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gegriffen, ebenso mißlang der oftmals wie derholte Ansturm französischer Truppen harr nördlich des Flusses gegenüber dem st and - hasten Fe st halten sächsischer Reserve- Truppenteile. — Im klebrigen sind keine Er eignisse von besonderer Bedeutung zu berichten. Oe st kicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls von Hindenburg. Zwischen Wiszuiwsee und Smorgon, sowie in der Gegend nordöstlich von Krewo sind zahlreiche schwache russische Angriffe mühelos abgewiesen worden. An der Stochodsront beschränkte sich der Geg ner nach seinen Niederlagen der letzten Tage im Allgemeinen aus lebhafte Artillerietätig teil. Von ihm versuchte Teilangrisfo westlich des Nobelsecs, bei Lubieszow und südlich von Zarecze sind nicht geglückt. — Die südlich van Za- locze eingeleiteten Kämpfe haben große Ausdehnung angenommen. Der russi sche Angrisf, der zwischen Bialoglvwy und Horodyszcze zunächst Boden gewann, wurde durch deutschen Gegenstoß zum Stehen gebracht. Starke Angrisfe des Feindes in der Gegend von Troscianioc wurden blutig ab ge wiesen. Seine Versuche, am Sereth südöstlich von Horodyszcze Vorteile zu erringen, sind rest los gescheitert. Front des Feld m ar j ch alle ut u a n t s Erzherzog Karl. Südwestlich von Mona-- sterzyska sowie im Winkel des Dnjestr und der Bystrzyca griffen starke russische Kräfte an. Der Ueberlegenheit deS Gegners müße der tapfere Verteidiger an einzelnen Stellen nach geben. Gegenangriffe fingen den feindlichen Ansturm wieder aus und brachten den Kampf zum Stehen. — Die im Gange befindliche Um gruppierung der verbündeten Truppen, die angeordnet wurde, um den russischen Krästever- schicbungen Rechnung zu tragen, ist in weiterer Durchsührung. — In den Karpathen bemüht sich der Feind südlich von Zabie vergebens, uns die errungenen Vorteile wieder zu entreißen. Balkankrregsschauplay. Südlich des Doiransees unternahm der Gegner mit schwachen Abteilungen einzelne Scheinangriffe, die ohne ernstlichen Kampf durch unser Feuer abgewiesen wurden. Oberste Heeresleitung. W T. B.) Ueber die Kämpse an den österreichisch-ungarischen Fronten meldet der Heeresbericht: Wien, 11. August. Amtlich wird verlautbart: Russischer Kriegsschauplatz. Heeressront des Feld marsch allen t- uauts Erzherzog Karl. Unsere Karpathen- truppen haben südlich von Sabie neuerliche starke russische Angrisfe abgeschlagen. Nordöstlich von Stanislau und südwestlich von Monaster- syska grisf der Feind wieder mrt überlegenen Krästen an. Er errang wohl einige örtliche Er folge, wurde aber schließlich nach hartem Ringen zum Stehen gebracht. Die in diesem Raum kämp fenden Streitkräfte sind im Begriff, jene Räume zu erreichen, die ihnen angesichts der Krästever- schiebung des Gegners zugewicscn norden sind. Die Russen haben Delatyn und T i S n i e u i z a besetzt. Auch Stanislau ist von uns ohne Kamps geräumt worden. Heeressront des Generalfeld mar- schalls von Hindenburg. Südöstlich von Salotsche wurden russische Massenangrisfe durch Gegenangriff abgeschlagen. Ebenso wurde bei Troszianiez der Feind blntig .bgewiesin. Im Stoch odbogen von Kajchowka nahm eine österreichisch-ungarische Abteilung eine feindliche Vorposition: bei den Truppen des Generals Feth erstickten neuerliche Uebergangsversuche des G'g- . ners in unserem Artilleriefeuer. Italienischer Kriegsschauplatz. An der küstenländischen Front erneuer ten die Italiener ihre Anstrengungen gegen den Abschnitt von Plava und griffen auch unsere neuen Stellungen auf den Höhen östlich von Görz nllt beträchtlichen Krästen an. All« diese Angriffe wurden abgeschlagen. Ebenso scheiterten mehrere Vorstöße des Feindes in den Dolomiten. Südöstlicher Kriegsschauplatz Au der unteren Vojusa Geplänkel. Sonst nichts von Belang. Ter Stellvertreter des Eh.'ss des Gencralstabes: von