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KriegSallerlel. Mutige Rettung Verwundeter. Ende September 1914 führte Jäger Kunze aus Hohnstädt, Amtshauptmannschaft Grimm i, von einem sächsischen Jägerbataillon eine Patrouille ge gen den etwa 400 Meter vom eigenen Schützengra ben entfernten Feind. Mit zwei Begleitern erreichte er eine Strohfeime, gerade in oem Augenblick, als die eigene Artillerie die feindlichen Gräben unter wirksames Feuer nahm. Von der Feime aus streck te er mehrere flüchtende Franzofen, sowie einen Rad fahrer nieder. Von dem erhöhten Punkte aus be merkte er etwa 200 Meter hinter einem Kleehauf m eine Gestalt, die er für einen toten Franzosen hielt. Nachdem er zunächst bei seinem Bataillon die Erlaub nis zur Feststellung der Regimentsnummer jenes ver- memdlichcn Franzosen eingeholt ha^te, kroch er in heftigem feindlichem Gewehrfsuer unter Ausnutzung ton Wasserfurchen und eines verlassenen Schützen grabens vor. Statt des erwarteten Franzosen fand er jedoch einen schwerverwundeten deutsche» Infanteri sten, der dort, wie sich später herausstellte, bereits drei Tage hilflos gelegen hatte. Durch kräftige Mas- fage gelang es Kunze, den Bewußtlosen so weit zu ermuntern, daß er sich mit seiner Hilse bis zu un serem Graben zurückschleppen konnte. So rettete Kunze einen Kameraden vor dem sicheren Tode. Als wohlverdienter Lohn für sein unerschrockenes Ver halten ward ihm außer seiner Ernennung zum Ober jäger das Eiserne Kreuz 2. Klasse zuteil. Am 7. September 1914 im Gefecht bei Vitry wur de die 3. Kompagnie aus ihrer vom Feinde unaufhör lich mit schwerem Artillerieseuer belegten Stellung herausgezogen, um weitere Verluste zu vermeiden. Die Kompagnie bezog eine neue Stellung 200 Meter weiter rückwärts. Die französische Infanterie folgte und besetzte den gegenüberliegenden Rand einer An- höhe. Zwischen der eigenen und der feindlichen Lin re lagen noch einige deutsche Verwundete Jeder Versuch, sic zu bergen, wurde durch das feindliche Feuer verhindert. Da erbot sich Soldat Kurt F röh - lich aus Leipzig freiwillig zu dem Versuch, die leidenden Kameraden in Sicherheit zu bringen. Bet Beginn der Abenddämmerung kroch er der feindli chen Linie entgegen. Nach 1Vz Stunden kehrt; er mu dem ersten Verwundeten, der einen Kopfschuß er hallen hatte, zurück. Sosort machte er sich ein zwei tes Mal aus. Es war ein lebensgefährliches Un terfangen, an den nächsten Verwundeten heranzu- kvmmcn, da das Gelände dauernd unter Feuer lag. Plötzlich hörte Fröhlich leise Stimmen. Es war eine sich nahende französische Patrouille. Er blieb ru hig liegen und stellte sich tot. Tie Franzosen fan den ihn und untersuchten ihn mit Kolbenstoßen. Er bewegte sich nicht. Schließlich nahm ihm die feind liche Patrouille seine Uhr ab, ließ ihn liegen und entfernte sich wieder nach dem entfernten Schützeil graben zu. Fröhlich wartete noch eine Zett und kroch dann weiter vor. Nachdem er weitere 200 Meter müh samen Weges zurückgelegt hatte, sand er den Ka meraden, nach dem er gesucht hatte, schon tot vor. Auf demselben gefahrvollen Wege gings dann zur Kompagnie zurück. Fröhlich, der sich auch sonst wäh rend des Feldzuges wiederholt ausgezeichnet hat, ist inzwischen zum Unterossizier befördert und mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezelchnet worden. Aremdeulist«. Uebernachlet haben im Reichshof: Otlo Teltmann, Kfm., Chemnitz. Herm. Gläser, Techniker, Dresden. Stadt Dresden: Herm. Scocl, Handelsmann, Burgstädt. Mitteilungen de» «gl. Staudesamte» Eibenstock auf die Zett vom 29. März bi» mit 3. April l9l6. Geburten: 4. darunter 3 uneheliche. Ausged.it hiesige: —, auswärtige: —. ChescklieKunqen: —. SUkdestät: —. Neueste Nachrichten. — (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 5. April. ' Westlicher Kriegsschauplatz. Die Artillerie kämpfe in den Argonnen und im Maasgebiet dauern in unveränderter Hef tigkeit fort. Die Lage ist nicht verändert. — Links wr Maas hinderten wir die Franzosen an der Wie- wrbesetzung der Mühle nordöstlich von Haumont. In der Gegend der Feste Douarumont sind auch gestern vor unseren Linien südwestlich der Festo und uuseren Stellungen am Nordteil des Caillette- waldes wiederholte Gegenangriffe des Fein des blutig zusammengebrochen. — An der Lothringer und elsässischen Front führten unsere Truppen mehrere glückliche Patrouillen-Unternch- mungen durch. Ergebnisse im Luftkampfe an der West front im März. Deutsche Verluste: Im Lustkampf 7, durch Ab schuß von der Erde aus 3, vermißt 4, im ganzen 14 Flugzeuge. Französische und englische Verluste: Im Luft- kamps 38, durch Abschuß von der Erde aus 4, durch unfreiwillige Landung innerhalb unserer Linien 2, im ganzen 44 Flugzeuge. — 25 dieser feindlichen Flugzeuge sind in unsere Hand gefallen. . Der Ab sturz der übrigen 19 ist einwandfrei beobachtet. Oestlicher Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse. — Im