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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 07.09.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191609075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19160907
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19160907
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk ...
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-09
- Tag 1916-09-07
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Monat
1916-09
-
Jahr
1916
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Die fünfte Aeichskriegsanteive. den: „Da« Bleigewicht der Milliarden soll g»S in Zukunft yerumschleppen, nicht wir.' erbert lehrer cen- ! In- ieh. t 395 und r das iegen- depu- -lek- um über «richt der e be stallt er in r die legie- Mark !gan- rßten l zu :e im nach dem -räu- Jn- -ettet ken. Ferner . 3 der runtag, n Zwei- c Hand lntnisst müßte, c tätig r Kurse berück- ngsge- en zu d noch nittags oerden. end« Zohan« oilliger in an- Eiben- ), mit irlebeir t auch erwai- Fein- vie sie helfen, d da- Lham- ebend, leinen Stadt n gab. bene» arte", ; eine Vor- — Landesberatungsstelle für Krieger gräber. In Sachsen ist von den beteiligten Ministerien eine Landesberatungsstelle für Kriegergräber begründet worden, die sich auch mit der Beratung für die Errichtung von Kriegerdenkmälern und anderen Kriegerehrungen be faßt. Tie Beratungsstelle behandelt als solche in erster Linie allgemeine, insbesondere grundsätzliche und organisa torische Fragen. Die Bearbeitung einzelner Planungen von Kriegergräbern, Denkmals anlagen usw. ist einem beson deren Arbeitsausschüsse zugtwiesen, der unter dem Vorsitze des Geheimen Baurates Karl Schmidt, Vortra genden Rates im Finanzministerium, steht und in den Geschäftsräumen des Landesvereins Sächsischer Heimat schutz, Schießgasse 24, in Dresden tagt. Die Landesbera tungsstelle und deren Arbeitsausschuß sollen ihre Arbeit gleichmäßig sowohl den sür daS Heimatsgebiet geplanten Kriegergräbern usw. widmen, wie auch denjenigen Grab-, Friedhofs- und Denkmals -Anlagen, die im Etappen oder Operationsgebiet oder in den sonstigen von deutschen Tnippen besetzten feindlichen Landesteilen geplant sind. Im Heimatgebiet sollen alle Teile des sächsischen Vater landes tunlichst gleichmäßige Berücksichtigung finden, und «8 wird besonderer Wert darauf gelegt, daß namentlich auch die in der Beratungsstelle selbst u. im Arbeitsausschüsse nicht vertretenen Landesteile die Mitarbeit der Beratungs stelle und deS Arbeitsausschusses umfassend in Anspruch nehmen. Auf Wunsch läßt die LandesberatuugSstelle Lichtbtldervorträge über Kriegergräber-Fürsorge, Krieger ehrungen usw. halten. Diesbezügliche Anträge sind an den Arbeitsausschuß der Landesberatungsstelle für Krieger gräber, DreSden-A-, Schießgasse 24, l zu richten. Die entstehenden Reisekosten sowie der Aufwand für die Be schaffung des Lichtbilderapparates sind regelmäßig von den Veranstaltern des Vortrags, zu tragen. In besonderen, hinreichend begründeten Ausnahmefällen können sie von der Landesberatungsstelle übernommen werden. ; e n iden ates e n ieser auch -setzt s 1. -rat ahl- nt wird. Darüber hinau« aber . . ten maßgebenden Stellen Bedacht darauf gekommen werden wird, den Verkauf von Kriegsanleihe nach dem Kriege unter angemesfenen Bedingungen zu ermöglichen. Zeigen wir unseren Aeinden wieder die Aner- schöpffichkeit unserer Kraft nnd den unerschütter lichen t-rauben an den Sieg der Zentra lm ächte! Tun wir da«, so ist der Erfolg auch der 5. Kriegsanleihe g«. sichert, und den Regierungen der un« feindlichen Länder wird e» Ircrnktireurnest. Von W. Kabel. 