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macht«, was sie wollen, hier ist mein: Hand, neh men Sie die, nnd Helsa« Sie mir meine Millionen hüten. An dem Schmuck da sehen Sie ja, daß er nötig ist." Margot Westling wandte sich ab. Diese Ge- schästsmäßigkeit des Amerikaners war ihr unerträg- lich Mit gewaltsam beherrschter Stimme bat sie Mr. Helmers, sie allein zu lassen, sie habe zu ar beiten. Der Pankee nahm dies unverblümte Hl- «auskomplimentieren gar nicht weiter übel, seine Miene drückte die Zuversicht aus, es werde schon noch einmal der Tag kommen, an dem sich das kalther zige Fräulein besonnen haben werde. Draußen gab er der sich aus dem Korridor zu chajfcu machenden Frau Assistentin Wackernagel eine Visitenkarte und eine Toppelkrone und flü- !tcrte ihr zu: „Schreiben Sio mir alle Monate ein mal, wie es dem Fräulein ergeht. Aber sie braucht nichts davon zu wissen." Und die würdige Witw: nickte verständnisinnig. * * * WM Westling, der leichtsinnige Maler, war in einer verzweisetten Stimmung. Bei seiner einstigen Brau: hatten alle seine de und wehmütigen Ent- schuldigungsbriefe keinen Eindruck gemacht, und eine Ihm angebotene bescheidene monatliche Summe hatte er in cmcm Ansluge von altem Trotz abgewiesen. Hinterher hatte ihm das bitterleid getan, aber nun war es zu spät. Zum Arbeiten fehlte ihm die Kraft, in sein früheres Kabarett „Dio Kettensprenger" kam er wegen des Spektakels, den er in unüberlegter Leidenschaft angerichtet Hatto, nicht wieder hinein, und andere kleine Zirkel brachten ihm zu wenig ein, da er in seinen zu leicht sich öffnenden Händen kein Geld festzuhalten verstand. So hatte ihm denn seine Wirtin sein Quartier gekündigt, und nur der Für sprache seines gutmütigen Kollegen und Frennves Finck hatte er es zu danken, daß ihm nickst wegen seiner Schulden sofort der Stuhl vor die Tür ge setzt wurde. .Fortsetzung solgt.) ZeitgcmäDe Betrachtungen. Sommers Anfang. Aus der Wolke strömt der Regen - und der Sturmwind braust und pfeift, — während goldner Erutesegen — draußen uns entg.'genreift. — Sonst kan: wohl der Lenz mit Brausen, - heute gilt's vom Sommer auch: — es verweht in Sturmessau- sen — Rosendust und Zephyrhauch! Doch die Stürme dieser Tage - sind ein Zei chen unsrer Zeit, — Und der allgemeinen Lage — fehlt des Friedens Traulichkeit. - Immer noch ziehn Deutschlands Söhne — in das Kampfgebiet hinaus, — brausend halln des Liedes Töne: — Hatter aus im Sturmgebraus! Immer noch in nimmermüder, — unbezwungner Heldenlust — kämpsen unsre wackren Brüder — draußen treu und zielbewußt. — Täglich dürfen wir erfahre.«, — daß ihr starker Arni nicht ruht, -- da sich herrlich offenbaren — Heldengröße, Opfermut! Draußen branden Feuerstürme — um Verdun in wilder Wut. — Stolze Wälder, feste. Türnr: — finken schnell in Schutt und Glut. — Aber durch des Donnerschalles — Brausen klingt cs weit ins Feld: — Deutschland, Deutschland über Alles, - über Alles in der Welt! Deutsche Treue überdauert — jeden Sturm, der sie bedroht, — und ein deutscher Held erschauert — vor Gesahreu nicht und Tod. — Doch nun traf's der Kühnsten einen, — der so ost den Sieg gewann, — und die deutschen Herzen weinen -- um den ciucn: Jmmelmann. Den der Siegesglanz besonnte — ost in sturm bewegter Höh', — den kein Feind bezwingen konnte, — ihn bezwangen Sturm und Bö. — Der das Ae- thermeer durchkreiste, — grüßt uns noch aus lichten Höhn, — da in seinem Heldengeiste - neue Kämpfer uns erstehn! Stürme brausen! — Auch im Oste« - will die wilde Flut ins Land, — doch Alldeutschlrnds starke Posten — halten jedem Ansturm stand. — Braust der Sturm