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Sächsischer Landes-Anzeiger : 24.10.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-10-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189010249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18901024
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18901024
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-10
- Tag 1890-10-24
-
Monat
1890-10
-
Jahr
1890
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 24.10.1890
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stieegeß silier vv « r bliche eis'. I „nd nicht isler oder ! a»j Deuift^^ ^örder»^ '! °b WqW^, z ' ZnnmerAtjskr mg »ach üqa, Eins atvl tz 2>msljch,«„i e, die mjt tft, ;>»a»jielkM. se des amilie ( Z« sitzend«, ch«> 1 bei- oder Bttltz. jung des HW., »ab« noch-ft-, der» ist es nitz, jerhältniffe« p. 1 atur allerM' ' sgerafft mid s,., ZinimeraG, suchen kö«W.^ mag! l,r einen .«r< nternehmv -7. ler Glück. u«d Achlmig dn igcuosseu blicke» s ir Maurer- >u>d er". Verirsiht ich plötzlich «sie schwindet «ehr lntcrnehunwg« rb von„SrG chinatione» . Sache. Irgend noch Baugeld« geht dir Schieb- te» Stockgebaut, j cht schlecht, dem otheken-Maklem a er den ' ist daraus -s-j chlosser, TisHft I ung baar ausbs r Ärnndbuchamt ornstein aus das irustei» hinaus' armittel, die p Wechselreiterei' hr gerade stehm rtig gebaut uud ctur gut, dam neu" noch zua j allen den aus- darauf hinaus« pistovfe», eim günstig und der s r und hat auch »gelegt wurden, chmer, der »it t nicht huudftt um de» Leut« cntes Leben ge- jincr dieser Art ilie geworden ist In der Stahl Aussehen erregt, havarri gemacht, n abfeuert« und ! Merkwürdigste betrogene Liebe aubte sich von »ne» „Juvenil' iffe». Chaoani H belustigt und sau „vurustu") hnuick trug und ihnte, fühlte st« blutig zu ritch«. „Aus die Knie, uerte die rabiate Oer Vorfall be> nutzlos, sondern Herr Di'aeonns nlon. Di« Beicht- dl. arrer vi.siebe» srr. 248. - 10. Jahrgang.' LI« an jedem Wochentag Abend (mit de« Latum der folgenden Tages) zur Der» smdnng gelangende unparteiische Zeitung „Sächsischer Lande»»«Äeiger" mit täglich einem Extw-Briblatt: i. «leine Botschaft s. Sächsischer Erzähler z. Sächsische Gerichtszeltnng 4. Sächsisches Allerlei b. Jllustr. Unterhaltungsblatt g. SonntagSblatt 7. Lustiges Bilderbuch kostet bei den Ausgabestellen monatlich 7V Psg., bei den Post-Anstalten 7ö Pfg. vtrbrri.kttl.ö uttvartritschrs »»>»«,>-«. Die Hauptblätter des „SSchs. LandeS-AnzelgerS" erscheinen (ohne dessen Extra-Bcldlätter) auch in einer billigeren Sonder-AuSgabe als: „Chemnitzer General-Anzeiger" für Chemnitz monatlich 40 Pfg.freiins HanS; außerhalb Cheumitz monatlich 80 Pfg.mit Zutragen. PostzeitnngSpreisliste für 1890: Nr. 1307. Freitag, 24. Oktober WO.. Der SSchs. Lande» Anzeiger ist eingetragen i. d. 1890er Post-ZtgS^PreiSliste, Nr.8276. i , , «-E FürAbonnentenerschelntjeeininalnttIahr: Jllustr. skatender de» Sächsischen Sandboteu. Jllustr. WeihiinchtSbuch (JahreSbuch).' ^ ,-'L Berlags-Anstaltr Alexander Wiede Chemnitz, Theaterstraß« Nr. S. Fernsprech-Anschluß Nr. ISS. Telegr.-Adr.: LandeS-Anzeiger Chemnitz. slnutgkiiprcIS: Nanu« einer schnialen CorpuSzeile 18 Psg. — Bevorzugte Stelle (Ispaltlge Petitzeile) SV Pfg. — Bet Wiederholung großer Anzeigen Preisermäßigung. — Bei Bestellungen von Auswärts wollt mau N» SintückiingSbetrog (in Briefmarken) beifügen sie 8 Silben CorpuSschrist bilden ca. 1 Zeile.) — Anzeigen können nur bi» Vormittag angenommen werden» da Druck und Verbreitung der großen Auslage längere Zeit erfordern. -- LI, Anzeigen finden ohne PreiSaufschlag gleichzeitig Verbreilung durch den „Chemnitzer General-Anzeiger" (billigere Sonder-Ausgabe der Hauptblätter de» „Sächsischen Landet - Anzeigers" ohne denen tägliche Extra-Beiblätter. Amtliche Altzeigen. > Ueber das Vermöge» des Spiel- und KorbwaarenhändlerS Georg Lodert Gotthilf Kohl — in Firma Georg Kohl — i» Chemnitz (innere Klostcrstraße 6) wird heute.»