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Neueste Nachrichten — (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 86. September. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Dis englisch-französische Jnfanrerie ist gestern am 4. Tage des großen Ringens der Artil lerien zwischen Ancre und Somme zu einheitli chem Angriff angetreten. Der mittags ein- gcleitete Kampf tobte mit der gleichen Wut auch nachts fort. Zwischen der Ancre und Gaucourt l'Abbaye erstickte der feindliche Sturm in unserem Feuer oder brach blutig vor unseren Limen zusammen. — Erfolge, die unsere Geg ner östlich von Eaucourt l'Abbaye und durch die Besitznahme der in der Linie Gueudecourt- Bouchavesnes gelegenen Dörfer davongetragen haben, sollen anerkannt, vor allem aber soll un serer heldenmütigen Truppen gedacht werden, die hier der zusammengesaßten englisch- französischen Hauptkraft und dem Masseneinsatz des durch die Kriegsindustrie der ganzen Welt in viel monatlicher Arbeit bereitgestellten Materials die Stirn bieten. Bei Bouchavesnes und weiter süd lich bis zur Somme ist der ost wiederholte An lauf der Franzosen unter schwersten Verlusten gescheitert. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Sechsmaliger Ansturm starker seindlicher Kräfte bei Manajow chlug vollkommen und unter blutigsten Verlusten ehl. — Ein russisches Riesenflugzeug wurde >ei Borguny (westlich von Krewo) nach hartem Ge- echt von einem unserer Flieger abgc schossen. Zn dieser Gegend unterlag auch ein russischer Ein decker im Luftkampf. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl. Im Lud ow a-Abs chn itt find abermals heftige feindliche Angriffe, weiter südlich Teilvorstöße abgewiesen. Kriegsschauplatz in Siebenbürgen. Im Ab schnitt von Hermannstadt (Nagy Szeben) stehen unsere Truppen in fortschreitendem Angriff. — Rumä- nische Kräfte gewannen beiderseits der Kammlinir Szurduk-Paß -Bulkanpaß die Grenzhöhen. Die Paßbesatzungen selbst schlugen alle Angriffe ab; sie sind heute nacht durch Befehl zurückgenommen. Ralkankriegsschruplatz. Front des Ge neralseld m arf challs oon Mackensen. An der Front keine besonderen Ereignisse. — Luftschiff und Flieger grif fen Bukarest erneut an. Makedonische Front vom 24. September. Kleinere für die bulgarischen Truppen günstig ver laufene Gefechte östlich des Prespasees und bei derseits von Florina. Stellenweise lebhafte Ar- tüleriekämpse. Der erste Generalquartiermeister (W. T. B.) Ludendorff. — Amsterdam, 26. September. Ist den fran zösischen Parlaments- und Regierungskreisen scheint man dem jüngsten Tagesbefehl des Generals Joffre, weil er den Soldaten das siegreiche Ende noch für das laufende Jahr ankündigt, lein übertriebenes Ver trauen zu schenken, denn soeben ist eine g-mischtr parlamentarisch-militärische Kommission eingesetzt, und mit dem Auftrage betraut worden, den bevor stehenden Winterfeldzug vorzubereiten. Mehrere Senatoren und Abgeordnete haben sich unter Führung Clemenceaus nach den beiden Hauptsronten an der Somme und bei Verdun begeben, um an Ort uno Stelle die Wünsche der Soldaten für den bevor stehenden Winterseldzug entgegenzun-hmen und die Bedürfnisse des Heeres zu prüfen. In der Bevöl kerung, welche die Vermeidung des 3. Winters.'ld- zuges erhofft hatte, herrscht das Gefühl der Be- siegtheit. — Haag, 26. September. Das Blatt „Centtal NewS" meldet: Es scheint, daß der letzte Luftan^ g r i f f in der Hauptsache London gatt, jedenfalls wur den in London und im Bezirk mehr Bomben abgeworfen, als in den übrigen Bezirken. Die Bomben hatten mei stens schwere Kaliber. 