebur- gischen Pionier-Bataillons Nr. 4 in die englischen Gräben ein und brachten nach Zerstörung der Verteidigungsanlagen über 20 Gefangene und 1 Maschinengewehr zurück. — Auch im Sommer- Gebiet blieb das Artilleriefeuer tagsüber gering und verstärkte sich abends nur auf beiden Ancre- Ufern und am St. Pierre Vaast-Wald. Ein An griff der Engländer nordwestlich von Serre brach in unserem Abwehrfeuer zusammen. Oe st kicher Kriegsschauplatz. Südwestlich von Riga holten Sturmtrupps deutschen Landsturmes aus der russischen Stellung ohne eigenen Verlust 33 Gefangene und zwei'Ma schinengewehre. Im übrigen vom Meere bis zum Karpathenknie bei Kronstadt (Brajso) keine grö ßeren Gefechtshandlungen. — Nördlich von Cam- Pulung wiederholten sich die vergeblichen rumä nischen Angriffe gegen die deutsche und österrei chisch ungarische Front. An der Rolenturm- Pußstraße und in den Seitentälern des Alt wurde kämpfend Boden gewonnen. Wioerst nid des geschlagenen Gegners durch Bajonettangriff und Attacke schnell brechend, drangen vormittags von Norden west- und ostpreußische Infanterie, von We sten her Eskadrons Ihrer Majestät Kürassier-Re giments „Königin" als erste deutsche Truppen in Craiova ein. Balkankriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmar- jchalls von Mackensen. In der Dobrud- scha nahe der Küste Borfeldgesechte. An der Donau stellenweise Artilleriefeuer. Makedonische Front. Zwischen Och- rida- und Prespa-See, sowie in der Ebene von Monastir kamen Vortruppcn der Entente in den Bereich der deutsch-bulgarischen Stellun gen. Oestlich von Paralovo gewannen unsere Gardejäger eine Höhe zurück und hielten sie gegen mehrere starke Angriffe. Der erste Generalquartiermeister: (W. T. B.) Ludendorff. Die österreichisch-ungarischen Heeresberichte vom Dienstag und Mittwoch meldm: Wien, 21. November. Amtlich wird verlaut bart: Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresfront des Generalobersten Erzherzog Karl. Die beiderseits der Schyl kämpfenden verbündeten Streitkräfte trieben den Feind weiter zurück, sie nähern sich Craiova. Oestlich des Olt-(Alt-)Flusses haben wir auf den Höhen südlich von Scaueni Fuß gefaßt. Nördlich von Campulung setzte der Feind seine Angriffe fort, seine Anstrengungen waren abermals ver gebens. Bei der Armee des Generals von Kö- vcs; vollführten im Ludowa Gebiet deutsche Jäger eine erfolgreiche Streifung. Heeresfront des Generalfelo mar- schalls Prinz Leopold von Bayern. Geringe Gefechtstätigkeit. Italienischer Kriegsschauplatz. Ein tiefgegliederter Gegenangriff auf den von unseren Truppen unlängst eroberten Gräben süd lich von Biglia wurde abgewiesen. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Bel den k. und k. Truppen nichts von Belang. Ler Stellvertreter des Chefs des Generulstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant Wien, 22. November. Amtlich wird verlaut bart: Oestlicher Kriegsschauplatz. Craiova ist nach kurzem Kampf geuem- men worden. Beiderseits des Olt-(Alt-Flusses wichen die Rumänen weiter zurück. Nördlich von Campulung blieben alle Anstrengungen des Feindes, durch erbitterte Angriffe Erfolg zu er ringen, abermals ergebnislos. Sonsten an der Ostfront nichts von Belang. Italienischer und Südöstlicher Kriegsschauplatz. Unverändert. Der Stellvertreter des Chefs oes Generulstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Vom Balkan liegen außer dem bulgarischen Bericht Meldungen ans Griechenland vor, nach denen oie Entente sich sogar bis zur Vertreibung der Vierbundgesanoten aus Athen verstiegen hat: Sofia, 21. November. Bulgarischer Heeres bericht. Makedonische Front: Zwischen Prespa-See und Czerna, sowie in der Gegend des Dorfes Paralova, Slaba fanden Artillerie- und Jnfanterieunternehmungen ohne besondere Bedeu tung statt. Schwache feindliche Angriffe bei den Dörfern Grunischte, Tirnowa und Tusche wurden durch Feuer und Gegenangriffe zurückzeworfen. Zu beiden Seiten des Ward ar schwaches Artil- lcricfeuer und Patrouillenzusammenstöße. Durch unsere Artillerie haben wir ein feindliches Flug zeug abgeschossen, welches sich des Wardartal nä herte. Die beiden Flieger wurden gefangenge- nommen. Am Fuße der Belafiza Planina und an der Struma schwache Artillerietätigkeit. An der Küste des Aeg ätschen Meeres Ruhe. Feindliche Flieger warfen Bomben auf unsere Stellung bei Orfano und aus die Brücke bei Buk, erzielten aber keinerlei Ergebnis. Rumä nische Front: Feindliche Artillerie beschoß schwach Silistria, Oltina, Rasova und Czernavoda. In der Dobrudscha schwache Artillsrirtätigkeit und Gefechte zwischen Erkundungsabteilnngen und Wachtposten. An