«« 81. Oktober 1800, Vormittags 19 Uhr das Concursverfahren eröffnet. Ter Rechtsanwalt Liebe in Chemnitz wird zum ConcurSverwalter mannt. ConcurSsorderunge» sind biS zrnu 88. November 1890 bei dem Gerichte aujnmeldcn. ES wird znr Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Glänbigerausjchnsses und eintretenden Falles über die in 8 120 der Concursordnniig bezeichnet«» Gegenstände aus de» 11. November 1800, Vormittags 10 Uhr, Md zur Prüfung der angemcldelen Forderungen ans de» 8. December 1800, Vormittags 10V- Uhr, vor dem Unterzeichneten Gerichte Termin anberanmt. Alle» Personen, welche eine zur Concursmasse gehörige Sache in Besitz Hobe» oder zur Concursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, Mts an den Gemeinichuldner zu verabfolgen oder zu leiste», auch die .Verpflichtung anserlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sic aus der Sache abgesonderte Bcsriediguug in Anspruch nehme», dem Concursverwalter bis z«m 10. November 1800 Anzeige z» mache». . Königliches Amtsgericht Chemnitz, Abth. It. , Böhme- Bekannt gemacht durch Act. Pötzsch. G--S- Ueber das Vermöge» des Maschinensabrikauten Gotthardt Gnstav vtto Wohlfahrt — in Firma Otto Wohlfahrt — in Chemnitz irhiaterftraße 14) wird hente, am 81. Oktober 1800, Vormittags 11 lihr das Concnrsvcrsahren erössnet. Der Rechtsanwalt Beutler i» Chemnitz wird zum Concursverwalter mannt- Concnrsforderinigen sind vis znm 88. November 1800 bei dem Ge richte anzuinelde». ES wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines andern Verwalters, sowie über die Bestellung eines GlänbigeransschusscS und eintretenden Falles über die in 8 120 der Concursordnnng bezcichnete» Gegenstände auf den 11. November 1800, Vormittags 0'/, Uhr, und zur Prüfung der augemeldetcn Forderungen auf de» 8. December 1800, Vormittags 10 Uhr, dor dem Unterzeichneten Gerichte Termin anberanmt. Allen Personen, welche eine zur Concursmasse gehörige Sache i» Besitz haben oder zur Coiicursmasse etwas schuldig sind, wird ausgegeben, nichts an denlSemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auf- ttlegt, von deui Besitze der Sache und von de» Forderungen, für welche sie auS der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem CoucurS- Mälter »iS zum lO. November 1800 Anzeige zu machen. ',D" «-nigttches Amtsgericht Chemnitz, «btheiln»« »^ si " ' Böhm«. Bekannt gemacht dnrch: Pötzsch, G.-S. 1 besetzte«, Bolksschule eine Panik, wobei vi«l<Kinder mehr oder minder schwer verletzt wurden. Rom. Hier verlautet, datz die Kaiserin Elisabeth von Oesterreich demnächst in Venedig eintresfen werde und daselbst einen längeren Aufenthalt nehmen wiirde. Der Kaiser von Oesterreich wird ebenfalls erwartet nnd vom König Humbert begrübt werden. Prag. Fürst Camillo Rohan ans Tchlotz Sich row, erlitt eine halbseitige Körperlähmung; Professor Petrzina ist an sein Krankenbett berufen worden. Lissabon. Die hiesige Regierung hat dem eng lisch«» Gesandten die Mittheilung zugehen lassen, datz sie sofort die Cortes znsammenbernfen werde, falls Eng land durchaus auf alle» Punkten, bezüglich der afrika Nische» Convention, bestehe. Paris. Die „AntoritS" meldet» die