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tär-St.-HeinrichS-OrdenS. Friedrich August. erschen orenzo jusam- scheu rluste. s-r ist zrtrof- mmen. dem ch e e r. ur den richtet: mnsche äugen, daß es über- wuch- cht ist r Chef zellenz ehmen worte. Aus haben : der d An- ! n i am genom- ? Stel- e. D?r ick und seinen riick.'n der t des Ses- r be>- bei lek- n er- schule Herr herr auf c er- u t e fllr ver ätzen tbot. ;ung chaft cken- -faßt lein uzu- datz :ken- -dere mg. lalS ldes 12 also drot- lUs- M. and nen rot- von Zult sird mg ;in- irot ren tark auf gs- > z- ren >rke md rar lb- Zm »ei- d e nd ruf nt- a» der ei- lch ie- m. ich n- oa weil wegen Erkrankung deö Bezugsberechtigten oder ande rer wichtiger Gründe seither schon vom BezirkSverbande eine 6. oder 7. Brotmarke wöchentlich bewilligt wurde, soll sich in seinem Brotbezugsrechte nicht verschlech tern, sondern das alte Bezugsrecht weiterbehalten. — Eibenstock, b. Juni. Grüner Roggen und g r ü u e r W e i z e n darf im hiesigen Bezirk nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung der Königlichen Amtshauptmannschaft Schwarzenberg verfüttert werden. Die Genehmigung wird nur dann erteilt, wenn die land wirtschaftlichen Sachverständigen bestätigt haben, daß es sich um Roggen- oder Wcizcnbestand handelt, der lediglich zu Grünfutterzwecken angebaut wurde und der einen re gelmäßigen Körnerertrag — wegen Lager, zu dichtem Be stand usw. nicht erwarten läßt. Bei dem diesjährigen Stande des Getreides ist es nicht ratsam, wie üblich, das in die Krautäcker gesäte Korn zur Griinfütterung abzu hauen, was übrigens besonderer Genehmigung der König lichen Amtshauptmannschaft bedürfte. Es wird deshalb empfohlen, das Kraut in die Kleeflächen nach deren Um ackerung zu pflanzen, die entweder ausgewintert sind, oder sonst keine Erträge versprechen. — Eibenstock, 5. Juni. Altgummi nimmt die Gummisammelstelle im Rathause wieder am Mittwoch vormittag dieser Woche an. — Eibenstock, 5. Juni. Auch für unsere Nach bargemeinde Wildenthal wird Papier als Strohersatz benötigt. ES ist deshalb sehr erwünscht, daß der Papier- sammelstelle im Rathause noch weitere Mengen von Papier überlassen oder zur Abholung aufgegeben werden. Wer daS Sammelwerk noch zu fördern vermag, wird gebeten, das Allpapier recht bald zur Verfügung stellen zu wollen. Ende der Woche wird die Sammlung geschlossen. — Dresden, 3. Juni. Auf das bereits veröffent lichte Telegramm Seiner Majestät deS Königs an Seine Majestät den Kaiser ist folgend« Antwort etngegangen : Seiner Majestät dem König von Sachsen, Wachwitz. Herzlichen Dank für daS Telegramm anläßlich der schönen Erfolge der Flotte in der Nordsee. Ich weiß, wie Du mit Mir empfindest bet diesem Ereignis, hast Du doch immer der Entwickelung unserer Seemacht daS wärm ste Interesse entgegengebracht. Wilhelm. — Seine Maje stät der König hat außerdem an Vizeadmiral Scheer folgendes Telegramm gesandt: Eurer Exzellenz spreche ich meinen herzlichsten und aufrichtigsten Glück wunsch aus zu dem herrlichen Erfolge über die mächtige englische Flotte. Wir jubeln hier alle unserer stolzen Flotte zu, die es zustande gebracht hat, wie unser Land heer einen weit überlegenen Feind in heldenmütigem Kampfe zu überwinden. In Anerkennung Ihrer- schönen Führung verleihe ich Ihnen daß Ritterkreuz meines Mili- — Dresden, 4. Juni. Se. Maj. der König wird sich Mitte nächster Woche zur Tause des neuge borenen Sohnes des österreichisch-ungarischen Thronfolger- paareS, seines