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„sägenden" Töne herausdrrngen. Tosort gab die Tür nach, der Besitzer Hatto es also gar nicht sür nötig gehalten, sie bei seinem Nachhius.'kommen ab- zuschließen. Finck trat schnell ein, nnd dir neugie rige Frau mußte sich draußen gedulden. Ter Anblick der herumliegenden kleinen Mün zen sagte dem erfahrenen Besucher schon genug: wenn es in Will: Westling's Gemach so am frühen Morgen ausfah, dann war ihm von seinen irdischen Gütern blutwenig übriggeblieben. Ter Maler Finck schaute sich mit einem ironischen Lächeln um: fünfzig Mark brachte er dem Freunde als seinen Honorar-Anteil vom letzten Debüt der „Kettensprenger". Die her- umlregenden paar Mark zu diesen fünfzig hinzagc- rechnet, das Alles würde wohl kaum genügen, um die rückständige Miete zu begleichen. Ter Besucher klopstv mit seinem Stock derb auf den Tisch, und der Schläfer erwachte. Kaum aber harte Westling den Anderen erkannt, als er mit einem Satz aus dem Bette sprang, Finck bei den Schultern faßte und ihn zu Boden werfen wollte. T aber schrie er fortwährend: „Verräter, elender V.c- räter, mich so im Stich zu lassen!" Es wurde dem Ankömmling nicht schwer, den noch halb Berauschten von sich abzuwehreu und aus seiu Bett zurückzuschleudern. „Erlaube, Gekehrtester; hätte ich gewußt, daß ich aus solchen Empfang hiev stoßen würde, so hätte ich die sür Dich bestimmten fünfzig Mark für mich behalten und wäre hübsch draußen geblieben. Aber ich kann das fa nachho- len, adicul" .Fortsetzung folgt.) Vermischte Nachrichten. — Ein kriegsblinder Fleischermeister. In Kunitz bei Lieguitz übt der Fletschermeister Gabriel, trotzdem er durch eine Verwundung völlig erblindet ist, sein Handwerk auS. Er kauft das Vieh selbst ein und wird im Geschäft nur durch seine Frau und seine Mutter unterstützt; während die Ehefrau die Schlachttiere tötet, sticht Gabriel das Vieh ab, nimmt die Eingeweide heraus und macht auch Wurst. KriegUallerlet. Un erschrocken h eit. Am 15. Oktober 1915 galt es, ein Franzosen- Nest zu nehmen. Ueborraschend sollte der Angriff vor sich gehen. Eine mit Unterständen verseh ne französische Sappe mußte gesäubert werden. Leut nant Küster aus Leisnig in Sachsen und Gefr. Uder st adt aus B r u n s b üt t e l h a f e u, Kc. Al tona, von einem Reserve-Jäger-Bataillon, drangen au der Spitze einiger Loute in die Sappe ein. Tie Mannschaft eines französischen Maschinengewehres, die dieses gerado schußfertig machen wollte, wurde durch drei wohlgezielte Handgranaten vernichtet. Als aus den Unterständen völlig überraschte Fran zosen herauskamen, die sich ergaben, wurden Leut nant Küster und der Gefreite Uderstadt von ihren Leuteii getrennt. Trotzdem drangen sie allein weiter vor und überrumpelten ein zweites französisches Maschinengewehr mit etwa 20 Mann durch den Ruf: dar ter armes". Sie übergaben die Gefangenen den nachfolgenden Kameraden und weiter gings. Was sich ihnen in den Weg stellte, wurde durch Hand granaten getötet, verwundet oder zur Uebergabe gezwungen. So sielen ihnen, ehe sie das Ende der Sappe erreichten, noch weitere zwei französische Ma» schinengewehre in die