Frontab schnitt zwischen Narocz- und Wiszniew-See ver stärkte russische Artillerie ihr Feuer. Balkankriegsfchauplatz. Nichts Neues. Oberste Heeresleitung. (W. L. B.) — Berlin, 5. April. Die Reichstagssit zung beginnt heute nachmittag 3 Uhr. Vorher tritt der Seniorenkonvent zusammen, um sich über den Arbeitsplan zu verständigen. Gestern wurde im Reichslag bekannt, daß in der heutigen Sitzung nach der Rede des Reichskanzlers der sozialdemokratische Abgeordnete Ebert sprechen wird, und alsdann die Sitzung vertagt werden dürfte. — Berlin, 5. April. Unter der Überschrift „Eine tote Ente" veröffentlicht Reichstagsabge- ordueter Scheidemann an der Spitze des „Vor wärts" einen Artikel, in dem er sich gegen die Führer der Partei-Opposition, die seit einem Jahre immer wieder in Wort und Schrift die unrichtige Behauptung aufgestellt hüben, die deutsche Reichsregierung hätte ein englisches Friedensangebot abgslehnt. Am Schlüsse schreibt Scheidemann: An ein militärisches Niederwersen Deutschlands glaubt das Ausland nicht mehr. Alle Hoffnungen sind gesetzt auf wirtschaft liche Not, Hunger, Zerrissenheit im Volke und Zwie tracht der Parteien. Jedes Zeichen zunehmender Un einigkeit und Spaltung ist eine neue Hoffnung der Feinde, verlängert oen Krieg und kostet tausenden von unseren eigenen Genossen Gesundheit und Le- I ben. Wir wollen den Frieden, aber wir wollen ihn nicht auf den Knien erflehen, wir wollen ihn auf dein Wege der Verständigung. Wollen das unser; Feinde nicht, dann werden wir weiter zu unserem Lande stehen. — Wien, 5. April. (Amtlich ) Die Besuche ita lienischer Flieger in Laibach, Adelsberg und Trust wurden am 3. April durch ein Geschwader von 10 Flugzeugen in Ancona erwidert, wo diese >en Bahnhof, zwei Gasometer, die Werf ten und das Kasernenviertel der Stadt mit verheerendem Erfolge bombardierten u. mehrere Brände erzeugten. Zwei Flugzeuge gingen verloren. Alle übrigen und alle Flieger rückten un- versehrt ein. — Basel, 5. April. Die niederländische Postoer. waltuug gab der schweizerischen Obrrpostdirektion bekannt, wß der Po st verkehr zwischen Amsterdam und Südamerika auf unbestimmte Zeit eingestellt wird. — Amsterdam, 5. April. Nach verläßlichen Mitteilungen ist die belgische Arm'e, di; sich noch an der Nsersront befindet, nach und nach auf bloße zwei Divisionen von je 25000 Mann zusam- mcugeschrumpft. Trotzdem hat man oie ursprüng liche Sechszahl der Divisionen der Form halber bei behalten, osfenbar um den noch vorhandenen sechs Tivisionsgeneralen eine Beschäftigung zu geben. Es stehen also noch 50000 Mann im Felde. Auf einen erheblichen Zuzug ist nicht zu rechnen, was schon aus der Meldung hervorgeht, daß man in Havre das von König Albert aufgerufene Kontingent höchstens auf 5000 Mann schätzt. Wie weiter gemeldet wird, ist zwischen der belgischen Regierung in Havre und den Verbündeten das Einvernehmen getroffen worden, daß vom 1. April ab die belgischen Truppen nach und nach, längstens aber bis 1. Mai, durch englische Truppen abgelöst und in die zweite Gefechtslinir auf französischem Gebiet zwischen Dünkirchen und Calais gebracht werden, um später in das Reserveheer ein- gerciht zu werden, dessen Schaffung die längste Pa riser Konferenz der Verbündeten beschlosson hat. — Mitte August 1914 zählte das belgische Heer mit Ein schluß der Freiwilligen gegen 300 000 Mann, da das heutige nur noch 50000 umfaßt, so hat Belgien durch feinen törichten Anschluß an die Entente nicht nur fast das ganze Staatsgebiet, sondern auch noch seiner Streitmacht eingebüßt. — Paris, 5. Slpril. „TempS" meldet aus Athen: Die Nachricht, daß der Kronprinz von Griechen land demnächst dem Sultan und dem Zaren Fer dinand ein Handschreiben deS Königs Konstantin über bringen wird, wird aus Athener Quelle dementiert. — Athen, 5. April. Die Franzosen kom mandieren mit täglich zunehmender Imper tinenz in und um Saloniki. Neuerdings fordern sie die Erlaubnis zu einer Ausdehnung ihrer Front auf den Höhen von Lingowand bis Lachana, um dort eine improvisierte erst; Kampslinte einzurich- ten, worüber gegenwärtig in Athen verhandelt wird. Täglich beschlagnahmen sie Postsäcke, die nach Sofia, Berlin und Konstantinopel adressiert sind, haben auch in Kavalla und Saloniki schon wiederholt Postsachen des griechischen Stabes gelesen, nach Belieben expe diert oder vernichtet. Nachrichten von der Entsendung französischer Truppen nach der Front von Verdun sind falsch, wenigstens soweit entscheidende Maßnah men gemeint sind. Vorläufig handelt es sich- nur um zwei Dampfer, die am 19. und 21. März mit 350 und 750 Beurlaubten nach Marseille abgegangen sind. Auch ist eine solche Maßnahme großen Stils zur Zeit unwahrscheinlich. 8^ Wing! 2000 Säcke aller Art im ganzen sowie auch im einzelnen zu kaufen gesucht. 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