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Heim und Kindergarten. f>answurpl m äer Türkei. Wie Deutschland seinen Hanswurst, Italien dir. Pulcinell, Frankreich den Arleauin, so besitzt auch die Türkei eine ähnliche kornische Figur, die sich Karagioz nennt und eine merkwürdige und auf fernliegende Zeiten zurückgehende Geschichte haben soll. Nachdem der Sultan Orkan (?) die Hauptstadt des Landes nach Brussa verlegt hatte, lieb er eine Moschee errichten, die innerhalb einer bestimmten Zeit fertig sein sollte: die Bauarbeiter blieben aber mit den Arbeiten stark im Rückstände. Als nun die Arbeitsleiter gerufen wurden, um wegen ihrer Saum seligkeit Rechenschaft abzulegen und sich zu verant worten, erzählten sie zitternd und zagend, dab in der Nähe der zu errichtenden Moschee ein Händler namens Karagioz oder Karagöz lebe, der witzigste Mann, den man sich vorstellen könne. Nun sei es vorgekommen, dab während der Mittagspause der geistreiche Karagöz sich in einen Witzwettfampf mit einem ihm gegenüber wohnenden Hufschmied namens Haddschi-Aiwat, einem gleichfalls sehr scharfsinnigen Menschen, eingelassen habe; die Arbeiter hätten dann, um dem interessamen Wortgefecht zuhören zu tonnen, ihre Arbeit vernachlässigt. Als der Sultan das hörte, dekretierte er ohne weiteres, dah Karagöz und Haddschi-Aiwat sofort aufgeknüpft und die Arbeiten an der Moschee eingestellt werden sollten. Nachdem dieser orakonische Befehl vollstreckt war, verfiel der Sultan in Trübsinn, so dab sich seine Vertrauten an einen heiligen Vianu, den Scheich Gustery, wandten, um zu erfahren, wie deni Grobherrn zu helfen wäre. Der Scheich lieb sich vom Sultan alles, was vorgegangen war, genau schildern und lieh sich, als der Beherrscher der Gläubigen mit seiner Erzählung fertig war, ein Bettuch geben, das er zwischen zwei Stühlen wie einen Vorhang ausbreitete; hinter den Vorhang stellte er eine Factel, setzte sich dann, alles hinter dem Vorhang, auf die Erde und lieb zwei Marionetten spielen, indem er sie so bewegte, dab der vor deni Vorhang sitzende Sultan alle Bewegungen der Schattenbilder sah; während dieses Puppensvirls ver änderte der heilige Mann seine Stimme, indem er bald die eine, bald die andere der beiden Marionetten sprechen lieh: diese Marionetten sollten Karagöz und Haddschi- Aiwat varstellen; sie wiederholten hier im Sultanspalaste alle die Witze und alle die geistreichen Schlüpfrigkeiten, die einst die bei dem Moscheebau beschäftigten Arbeiter von ihrer Arbeit abgelenkt hatten. Der Sultan amüsierte sich aubenordentlich bei dieser Vorstellung und kümmerte sich an diesem Abend nicht einmal um die allerwichtigsten Staatsgeschäsle. Der heilige Scheich aber mutzte von dieser Stunde an sein ergötzliches Schauspiel jeden Tag wiederholen. Zu dieser Geschichte ist zu bemerken, dab Karagöz, d. h. Schwarzauge, in der Tat einige Ähnlich keit mit dem Pulcinella der italienischen und dem seligen Hanswurst der deutschen Bühne hat: er ist der sich durch eine höchst unflWge Komik auszeichnende Spatzmacher des türkischen Schattenspieltheaters, und die Türken stellen sich ihn als geriebenen Zigeuner vor. Kostbare Gegenstände. Der jugendliche Schah von Persien besitzt eine Pfeife, die sein Herr Vater während der feierlichen Staats zeremonien zu rauchen pflegte; sie ist mit prächtigen Diamanten, Rubinen nud Smaragden besetzt und soll nicht iveniger als zwei Millionen Mark ivert sein. Die Pfeife ivar dem jetzt verbannten Ex-Schah viel teurer und lieber als sein Degen, zumal da dieser kaum 20 000 Mark — eine wahre Lappaliel — gekostet hatte. Der wertvollste Degen, der auf Erden existiert, ist sicherlich der des Gaekwar von Baioda; der Grist nud die