heutige Voll Versammlung der Rechten werde berathen, ob nicht behufs Herstellung des Gleichgewichtes in» Budget die Fremden taxe in Vorschlag zu bringen sei. Breslau. Heute früh ist hier der Mörder Roder hingerichtet worden. Budapest. Ans der Station Alberti Jrsa der österreichifch-nttgartschen Staatsbahn fand ein Zusammen stotz von zwei Lastzügen statt; nenn Personen wurden verwundet nnd zwei Waggons gänzlich zertrümmert; die übrigen Waggons nnd Maschinen find arg beschädigt. Rom. Rach dem „Secolo" ersuchte der Papst den Kaiser von Oe st erreich, er möge den Bischöfen Venetiens nnd Frianls gestatten, am katholischen Congretz in Trient The» zu nehmen. i Das im Grundbuchs aus den Namen Angnste Friederike Verehel. ,Berger eingetragene, in Chemnitz (Linienstraße 7 > gelegene, zum Lchank- wirtyschaftsbetriebe eingerichtete Hausgrnndstuck Nr. 888 des Flur buchs, Nr. 183 III. Abth. des Brandkatastrrs, Folium 1808 des Grundbuchs sür Chemnitz, geschätzt auf 34,800 Mk., soll an hiesiger Aintsgerichtsstelle zwangsweise versteigert werden, nnd es ist der 37. November 1800, Vormittags 10 Uhr, als Attmeldetermin, Inner der IS. December 1800, Vormittags 10V- Uhr, als Versteigerungsiermi», der 37. December 1800, Vormittags 11 Uhr, als Termin znr Verkündung des VertheilnngsplanS anberaumt worden- Die Nealberechtigten werde» anfgefordert, die aus dem Grundstücke lastenden Rückstände an wiederkehrendcn Leistungen, sowie Kostcnsordernngcn. spätestens im Anmeldeterminc anzumeldc». - Eine Uebersicht der ans den Grundstücken lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann nach dem Aiuneldcterniine in der Gerichtsschreiberei de» »»terzeichncten AnitSacrichtes eingesehen werde». Königliches Amtsgericht Chemnitz, Abth. am 21. Oktober 1890. Böhme. Heute Freitag, den 84. Oktober 1800, von Vormittags 0 Uhr ab sollen im Aucüonssaale des JnstizgebSudes hier folgende Gegenstände, als: Röbel, Bilder, Spiegel, Ladentische, dergl. Regale, Schreibtische, Negnlalenre, Materialwaaren, Kleider, SophaS, Vorhänge, Teppiche, 90 Flaschen Wein, 10 Flaschen Nordhänser, 1 Faß Brannt- »nd 1 Faß Weißwein, 2 Kasten-, 2 Hand-, 1 Feder- »nd ö Kutschwagen, 1 Nenn- nnd 1 Tafelschlilte», 4 Zwei rüder, 1 Dreirad, 1, Monogrammbnch, 1 Nähmaschine, 1 Billard, 1 Piano- lorte, 1 Kreissäge, 1Uhr, 1 Bohrmaschine, 1 Drehbank, 1 Partie Fischbändcrrc. gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung gelange». Vöhme, Ger.°Bollz. bei dem Königl. Amtsgericht Chemnitz. * - Tie bei hiesiger städtischen Leihanstalt i» der Zeit vom 1. December 1880 bis mit 18. Januar 1800 versetzten »nd zur Versallzeit nicht eiugelösten Ränder sollen Dienstag den 88. Oktober 1800 >wd folgende Tage öffentlich versteigert werde». Den Pfandscheininhabern ist ledoch gestattet, ihre Pfänder unter Mitentrichtnng der Auctionegebuhrcn von b Pfennigen rou jeder Mark des Darlehns bis Freitag de» 34. Oktober 1800 'mzulöscn oder zu verlängern- Nach diesem Termin werden weder Einlösungen, noch Verlängerungen von dem im Auctionsverzcichniß enthaltenen Pfändern angenommen und können me Echeünnhader ihre Ansprüche hierauf »nr im Wege der Auction geltend mache». Die bei der Auction etwa erzielten Neberschnsse liegen für die «cheininhaber ein Jahr lang, vom Beginn der Auction ab ge rechnet, znr Abholung bereit. Die bis dahin nicht erhobene» Ueberschutzgelder verfalle» bann der Leihhauscasse. Chemnitz, am 7. October 1890. Die Verwaltung der städtischen Leihanstalt. G. Ebcrhardt. Drahtnachrichten unseres Anzeigers. Vom 23. Oktober. Berlin. Das Gerücht von