Hände. Die Krtegführer. Frankreich hat im 14. Jahrhundert 43 Jahre, im 15. Jahrhundert 71 Jahre, im 16. Jahrhundert sogar 85 Jahre im 17. Jahrhundert auch 69' und im 18. Jahrhundert 58 Jahre lang Krieg im Innern oder nach außen geführt. Im 19. Jahrhundert war'S nicht besser, allein Napoleon tritt mit 15 Jahren an. England hat fast jedes Jahr irgendwo in der Welt seine kriegerischen Wirren gehabt. Und daS sind dann die kul- tur- und friedliebenden Nationen? Literarische». ES ist bereit« eine Hochflut von Kriegsliteratur entstanden. Aich durch diese hindurchzuarbeiten und Stücke von bleibende« Wert herauszufinden, ist nicht so leicht. Dieser Aufgabe hat sich die Dürr'fche Anckkandlung in Leipzig unterzogen. In ihrem Verlag ist soeben ein Buch erschienen, da« den Titel „Milder au« dem Mekttrteg" trägt. Soweit cS irgend wie erreichbar war, ist hier das Veste auS der KriegSltteratur zusammengetragen. Stamcn von gutem Klange tauchen aus: Kellermann, Ludwig, Ganghofer, Gottberg, Schade u. a. DaS Buch, daS bei einem Umfang« von 8 Bogen und bei bester Ausstattung zu dem billigen Preise von 60 Pf. herausgegeben wird, ist in der Hauptsache als Ergänzung der Lesebücher für den Schul- gebrauch bestimmt. Es will sich aber überall Freunde werben, wo auf künstlerische Darstellung der KriegSereignisse besonderer Wert gelegt wird. Im Kampf« gegen den KrieaSschund in der Jugend literatur will daS Buch ein wirksamer Helfer sein. Nulhrichte» aus der Kirchgemeinde Eibenstock vom 28. Mai bi» 3. Juni 1916. Aufgeboten: —. Getraut: —. Getauft: 48) Ilse Christine Oertel. 49) Hanna Lange. Beerdigt: 87) Ernst Loui« Seidel, Holzschleifer hier, ein Ehe mann, 43 I. 11 M. 18 T. A» Soautag Eraudi. Vorm. 9 Uhr: Predigtgotte«dienst, Pfarrer Starke. Hierauf: Unterredung mit den Jungfrauen der drei letzten Jahrgänge, der selbe. Abend« '/,9 Uhr: KriegSbetstunde. . Jüngling-verein: bei gutem Wetter nachm. '/,8 Uhr: Wande rung, sonst abends Versammlung im Diakonat. Jungfrauenverein: nachm. '/,S und abends °/.8 Uhr: Versammlungen im Heim. Montag, den 5. Juni, vorm. 10 Uhr: Wochenkommu nton, Pastor Wagner. «ircheuuachrichten au» Tchöuheide. vom. kxLlläi. (Sonntag den 4. Juni 1916.) Früh 8 Uhr: Beichte und heil. Abendmahl, Pastor Handtrag. Borm. 9 Uhr: Gottesdienst mit Predigt über Joh. 14, 12—17, Pfarrer Wolf. Vorm. 11 Uhr: KindergotteSdienst für da» 3. und 4. Schuliabr, Pastor Handtrag. JünglingSverein abends 8 Uhr: Versammlung. Jungfrauen, verein: abend» »/,8 Uhr: Versammlung. Wettervorhersage für den 3. Juni 1916. Trübung, kälter, zeitweise Niederschläge. Neueste Nachrichten. — Berlin, 2. Juni. Tie Nachricht von der siegreichen Seeschlacht in der Nordsee wurde erst in den späten Nachmittagsstunden bekannt, so daß nur das „Berliner Tageblatt" und die „Deutsche Tagesztg." die Nachricht kommentieren, während di» anderen Blätter sich auf den Abdruck der amtlichen Meldung beschränken. Tie „Deutsche Tageszeitung" schreibt: Dieser Erfolg ist erfochten gegeneine erhebliche englische Ueb erwacht. An gro ßen Kampfeinheiten wurden auf englischer Seite über 100000 Tonnen, auf deutscher Seite nur 13200 Tonnen verloren, abge sehen von