Großneffen, als Pate nach Wien begeben. Die Taufe wird in Anwesenheit des Kaisers Franz Jo- seph und sämtlicher in Wien anwesender Mitglieder deS Kaiserhauses in Schönbrunn stattfinden und vom Kardi nal Fürstbischof Dr. Piffl vollzogen werden. Der König wird bei seiner Schwester, der Erzherzogin Maria Josefa, tm Augartenpalais absteigen. — Leipzig, 3. Juni. Das Schwurgericht in Leipzig verurteilte den taubstummen Arbeiter Max Zetd- l e r aus Reichenbach zum Tode. Ter Verurteilte hat im März dss. IS. die 61 jährige Witwe Wilhelmine Schrö der in dem Leipziger Vorort Reudnitz erwürgt und be raubt. Der Mörder hatte über die Leiche Betten geworfen und diese angezündet, um den Anschein eines UnglückS- falles zu erwecken. — Wilkau, 3. Juni. Die hiesigen sieben natio nalen Vereine haben einen Verband für Jugend pflege errichtet. Die Fabrikbesitzer Herbert und Guido Dietel haben ihnen ein Jugendheim zu Versammlungen, Uebungen und llnterrichtSabenden errichtet. — Schneeberg, 3. Juni. Aus Anlaß der vor 400 Jahren erfolgten Grundsteinlegung für die hiesige große und ehrwürdige St. WolfgangSktrch« fand am HimmelfahrtStage ein Festgottesdienst und spä ter ein starkbesuchter Familienabend statt. Die Grund steinlegung erfolgte nach katholischer, die Weihe aber im Jahre 1546 in evangelischer Weise. — Ue b e r d t e V e r l äng erung d«rSom- merz eit haben das König!. Ministerium des Innern und auch der Deutsche Handels- und Gewerbekammertag tni Auftrag« d«s Bundesrats eine Umfrage an die Gewer bekammern gerichtet. Die Dresdner Gewerbekammer wird sich in ihrer nächsten Sitzung mit diesem Gegenstände be- schäftigen. Seitens der Zittauer Gewerbekammer ist zu dirser Angelegenheit bereits Stellung genommen worden. Sie bezeichnet die Einführung der Sommerzeit als im höchsten Grade nützlich, weshalb diese Einrichtung dauernd betbehalten werden müßte. Der Vorschlag aber, auch im Winter diese Vorrückung um eine Stunde beizubehalten, würde keine Lichtersparnis herbeiführen. Gegen den Vor schlag, die Vorrückung der Uhr um eine Stunde schon am 1. April eintretrn zu lassen, spreche, daß die Sommerfahr- pläne erst mit dem 1. Mai beginnen. Im Interesse der Verkehrssicherheit müsse jeder Verwirrung vorgebeugt wer den. Eine Ausnahme von der allgemeinen Vorrückung möge gemacht werden: Die Schulzeit sollt« bleibrn, wie sie bisher war. Der Unterricht begann in Sachsen bisher tm Sommer um 7 Uhr und im Winter um 8 Uhr. ES bestand also schon eine Früherlcgung im Sommer um eine Stund«. DaS sei zu früh, namentlich im Hinblick auf weite Schulwege. Eine Ersparnis an künstlicher Be leuchtung komm« für die Schule nicht in Frage. Man könnte den Schulbeginn für Sommer und Winter auf 8 Uhr festsetzen, dann ergebe sich beim Beginn der Som merzeit die bisherige Vorrückung um eine Stunde. — K. dl. EroberungSgelder für sächsi sch e T r u p p e n. Die königl. sächsischen Truppen haben seit Kriegsbeginn bis zum 1. März 1916 insgesamt 3 Ge schütze, 76 Maschinengewehre und 23 Minenwerf«r mit stürmender Hand bei feindlicher Gegenwehr genommen u. die hierfür zuständigen Eroberungsgelder allerhöchst bewil ligt erhalten. Ten Löwenanteil an dieser Beute hat bis jetzt mit 1 Geschütz und 13 Maschinengewehren das In fanterieregiment Nr. 105. Selbstverständlich ist die Zahl der überhaupt von den sächsischen Truppen genommenen Geschütze, Maschinengewehre und Minenwerfer bei weitem größer, aber für einen erheblichen Teil waren auf Grund der Bestimmungen