einer neuen Famtlien- tragödie erregt neuerdings die hiesige Bevölkerung. Wie verlautet» soll ein Schuhmacher sich und feine vier Kinder vergiftet haben. Klagenfnrt. Infolge des Brandes eines Futter magazins, welches sich mitten in dem Orte St. Beit a. d. Glan befand, entstand in einer mit SOV Kindern Sächsische Industrie nnd österreichische Tarisresorm. Special-Bericht des Chemnitzer Landei-Anzeiger (Chemnitzer General-Anzeiger.) Chemnih, deu 23. October. Allem Anschein, nach wird zwischen Deutschland und Oesterreich ei>« .tvl.ipolitische Verständigung, stattstudew, welche für Sachse» vvn großem Werth, namentlich aber auch für den CH ein »itzer Industrie bezirk erfreulich sein wird. Die Anregung hierzu ist vo» Berlin ausgegangen, vvn wo aus man auch jetzt berufene deutsche HondelSkreise um ihr Urtheil über die in Aussicht genommenen gegen- seitigd» zollpolilischen Zugeständnisse ersucht hat. Für Sachsen Hot es namentlich Interesse, daß unserer Maschineuindustrie nnd unsere» Tcxiilgewerben Erleichterungen im Verkehr mit Oesterreich-Ungarn gewährt werde». In früheren Jahren hat besonders auch der Chemnitzer Industrie bezirk sehr bedeutend »ach Ocsterreich-Ungarn ausgeführt. Der Export bestand namentlich in Tcxiilarlikeln und in Maschinen aller Art Seit Einführung des Schutzzollsystems in Deutschland, welches auch von Oesterreich-Ungar» 1879 bereits mit einem erhöhten Tarif be antwortet wurde, hat unsere Ausfuhr nach dort ganz erheblich gelitten. Seit dem genannten Jahre hat Ocsterreich-Ungarn wiederholt seine Tarife gesteigert und dadurch für einige Artikel der sächsischen In dustrie seine Grenze nahezu vollständig gesperrt. Die Folge war, daß solche Fabrikanten, die sich vornehmlich ans das österreichisch- ungarische Geschäft eingcrichict hatten, mit erheblichen materielle» Schwierigkeiten zu kämpfen halten, die auch im Chemnitzer Districi zu zahlreichen Uiierquicklichkeiten führten. Mehrfach richteten sich unsere heimischen Fabrikanten, nachdem sie aus Oesterreich verdrängt, ans das Geschäft nach den Vereinigten Staate» ein, wo sie die auch damals schon starke Conclirrenz noch in ungesunder Weise vermehrten. Werden die österreichisch-ungarischen Tarife ermäßigt, so wird dadurch auch unserer sächsische» Industrie ein weites Absatzgebiet von sehr erheblicher Cvnsumtionsfähigkeit sür einige Artikel fast vollständig neu erschlossen. Vorlheil vo» einer solchen Wendung der Dinge werden namentlich von sächsischen Jndnstriecn haben: Spinnerei und Weberei, Wirkwaarenfabrikativn, Posamentenindnstrie, Maschineii- sabrikation, Glasindustrie, Stickerei rc. Es sind dieses Großgewerbe, die, mit alleiniger Ausnahme der Maschinciiindustrie, mehr oder weniger hart durch die nordamcrikanische Zollgesetzgebung gerade jetzt getroffen werden; ihnen allen wird die Möglichkeit eines erhöhten Absatzes in den österreichisch-ungarischen Kaiserstaaten hoch willkommen sein. Soll ein zollpolitischer Ausgleich zwischen den beiden so eng be freundete» Staaten zu stände kommen, so ist es natürlich, daß auch Deutschland sich zu Zugeständnissen herbeilassen muß. Auf welchem Gebiet diese liege» werden, ist Jedem klar, der die neuere innere Politik des Reiches verfolgt hat. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß wir auch wirthschastspolitisch den „alten Cnrs" keineswegs beibehalteu werden. Wir glauben, daß die Zeit nicht fern sein wird, Ivo Deutsch land, um für seine Jndustrieartikcl Tariferieichternngen zu erlangen die Zölle auf Getreide und Vieh herabsetzen wird. DieLcbcns- mittelzölle sind nie nnd in keinem Staate populär gewesen. Namentlich scheint man heute auch in deutschen Regicrnngskreise» über ihren wirklichen Werth ein sehr nüchternes Urtheil z» habe». Für die deutsche» Jndnstriebezirke, besonders aber für Sachsen kann cs nur vorlheilhaft sein, wenn die Möglichkeit eines Preisrückganges der nothwendigsten Lebensmittel gegeben ist. Hohe Lebcnsmittelpreise bedingeil hohe Arbeitslöhne und damit Veriniiiderung der Concurrenz- fähigkeit ans dem Weltmärkte. Nach Allem ist daher auch im Interesse der sächsischen und ins besondere wiederum der Chemnitzer Industrie zu wünschen, daß ei» frenndnachbarlicher Ausgleich zwischen Deutschland nnd Ocsterreich- Ungarn über gegenseitige Tarifermäßigungen zu Stande komme» möge. Geschieht dieses, dann werden auch die geschäftlichen Verbindungen, welche unser heimischer Bezirk mit jenem Markte unterhält, wieder lohnender als es seit 1879 der Fall wax. —nn. Politische Rundschau. Chemnitz, de» 23. Oktober. Deutsches Reich. Zur Feier des Geburtstages des Grafe» Moltke hat der Kaiser, um dem General-Feldmarschall eine ganz be- ' sondere Ehre zu erweise», befohlen, daß am 36. October Vormittag» ! sämmtliche Fahnen und Standarten der Garnison Berlin vo» der E ersten Compagnie des zweiten Garde-Negiinentes zu Fuß im Parade« Anzuge in die Wohnung deS Feldmarschalls ,'m Gencralstabsgebäude ' am KöiiigSplatze zu bringen sind, eine »Ehrenbezeigung, wie sie vor- - , dem »och keinem Unterthanen eines preußischen Königs zu Theil ge- ^ worden ist. Nach dem Gottesdienste in der Garnisonkirche, in welchem der neunzigsten Wiederkehr des Geburtstages gedacht wird und welchem voraussichtlich der Kaiser a» der Seite Moltke's mit glänzender S» und Deputationen aller Truppcntheile Berlins beiwohne» werd versammeln sich im GeneralstabSgebäude die Generalfeldmarschälle « Geiieralvbcrsten, sämmtliche commandireuden Generäle, der New kanzler von Caprivi, der Chef de» Großen Generalstabes, der Kriegs- minister, der rommandirende Admiral und alle in Berlin anwesenden Generäle. Daraus wird sich der Kaiser, umgeben von dem König ^ von Sachsen, de» Großherzöge» von Hesse» und Bade»,'allen Prinzen und Generäle» in die Wohnung de- greisen Feldherren begeben und demselben seine Glückwünsche, wie die von der Armee und Marine - Vorbringen. Am Nachmittag findet im Schlosse ein großes Gala diner zu Ehren Moltke's statt. V-Z — Zu Ehren der nahe bevorstehenden Anwesenheit des Königs Leopold von Belgien i» Potsdam wird dort auf kaiserlichen Befehl ein großer Zapfenstreich der Gardccapellen von Berlin, Potsdam und Spandau stattfinden. Der König bleibt etwa vier Tage in Deutschland. — Fürst Bismarck wird heute Donnerstag in Barzin den Be such des Majors von Wißmaun empfange». Nach kurzem Anfenthalt dort begiebt sich der Neichscommissar nach Ostafrika. . — Ueber de» Fackelzug für Moltke's Geburtstag wird weW berichtet: Die Zahl der Theilnehmer dürste 20,000 erreichen, eine^n, Berlin noch nicht dagewesene Zahl. Außer zwei Wagengruppen wird der Zug in zwölf Abtheilungen zerfallen und eine historische Ent wickelung de» deutscheil Vaterlandes zur Darstellung bringen-- Die erst» Gruppe bilde»« alfe Germanen, martialische Gestalte« in Pärtztp- frlle gehüllt- die zweite Grupp« verfinültiMcht das Zeitalter "KarKs des Großen. Dann folgt als dritte Gruppe ei» wehrhaft Fähnlein gottergebener Kreuzritter; auch die Zeit d:r Habsburger wird durch schwcrgcpanzertc Ritter dargestellt, welche i» reichster Turniertracht erscheinen werden. Hierin schließen sich charakteristische Gestalten an