7. Fortsetzung. Uud er suchte weiter, suchte nach, einem Griff, mit dessen Hilse sich diese mit einer Lehmschicht schlau überzogene Falltür hochheben ließ. Aber er sand nichts. Kurz entschlossen zog er seinen Säbel aus der Scheide und zwängte die Spitze in die eine Ecke der zusammenlausenden Furchen, die offenbar nicht ganz fest auflag. Nach einiger Mühe wuchtete er dann wirklich dcu aus starken Brettern bestehenden Deckel io weit hoch, daß er mit den Händen den unteren Rand an pack en konnte. Und jetzt war er am Ziel. Dio Falltür, die nur in einen Holzrahmen lose hineingelegt war, stand seitwärts an die Wand des Kollers gelehnt. Der Strahl der Lampe glitt in das dünke. Loch hinab. Das erste, was Herford erblickte, waren die ober sten Sprossen einer Leiter. Wieder pfiff er leise durch die Zähne; wiedsc dachte er an den tüchtigen Pommern. Denn daß die Leiter den weiteren Zugang zu einein Stollen des Bergwerks bildete, daran zweifelte er jetzt kei nen Augenblick mehr. Eine Weile überlegte der junge Offizier, ob er es wagen sollte, allein in den engen Schacht hinab- zusteigen. Aber die Neugierde, was er da unten finde» würde, war stärker als die kühle Vernunft, die ihm zuraunte, wie bös dieses Wagnis für ihn auslaufen könnte. Schließlich beschwichtigte er seine Bedenken da durch, daß er seine Pistols aus der Ledertasche zog und sie zwischen die geöffneten Knöpfe seines Waffen- rockes steckte, wo er sie sofort griffbereit hitte. Die erste Leiter endete in einem mit Balken und Brettern ganz bergworksmäßig aögestützten Raum, der völlig leer war und aus dem eine zweite Leiter weiter in die Tiefe führte. Noch zweimal wechselte Herford dm Steigeleiteru, dann stand er aus der Sohle eines breiten, gut zwei Meter hohen Ganges, der, soweit er die Rich tung im Kopse hatte, ungefähr parallel mit der Dorf- strafte verlief. Die Lust hier war zwar dumpf, aber keines wegs schlecht. Als der Leutnant dann den Boden ableuchtete, bemerkte er jn der dicken Schicht von feinem Koh lenstaub die Spuren zahlreicher Küße, ein Beweis, daß noch vor kurzem Menschen diesen Gang benutzt hatten. Die drückende Stille ringsum, die tiefe Dunkel heit, die nur durch das aus kurze Entfernung wir- keude Strahlenbündel der elektrischen Lampe zerrissen wurde, mahnten den jungen Offizier zur Vorficht Schrittweise drang er nach Weiften vor. Oesters blieb er auch stehen und lauschte. Jetzt vernahm er etwas, wie ein leises, in re gelmäßigen Zwischenräumen sich wiederholendes Po chen. Bald hatte er die Ursache entdeckt. Wassertrop- fen waren es, die. von den Kalksteinwäuden herab tropften. Und weiter ging er den dunklen Weg, ter immer geradeaus führte. Zuweilen zweigte sich, bald zur Rechten, bald zur Linken, von dem Hauptstolleu ein Nsbenstollen ab. Ein paar Mal traf er auch auf hölzerne Hallen, in denen noch Stapel verwitterter Gcuvenhölzer, ja sogar Feldbahnschienen und kleine, eiserne Wagen, Hunte genannt, lagen. Dann stockte plötzlich sein Fuß. Und blitzschnell hatte er