auch allerwegen, — seine Macht wird abgewandt, — daß des Sommers Erntejegen — blüht dem deutschen Vaterland! Ernst Heiter. Neueste Nachrichten. Var Panzerwerk Thiaumont genommen! — (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 24. Juni. Westlicher Kriegsschauplatz. Rechts der Maas brachen unsere Truppen, an der Spitze das 10. bayrische Jnsanterw-Regimmt „König" und das bayrische Jnsanterie-Leibregim nt nach wirksamer Feuervorbereitung auf den: Höhenrücken „Kalte Erde" und östlich davon zum Angriff vor, stürmten über das Panzerwerk Thiaumont, das genommen wurde, hinaus, eroberten den größ ten Teil des Torfes Fleury und gewan- n e n auch südlich der Feste VauxGelände. Bis her sind in die Sammelstellen 2673 Gefangene, darunter 60 Offiziere, eingeliesert, — Auf dem üb rigen Teil der Front stellenweise lebhaste'Artillerie-, Patrouillen- und Fliegerkämpfe. — Bei Hrumont wurde ein französischer Kamps ein deck er im Lujtkampf zum Absturz gebracht. Leutnant Wint gens schoß bei Blamont sein 7. feindliches Flugzeug, eiuen französischen Doppeldecker, ab. Oestllcher Kriegsschauplatz. Russische Teilvor stöße wurden südlich von Illuxt und nördlich Widsy abgewiesen. — Ein deutsches Fliegergeschwader griff den Bahn hof Poloczany (südwestlich von Molodeczno) an, auf welchem Truppeneinladungen beobachtet waren, ebenso wurden auf die Bahnanlagen von Lunin iscz Bom ben geworfen. Bei der Heeresgruppe des Generals vonLin- singen wurde der Angriff bis und über die allge meine Linie Zubilno—Watyn—Zwiniacze vorgetra gen. Heftige feindliche Gegenangriffe scheiter ten. Die Zahl der russischen Gefangenen ist ständig im Wachsen. Bei der Armes dos Generals Grafen von Bothmer fanden nur kleinere Gefechte zwischen vorgeschobenen Abteilungen statt. Balkankriegsschauplatz. Nichts Neues. Oberste Heeresleitung. (W. T. B.j - Berlin, 24. Juni. Ein Leser sendet der „Tägt. Rundschau" einen Feldpostbrief, besten Schrei ber bett« Absturz Immel manns zugegen war und der zu melden weiß, daß dor „Adler von Lille" nicht aus dem Leben schied, ohne zuvor seinen Geg nern besonders zu schassen zu machen. Nicht weni ger als drei Flugzeuge brachte er noch zum Ab sturz und schwang sich damit im Augenblick feines Absturzes zu der Zahl hinaus, die Boelke erreichte, nämlich auf 18. „Ihr Lieben," schreibt der Leser, „wenn diese Zeilen Euch erreichen, dann hat in Berlin schon jeder die Schreckenskunde vernommen: Jmmelmann ist tot. Mir ist es beschicken, dabei zu sein und als einer der ersten das Unfaßliche fassen zu müssen, da ich sem Notizbuch hatte. Sein Taschentuch mit H. I. gezeichnet ncachte mich aufmerksam. Leicht hatte er es seiucu Feinden nicht gemacht. Ja, man muß es einen unglücklichen Zufall nennen. Drei Flugzeuge hat er zum Absturz gebracht, immer mit Bllyeseile sein Opser umkreisend, und dann in jähem Stuczflug sich auf sie werfend, dann in raschem -Schraube slug ihm folgend. Bei seinem Todcssturz war der Kampf mit 2 feindlichen Flugzeugen beendet, und während er das andere verfolgte», wurde sein Fokker von dem feindlichen Flugzeug am Schwanzteil getroffen. Wahrscheinlich brach eine Stahltrosje. Aber Jmmel mann hatte sich so in den Kampf verloren, daß er es nicht achtete. Er verfolgte weiter sein Opfer, bis plötz lich der Schwanz abbrach und in weitem Bogen aus das Feld flog. Jmmelmann und sein Ofstziersfüh rer stürzten, sich unregelmäßig überschlagend, aus großer Höhe in den Tod. Der fast vernichtete Gegner wurde dann von Jmmelmanns Kameraden, eben falls aus Fokker, zur Strecke gebracht. — Bern, 24. Juni. Die Kosten der schwei zerischen Grenzbefestigungen