Hoefer, Feldmarschalleuinant. Ereignisse zur See. In der Nacht vom 10. aus den i1. August wiederholten unsere Seeflugzeuggeschwader den Angrisf auf Venedig. Arsenal, Bahnhof, die Außenwerke und Außensorts wurden ausgiebig mit Bomben belegt, gute Wirkung und Brände im Arsenal und in den Bahnhossanlagen konnten trotz des herrschenden Gewitterregens einwandsrei sestgestellt worden. In die Luftschiffhalle ron Campalto wurde ein Volltreffer erzielt. Ferner wurden die Batterien in Grado und an der Json- zomündung erfolgreich mit Bomben belegt. Trotz des sehr ungünstigen Wetters und des heftigen Ab wehrfeuers sind alle Flugzeuge unversehrt cingc- rückt. Flottenkomma ndo. Die Türke» sind energisch bemüht, ihre Vorteile über dtz> Rus sen nach Krästen weiter auszunutzen. Sie berich ten über den günstigen Fortgang ihres Angrisss: Konstantinopel, 9. August. Bericht des Hauptquartiers. An der Iraksront keine Ereig nisse von Bedeutung. Dio seindlichen Lager, welche bei Nassirieh am Euphrat-Abschnitt sich bejindon, sind durch unsere überraschenden nächtlichen An grisfe beschädigt worden, wobei wir dem Gegner Beute entrissen. In Persien fährt unsere Armee an der russischen Front fort, mit ihrem rechten Flügel den Feind in Richtung auf Ham Wan zu versolgen. Der Feind versuchte energisch, sich in den Engpässen östlich von Sakna zu verteidigen, aber er wurde gezwungen, sich nach Kamtaver zu rückzuziehen Und ließ eine Anzahl von Gefangenen, 2 Munitionswagen, Bespannung zu acht Kanonen und eine große Menge anderer militärischer Gegen stände in unseren Händen. Eine feindliche Haubitze wurde durch das Feuer unserer Artillerie zerstört. Gefangene erklärten, ein französischer General sei voll Ansang an mit der Befestigung dos Eng passes östlich von Kamkaver beauftragt gewesen. — Kaukasusfront: Am rechten Flügel fahren unsere Truppen fort, gegen die Engpässe nördlich von Bitlis und Musch vorzurücken. Die von uns gegen die seindlichen Stellungen in der Umgegend der Ortschaft Ognott, uorowestlich von Musch, ungefähr 80 Kilometer vor Erzerum, begonnene Offensive nimmt einen für uns günsti gen Fortgang. Ein Teil unserer Truppen nahm in heftigen Stürmen den Hügel Bughlan und die Hochfläche Melquan, zwischen Musch uud Og nott, und ebenso den Hügel Tscheli-Geul, zwei Kilometer östlich von Ognott, und die feindlichen Stellungen westlich der genannten Oertlichkeit in einer Ausdehnung von acht Kilometern. Bei diesen Kämpsen nahmen wir dem Feinde 400 Gewehre, «eine Menge Munition und Pioniermaterial. Auch mach ten wir 140 Gefangene. Ein anderer Teil unserer Truppen, der 46 Kilometer südlich von Mam rkhatun in Richtung aus Kighi operierte, nähert sich dieser letzten Ortschaft. Im Zentrum und auf dem lin ken Flügel entwickelte der Feind gestern keine wich tige Tätigkeit. An der ägyptischen Front sanden keine Ereignisse von Bedeutung in der Um gegend von Katia statt. Konstantinopel, 10. August. Bericht des Hauptquartiers. Von der Jratsront und an der persischen Front liegt keine Nachricht vor. An der Kaukasus front auf dem rechten Flügel besetzten unsere Truppen vollständig die Höhen nördlich, östlich und westlich von Bitlis. Sie gerieten aus der Verfolgung in einen Kampf mit Teilen der feindlichen Streitkräfte, die sich im Engpaß von Rahova zu halten bemühten. Ein anderer Teil unserer Truppen verfolgt energisch den Feind, der sich nach dem westlichen Ufer des Wan-Sees hin zurückzieht. Unsere Abteilungen nahmen auf der Verfolgung 20 feindliche Soldaten nördlich von Musch gesangen. Feindlich« Truppen, die den östlichen Ausgang des Engpasses von Bugh- lan verteidigten, wurden nach der Ortschast Ziaret. östlich von dem genannten Engpaß, zurückgedrängt. Die Verfolgung des Feindes im Abschnitt von Og nott hält an. Unsere Truppen, die in ber Richtung von Kighi operieren, warsen in einem Angriff den Feind, der sich dort zu halten bemühte, in nörd licher Richtung zurück. Sie besetzten am 27. Juli die Ortschast Kighi. 