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wir alles in Schutt und Asche legen. Wir werden weder Frauen noch Greise schonen und daS Kind au« dem Mut» terletbe herausschneiden." Was die Franzosen „gut be handeln" heißen, haben mir Leute erzählt, die aus dem Elsaß weggeschleppt wurden. Ich werde eS Dir später Mitteilen. Ein von der Front kommender beurlaubter Franzose hat zu mir selber gesagt, daß ihre Offiziere eS ihnen anheimstellen, die deutschen Soldaten, welche die Waffen strecken, gefangenzunehmen oder niederzumetzeln. Ich kann diese Aussage beschwören, wenn es nötig ist." Diese kurzen, aber inhaltsschweren Zeilen beleuchten erneut mit gräßlicher Deutlichkeit, was unser LoS gewesen sein würde, wenn eS unseren tapferen Truppen nicht gelungen wäre, den Krieg in Feindesland zu tragen. Fremdenliste. Uedernachtet haben im Rat hau!«: Carl Straßner, Krastwagenführer, Plauen. Ge org Friedrich Eberhardt, Kfm., Plauen. Reichshof: Carl Bodenstein, Kfm., Leipzig. Carl Barscher«, Kfm., Leipzig. Johann Witzel, Kfm., Leipzig. Anny Riedel, Pri- vata, Zwickau. Else Unger, Privata, Gorbitz b. Dretden. Anna Noack, Privata, Görbitz b. Dresden. Mitteilungen der «gl. Standesamtes Eibenstock auf die Zeit vom 25. bi« mit 31. Oktober 1S1S. Gedurlcn: 1. Aufgebote: hiesige: 1, auswärtige: — Eheschließungen: 2 (darunter 1 al« Krieg«eheschließung). SterbeiäUe Friedrich Hermann Heymann, Landwirt, 66 I. 11 M. 13 T. Hermann Friedrich Schubert. Maschinenstickcr, 3b I. 4 M. 2 T. Max LinuS Lehmann, Gärtner, 22 I 2 M. 27 T- Mar Paul Schön felder, Maschinensticker, 35 I. 30 T. Neueste Nachrichten (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 2. November. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Im nördlichen Sommegebiet frischte die Artillerietätiglcit teilweise erheblich auf. Ein eng lischer Vorstoß nördlich von Co urcc leite ist leicht ubgewiesen, französische Angriffe im Abschnitt Lesboeufs—Rancourt brachten dem Feinde kleine Vorteile nordöstlich von Morval und am Nordwestrand des St. Pierre Vaast-Waldes, wurden in der Hauptsache aber blutig abgeschla gen. Unsere Truppen drangen gegenüber hartnäckigem französischen Widerstand in den Nord teil von Sailly vor. Heeresgruppe deutscher Kronprinz. Mehrfach steigerte sich der Feuerkampf r-chts der Maas zu großer Heftigkeit, insbesondere richteten die Franzosen bisher schweres Zerstörungsfeuer ge gen die bereits in der Nacht von unseren Truppen befehlsgemäß und ohne feindliche Störung ge räumte Feste Baux, auf der wir zuvor wichtige Teile gesprengt hatten. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des General feldmarschrlls Prinz Leopold von Bayern. Bei dec Hee resgruppe des Generals von Linsingen stürmten westfälische und ostfriesische Truppen nuur der Führung des Generalmajors von Ditsurth die bei und südlich von Witoniez auf dem linken Stochodufer vorgeschobenen russischen Stellun gen. Neben hohen blutigen Verlusten büßte der Feind an Gefangenen 22 Offiziere, 1508 Mmn ein und ließ 10 Maschinengewehre, 3 Minenwerfer in unserer Hand; unsere Verluste sind gering. Weiter südlich bei Ale- xandrvwka brachten wir von einem gelungenen Erlvndungsvorstoß 60 Gefangene zurück. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl. In den Karpathen erfolg reiche Unternehmungen gegen russische Borstellungin südlich von Dorna Watra. — An der sicbenbür- gifchen Ostfront ist die Lage unverändert. Rumä nische Angriffe gegen die über den Altschrnz - und Predealpaß vorgedrungenen verbündeten Trnppen sind verlustreich gescheitert. Wir nah men 8 Offiziere, 200 Mann gefangen. Südöstlich des Rotenturmpasses dauern die für uns gün stigen Gefechte an. Balkankriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen. Constantza wurdc erfolg los von See her beschossen. Makedonische Front. Serbische Vor stöße wurden im Czernabogen und südlich der NtdzePlan in abgeschlagen. An der S t r n - mafront lebhaste Vorfeldkämpfe. Der erste Generalquarttermetster: (W. T. B.) Ludendorff. — Berlin, 2. November. Der „Lokalanzeiger" erhält von einem hervorragenden Direktionsmitglied der Ozeanreederei bestätigt, daß man dort Zweifel an der Richtigkeit der Reutermeldung, denen bereits in den späteren Meldungen Ausdruck gegeben wurde, hegt. — Dessau, 2. November. Auf dem Bahnhof in Magdeburg drängt sich um den letzten Wagen des Eilzuges, der 7.30 Uhr nach Dessau fährt, hüben und drüben auf den Bahnsteigen das Publikum. Auf dem Bahnsteig steht die Musik eines in Magdeburg garnisonierten Ersatzbataillons und spielt die Trauer- weise: Ich hatt' einen Kameraden, und das Gebet vor der Schlacht, daß die Klänge über den Sarg hinaus fluten und durch die Bahnhofshalle dröhnen. Dem Abteil 1. Klasse des letzten Wagens entsteigt in Des sau die Familie Boelcke, Vater, Mutter, die 3 Brüder und andere nahe