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Amts- UM ÄnzeigMM für öen Amtsgericktsbezirk Eibenstock und dessen Wngebung Bezugspreis vierteljährlich Mk. 1 80 einschließl. bet „Illustriert. UnterhaltungtblattS" und der Humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Elpedition, bet unseren Boten sowie bei allen R'ichSpostanstalten. - -mir«.« für Eibenstock, Larkfeld, hundrhübel, U rvtUtt Neuheide, Gderstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, Unterfttitzengrün, wildenthal usw. Erscheint täglich abend« mit Nu«nahme der Sonn- und Fciertage fltr den folgendcn Tag. Anzeigenpreis: die kieinspaltige Zeile l2 Psg- Im amtlichen Teile die gespaltene Zeil« 3« Pfennige. Äernsprcchcr Nr. 1lO. Berantwortl. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. «». Jahrgang. — Dienstag, den 4. April ISIS Nach einer Verordnung de» Königlichen Ministeriums de» Innern hat das Reichs amt des Innern auf eine irrige Auslegung des 8 1 Absatz 3 der Kuchenverordnung vom 16. Dezember 1915 (Reichsgesetzblatt Sette 823) hingewiesen. Wenn dort b'estimmt ist, daß Teige und Massen, die außerhalb der im Absatz 1 de» gleichen Paragraphen genannten Betriebe und Räume hergestellt sind, in diesen Betrieben und Räumen nicht auSgebacken werden dürfen, so bezieht sich dieses Verbot nicht nur auf die in 8 1 Ab- satz 1 und 2 hervorgehobenen, sondern auf sämtliche Teige und Massen, die zu Ku chen oder Torten im Sinne des 8 2 der genannten Verordnung verwendet werden. AuL diesem Grunde ist die Vorschrift in § 1 Absatz 3 der Verordnung auch in Sach sen, wo die Beschränkungen deS 8 1 Absatz 1 und 2 auf daS Kuchenbacken in Haus haltungen ausgedehnt sind, von Bedeutung. Schwarzenberg, den 29. März 1916. Der Bezirlsverband derKgl-Amtshauptmannschast Schwarzenberg. AmtShauptmann Dr. Wimmer. Kartoffelverkauf findet Atenslag, den 4. Aprit 1S16, am Bahnhofe hier in nachstehender Reihenfolge statt: Haushaltungen mit den Nah- rungSmittelkarten Nummer 1—70 vormittags von 9—10 Uhr, 71—140 „ „ 10—11 . 141-210 „ „ 11-12 „ 211—280 nachmittags „ 2—3 „ 281—350 „ „ 3—4 „ 351—Ende „ „ 4—5 „ Preis per Zentner 5.80 M. Die Kartoffeln find im Gemeindeamts hier bei Ent gegennahme der Ausweiskarte sofort zu bezahlen. An die einzelnen Haushaltungen können Mengen bis zu 3 Ztr. abgegeben werden. Carlsfeld, am 1. April 1916. Der Gememdcvorstaud. renden der ssischen Höch stkommandie- Armeeu an der Wests raut vom 4. (17.) März: Nr. 537. Truppen der Weist- sront! Ihr habt vor einem halben Jahre stark der Zett vom 18.—28. März gegen ausgedehnte Abschnitte der Heeresgruppe des Generalselsmar- schalls von Hindenburg vorgetrleben worden ist. Er hat dank der Tapferkeit und der zähen Ausdauer unserer Truppen keinerlei Erfolge erzielt. Welcher große Zweck mit den Angriffen angestrebt werden sollte, ergibt folgender Be>- sehl des ru UM Fortschritte bei Verdun. Ein russischer Armeebefehl. Zwei erfolgreiche Zeppelin-Angriffe ans England. Umsangreiche Nachrichten über die Tätigkeit un serer Land- und Seeistreitkräste brachte der gestrige Sonntag, nachdem bereits am Sonnabend der Hee resbericht über die russische Offensive eine längere Auslassung enthielt: (Amtlich.) Großes Hauptquartier, i April. Westlicher Kriegsschauplatz. Bei St. Eloi wurden englische Handgrana- renangrisfe abgewiesen. Lebhafte Mmrnkämpfe spielten sich zwischen dem Kanal von La Bas see und Neuville ab. — Nordwestlich von Ro ye entwickelte die französische Artillerie sehr leb hafte Tätigkeit. Wir nahmen eie serndüchen Stel lungen an oer Aisne