den Einscha t Hebel se ner Lampe zurückgedreht. , Finstere Nacht war jetzt um ihn her. Er lauschte angestrengt. Stimmen hörte er, aus weiter Ferne zwar, aber es blieben menschliche Laute. Und nur heimtückische Feinde konnten es sein, denen er hier begegnete. Also zurück, dorthin, woher er gekommen war! Aber ohne Licht durfte er nicht hoffen, sich zu- rücktasteu zu können. So bedeckte er denn die dicke Glaslinse mit der« flachen Hand und ließ nur einen dünnen Strahl zwischen den Fingern hervor auf den Boden fallen. s. rlust. unsern, l st och schwer e, ver- n Rel- nf.-Rgt Preuß Hs ini ch ö n. ThtZ Hand; if.-Rgt -efreiler unds- ttag Hof seite Bo- ,lltc roch fost- Lel- wir vom feindlichen Gebiet in Händen haben, eine Sicherung dafür, daß sich die Worte de» Staatssekretär« Dr. Helfferich erfüllen wer den: „Da« Bleigewicht der Milliarden sollen die Anstifter de« Krie- I Jahre hinau« nach der KrieaSbeendigung den Anleiheinhabern von I den DarlehnSkassen die Möglichkeit zur Lombardierung ihre« Besitze« zu günstigen Bedingungen gewäb: - . — I können wir mitteilen, baß von dl Wcltttttgo-Ermmllillgen. 7. September 191S. (Schlacht bei Tarnopol. — Englische Mißerfolge bei Lohaja undin Bulgarien; Kämpfe in Indien.) Im Osten schritt die Offensive rüstig fort. Die Armee Eichhorn be setzte nach Kämpfen die See-Engen bei Wilna, Wolko- wysk wurde genommen und 2800 Gefangene wurden ge macht, während die Heeresgruppe des Prinzen Leopold von Bayern gegen die Abschnitte von Zelwianka und Rozauka vorging. Zu einer schweren Schlacht kam es bei Tarnopol am Sereth, wo die mit aller Gewalt vorbre chenden Russen von den Oesterreichern und deutschen Trup pen zurückgeworfen wurden; an der Serethmündung er stürmten österreichische Truppen die feindlichen Stellungen bei Szuparka und machten 4400 Gefangene. — Die Eng länder beschossen die türkische Stadt Lohaja am Roten Meer und den Hafen Elal au der Küste Hedschas, indes war der Erfolg trotz des feindlichen Massenaufgebotes ein recht geringer, da die englischen Schiffe schließlich vor dem Feuer der türkischen Batterien flüchten mußten. — Auch in Indien erwuchsen den Engländern neue Sorgen; an der Nordwestgrenze kam es zu einer Schlacht gegen 10000 aufständische Mohmands. — Der englische Miß erfolg in Bulgarien stellte sich immer klarer heraus, wie aus dem nunmehr unterzeichneten türkisch-bulgarischen Vertrage über die Greuzregulierung in Thrazien heroor- ging. — Einiges Aufsehen machte die griechische Spiona ge-Affaire ; es wurde festgestellt, daß in Athen Depeschen der deutschen Gesandtschaft und des griechischen Königs systematisch unterschlagen und nach Petersburg weiter ge geben wurden. keine /sr-rn Niemand darf zögern bei der Erfüllung seiner vaterländischen Pflicht, jedermann kann überzeugt sein. E» gibt keine bessere Kapt- talanlage al« die Kriegsanleihe, für deren Sicherheit die Steuerkraft aller Bewohner de« Reiche« und da« Vermögen aller Bundesstaaten haften! Je stärker die finanzielle Rüstung, um so näher ist der endgül tige Sieg auf den Schlachtfeldern gerückt. Hoch und niedrig, reich und arm müssen sich dessen bewußt sein, daß die Kräfte Aller dem Vaterlande gehören. Auf zur Zeichn«««! immer schwerer werden, bei ihren Völkern für da« Märchen von der Möglichkeit der Vernichtung Deutschland« Gläubige zu finden. Die