haben 375 Millionen erreicht. — Basel, 24. Juni. „HavaS" meldet aus Sa loniki: Lie Patrouillen kämpfe vermehren s i ch. Zahlreiche feindliche Militärs wurden zwischen Cuppa und Asim gesichtet. Feindliche Flugzeuge bombardierten unsere Stellungen am rechten Wardarufer. — Genf, 24. Ium. Nach einer Meldung fran zösischer Blätter aus Athen lautet die List: des neuen griechischen Ministeriums folg.'n- dcrmaßen: Zaimis Ministerpräsident und Aeußeres, General Gallaris Krieg, der früher: Admnal Cuu- dunotis Marine, Chavalambis Inneres, Professor Monferatis Justiz, Negris oder Lidorikis Finanzen, Rhallis Unterricht. — Sosia, 24. Juni. Das Blatt „Narodny Prava" beginnt heute mit der Veröffentlichung einer Anzahl von Briefen aus dem Archiv Pa l'itfch's, das vor kurzem ausgefundeu wurde. Als erster Bries wird ein Schriftstück wiedergsgeben, das aus dem Mai 1913 stammt, und von dem früheren ruffijcheil Gesandten Hartwig in Paris herrührt. Iw diesem Schreiben sichert Hartwig Serbien die un vergängliche Sympathie Rußlands zu, worauf dann Serbien ausgefordert wird, eine Revision des Bukare ster Vertrages zu verlangen. „Narodny Prava" be merkt hierzu, daß nun auch die verblendeten bulgarin- scheu rusfophilen Kreise einsehen müßten, daß Ruß land die Niederwerfung Bulgariens schon seit langem geplant hatte. Wettervorhersage für den 25. Juni 1916. Heiter, warm, trocken. Kremdealiste. Uebernachtet haben im Reichshof: Richard Schulze, Kfm., Leipzig. Paul Fuchs, Kfm., Chemnitz. Anna Kock, Kfm., Berlin. Max Arnold, Kfm., DretdewLaubegast. LouiS Kauert, Fabrikant, Barmen. Rathaus: Krastwaaensührer Weißig, Plauen. Paul Jäger, Oberlehrer, Borsdorf bei Leipzig, die Schiller Reinhold, Kose, Ende- pohIS, KaSpcr, Schubert, Rüdinger, Bahrt, Bochmann, Junke, Jacob, Pfestorf, Kollicker, Ilbaupert, Schulze, sämtliche in Leipzig wohnhaft. Lin vvLt oder: Liebliche Träume der Kinder. Außerdem Humor, sowie Kriegsberichte aller Schlach, tenfronten. WM- Darum auch alle zum Jahr markt ins Central-Theater. ES ladet ein kieli. VoLvsItv. Ein Drama aus dem Weltkrieg, welches überall Aufsehen gemacht. Bon diesery Drama werden Sie noch lange reden. In allen Großstädten wochenlang auSverkaufte Häuser! Drama auS dem Leben in 3 Akten. Central Theater. ZI Treffpunkt aller Fremden! — Zum Jahrmarkt: Großes O Sonder-Programm. Wirklich genußreich« und billige W Zerstreuung. TaS große Doppel-Programm, MM- zwei M erstklassige Schlager, wovon man sprechen wird! M Verwandten und Bekannten hierdurch die traurige Nach, richt, daß heute früh mein lieber Mann, unser guter Vater, Groß- und Schwiegervater, Schwager und Onkel, Eduard Zimmermann nach kurzer Krankheit ruhig entschlafen ist. Vvrtln» geb Meischner, zugleich Ramens der übrigen Hinterlassenen. Blumenschmuck wird dankend abgelehnt. Beerdigung findet Dienstag nachmittag statt. Ätz Qtz eotz Verschiedene Maurer und Handarbeiter sowie ein zuverlässiger und tüchtiger Maurerpolier werden angenommen bei Baumeister LruLI I^ioLsr, Grünham. Nicht auf de« Boden spucken usw. Die Beschäftigung von Kindern in Fabriken betr. Das Milbringe« von Hunden betr. Warnungsplakate f. Mangelstuben. Man bittet, das Bestellte sogleich zu bezahlen. Borgen tu' ich nicht usw. Brotpreisplakate. Bierpreisplakate. (5 ontor. Abfertigung. Zutritt verboten! Stickerei-Ausgabe. Türe leise zumachen. Wohnung zu vermieten. Für Männer. Für Frauen. sind vorrätig in d«r Vuchdrnckerei von Lmil iiannvdodn. WW 400 m. u. bl. «W ^orpedobsos gegen <K«gl»n- e g« § s nr/H von , - uns äen 2?on»an Merne Tcinte ArrriLr von Herr*»»«« Dillings» Ursprungs-Zeugnisse L L7LL7'