der Schisssqualität. Im Bereich der klei nen Fahrzeuge herrscht ein ähnliches Verhältnis. Es wird da noch manches über die Seeschlacht zu sagen sein. Für heute können wir uns mit dec Feststellung begnügen, daß unsere junge Marine eine gewal tige innere lieber le genheit über die erste und größte Flotte der Welt gezeigt hat, daß sie einen Erfolg glänzendster Art errang und ihre Flagge mit unsterblichem Ruhm be deckte. — Budapest, 2. Juni. Nach einer Bukarester Meldung hielten die in Constantza lebenden ita lienischen Arbeiter eine P rot e stvers amm- lung ab, in der die italienische Regierung m ganz ungewöhnlich heftiger Weise angegriffen wurde, weil sie aus Eitelkeit und Kurzsichtigkeit Italien' in das größte Unglück gestürzt habe. Tie Vsrsa..imlung beschloß eine Resolution, die dem italienischen Ge sandten in Bukarest überreicht werden soll, und in der die Versorgung der im größten Elend lebenden Fa milien der zum Militärdienst eingezogencn italieni schen Arbeiter gefordert, und in der zum Ausdruck gebracht wird, die Regierung möge weiterem Blut vergießen ein Ende machen. — Bern, 2. Juni. Man meldet aus Madrid: Von den 65 in Portugal beschlagnahmten deutschen Schiffen wurden 6 an Italien abgetreten. Die Uebrigen sollen für Truppen- und militärische Trans porte verwendet werden, oder der portugiesischen Kriegs marine einverleibt werden. Finanzminister Costa schätzt die Kosten der Teilnahme Portugals am Weltkriege auf 1000 Millionen Frs. Die Vorbereitungskosten machten allein 200 Millionen FrS. Costa würde sich zunächst nach London begeben, um eine Anleihe vorzubereiten. — Lugano, 2. Juni. Einer Meldung aus Rom zufolge ist S alandra ins G roße Hauptquartier abgereist, um mit Cadorna und dem König über die Lage zu beraten und die der Kammer zugehend» Mitteilung festzulegen. Gerüchtweise verlautet, daß eng lische Stabsoffiziere die italienische Front besichtigten, um festzustellen, ob englische Hilsttruppen notwendig seien, um die österreichische Offensive aufzuhalten. Englische Geschütze seien bereits an die Front geschafft worden. — Lugano, 2. Juni. Ter P a s s a g i e r d i e u st aus den Eisenbahnen in der Richtung Verona ist vollständig eingestellt. „Jdea Nazionale" beklagt wiederholt, daß die Verbündeten nicht einsehen wol len, welche heldenmütigen Dienste Italien der Sache der Entente bereits geleistet habe; Italien sei jetzt berechtigt, die Hilss der Verbündeten zu erwarten. Die italienische Presse müsse die Länder der Entente schleunigst besser unterrichten. — Lugano, 2. Juni. Tie Zeitungsmeldungsn zu den Berichten Cadornas lauten nicht sehr tröstlich. Ob sich das italienische Publikum durch Petersburger Telegramme aufrichten lassen wird, die von der Anerkennung der russischen Blätter zu melden wissen, ist wohl sehr fraglich. Man braucht nur die italienischen Zeitungen aufmerksam durch- zuschen, um zu dem Resultat zu gelangen, wie in Italien Mißstimmungund Unbehagen im mer mehr Platz greift. Nicht wenig; Blätter haben die Erklärungen zu dem offiziellen Kriegs bericht überhaupt eingestellt. Jedenfalls weit sie es müde sind, ihren Lesern eine Besserung vorzuerzählen, die