Ausstattung der 5. Kriegsanleihe lehnt sich eng an die bet den früheren Krieg-ar leihen gewählte und insbesondere an die Be dingungen der 4. Niiegsanlethe an. Wieder wird in erster Linie dem deutschen Kapital eine 5"/,ige Deutsche Aeich,-«leihe angebo ten, unkündvar »Is w.'4, wobei gleich bemerkt sei, daß die Worte „unkündbar bi« 19'24" keine Verkaufs oder VersügungSbeschränkung des Anleiheinhaber« antündigen, sondern nur besagen, daß da« Reich den Nennwert dec Anleihe nicht vor dem e.wähnten Zeitpunkte zurückzahlen, bi« dahin auch keine Herabsetzung de» Zinsfüße« vor nehmen darf. Daß auch später eine Herabsetzung de« Zin-suße« nur in der Weise möglich ist, daß da« Reich dein Jnbaber wahlweise die Rückzahlung zum vollen Nennwert andietet, ist bekannt. Neben der bpiozentigen ReichSanlcihe werden 4'/,prozentiae Neich,f4>atzanwelfu»gc« auSgegcben. Hinsichtlich ihrer Sicherheit unterscheiden sich die Schatzanweisungen in keiner Weise von den Sprvzentigen Anleihen, wie überhaupt beide ihrem inneren Weite nach allen schon früher ausgegebenen Deutschen Äeichsanleihen qlei- chen und wie di-se zur Anlegung von Mündelgelder« verwendet iverden dürfen. Mit dem Worte „Schatzanweisungen" wird nur zum Ausdruck gebracht, daß die Laufzeit von vornherein begrenzt ist, d. h, daß da« Reich sich vei pflichtet, diese Schatzanweisungen in einem genau feststehenden, verhältnismäßig kurzen Zeitraum mit ihren, Nennwert einzulösen. Die fünfprozentige Aeichsanteiße wird zum Kurse von 98"/„ fSchuldöucheintragungen 97,80"/») aus- gegeöen. Der einzuzahlende Betrag ist inde« niedriger al« 98 Proz., weil der Zinsenlaus der Anleihe erst am 1. April 19l7 beginnt, Vie bi» dahin dem Anleihezeichner zustehenden Zinsen aber ihm sofort ver gütet werden. Hierdurch ermäßigt sich der Zeichnungspreis bi» um 2'/, Proz. diese» nämlich in dem Falle, wenn der ganze Gegenwert der Anleihe am 39. September bezahlt wird. Stellen wir in bezug aus den AuSgabeprei« einen Vergleich mit der 4. Kriegsanleihe an, fo sehen wir, daß der Erwerb der 5. Kriegsanleihe, rein äußerlich betrachtet, jetzt um '/, Proz. günstiger ist. Da« ist jedoch, wie zu gegeben werden muß, nur ein scheinbarer Vorteil, weil man nicht vergessen darf, daß der Sprozentige Zinsfuß dem Anleiheerwerbec jetzt aui 8 Jahre (bei der 4. Kriegsanleihe waren es Hitwegen 8'/, Jahre) gesichert ist. Denn, wie schon oben gesagt, da« Reich kann vom Oktober de« Jahre« 1924 an die Anleihe zum Nennwerte zurückzah len. DieAett»v«r,t«luna der Sprozentigen Reichsanleihe beläuft sich bei einem Kurse von 98 Proz. auf 5,10 Proz. und, wenn die Rückzah lung im Jahr« 1924 erfolgen sollte (infolge des dann eintretenden Kursgewinne« von 2 Proz.) auf 5,35 Proz DaS ist angesichts der alleretsten Sicherheit, die eine Deutsche Reichsanleihe darstellt, ein außerordentlich günstige« Angebot. Freilich ist e» nicht so reichlich bemessen wie da«, da« die französische Regierung für ihre öprozent. „StegeSanleihe" dem französischen Kapital der Not gehorchend ge macht hat; nicht 98, sondern nur 88 Proz. konnte Frankreich sür seins 5prozentige Rente brutto erlösen, ein recht deutliche« An zeichen dafür, daß e« um die französischen Finanzen im Vergleich mit den deutschen recht schlecht bestellt ist. Der Ausgabepreis der Schatzanweisungen beträgt ohne Berücksich tigung