160 Häuser wurden vernichtet oder beschädigt. Die Anzahl der in London getöteten Personen beträgt jetzt 28, die der verwundeten 99. Auch diese Zah len beweisen, im Vergleich zu der Anzahl der getöteten und verwundeten Personen in den übrigen Bezirken, daß der Angriff hauptsächlich gegen London gerichtet war. — Rotterdam, 26. September. Die „Times" sagt über den Luftangriff: Der erste Eindruck s ist, daß die Verteidigung gegen Luftangriffe gebes sert ist. Die Zeppeline können nicht mehr straflos das Land überfallen. Wir werden nicht zufrieden sein, bevor es unmöglich sein wird, über unsere Küste zu kommen, es sei denn bei Strafe der Vernich tung. Das Ideal ist keinesfalls unerreichbar. Wir erwarten, daß nach wenigen Monaten die Luftan griffe aufhören werden. — Rotterdam, 26. September. Die „Central' News" erfahren aus Athen: Venizelos, der wiederholt aufgefordert worden war, »ach Salo niki zu gehen, hat sich entschlossen, dem Nus Folge zu leisten und die Leitung der Bewegung selbst in die Hand zu nehmen. Mehrere Führer der Partei sind schon dorthin abgereist. — Genf, 26. September. Lyoner Blätter mel den aus Athen: Ministerpräsident Kalogero- pulos beschloß die kriegsgerichtliche Ver folgung aller Militärpersonen, die an der Saloniki er Revolution beteiligt sind. Die griechische Regierung verweigerte 83 Kretern, die im Piräus landen wollten, das Schiff zu ver lassen. Es wurde ihnen anheimgestellt, sich nach Saloniki zu begeben. — Genf, 26. September. Eine Sondermeldung des „Petit Journal" aus dem russischen Hauptquar tier besagt, daß, seit die Deutschen unter der Leitung des Feldmarschalls Hindenburg stehen, der Kampf an der Ostfront täglich für die Russen ernster wird. Die österreichisch-deutsche From sei von neuem gefestigt worden, was dem Feinde ge stattet, an manchen Stellen aus der Verteidigung zum Angriff zu schreiten. Am Stochod und in dem Gebiet, durch das die Bahnlinie Kowel—Rowno gehr, tobt seit drei Tagen eine sich stetig steigernde Schlacht. Die deutsche Artillerie hat mit aller Kraft in den Kampf eingegriffen. Der Hagel von Feuer und Eisen trommelt ohne Unterbrechung aus das Ge lände längs des Flusses. — Paris, 26. September. Nach Pariser Blätter meldungen haben die französischen Flieger Hauptmann Maudinot und Leutnant Deramot, die am 28. April auf holländischem Gebiet hatten landen müssen, und interniert waren, entfliehen können. Sie sind am Sonnabend abend in Paris eingettoffen. s Am 15. September starb an einer tagsoorher in den letzten Kämpfen erlittenen schweren Ver- I wundung für sein Vaterland unser lieber guter Sohn I iii i I was Verwandten und Bekannten hiermit anzeigt Die trauernde Familie L-o»»« Es hat Gott dem Herrn gefallen, unsere liebe, gute Mutter, Schwieger-, Groß- und Urgroßmutter, Schwester, Schwägerin und Tante Frau Hulda vcrw. Stemmler geb. Hlnger am Montag früh 7 Uhr in sein himmlisches Reich heimzu holen. Dies zeigen tiefbetrübt an nebst übrigen Verwandten. Die Beerdigung findet Donnerstag nachmittag 3 Uhr von innere Auerbachersttaße 18 aus statt. Heute erhielt ich die traurige Nachricht, daß mein Geschirrführer Hm Iinil Soldat im Jnf.