Angehörige. Jungmanu- schaften und Bahnhofswachen stehen voc dem Bahn- Hof, und eine unabsehbare Menschenmasse umgibt die Bahnsperre. Die Feldslieger in ihren Tschakos mit Hellem Bezug heben den Sarg heraus ynd tra gen ihn zum Leichenwagen. Hinter dem Sarge des toten Bruders schreitet der jüngere im Tschako. Auf schwarzem Kissen trägt er die Orden des toten Bru ders, die im Lampenlicht leuchten, und deren Me tall glitzert. Der Zug setzt sich in Bewegung durch ein langes Spalier andächtiger, ehrlich trauernder Menschen. Vor der Johanniskirche hielt der Lei chenwagen. Geistliche standen vor dem Eingang, Or- gelllang senkt sich durch den leeren, dämmernden Naum auf den Sarg, der nach dem Ehrenplatz vor den Altar getragen wird. — Rotterdam, 2. November. Aus Paris wird gemeldet: Seit dem 25. Oktober erneuerten die Deutschen die Beschießung von Reims. Am ersten Tage feuerten sie 250 Granaten auf die Stadt ab. Die Bombardierung wurde am 26. den ganzen Tag über fortgesetzt und begann auch am Morgen des 27. Oktober wieder. — Genf, 2. November. Die Pariser Zei tungen veröffentlichen zum Tode Boelckes Artikel, in denen Boelckes Ritterlichkeit und Mei sterschaft hervorgehoben werden. Interessant sind in den Artikeln die Aeußerungen französischer Flieger, die über Boelckes Technik aus eigener Be obachtung Rechenschaft geben könnten Einer der bekanntesten dieser Flieger, der Sergeant Chainat, berichtet, daß Boelcke und er einander einmal von 30(0 Meter Höhe bis 200 Meter verfolgten, doch wurde beiderseits so geschickt manöveriert, daß keiner von beiden von seinem Maschinengewehr Gebrauch machen konnte. — Bern, 2. November. Die kürzlich in Frei burg gewählte Delegation der schweizerischen Mu- mtions- und Nähmajchinen-Fabriten erhielt vom Bundespräsidenten die gewünschte Auskunft über dir Tragweite des deutsch-schweizerischen Ab kommens, soweit es ihre Industrie betrifft. Sis überzeugte sich, daß der Bundesrat selbstverständlich entschlossen ist, alle Verpflichtungen für die Aus fuhr von durch deutsche Maschinen oder aus deut schem Material hergestellten Kriegsmaterials genau einzuhalten, daß aber andererseits Sendungen fran zösischer Kohlen eingetroffen, sowie Stahl- und Ei sensendungen unterwegs sind. Uebrigens durfte auSk deutschem Material hergestellte Munition auch vor Abschluß des Abkommens nicht nach Ententeländern ausgeführt werden. Bekanntmachung. Die Awischenfcheine für die 5 7. Schuldverschreibungen und 4 7,7° Schatz, anweisungen der IV. Kriegsanleihe können vom 6. November ö. Is. ab - in die endgültigen Stücke mit Zinsscheinen umgetauscht werden. Der Umtausch findet bei der „Umtauschstelle für die Kriegsanleihen", Berlin W 8, Behrenstratze 22, statt. Außerdem übernehmen sämtliche Reichsbankanstalten mit Kasseneinrichtung bis zum 17. April 1917 die kostenfreie Vermittlung des Umtausches. Nach diesem Zeitpunkt können die Zwischenscheine nur noch unmittelbar bei der „Umtauschstelle für die Kriegsanleihen" in Berlin umgetauscht werden. Die Zwischenscheine sind mit Verzeichnissen, in die sie nach den Beträgen und innerhalb dieser nach der Nummernfolge geordnet einzutragen sind, während der Vormittagsdienststunden bei den genannten Stellen einzureichen. Für die 5°/„ Reichsanleihe und für die 4Reichsschatzanweisungen sind besondere Nummernverzeichnisse auszufertigen; Formulare hierzu sind bei allen Reichsbankanstalten erhältlich. Firmen und Kassen haben die von ihnen eingereichten Zwischenscheine rechts oberhalb der Stücknummer mit ihrem Firmenstempel zu versehen. Plötzlich und unerwartet erhielten wir die schmerzliche Nachricht, daß unser lieber Sohn, Bruder, Bräutigam, Schwager und Onkel Ernst Herman» Werner im Reserve-Jäger-Batl. Nr. 13, 3. Komp. am 21. Oktober den Heldentod erlitten hat. Carlsfeld, In tiefer Trauer 31. Oktober 1916. nebst asten Hinterbliebenen Mein lieber Sohn, Dein frühes Scheiden Schlug Wunden mir inS Mutterhcrz. Im heißen Kampf hast Du gestanden, Im Schlachtenwetter stark und kühn. Doch Du gingst ein zum ewigen Frieden, Entflohst der Welt und ihrem Schmerz. Ruhe sanft in Gottes Frieden, Bi« wir uns alle wiedersehn. Von den Zwischenscheinen für die I. und m. Kriegsanleihe ist eine größere Anzahl noch immer nicht in die endgültigen Stücke mit den bereits seit 1. April 1915 und 1. Oktober d. I. fällig gewesenen Zinsscheinen umgetauscht worden. Die Inhaber werden aufgefordert, diese Zwischenscheine in ihrem eigenen Interesse möglichst bald bei der „Umtauschstelle für die Kriegsanleihen", Ber lin HV 8, Behrenstratze 22, zum Umtausch einzureichen. Berlin, im November 1916. Reichsbank - Direktorium. Havenstein. v. Grimm. In Eibenstock, Schönheide oder Umgegend wird ein gut gehendes mittleres KolMklmreu-GesW gesucht, welches nach dem Kriege übernommen werden kann. 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