der bis auf 1'/, Prcz. aufsteigendcn Zinsvergütung 95 Proz., und da hier der Zinsfuß sich auf 4'/, Proz. beläuft, so ergibt sich zunächst eine Rente von 4,74 Proz. Hinzu konimt inde« der Vorteil, der dem Inhaber der Schatzanwcisungen durch die Tilgung winkt. Diese findet durch Auslosung innerhalb 10 Jahren, beginnend im Jahre 1923, statt und verbürgt dem Schatzanweisungsbesitzer einen sicheren Gewinn von 5 Pcoz., der frühestens im Jahre 1923, späte stens im Jahre 1932, fällig wird und im günstigsten Falle das Zin- sencrträgnis auf 5,b1 Proz., im ungünstigsten aus 5,07 Proz. steigert. Beide Anleihen, die öprozentig- bi« 1924 unkündbare Reichsanleihe und die 4 sprozentigen Reichsschatzanweisungen, haben ihre beson deren und grotzen Vorteile, und e« muß mithin dem Ermessen de« einzelnen Zeichners überlassen bleiben, wofür er sich entscheidet. Von einer Begrenzung der Anleihebeträge wurde nach den guten Erfolgen der vier ersten Anleihen sowohl für die Reichsanleihen als auch für die Schatzanweisungen wiederum abgesehen. Nach einem Zeitraum von sechs Monaten, in dem unsere tapfe ren Truppen neue glänzende Waffenerfolge errungen und vor allem die große Generaloffensive unserer Gegner zum Scheitern gebracht haben, geht da« Reich von neuem daran, die finanzielle Kriegs rüstung zu stärken, um der grauen Mauer, die das Vaterland vor dem Eindringen der Feinde schützt, auck umgekehrt den sicheren Rück halt des Vaterlandes zu geben. Wer diese Absicht zu würdigen ver- steht, der weiß auch, daß er dem Reiche mit der Beteiligung an der 5. Kriegsanleihe kein Opfer bringt, sondern sich selbst am meisten nützt. Denn alle Werte und Güter, aller Wohlstand und alle Ar beit können nur erhalten werden und sortbestehen, wenn wir unserem Heere und unserer Marine die Waffen liefern, um den Feind abzu- wehren und ihn endgültig niederzuringen. De« Reichs« Lasten, so mag dieser oder jener Zaghafte denken, sind seit dem Kriegsausbruch ge waltig gestiegen. Wohl richtig. Unzweifelhaft ist die Bürde der Kriegs kosten schwer, aber wir dürfen, wenn wir heute die Last de« Reichs« vom Standpunkt« de» Anlecheerwerb«rS au« beurteilen, nicht ver gessen, daß da« deutsche Nationalvermögen ein Vielfache« von dem beträgt, wa« bisher im Kriege verausgabt worden ist. Und, was noch wichtiger sein dürste: Die Kapttalkraft der Volkswirtschaft hat sich keineSfall» in demselben Maße vermindert, wie die Anleiheschuld de« Reiche» gestiegen ist. Wir wissen ja, daß der weitaus größte Teil de« vom Reiche verausgabten Geldes innerhalb der Reich«, grenzen verblieben ist, und daß chs« Reiche« Gläubiger die eigenen Bewohner de» Reiche» sind. Betrachten wir Staat«- und Volkswirt- schäft al« ein Ganze«, so ergibt sich darau«, daß abgesehen von den durch den Krieg vernichteten Gütern nur ein Wechsel innerhalb de» Besitze« eingetreten ist. Zudem bilden die territorialen Pfänder, die wir vom feindlichen Gebiet in Händen haben, eine Sicherung dafür, daß sich die Worte de« Staatssekretär« Dr. Helfferich srsüllen wer Wer kann sich nun an Zeichnungen beteiligen? Etwa der Großkapitalist nur? Weit aesehll! Auch der kketnft« Hparer kann e«. Denn es gibt Antechestücks u. Schatzanweisungen bi« zu 100 M. herunter, und bis Zahlungstermine sind so bequem gelegt, baß jeder, der heute zwar über keine flüssigen Mittel