-Regt. Nr. 107 den Heldentod vor dem Feind erlitt. Herr Emil Vogel war längere Zeit in meinem Speditionsgeschäft als ehr licher, fleißiger, verträglicher Mitarbeiter tätig. Durch sein freundliches, biederes Wesen hat er sich überall große Zuneigung und Achtung erworben. Seine ausgezeichneten Eigenschaften und sein unermüdliches Wirken für mein Unternehmen sichern ihm für immer ein ehrendes Andenken. Leicht sei ihm die fremde Erde! Aue i. Erzgeb., den 25. September 1916. Speditionsgeschäft. SiM» ii. Mimi»! kaust zu höchsten Preisen Sack-Zentrale O. Aue i. G. Komme nach auswärts. Kunstseide, roh oder bunte 75 2fach, sowie rohe oder bunte Bobinen (frei) zu kau fen gesucht. VöeNsel», Plauen, Albertstraße 53. Am I. Oktober 181« HpWiiü lU Ilii! Klinck kIM! Tag für Tag richten sich unsere Blicke nach den Schlachtfeldern. Voller Sorge denken wir der Insrigen dort, aber auch voll heißer Dankbarkeit für ihre Aufopferung, mit der sie ihr Leben und ihre Gesundheit zum Schutze des Vaterlands preisgeben. Wie könnten wir dabei unserer todesmutigen jungen Marine vergessen, die sich in 2 Jahren gegen die Flotten von 5 alten Seevölkern ruhmvoll geschlagen ;at! Der feindliche Handel seufzt unter ihrem schweren Drucke, in den Schlachten bei Santa Maria und )en Falklandsinseln hat sie unvergängliche Lorbeeren errungen, im Mittelmeer, in der Nord- und Ostsee jaben ihre Linienschiffe und Kreuzer den Feinden Schach geboten, und am 31. Mai hat sie vor Skagerrak Englands Unbesiegbarkeit erschüttert. Wir denken auch der kühnen Husarenstückchen unserer Kreuzer, v- Boote und Torpedoboote, der erfolgreichen Fahrten unserer Marine-Luftschiffe und Flugzeuge, der stillen, und umsomehr von opferfreudigem Sinne getragenen Tätigkeit der Minen- und Borpostenschiffe! Aller Kämpfer zur See, ihrer harten und selbstlosen Arbeit, ihrer beispiellosen Tapferkeit, ihrer großartigen Er- olge können wir aber nicht anders gedenken, als mit dem Gefühle unauslöschlichen Dankes und der un abweisbaren Verpflichtung, unseren Dank wenigstens hin und wieder durch eine Gabe für unsere blauen Jungen zu beweisen. Hierzu soll der Opfertag des Deutschen Flottenbundes besondere Veranlassung rieten. Der Heimatdank und der Flottenbund Deutscher Frauen wollen hierbei mitwirken. Der Ertrag fließt zur Hälfte der Zentralstelle für stetwillige Gaben an die Marine, zur anderen Hälfte der sächsischen Stiftung Heimatdank zu. Gebt für unsere blauen Jungen gern und reichlich I Ohne sie zwingen wir England nicht nieder, ohne sie gewinnen wir nicht die Freiheit der Meere I Darum gebt, soviel Ihr könnt I Der Flottenverein zu Eibenstock. gäbe der Bestellungen. Vertag des Amts- und Knzeigevtattes Die Bestellungen aus das „Amts- und Anzeigeblatt" auf das 4. Vierteljahr 1916 bitten wir rechtzeitig zu erneuern, damit in der Zustellung ab 1. Oktober keine Unterbrechung eintritt. Der vierteljährliche Bezugspreis beträgt einschließlich des Illustrierten Unterhal tungsblattes 1,80 Mk. Das „Amts- und Anzeigeblatt" wird, wie bisher, schnell und zuverlässig alle wichtigen Nachrichten von den Kriegsschauplätzen sowie aus dem engeren und weiteren Vaterlande bringen und auf einen spannenden Unterhaltungsstoff bedacht sein. Wir hoffen auch im neuen Vierteljahre zu unseren zahlreichen alten Freunden einen Zuwachs von neuen zu gewinnen und bitten um baldige Auf- vorgerichtet, zu vermieten. Näh. d. Otto Täschner, Vodelstt. 24. Verlor«» wurde auf dem Wege vom Graup nergrund, Zimmersacher, Höllen grund ein Päckchen mit An denken (3 Talern, eine Korallen kette, Korallenarmbond, silbernes Armband, Brosche mit Photogra phie). Der ehrliche Finder wird gebeten, selbiges geg. Belohnung in der Geschäftsst. dS. Bl. abzugeben. 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