front unter wirksames Feuer. — In den Argonnen und un Maas- gebiet fanden heftige Artilleriekämpfe statt. — Unsere Kampfflieger schossen vier französi sche Flugzeuge ab, je eines bei Laon und bei Mogeville (m der Woevre) in unseren Linren, je eines bei Ville-aux-Bois und südlich von Haucvurt dicht hinter der feindlichen Front. — Der fran zösische FlugplatzRosnay (westlich von Reims) wurde ausgiebig mit Bomben belegt. Oestlicher Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse. — Hiernach scheint es, als ob sich der russische Ansturm zu nächst erschöpft hat, der mit 30 Divisionen --- über 500000 Mann und einer für östliche Verhält nisse erstaunlichen Aufwendung an Munition m geschwächt mit einer geringen Anzahl von Geweh ren und Patronen den Vormarsch deS Feindes ruf gehalten und, nachdem ihr ihn im Bezirk des Durchbruchs von Molodetschno ausgehalten habt, eure jetzige Stellung eingenommen. Se. Majestät und die Heimat erwarten von euch netzt eine neue Heldentat, die Vertreibung des Feindes aus den Grenzen des Reiches. Wenn ihr morgen an diese hohe Ausgabe herantretet, so bin ich im Glauben an euren Mut, an eure tiefe Ergebenheit gegen den Zaren und an eure heiße Liebe zur Heimat davon überzeugt, daß ihr eure heilige Pflicht ge gen den Zaren und die Heimat erfüllen unv eure Unter dem Joch des Feindes seufzenden Brüder befreien werdet. Gott helfe uns bei unserer hei ligen Sache! General-Adjutant (gez.) Evert. — Freilich ist es sür jeden Kenner der Verhältnissei erstaunlich, daß ein solches Unternehmen zu einer Jahreszeit begonnen wurde, in der seiner Durch führung von einem Tag zum andern ourch Schaee- fchmelze bedenkliche Schwierigkeiten erwachsen konn ten. Die Wahl des Zeitpunktes ist daher wohl weniger dem freien Willen der russischen Führung als dem Zwang durch einen notleidenden Ver bündeten zuzuschreiben. Wenn nunmehr die ge genwärtige Einstellung der Angriffe von amtlicher russischer Stelle lediglich mit dem Witterunzsum- schlag erklärt wird, so ist das sicherlich nur dis halbe Wahrheit. Mindestens ebenso wie drr aus- geweichte Boden sind die Verlusts an dem schwe ren Rückschlag beteiligt. Sie werden nach vorsich tiger Schätzung auf mindestens 140000 Mann berechnet. Richtiger würde die feindliche Heeresleitung daher sagen, daß die große Os se nsive bisher nicht nur im Sumpf, sondern im Sumps und Blut erstickt ist. Balkankriegsschauplah Nichts Neues. Oberste Heeresleitung. (W. T. B.) (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 2. April. Westlicher Kriegsschauplatz. Bei Fay (südlich der Somme) kam ein nach kur zer Artillerievorbereitung angcsetzter feindlicher Angriff in unserem Feuer nicht zur Entwickelung. Durch di« Beschießung von Bethenivtlle (östlich von ReimS) verursachten die Franzosen unter ihren Landsleuten erhebliche Verluste. 3 Frauen und 1 Kind wurden ge tötet, 5 Männer, 4 Frauen und 1 Kind schwer ver letzt. — Im Anschluß an die an: 30. März genom menen Stellungeil wurden die französischenGrä- ben nordöstlich von Haucourt in einer Ausdehnung von etwa 1000 Metern vom Feinde gesäubert. — Auf dem östlichen MaaSufer haben sich unser« Truppen am 31. März nach sorgfältiger Vorbereitung in den Besitz der feindlichen Verteidi- gungL- und Flankierungsanlagen nord westlich und westlich deS Dorfes Vaux gesetzt. Nachdem auf diesem Abschnitt daS französisch« Feuer heute gegen Morgen zu größter Kraft gestiegen war, er- folgte der erwartete Gegenangriff; er brach in unserem Maschinengewehr- und dem Sperrfeuer unserer Artillerie völlig