Eroberungsgelder nicht zuständig. Vor- aussichtlich wird sich auch die Zahl der bis zum 1. März 1916 genommenen Beutestücke, für die Eroberungsgelder zuständig sind, noch um einige Geschütze und Maschinen gewehre erhöhen. — Bedauerliche Verstöße gegen dieVor- schriften überSen düngen anGefangene. Der LandeSauSschuß der Vereine vom Roten Kreuz schreibt unS: Wie die englisch« Regierung auf diplomatischem Wege mitgetetlt hat, befanden sich in einem Paket für einen Kriegsgefangenen in 81088 Ausschnitt« aus deutschen Zeitungen und zwei Flaschen geistiger Getränke, also verbotener Inhalt. Derartige Zuwiderhandlungen ge gen die bekannt gegebenen Vorschriften sind in höch stem Matze b«dauer!tch, da sie zu Maßregeln der feind lich«« Regierungen führen, die alle deutschen Gefange nen schädig«»; si« sind um so verwerflicher, wenn, wie in vorliegendem Falle, das Paket die Aufschrift trug „enthält keine schriftlichen Mitteilungen", nnd außerdem durch die Vermittelung des Roten Kreuzes abgesandt wurde, das sein Schutzzeichen dem zug«lötrten Paket in der Voraussetzung aufgedrückt hatte, daß die Versicherung des Absenders auf Wahrheit beruhe. ES muß im Inter- esse unserer gefangener: Landsleute dringeud und ernstlich gebrterr werden, die Vorschriften über Sendungen an Ge fangene, die bei allen Postanstalten, bei den AuSkunftS- und Ortsstellen vom Roten Krenz nnd beim Landesaus schuß vom Roten Kreuz in Dresden, Zinzendorfstraße 17, zu erhalten sind, genau innegehalten werden. Tas Rote Kreuz wird in Zukunft eine Sendung an Kriegsgefangene nur dann unter dem Schutze seines Zeichens befördern lassen, wenn der Inhalt von ihm vorher geprüft werden kann. Deutscher Reichstag. Berlin, 2. Juni. Die heutige Reichstagssitzung wurde vom Präsident Dr. Kämpf um 2,15 Uhr eröff- net. DaS Haus und die Tribüne sind gut besetzt. Am BundeSratStisch haben Staatssekretär Dr. Helfferich, Schatz sekretär v. Rödern, verschiedene Kommissare Platz genom men. Vor Eintritt in die Tagesordnung erhebt sich der Präsident Dr. Kämpf und hält eine kurze Ansprache über den soeben in der Nordsee erfochtenen Seesieg. (Darüber, sowie über die Mitteilungen deS Admirals Hebbing haus haben wir bereits in unserer l«tzten Nummer be richtet. D. Red.) DaS Haus tritt sodann in die Tages ordnung ein. Eine Anstage der sozialdemokratischen Ar beitsgemeinschaft w«gen eines Versammlungsverbots in Friedrichsfelde wird von der Tagesordnung abgesetzt. Eine ganze Reihe von Rcchnungssachen werden ohne weiter« Aussprache erledigt. Der Entwurf eines Kriegskontroll- gesetzeS wird in erster und zweiter Lesung angenommen. Das Hau» geht dann zur Beratung der Kalivorlage über. Nach einigen Motten de» Unterstaat»sekretärs Richter besteigt der sozialdemokratisch, Abgeordnete Brey die Tribüne. ES sprechen dann die Abgeordneten Wald- stein (f. Vp.) und Henke (s. A.-G.) zum Etat deS ReichSkolonialamtS, die Abgeordneten Cohen (soz.) und Vogtherr (s. A.-G.) zur QuittungS-Stempel- und Um satzsteuervorlage. Die Aufmerksamkeit des HauseS läßt bedeutend nach. Da» Umsatzsteuergesetz (Artikel l) wird angenommen. Die Debatte über Quittungsstempelsteuer wird weiter fortgesetzt und schließlich der Rest des Gesetz«» nach den Beschlüssen der Kommission erledigt. DaS HauS tritt dann in di« Beratung der Kriegsgewinnsteuer ein und lehnt zunächst einen sozialdemokratischen Antrag, der eine besondere Kriegsvermögenszuwachssteuer einführen sowie eine neue Wehrsteuer erheben will, mit großer Mehr- h«it ad. Welttriess-Ennnerullgell. 