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Wildverteilung. Um für den Vertrieb des der Stadt künftig zugewiesenen Wildes eine Unterlage zu schaf. fen, fordern wir die Haushaltungsvorstände, die auf Berücksichtigung bei dem Verkaufe von Wildfleisch rechnen, hiermit auf, sich zur Bestellerliste schriftlich zu melden. Der Meldezettel, der den Namen und die Wohnungsangabe sowie die Perfonenzahl der OaushaltnngsangehSrigen tragen muß, ist bis Donnerstag, den 6. dss. Monats in das Gesäß einznlegen, daS tm Flur deS KasfengeschosseS des Rathauses steht. Wer in einer Woche Wild erwirbt, kann in der betreffenden Woche nicht zugleich anderes Fleisch zugeteilt erhalten. Stadlrat KivenftoL, den 4. Juli 1916. FmÄmtt der Kämpft «i Ler Kimme. Weiteres Borgehen im Raume von Luzl. Tie große Offensive im Westen ist auch nach dem gestrigen Heeresbericht nur ganz wenig vorwärts gekommen und hat dem Feinde außergewöhnlich schwere Verluste gekostet. Demgegenüber haben un sere Truppen vor Verdun einen neuen Erfolg zu verzeichnen, ein Beweis, wie wenig Einfluß di: eng lisch-französische Angriffsbewegung aus unser Vor gehen an der Maas auszuüben vermag. Tie gest rige Hauptquartiermeldung lautet: (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 3. Juli. West^licher Kriegsschauplatz. Tie Fortsetzung der englisch-srauzö- jischen Angriffe beiderseits der Somme er reichte nördlich des Flusses im Allgemeinen keine Vorteile. Der Feind erlitt hier außeror dentlich schwere blutige Verluste. Süd lich des Flusses bogen wir nachts die gestern in die Riegelstellung zurückgenommene Division in eine zweite Stellung zurück. — Tie Gefechts- tätigkeit aus den nicht angegriffenen Armeefron ten ist die gleiche geblieben. — Westlich der Maas führten Versuche der Franzosen, uns die auf der Höhe 304 genommenen Grabenstücke wie der zu entreißen, zu kleineren Inf ante rie- kämpfen. Oestlich der Maas erschöpfte sich der Feind weiter in verg eblichen Angriffen gegen das Werk Thiaumont und die Höhe „Kalte Erde". Bei einem derselben drang er vorübergehend in unseren vorderen Graben etwa 600 Meter südwestlich des Werkes ein, wurde aber sofort wieder geworfen. Südöstlich der Feste Vaux ist die Hohe Batterie von Tamloup seit heute Nacht in unserer Hand. Tort wurden 106> Gefangene und mehrere Maschinengewehre eiugebracht. - Gegen die deutfchen Stellungen im Priesterwald (nordwestlich von Pont ä-Mous- son^ vorgehende französische Abteilungen wurden mühelos abgewiesen. — In den zahlreichen Luft- käm pfen des gestrigen Tages wurden sechs feindliche Flieger abgeschosjen, 4 davon in unseren Linien. Leutnant Mulzer hat dabei den siebenten, Leutnant Parschau den sechsten Gegner außer Gefecht gesetzt. Durch Abwehrfeuer ist ein feindlicher Doppeldecker über Douai, ein anderer vorgestern östlich Pervyse (Merscont) hcr- untcrgcholt. Zwei französische Fesselballons wur den in Gegend von Verdun von unseren Fliegern abgeschossen. Oestltcher Kriegsschauplatz. Russische Torpedoboote und das Linienschiff „Slawa" beschossen ohne Erfolg die kur ländische Küste östlich von Raggasem. Sie wurden von unseren Küstenbatterien wirkungsvoll gefaßt und von Fliegergeschwadern angegriffen. Tie „Slawa" ist getroffen. An vielen Stellen der Armee des Gsneral- jeldmarjchalls von Hindenburg steigerte der Fe ind sein Feuer und unternahm mehr fach Vorstöße, die nur bei Mlnki (nördlich von Smorgon) zum Kampf in unseren Linien führ ten, aus denen der Gegner unter Einbuße von 243 Gefangenen und starken blutigen Verlusten sogleich wieder vertrieben wurde. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. Tie Russen haben nordöstlich und östlich von Gorodischtsche sowie beiderseits der Bahn Baranowitjchi— Snow nach vielstündiger^ Feuervocb weltung an gegriffen. Gegen nördöstlich von Gorodischtsche eingedrungene Abteilungen ist der Gegenstoß im Fortfchreiten, sonst ist der Feind unter Zurücklas sung vieler Toten und Verwundeten zum Kehrt machen gezwungen worden. Heeresgruppe des Generals von Lin- singen. Starte russische Gegenangriffe nördlich und südwestlich von Luzk konnten unser Fortfchreiten nicht aufhalten. Große Kavallerie-Attacken brachen kläglich zu- > am men. Tic Gefangenenzahl ist um etwa 1809 Mann gestiegen. Armee des Generals Grafen von Both mer. Südöstlich von Tlumacz stehen unser: Truppen in günstigem Kampfe. Balkankriegsschauplatz. . Tie Lage ist unverändert. Oberste Heeresleitung. (W. T. B.) Ucbcr die feindlichen Angriffe im Westen wird noch berichtet: Berlin, 3. Juli. Ueber den Beginn der gro ßcn Offensive im Westen meldet der Kriegs berichterstatter Tr. Max Osborn: Seit dein 24. Juni war schon kein Zweifel mehr, wo der Vorstoß einsetzcn würde, namentlich, die Engländer entfalteten seit diesem Tage eine überaus heftig: Krmpftätigleit, die ununterbrochen anhiolt. Ein: ganze Woche hin durch ruhte die Wirkung der Artillerie auf unseren Stellungen. Tas Eindringen der englischen Jnsan teriemassen entsprach dieser Arbeit keineswegs. Aus dem Nordancre-Abschnitt gelang cs dem Feinde, nur an einigen Stellen in unsere vorderen Stellungen einzudringen, und Stücke unser, r Gräbcn zu be setzen. An den meisten dieser Stellen wurde er über dies sosort wieder zurückgedrängt. Ti: Verluste des Gegners waren hier überaus schwer. Nördlich der Somme dagegen wurden uns?re Truppen in die rus- gebautcn Stellungen zurückg.'drängt. Tas ist bis jetzt das Ergebnis der mit vielen Wort:n eingeleitrtrn Anstrengung der Feinde. Man versteht jetzt, warum Pariser Blätter in den letzt?» Tagen sc eindringlich vor überschwenglichen Hoff nungen warnten. Tie Lage wird aus-unserer Seite mit völliger Ruhe betrachtet. Selbst wenn dem Gegner in den nächsten Tagen hier und dort ein einzelnes Vordringen glücken sollte, wäre nicht der geringste Grund zu irgendwelcher Besorgnis um die Festigkeit uuserer Stellungen vorhanden. Im Osten vermögen die Russen unsere Bor- wärlsbewegung gegen Luzk nicht auszuhalten. An anderen Stellen wurden russische Vorstöße abgewi:- sen, wie wir oben bereits ersahen. Bon österreichisch-ungarischer Seite wird in gleichem Sinne gemeldet: Wien, 3. Juli. Amtlich wird verlautbart: Russischer Kriegsschauplatz. In der Bukowina nichts von Belang. Die Kämpse bei Kolomea haben an Umfang zu genommen. Ein starker seindlicher Vorstoß westlich der Stadt ist durch Gegenangriff zum Ste hen gebracht worden. Südöstlich von TI u m alfch, wo deutsche und österreichisch ungarische Truppen im Gefecht stehen, brach eine in l'/z Kilometer grontbreite angesetzte russische Relt/rattack: im Artillerie- und Jnsanteries.'uer zusammen. Im Raume südlich von Luzk gewann der Angriff dec Verbündeten abermals Raum. Westlich und nordwestlich von Luzk wurden heftige russisch: Vorstöße abgeschlagen. Ebenso scheiterte ein: feind liche Reitcrattacks in der Gegend von Zlotschewk. Nordöstlich von Baranowitschi wiesen deutsche- und österreichisch-ungarische Truppen stark?, durch hef tiges Artillerieseuer vorbereitete Angriffe ab. Die Kämpfe sind noch nicht völlig abgeschlossen. Italienischer Kriegsschauplatz. Tie