zusammen. Abgesehen von seinen schweren blutigen Verlusten, hat der Gegner bei unserem Angriff am 31. März an unverwundeten Gefangenen 11 Offiziere und 720 Mann in deutscher Hand lassen müssen und 5 Maschinengewehre verloren. — Die beider seits sehr lebhafte Fliegertätigkeit hat zu zahlrei chen sür uns glücklichen Luftgefechten ge- führt. Außer 4 jenseits unserer Front heruntergeholten feindlichen Flugzeugen wurde bei Hollebeke (nordwest lich von Vervicq) «in englischer Doppeldek ker abgeschossen, dessen Insassen gefangen genommen sind. Oberleutnant Berthold hat hier- bei sein 4. gegnerisches Flugzeug außer Gefecht gefetzt. Außerdem wurde durch «inen Volltreffer unserer Ab wehrgeschütze südwestlich von Len» ein feindliche» Flugzeug brennend zum Absturz gebracht. Der von Truppen stark belegte Ort DombaSle-en- Ar gönne (westlich von Verdun) und der Flug platz Fontaine (östlich von Beifort) wurden aus giebig mit Bomben belegt. Oestlicher Kriegsschauplatz. Die Lage ist im Allgemeinen unverändert. — An der Front östlich von Baranowitscht war die Gefechtstätigkeit reger als bisher. Balkankriegsschauplatz. Keine Ereignisse von besonderer Bedeutung. Oberste Heeresleitung. (W. T. B.j Eine besondere Freude bereitete uns unsere Ma rineleitung durch die Meldung zweier gelunge ner Angriffe auf die englische Ostküste, wobei auch die Hauptstadt bedacht wurde: Berlin, 1. April. (Amtlich.) In der Nacht vom 31. März zum 1. April hat ein Marine- luftschiffgesch wader London und Plätze der englischen Südostküste angegriffen. Die City von London, zwischen London- und To werbrücke, die London Docks, der nordwestliche Teil von London mit seinen Truppenlagern, sowie die Industrie-Anlagen bei Enfield und drr Sprengstosfabriken bei Walthama Abbey, nördlich von London, wurden ausgiebig mit Bom ben belegt. Des weiteren wurde über Lowe stest, nachdem vorher eine Batterie bei Stow- market, nordwestlich Harwich, erfolgreich ange griffen war, eine große Anzahl Spreng- und Brandbomben geworfen, eine Batterie bei Cam bridge zum Schweigen gebracht und dort ausge dehnte Fabrikanlagen angegriffen. Endlich wurden die Hafenanlagen und Befestigungen am Humber mit Bomben belegt. Drei Batterien wurden dort zum Schweigen gebracht. Die Angriffe hatten durchweg sehr guten Erfolg, wie von un seren Luftschiffen durch die einwandfreie Beobach tung zahlreicher Brände und Einstürze sestgestellt werden konnte. Trotz überaus heftiger Beschießung sind alle Lustschiffe bis auf „I- 15" zurückge- kehrt. „I- 15" ist nach eigener Meldung angc- schossen gewesen und mußte vor der Themse aus das Wasser niedergehen. Die von unse ren Streitkräften angeistellten Nachforschungen sind bisher erfolglos geblieben. Der Ches des Admiralstabes der Marin«. (Amtlich.) Berlin, 2. April. In der Nacht vom 1. zum 2. April fand ein erneuter Marine- yuftschtffangriff auf die englische Ostküste statt. Di« Hochöfen, großen Eisenwerke und Industrieanlagen am Südufer de» TeeSflus- se», sowie die Hafrnanlagin bei Middle»- borongh und Sunderland wurden 1'/, Stun den lang mit Spreng, und Brandbomben belegt. Starke Explosionen, sowie Einstürze und Brände ließen die güte Wirkung de» Angriff» deutlich erkennen. Trotz lebhafter Beschießung sind weder Verluste noch Beschädigungen eingetreten. Ter Chef des AdmiralstabeS der Marine. Zum Verlust von „I- 15" wird aus London ge meldet, daß die Besatzung gerettet ist: London, 1. April. Nach einer amtlichen Reu- termcldung ist ein beschädigtes Zeppelin-Lust- schiff in der letzten Nacht vor der Themsemündung