80 tote Feinde, darunter zwei Hauptleute, wurden südlich von Kighi gezählt. Eine unserer Patrouillen in Stärke von acht Mann hatte nördlich von Kighi einen Zusammenstoß mit einer aus 20 Manu bestehenden seindlichen Patrouille, von denen sie 18 gesangennahm. Im Zentrum und auf dem linken Flügel entfaltet der Feind große Tätigkeit, um seine Stellungen zu beseitigen. In einem überraschenden Angrisf, welchen wir vorge stern gegen einen Teil der seindlichen Stellungen richteten, nahmen wir dem Feind Gefangene ab, machten Beute und verjagten den Feind aus dieser Stellung. Ein Gegenangrisf des Feindes wurde mit Verlusten für ihn zurückgeschlagen. Bon der ägyptischen Front ist kein Ereignis zu berich ten. Nach Aussagen von Feinden, tue wir in den Kämpsen bei Katia gefangengenommen haben, wur de ein feindliches Kavallerieregiment fast völlig aufgerieben. Alle Offiziere tour den getötet, drei Geschütze zerstört. Am 22. Juli verlor der Feind drei Flugzeuge im Lufrkampf oder durch das Feuer unserer Abwehrgeschütze. In - der Umgebung von Muhammediv und Romunie < warsen unsere Luftgoschwader mit Erfolg mehrere ! große und mittlere Bomben aus ein feindliches i Lager. I Tagesgeschichte. Oesterreich-Ungarn. - Der Reichskanzler in Wien. Reichs kanzler von Bethmann-Hollweg, der Freitag früh 8 Uhr in Begleitung des Staatssekretärs von Jagow aus Berlin in Wien eintras, wurde am Bahn- hos von dem deutschen Botschafter von Tschirschky und seinem Nesson, dem der deutsck;en Botjchait in Wien zugeteilten Botschaftssekretär, Legationsrat von Bethmann Hollweg, empfangen. Der Reichskanzler i ist später vom Kaiser Franz Josef in Audienz emp j sangen worden. Kurz darauf empfing Seine Maje- ! stät auch den Staatssekretär von Jagow. Herr von Bethmann-Hollweg und der Staatssekretär von Ja gow begaben sich vormittags 10Vz Uhr in das Mi nisterium des Aeußern, wo sie mit dem Mi Noch r Weltlriegs-EnmieiMM Spiel Stal P B A S P F T N H E Der ers hausga bei Lä baren l gestattet Abend D Li P falls zt liche Et brocken machter Russen wo sie ten. — terseebo schiff, d len an Dardan 50 000 Angriff Auf de erhöhte Tolmeii schlager Tiroler alle Ar Rumän heben, meisten 13. August 1915. (Unaufhaltsames Vor- Drücken im Osten. — Auf GaIlipo li.) In den Argonnen wurden am Martinswerk weitere Fortschritte gemacht. — Jnr Osten fanden am Niemen bei Kupischki und vor Kowno um den befestigten Wald von Domini- kanka Kämpfe statt. Zwischen Narew und Bug wurde der Slina- und Nurcez-Abschnitt erreicht, im Norden von Nowo GeorgiewSk wurde eine starke Fortstellung erstürmt. Die Armee Mackensen überschritt in der Verfolgung des Feindes die Straßen Radzyn—Wlvdawa. Die Oesterrei cher, beiderseits der Bahn Lukow—Brest Litowsk vorrük- kend, erreichten Minedrzyrzecz. — Auf Gallipoli, in der Ebene von Anaforta, wurde von den Türken der Feind in aufgelöster Flucht zurückgeworfen, auch die feindlichen Schiffe konnten dem türkischen Feuer nicht Stand halten, so wurde bei Kumkale die Flottille der TorpedobootSzer- störer vertrieben. — Im Tiroler Grenzgebiet, bei Schlu derbach, tm Görzischen und auf den Höhen von Monfal- cone wurden italienische Angriffe glatt abgewiesen, ein Panzerzug, der in den Bahnhof des letzteren OrteS ein fuhr, beschoß feindliche Infanterie mit Erfolg. 