6. Juni 1915. (Französische Durchbruchs versuche. — Russischer Durchbruchsversuch am Pruth. — Erste Jsonzoschlachtl. Tag. — Schlacht auf Gallipoli. — Ein ereignis reicher Tag.) Die Kämpfe nördlich der Aisne, bei Moulin SouS Touvent, wuchsen sich zu einer heftigen Schlacht au», die nun 5 Tage währte. Der genamtte kleine Ott liegt 20 Kilometer nordwestlich von Soisson». ES stellte sich sehr bald heraus, daß eS sich um einen sehr sorgfältig vorbereiteten Angriff der Franzosen und einen ernsthaften Durchbruchsversuch handelte. Zuerst setzte ein rasende» Trommelfeuer der Franzosen ein, dann wurden die Schwarzen zum Sturm vorgetrieben und ihnen folgte di« französische Infanterie. Der Ansturm war ge- wattig, aber die deutschen Linien standen wie eine Mauer; der Angriff wurde abgeschlagen, dann gingen die deutschen Truppen zum Gegenangriff über und warfen die Fran zosen am Abend zurück. Zur selben Zeit machten die Franzosen nicht minder heftige Angriffe auf die Loretto- hvh« und auf die deutschen Stellungen bei Vauquot», südöstlich von VarenneS, überall aber mit schweren Ver lusten ohne Erfolg. Und daß System in den Angriffen lag und der Feind mit allen Mitteln die deutsche Front zu durchbrechen dacht«, geht auS dem überaus heftiger: fünfmaligem Angriff der Franzosen an diesem Tage bei ArraS, auf der Linie Souchez-Carency, hervor, der bi» in di« Nacht hinein währt«, aber auch an der Wachsam keit der deutschen Truppen scheitert«. — Im Osten ging die deutsch« Kavallerie über die Windau; in den Karpa then suchten die Russen ihren Mißerfolg von PrzemySl durch ciucn gewaltsamen Durchbruch am Pruth wett zu mache,:, allein alle Massenangrisse scheiterten an der zähen Tapferkeit der Armee Pflanzer-Baltin. Zugleich faßte die von Westen herankommende Armee Linsiugen auf dem nordöstlichen Dnjestr-Ufer festen Fuß und südlich wurde Kalucz genommen, während östlich von Przemysl und Jaroslau die Russen unter heftigen Kämpfen weiter zu rück getrieben wurden. Tie Zahl der bei Przemysl ge machten Gefangenen wurde vorläufig auf rund 34000 festgestellt. — Am selben Tage beginnen auf dem italieni schen Kricgsschcnrplatze jene ernsthaften Kämpfe, die 15 Tage dauerten und unter dem Namen der ersten Jsonzo- schlacht zusammenzufassen sind. Des Morgens in aller Frühe versuchten die Italiener den Jsonzofluß zu. über schreiten und zwar bei Gradisca und Sagrado; der Brük- kenschlag der Italiener wurde gründlich vereitelt. — Eine schwere Niederlage holten sich auf Gallipoli bei Sedul Bahr und Arri Burun die Engländer. Der Kampf, bereits am 4. Juni begonnen, wuchs sich am genannten Tage zur 4stündigen Schlacht aus, die den Engländern 15000 Mann kostete und sic in ihre Stellungen an der Küste zurücktrieb; viele Gefangene wurden gemacht und 12 Ma schinengewehre erbeutet. Seine Braut. Von Georg Paulsen. 11. Fortsetzung. Wie heiße Glut überkam es ihn. Um dies schöne Weib sich zu gewinnen, war er zu Allem fähig. „So lassen Sie uns denn schnell zur Polizei geh.',: und dort den Tatbestand mitteilen." „Zur Polizei?" nein!" versetzte sie. „Tas würde mir nichts helfen. Denn entdeckte oi? Behörde mei nen Gabriel, er wäre mir doch verloren." Er sah sie verständnislos an. Da erzählte sie ihm denn in kurzen Worten den Verlauf ihres Lebens, ohne daß sie .s aber in ihrem aujrichtigen Kummer vergaß, sich selbst in das beste, Licht zu stellen. Sie war der festen Uebcrzeuguug, daß der Knabe von dem zu Allem