der Zeit des Bauernkrieges. Die folgende Abtheilung zeigt in Humor voller Form das Landsknechtlebe», ihnen folgen Wallcnsteiner an dern dreißigjährigen Kriege, und Soldaten des Großen Kurfürsten. Alsdann wird die berühmte preußische Riescngarde einhermarschire» ' und endlich die Zeit Friedrich'» des Großen und der Befreiungskriege zur Anschauung kommen. Die Neuzeit und ihre Errungenschasten sollen durch eine Abtheilung der Kameruner Garde zur Darstellung gebracht werden. — Als Vertreter des Prinz-Regenten Luitpold von Bayern wird der Prinz Leopold, zugleich Commandcur deS 1. bayerischen Arnieccorps, mit dem commandirenden General von - Parscfal vom zweiten Corps nach Berlin komme». — Deutsche Firmen hatten im Hinblick aus die amerikanischen Zollschikanen die Anlage großer Webereien in Nordamerika geplant. Ein »ach drüben gesandter Vertrauensmann erklärt diesen Schritt nun für nnnöthig. Es sei dort nicht das gebrauchte Garn zum Preise wie in Deutschland zu finde», auch seien die Löhne so hoch, daß mit den deutschen Lieferanten nicht zu concurrircn sei. In der Thal sind auch trotz des sehr hohen Zolles erneute Aufträge auf deutsche Fabrikate eingegangen. — Wie die „Münch. Allg. Ztg." schreibt, ist die Annahme de» von Bayern beim Bundcsrathe eingebrcichten Antrages auf Zulassung der Vieheinfnhr aus Oesterreich-Ungarn nicht unbedingt sicher. ES Inden darüber noch Verhandlungen statt. Die badische Regierung hat beim Bunde-rath eine» Antrag auf Abänderung des Branntwein- steuergesetzes eingebracht. — I» Folge der Ende voriger Woche cingctrctenen Regengüsse steigt, wie aus Speyer gemeldet wird, der Rhein andauernd. All dem oberen Rheinthale ist Hochwasser signalisirt. — Der „Reichsauzeiger" kommt nochmals auf die bekannte ost afrikanische Affaire zurück, vaß im deutschen Schutzgebiete der Sclaven- handel amtlich erlaubt sei. Folgendes hat die genaue Untersuchung ergeben: Als der Araber Soli.ua» den Nasr, welcher dem deutschen Kaiser Geschenke des Sultans von Zanzibar überbracht hatte, nach seiner Rückkehr aus Europa Bagamvyo besuchte, klagte» ihm die dortigen Araber, daß die Verhinderung aller Sclaveuveräußerunge» sie sehr schädige und verhindere, Landbau zu treibe». Soliman legte darauf dem Stations-Chef de» Entwurf einer Proclamation vor, welche den Sclavenhandel erlaubte. Der deutsche Beamte legte das Schriftstück einfach zu den Acte». Ans unerklärte Weise ist eine Copie dieser Proclamation verbreitet und hieraus das Gerede ent standen. Inzwischen war in Zanzibar in Folge des SclavcndccreteS des Sultans große Erregung entstände», und um die mögliche Aus wanderung von Arabern nach dem deutschen Gebiete zu verhindern, wurde» von englischer Seite verleumderische Gerüchte ü'oer die deutsche Verwaltung verbreitet, damit die letztere ebenfalls das Sultansdecret veröffentlichen solle. Die Falle wurde aber vermieden und Beschwerden bei de», englische» Gcneralconsul in Zanzibar erhoben, der es aber ablehnte, die Verleumder zu »ennen. Der deutsche Generalconsul hat darauf dem britischen Generalconsul sein Bedauern über diese Weiger ung ausgesprochen, durch welche verhindert ist, daß die Verleumder entsprechend bestraft werde». — Daß der englische Generalconsul kn der ganzen Angelegenheit eine sehr zweifelhafte Rolle gespielt hat, geht aus dieser Darstellung hervor, denn sonst würde er mit der Sprache herauSgerückt sein. — Zur Auswanderung nach Canada versuchen Agenten, un erfahrene Leute zu verlocken. Den» gegenüber muß betont werden,
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