durchaus nicht kommen will. Thmtrr in GbcnM Sonntag, den 4. Juni, abends 9 Uhr: Neues Personal. — Erstklassige Kräfte. — 12 Personen. s Lorle vom Schwarzwald. Volksstück in 2 Abteilungen u. 5 Mten von Charlotte Pirch - Pfeiffer. . Spielleiter: Franz Riederer. Erste Abteilung : 's Lorle. Reinhard, ein Maler Stephan Reichenmeier Der Ltndenwirt Personen: Paul Schmidt. Kurt Steinhauer. Johann Ganzmann. Bärbel, seine Base Lorle, seine Tochter Christoph Valder Zweite Der Fürst Ida von Felseck Reinhard Leonore, seine Frau Bärbel Lina Ganzmann. Ida Horst. Direktor Riederer. Abteilung: Richard Braun. Hedy Werzner. Paul Schmidt. Ida Horst. Lina Ganzmann. Kurt Steinhauer. Direktor Riederer. Stephan Reichenmaier Christoph Balder Der Lindenwirt Johann Ganzmann. Ort der Handlung: Im Schwarzwald. Preis« der Plätze im Vorverkauf bei Herrn G. Emil Tittel, Zigarrengeschäst Ihlenfeld und im Deutschen Haus: Sperr sitz 90 Pfg., 1. Platz 70 Pfg., 2. Platz 40 Pfg. An der Kasse: Sperrsitz 1 Mk., 1. Platz 80 Pfg., 2. Platz 50 Pfg., Galerie 30 Pfg. Nachm. 4 Uhr: Grotze Bolts- und Kindervorstellung. MU" WüöezaHt der Werggeift. "WI Märchen in 6 Bildern. Preise der Plätze: 1. Platz 30 Pfg., 2. Platz 20 Pfg-, Galerie 10 Pfg. Bitte das hochgeehrte Publikum, mich durch recht zahlreichen Be such zu unterstützen. Hochachtend LtkUerer, Gheater-irektor. für 12 Personen gesucht. UMrhtil-Ntttin, r. N- Sonnabend, den 3. Juni, abends 9 Uhr MonatMrstimmlung in „Stadt Dresden". Punkt 1: Bericht über Gruppen - Versammlung. Punkt 2: Verschiedenes. Der Vorstand. Die diesjährige Grasnutzung der gelangt heute Sonnabend, den .3. Juni, nachm. 6 Uhr an Ort und Stelle zur Versteigerung. Kirchner. Heute Sonnabend Beremsabend. Sonntag v. 2 Uhr ab Ucbmg silr die Jugend. Orpheus. Heute Sonnabend im Vereins lokal Der Vorstand. I., II., HI Sortierung, ein großer Posten Rhabarber, Gur ken, Galat, junges Würzburger Gemüse, Aepfel und Apfel sinen in großer Auswahl, garan tiert reine« Pflaumenmus, Zuk, kerhonig, Schlei, und Kappler- Pöklinge empfiehlt ^Un» Vün»vl. Zirka 6 Kilo echte schwarze auf Holzrollen, zu verkaufen, kli. subreimeiei', Lengenfeld i. Vgtl. Aierpreispkakale sind zu haben in der Buchdruckerei von Emil Haunebohu. - Aelterer Herr sucht für seinen Haushalt Mm kinfiicht Fm» als Wirtschafterin, Heirat nicht ausgeschlossen. Off. unt. IL 8. i. d. GeschäftSst. dss. Blattes erbeten. Ein zuverlässiges Dienstmädchen wird gesucht. Bäckerei Wtldenthal. für Berlin sucht »an« HVUb. Naltber. Neue sauere empfiehlt K«rm. 8rtt«rt. Keinen Husten mehr bekommt man nach Gebrauch v. uVaUssott s voraügllek wlr- ksncksn Luoalvptusbondon». ä P. 25 u. 50 Pf. bei Ll. Liberia!»». Empfehle: Spargel, Gurken, Salat, Rha barber, junge Möhren u Kohl rabi, Rettiche, Radieschen, Schnittlauch, Poree. o Hartmann. Die Gewinnliste der 6. Geldlotterie der „Königin Carola-GedächtntSsttstung" ist etn- gegangen. Eie kann während der Geschäftsstunden bet uns eingesehen werden. Grschästsftkllr drs Amtsblattes. SWikmlM^ jeden kleinen Resterposten, kaust »an« HVllb. N altker. Ausfuhrgutzettel empfiehlt Emil Haunebohu. Druck nnb Vrrlag von Emil Hannebohn m Eibenstock