14. August 1915. (Neue Erfolge im Osten. — Großes englisches Transportschiff ver senkt. — Italienische Angriffe.) In den Ar gonnen wurde das eroberte MartinSwerk ausgebaut; Saint Dip wurde als Wiedervergeltung für das auf Münster gerichtete französische Feuer beschoffen. — Im Osten wur den die Russen bei Knpischky und Kowno gründlich zu rückgeworfen; zwischen Narew und Bug kam eS zu sehr hartnäckigen Kämpfen, bis der Nurzec-Uebergang am spä ten Abend erzwungen wurde, wobei die Armeen Scholtz und Gallwitz viel« Gefangene machten. Dem Vordringen der Armee Leopold von Bayern setzten die Russen eben- Ke waltig für mi Wir ho in emi, ker dur sehen, das Ei teure ; geword den ne Wasser Nun hc doch ei wie se Bolles die Mc guten gewöhr daß vi Er au daß Ei nimmt, und L< soll. Uv tes Wc wir mi Nicht i würdet mit de unser < tun. S viel Ue und A: Gott u will, di rechtwe dem G von G> nicht E müsse serer 2 nister des Aeußern, Baron von Burian, eine Zwei stündige Unterredung hatten. Um 1Vz Uhr nachmittags nahmen der Reichskanzler und der Staatssekretär als Gäste des Barons Burian da» Frühstück im Schönbrunner Stöckelgebäudv Schweiz. — Bölliges Scheitern der schweize risch-französischen Verhandlungen. Au» Bern, 10. August, meldet die Schweizerische Depe- scheu-Agentur: Die Unterhandlungen der schweize rischen Delegierten mit Vertretern der alliierten Re gierungen in Paris sind gestern beendigt worden und haben nach einem heute eingetroffenen Bericht für die Schweiz zu einem völligen Mißerfolg auf fast der ganzen Linie geführt. Rumänien. — Zur Explosionskatastrophe bei Bu- karc st. Amtlich wird sestgestellt, daß die Explosion in der Pulverfabrik Dudeschti durch Zufall und nicht durch verbrecherische Hand herbeigesührt worden ist. Oertliche und Mische Nachrichten. — Eibenstock, 12. August. Auf die amtlichen Bekanntmachungen in der heutigen Nummer wird noch besonders hingewiesen. — Schönheide, 11. August. Wegen bewiesener Tapferkeit mit dem Eisernen Kreuz 2. Kl. ausge zeichnet wurde der Unteroffizier Alfred Valz, Sohn deS Täschners Julius Valz hier. — Oberstützengrün, 11. August. Der falsche Gerichtsvollzieher, der vor einigen Wochen eine hiesige Wirtschaftsbesitzerin um 70 Mark prellte, indem er vorgab, beauftragt zu sein, von ihr die Geldstrafe einzu ziehen, zu der sie kurze Zeit vorher verurteilt worden war, wurde jetzt ermittelt. Der „Herr Gerichtsvollzieher" ent puppte sich als ein 43 Jahre alter Besenmacher Pal le nt aus Hartmaunsdorf bei Kirchberg, der sich wegen anderer Straftaten bereits in Haft befindet. — Carlsfeld, 11. August. Herr Ehrhard Ge risch, Unteroffizier im Jnf.-Rgt. 24, der seit Kriegs ausbruch im Felde steht und auch bereits verwundet war, wurde für seine vorm Feinde bewiesene Tapferkeit mit dem Eisernen Kreuz 2. Klaffe ausgezeichnet. — Dresden, 11. August. Von einem angesehenen Großindustriellen sind dem Oberbürgermeister 50000 Mark zum Zwecke der Volksernährung zur Verfügung gestellt worden. — Leipzig, 11. August. Die gegenwärtige Fleisch knappheit hat die Aufmerksamkeit erneut auf das Rob benfleisch gelenkt, das schon seit Jahren in Deutsch land eingeführt und als Nahrungsmittel verwendet wird. Das Fleisch ähnelt dem kräftigen Rindfleisch. Diesem steht es auch im Nährwerte sehr nahe. Die Lebensmittelver sorgungs-Gesellschaft in Leipzig m. b. H. hat sich größere Mengen Robbenfleisch gesichert und dies an die einschlägi gen Geschäfte zum Verkaufe abgegeben. Für die Verbrau cher ist der Preis auf 2,25 Mk. für das Pfund festgesetzt. — Zwickau, 10. August. Ein hiesiger Einwohner übernahm sich im Genüsse von Spirituosen, verfiel deshalb in Bewußtlosigkeit und verschied an Herz lähm u n g. — Zwickau, 11. August. Nach den Erörterungen der Staatsanwaltschaft Zwickau kommt der wegen Mord- verdachts in Hohndorf verhaftete Bergarbeiter Gustav Ientschek als Mörder der Witwe Kühn in Gersdorf nicht in Frage. Der Verhaftete hat sein Alibi nach weisen können. — Falkenstein, 10. August. Eine» wert vollen Münzensund machte, wie der „Falken- steiner Anz." berichtet, dieser Tage Herr Gutsbe sitzer Albin Kaiser in Neudorf. Beim Planieren eines Wirtschastsweges und Versetzen eines Steines auf seinem Besitztum kamen die wohlerhaltenen Mün zen zum Vorschein. Die meisten zeigen das Lilien- wappcu und stammen aus der Zeit von 1622 bis 1701.