fähigen Ketwar, den sie so energisch abgewiesen hatte, geraubt war, und laß dieser sich jetzt bemühte, von dem alten Grasen Geza Tausende für die> Auslieferung seines Sohnes zu gewinnen. Wenn die Polizei mit oer ganzen Ange legenheit befaßt ward, dann würde sie natürlich für den Vater, nicht für die Mutter, Parte: nehmen, und der kleine Gabriel war für Eugenie Soltansty für immer verloren. Trotz der ernsten Miene der Erzählerin mußte Willi Westling unwillkürlich doch lächeln. „Das ist ja ein ganzer Roman. Und.wenn etwas meine Er gebenheit für Sie, Frau Gräfin, erhöhen kann, so ,'st es die Tatkraft und Tapferleit, m:t dec Sie dies Alles durchgesochten haben. Haben Sie in Ihrem Hotel noch keine Untersuchung veranlaßt?" „Absichtlich nicht, weil ich alles Aussehen ver meiden wollte. Ich möchte, mich an ein prwates D?- .ektiv-Jnstitut wenden und hoffe- daß dies »nach zum Ziele führen wird. Geld brauche ich zum Glück nacht zu scheuen, wo es sich um die W:?decg?w:nnung niemes Lieblings handelt. Wollen Sw m:c behilj- lich sein, mrr ein solches Institut zu ermitteln? Dar um habe ich Sie ausgesucht." „Dazu bedarf es keines langen Suchens," ant wortete Willi lebhaft. „Tor frühere Polizerinspektor Johannsen wird . . ." Er stockte. Tenn rechtzeitig besann er sich, daß der alte Herr an Margot Weit ling, Willi's Braut und Kusine, ein so großes In teresse Hatto; aus welchem besonderen Grunde dies eigentlich entsprang, wußte er ja noch nicht einmal, aber gewiß war es doch, daß Johannsen es Margot erzählen würde, wenn deren Bräutigam zusammen mit der schönen Soltansky bei ihm erschien. Und oaß Margot nun gerade davon erfuhr, war nicht nötig. So nannte er den Namen eines anderen, ebenfalls renommierten Detektiv-Instituts, Joseph Hermann, und Eugenie Soltansky war einverstanden. Beide machten sich sofort auf den Weg. * * * Frau Assistentin Wackernagel, die brave Witwe, bei der Margot wohnte, schrie laut auf vor Ver- wundcrung, als sie in das Zimmer ihrer Mieterin trat. Da stand die junge Dame vor dem altmodisch«» Pseilcrspiegel, der ihre ganze Gestalt wredergab, in einer leuchenden, schimmernden Robe von goldgel ber Seide, den schönen Hals dekolletiert, mit den ernsten prüfendem Augen sorgsam ihre ganze Gestalt messend, wie um den Eindruck festzustell.'u, den sie in dieser hocheleganten Gesellschastskleioung erwecke. Margot war nicht eine blendende, nicht einmal eine interessante Schönheit, aber ihre vornchme Haltung mit den, seinen Gesicht und den klugen Augen, die unfehlbare Sicherheit, mit der sie sich bewegte, mach ten Eindruck, großen Eindruck. Wo sie auch war, sie konnte nicht übersehen werden. Zwei Modistinnen waren um Margot Westling nocd herum beschäftigt, das prachtvolle Gewand zur vollen Geltung zu bringen. Mit verschiedenen Kar tons waren die Mädchen in einer Troschke in den Abendstunden angekommen und waren sosort in des Fräuleins Zimmer gegangen, ohne dein neugierigen Fragen der Frau Wackernagel irgendwie Rede und Antwort zu stehen. Nun hatte die Witwe schon eine geschlagen« Glockenstunde vergeblich gewartet, daß man si« ruse oder ihr irgend eine Mitteilung »nach?, und diese Rücksichtslosigkeit, wie sie es nannte, konnte sie üm Ende nicht mehr ertragen. Sie pocht? an die Tür ihrer Mieterin und trat ein, ohne die Ant wort abzuwarten, indem sie sich stellte, als glaube sie gerufen zu sein. Aber sie kam nicht dazu, diese Mitteilung zu machen, der Schrei der Verwunderung verhinderte sie vorerst am Sprechen.