lebhafte Tätigkeit der feindlichen Geschütz: und Minenwerfer gegen die Hochfläche von Do- berdo, namentlich gegen den Abschnitt südlich des Monte dei Sei Busi, hält an. Stellenweise kam es auch zu hartnäckigen Handgranatcnkämpfen. Im Marmolatagebiet und an unserer Front zwischen Brenta und Etsch wurden wieder meh rere Angriffe des Feindes abgewiesen. Im Raume des Monte Jnlerrotto brachte Leutnant Kaiser mit einer sechs Mann starken Patrouille des k. und k. Landwehr-Infanterieregiments Nr. 26 von einer gelungenen Unternehmung gegen feindliche Maschinengewehre 266 Italiener, darunter vier Offiziere, als Gefangene zurück. An anderen Stel len wurden gestern 14 Offiziere und 336 Mann gefangengenommen. Südöstlicher Kriegsschauplatz Unverändert. Ter Stellvertreter des Ch:fs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarsch alleutnant. Tie russischen Verluste während des verstosse nen Monats werden mit einer halben Million Strei ter beziffert: Wien, 3. Juli. Aus dem K r r.: g s p r e s s: - c, uartier wird gemeldet: G.'fangenenaussagen, auf- gegrisfcne Meldungen und sonstiges Material ermög lichen nunmehr ein annäherndes Bild über die rus sischen Verluste während der letzten Offen- fcve Man geht nicht fehl in der Annahme, daß hinter der Front für jeden Truppenkörpec 50 bis 75 Proz. des Standes an Erjatztruppen bereitgestellt waren. Beispielsweise hatte, um eines unter den vie len Beispielen anzuführen, das 53. rujfische Jnfrn- lerieregiment von der in Ostgalizien kämpfenden Armee Letschitzkis am 6. Juni 3250 Mann, 4 Tage später nur mehr 800, verlor also 2450 Mann oder 75 Proz. seines Standes. Am 14. wurden 2200 Mann Ersatz eingestellt, womit das Regiment wieder annä hernd seine Kriegsstärke erreichte. Aber schon am 21. Juni waren unter acht Kompanien fünf gänzlich ausgcrieben, während drei nur 20 bis 50 Gewehr: zählten. Aehnliche Verhältnisse ergeben sich als Folge der massenmörderischen Taktik der russisclwn Feldherren bei den meisten Truppenlörpern unter Brussilows Besehl. Alle verläßlichen Angaben stim men darin überein, daß dia bei der russischen Feld armee bereitgestellten, bis zu drei Viertel des Kamvs- standes betragenden Ersatztruppen zur Wiedergewin nung der vollen Kriegsstärko nicht mehr ausreichen. Es muß aus den Ersatzkörpern neues Kanonen futter herangeholt werden. Tas russische Süd- westheer büßte in einem Kriegsmonat kaum weniger als 500000 Mann an Toten und Verwundeten ein. Die Lürken arbeiten sich langsam aber sicher an der Kaukasus- sront weiter vorwärts: Konstantinopel, 2. Juli. Tas Haupt quartier teilt mit: An der Jraksront kein: Veränderung. AuS Südpersien liegt keine neu» Meldung vor. Kaukasus front: Auf dem rech- ten Flügel herrscht Ruh«, im Z:ntrum dauert der örrliche Artilleriekampf mit Unterbrechungen an^ auf dem linken Flügel geht unsere Offensive nörd lich des Tschoruk Schritt kür Schritt gegen di« Küste erfolgreich weiter. Gestern besetzten unser« Bersolgungskolonnen einige neue feindliche Stel lungen und erweiterten hierdurch ihr Okkupations- gebiet. Wir machten in diesen Kämpfen 20 Gefan gene. Zwei feindliche Flieger, welche den Ein gang der Tardanellenmoerenge überflo gen, mußten in Richtung auf Jmbros entfliehen. Sonst nichts Neues. Bon Tee werdeu weitere Versenkungen gemeldet: Bern, 3. Juli. Wie „Temps" meldet, wurde der französische Küstenfahrer „Saint Jacques" vor der holländischen Küste torpediert. 