der Küste des Schwarzen Meeres beschossen heute morgen zwei russische Torpedoboot zerstörer den Leuchtturm von Emine und nach mittags die Stadt Constantza. Unsere Artillerie zwang die feindlichen Schiffe sogleich, sich auf die hohe See zurückzuziehen Amsterdam, 21. November. Reuter meldet aus Athen: Der österreichische, deutsche, türkische und der bulgarische Gesandte müssen sich an Bord eines zur Verfügung ge stellten Dampfers begeben, sonst werden "sie mit Gewalt abgeführt. Der französische Ad miral Aournet teilte ihnen ferner Mit, der König Hobe alle Verantwortlichkeit von sich gewissem Dec spanische Gesandte habe die Interessen der Deut schen, die amerikanischen Diplomaten die der an keren Staatsangehörigen übernommen. Tie „Ti mes" berichten aus Athen, General Fournet habe bereits Sonntag abend 7 Uhr eine Note an die Gesandten der Zentralmächte gerichtet und sie er sucht, die Stadt vor Mittwoch zu verlassen. Die Gesandten werden vermutlich an Bord eines Kriegs schiffes der Entente nach Debeagatsch gebracht wer den Notiz des W. T. B.: Da Deutschland seit ge raumer Zeit von jeder telegraphischen und brief lichen Verbindung mit Griechenland abgeschnitt'n ist, kann die Richtigkeit dieser Meldung hier nicht nachgeprüft werden. An sich wäre es der Entente durchaus zuzutrauen, daß sie der langen Kette iort- gesetzter Vergewaltigungen des Völkerrechts und der Freiheit der kleinen Staaten in der angegebenen Weise die Krone aufsetzt. London, 22. November. Nach aus Athen hier eingetroffenen Meldungen haben die Gesand ten der Mitte Mächte das Ersuchen gestellt, dir von der Entente verlangte Abreise noch um einige Tage verschieben zu dürfen. Das Gesuch wurde je doch abschlägig beschieden. Die Gesandten werden infolgedessen heute (Mittwoch) ab reisen. Von See ist wieder ein reiches Nachrichtenmaterial über den K^uzerkrieg unserer ll-Boote zu verzeichnen: Berlin, 21. November. ^Amtlich) Im Mo- uai Oktober sind 146 feindliche Handels- fahrzeuge von insgesamt 306500 Brutto registertonnen von Unterseebooten und Tot- vedobooten der Mittemächte aufgebracht, versenkt oder durch Minen verlorengegangen. Ferner sind 72 neutrale Handelsfahrzeuge mit insgesamt 37000 Bruttoregistertonncn wegen Beförderung von Bannware zum Feinde versenkt worden. Seit Kriegsbeginn sind durch kriegerische Maßnahmen der Mittemächte 3322000 Tonnen seindlicken Han- Lelsschiffsraumes verlorengegangen, davon sind 2550000 Tonnen englisch. Der Chef des Admiralstabes der Marine. Berlin, 22. November. (Nichtamtlich.) Deut sche Unterseeboote versenkten folgende französi sche Segler: „Notredame de Bonseco urs", „Fä- nelly", „Laroche", „Joqueline", „Alcyon", „Eugäne" und „Petit Jean". Drei dieser Schiffe waren mit Kohlen nach Frankreich beladen. London, 20. November. LloydS meldet: Die Fijchdampfer „Hetsuse" und „Veronica" wur den versenkt. Christiania, 20. November. Nach einem Te legramm des norwegischen Vizekonsuls in St. Milo wurde der Bergener Dampfer „Joachim Brinck Lnnd" am 16. November in der Nähe von Ques- sant rersenkt. Der Dampfer hatte 1603 Bruttore gistertonnen. Athen, 21. November. (Meldung des Ncutrr- schen Bureaus.) Der griechische Küstenfahrer „Sp et- sais" wurde versenkt. London, 21. November. Lloyds meldet, daß der Kapitän und ein Teil der Besatzung des norwe gischen Dampfers „Finn" gelandet wurden. Sie erzählten, daß der Dampfer von einem deutschen Unterseeboot versenkt wurde. Amsterdam, 22. November. Lloyds meldet -uS London, daß das holländische Segelschiff „Del phin" und das norwegische Segelschiff „Parnaß" versenkt wurden. London, 22. November. Die Admiralität teilt mit, daß das britische Hospitalschiff „Brit an nie" (47500 Brutto-Registertonnen) am Morgen des 21. November im Zea-Kanal (Aegäisches Meer) durch eine Mine oder einen Torpedo zum Sinken gebracht worden ist. Es wurden 1106 Personen gerettet, von demn 28 verletzt sind. Man glaubt, daß 50 Perso nen ums Leben gekommen sind. Die „Britannic", der White Star Linie gehö rig. lief im Jahre 1914 vom Stapel und ist der zweitgrößte Dampfer der Handelsmarine. Der größ te englische Handelsdampfer ist die „Aquitania". 48000 Tonnen, wogegen die „Lusitania" nur 31550 Tonnen hatte. — Ob die „Britannic" wirklich Ho spitalschiff der englischen Marine war, bleibt, abzu warten. Es wäre jedenfalls nicht das erste Mal, daß ein feindlicher Transportdampser nach seiner Versenkung als Hospitalschiff bezeichnet wird, um einen Vorwand zu haben, den deutschen 17 Booten Verletzung des Völkerrechts vorwerfen zu können Außerdem steht noch nicht fest, ob die Versenkung durch 17-Boot oder Mine erfolgte.