verfügt, sie aber im näch- sten Vierteljahr zu erwarten hat, schon jetzt unbesorgt seine Zeich nung anmeldsn kann. Das Näbers über die Einzahlungstermine ergibt sich mit aller Klarheit au« dec ini Anzeigenteil in Nummer 204 d«. vl. enthaltenen Bekanntmachung Hervorgehoben sei hier j nur, daß jemand, der 100 M. Kriegsanleihe zeichnet, den ganzen I Betrag erst am 6. Februar 1917 einzuzahlcn braucht. Der crüe freiwillige chtnzahiungrtermin ist der 30. September. Ihn werden sich olle die zunutze machen, die so frühzeitig wie möglich in den hohen ZinSgenuß treten wollen. Obwohl am 30. September mit der Einzahlung begonnen werden kann, werden Jetchnungoanmeldungen bis zum 5. Oktober entgegen- genommen. Es werden nämlich die Fälle nicht selten sein, in denen jemand sich zwar gern an der Zeichnung beteiligen möchte, zunächst aber abwarlcn will, ob gewisse, in den ersten Tagen des neuen Vierteljahrs fällige Beträge auch eingchen. Allen denen, die sich in solcher Lage befinden, soll dadurch entgegengekommen werden, daß oic ZetchnungSsrist erst am 5. Oktober abläust. ZSo gezeichnet werden Kanu, wird den meisten unserer Leser bekannt sein. Immerhin sei erwähnt, daß bei dem Kontor der Reichshauptbank sür Wertpapiere in Berlin und bei allen Zweigan stalten der Retchsvank mit Kaffeneinrichtung Zeichnungen entgegen- aenommen werden, außerdem können Zeichnungen erfolgen durch Vermittlung der Königlichen Seehandlung (Preußischen Staatsbank), der Preußischen Central-Genoffenschafts-kkaffe in Berlin, der König lichen Hauptbank in Nürnberg und ihrer Zweiganstalten sowie sämt licher deutschen Banken, Bankier«, öffentlichen Sparkaffen, Leben«- Versicherung« Gesellschaften, Kreditgenossenschaften und durch die Postanstalten. Jie Aeichuang.n a.f Schuidbucheintraguutze« sind nur sür die bprozentigen NeichSanleihen, nicht aber für die Reichsschatzanwei sungen zulässig, und zwar au« dem Grunde, weil die Schuidbuch- «intragang möglichst sür solche Anlcihevesitzcr vorgesehen ist, die auf Jahre hinaus an ihrem Besitze festhalten wollen. Da« fft bei den Reichsschatzanweisungcn nicht ohne weitere« möglich, weil ja, wi« wir oben gesehen haben, die Tilgung innerhalb eines verhältnis mäßig kurzen Zeitraumes erfolgt. Obwohl die Eintragung in da« ReichSschulobuch für den Anleiheinhaber ganz besonder« große Vor teile mit sich bringt, indcm er sich nicht um die Aufbewahrung seine» Vermögen», die ZinSscheinabtrennung usw. zu kümmern braucht, ist, wie gleichfalls schon gesagt, der Zeichnung«prei« hier um 20 Psg. nisdnger, weil denen, die die Kriegsanleihe als dauernde Kapital- anlage betrachten, ein besondere« Entgegenkommen bewiesen wer den soll. Wie bei srüheren Zeichnungen, so auch jetzt, hört man zuweilen von einigen Zaghaften die Frage auswersen, ob e« auch möglich sein werde, da« in den Kriegsanleihen angelegte Geld, fall« dieses nach dem Friedensschluß sür andere Zwecke von dem Eigentümer gebraucht werden sollte, schnell wieder flüssig zu machen. Auf solche Fragen ist zunächst zu erwidern, daß ebenso wie die Darlehnikaffcn die Bc teiligung an der Zeichnung auf dis Kriegsanleihe allen denen er- leichtern, die sich dat Geld zunächst durch die Verpfändung älterer Kriegsanleihen oder anderer Wertpapiere beschaffen wollen, auch auf
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