9 Mann sind ertrunken. Amsterdam, 3. Juli. Lloyds meldet aus Licata: Der norwegische Dampfer „Molina" hat hier die Mannschaft des Dampfers „Teana" der Wil son-Linie an Land gesetzt. Der Dampfer „Terno" ist von einem feindlichen Unterseeboot versenkt worden. Ferner wird noch von den Kämpfen in Ostafrika belichtet: London, 1. Juli. Amtliche Meldungen aus Ostajrika bestätigen, daß die Deutschen sich bis O b e ll a, östlich'der Lcvmgstoneberge, vor den Englän dern zurückgezogen haben. Le Havre, 3. Juli. Amtlichen Meldungen des Generals Tombeur und eingelausenen telegraphi schen Berichten aus Ostafrika zufolge setzten die bel gischen Truppen den Vormarsch auf der ganzen Front fort, wobei sie den auf dem Rückzüge befindlichen feindlichen Truppen dicht auf den Fersen folgten. AmKagerofluß stieß die Brigade Moliton Kur ans geringen Widerstand. Nachdem sie den Fluß über schritten hatte, setzte sie den Marsch in drei Kolonnen nach Osten fort und besetzte am 26. Juni Biara- mulo. Am folgenden Tage griffen vorgeschobene Abteilungen einen Tagemarsch östlich von Biaramulo eine feindliche Abteilung, welche aus der Gegend von Keindehuma, südwestlich von Bukoba, kam, in der Flanke an. Ter Feind wurde geschlagen und zog sich dann zurück. In der Gegend des Tanga- nvikasees lehnte- der Feind unter der Bedrohung durch die Abteilungen der Brigade Olsen den Kampf ab und gab feine Stellung bei Riteca auf, die wir ani 16. Juni besetzten. Tis Verfolgung wird fort gesetzt. (Anmerkung der „Agence Havas": Bukoba, bas auf einigen Karten unter dem Namen Njaru- wungc verzeichnet steht, ist ein wichtiger Stcaßen- kuoienpunkt in der Gegend südwestlich vom Victoria see. Keindehuma liegt aus dem rechten Ufer des Kagera.) Oertlitze und Wsischc Nachrichten. — Eibenstock, 4. Juli. Herr Schutzmann Markert, der seit Kriegsbeginn im Felde steht, ist, nachdem er bereits früher die Friedrich Augu st - Medaille erhalten, jetzt mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet worden. — Schönheidr, 3. Juli. Dem Gefreiten d. R. Max Popp, Schwiegersohn des Heiern Emil Frenzel hier, wurde die Friedrich August-Medaille verliehen. — Dem zum Heeresdienst eingezogenen Post schaffner Thümmel ist die Friedrich August- Medaille in Bronze verliehen worden. — Sosa, 2. Juli. Von der KriegSküchen- Verwaltung wurde beschlossen, an Arbeiter und Ar beiterinnen Mittwoch und Freitag warmes Essen für 0,40 M. die Portion im Schützenhaus auszugeben. Von dieser Woche ab findet also ein viermaliges Essen statt. Die Zahl der teilnehmenden Schulkinder — bisher 75 — steigt von dieser Woche ab auf 130. Die Wohltat der KriegSküche wird von Kindern und Eltern dankbar empfunden. Für später ist übrigen- noch ein dritter Koch tag in Aussicht genommen. — Frankenberg, 3. Juli. Am Sonnabend mittag trafen die Unteroffizierschüler auS Ma rienberg mit ihren Vorgesetzten hier ein. Auf dem Platz vor dem Bahnhof begrüßte Bürgermeister Dr. Irmer die Schule im Namen der Stadt, die dem Kommando der Unteroffizierschule eine Stiftung von zunächst jährlich 200 Mk. zur Auszeichnung guter Schüler zur Verfügung stellt. Al« Vertreter der Garnison Frankenberg bewill kommnete Hauptmann Bauerhorst die Ankömmlinge. Ma jor Fischer, der Kommandeur der Schule, dankte für den herzlichen Empfang und brachte ein dreifaches Hurra auf die neue Garnisonstadt der Schule auS. Darauf mar- ! schirrten die Unteroffizierschüler mit Musik nach ihrem j neuen Heim. — GoSperSgrünbei Werdau, 30. Juni. In der Nacht zum 24. d. Mts. wurde bei dem Gutsbesitzer Al bert Pansa eingebrochen. Pansa hatte am Tage vorher ein Schwein geschlachtet und einen Teil des Flei-