Scheide sind mit Brillanten, Rubinen, Saphiren und Smaragden besetzt, und wer den Wert des Degens nach unserm Gelde bestimmen wollte, würde ihn auf mindestens vier Millionen Mark zu schätzen haben. Sehr wertvolle Degen besitzen auch der Zar von Rubland, der Sultan der Türkei und der König von Siam, aber der Degen des Gaekwar sticht sie doch alle aus. Da gerade von wertvollen Gegenständen aus fürstlichem Besitz die Rede ist, sei noch erwähnt, dab der Sultan von Marokko ein Klavier besitzt, das nicht weniger als 80 000 Mark gekostet hat. Das Merkwürdige ist, dab es stückweise fabriziert wurde: jedes Stück war so grob, dab es bequem von einem Sklaven getragen werden konnte; der Sultan wollte nämlich die kostbare Last nicht dem Rücken der Kamele aiivertrauen, die sonst bekanntlich in Marokko das einzige Transportmittel sind. Das Klavier ist aus Rosenholz hergestellt und erregt durch seine Inkrustationen aus massivem Gold die Bewunderung aller, die es zu sehen Gelegenheit hatten. stÜLNtel kür clrei- bis vierjäkrlge ^äckcben. Zu dem mit angeschnittenem Ärmel versehenen Mäntelchen aus kariertem englischen Wollstoff gebraucht man 1,50 Meter Stoff von 1,20 Vieler Breite. Seidene Schärpen werden aus 40 Zentimeter breiten Seideustreifen Striche nebenan, wie weit die Quetschfalte am Vorder- und Rückenteil niedergesteppt wird. Bei Figur 1 ist es genau zu sehen. Rechts und links zeigt der Schnitt die Ärmel, die bei mangelnder Stoffbreite nach Bedarf an gestückt werden können. Sie werden zur Hälfte zusammen- gelegt und die Seitenteile zusammengenäht. Die Ärmel werden unten eingezogen und mit einer Manschette besetzt, die 7 Zentimeter hoch und je mit 6 Knöpfen verziert ist. Der Mantel wird unten 3 Zentimeter vom Rand einmal abgesteppt. Den Halsausschnitt begrenzt ein seidener Paspel. Der Mantel wird mit 12 Knöpfen und Schnur- ösen, die bis zur Schärpe reichen, geschlossen. ooo Schlußfolgerungen bei Tieren. Eine französische Zeitschrift hat einige Anekdoten über Vernunftschlüsse bei Tieren gesammelt, die ganz interessant und auch lustig zu lesen sind, für deren Tatsächlichkeit man aber der Zeitschrift die Verantwortung überlassen mub- Die Hirten, heitzt es, die in den Alpen die Kühe und den Stier auf die Weide führen, pflegen sich den sonst so wütenden und gefährlichen Stier durch ein recht schlaues Mittel gefügig zu machen. Wenn er noch jung ist, packen sie ihn täglich ein paarmal bei den Hörnern und schleudern ihn dann mit grober Wucht zu Boden. Sobald aber das Stierchen zu Kräften zu kommen beginnt, wird das gefähr liche Spiel von den Hirten nicht mehr wiederholt, weil sie wissen, dab sie sich jetzt dabei schwere Niederlagen holen würden. Der Stier aber, der sich gut erinnert, datz er von deni Hirten oft geworfen worden ist, und der sich seiner neuen Kraft gar nicht bewubt wird, bildet sich ein, dab sein.Vorgesetzter" weit stärker ist als er; er fürchtet ihn daher, gehorcht ihm unter allen Umständen und hat vor seinen Drohungen einen gewaltigen Respekt. Mit ähnlicher Schlauheit operiert, im Vertrauen auf die geistige Beschränktheit seiner »Untergebenen", der Schaf hirt. Er bat es oft mit einem bösen Bock zu. tun, der sich ihm wütend eutgegenstellt und die ganze Herde rebellisch macht. Der Schafhirt legt in solchen Fällen seinen Regen mantel über einen groben Stein, legt sich selbst dann hinter den Stein, und zwar so, dab nur sein Kopf sichtbar bleibt, provoziert den Bock zum Angriff und amüsiert sich dann nicht wenig über die Niederlage seines Feindes: der Bock stürzt nämlich blindlings auf den Stein los, zerstöbt sich den Schädel und zieht sich, ohne von dem Betrug etwas zu merken, betrübt zurück. Wenn das Spiel mehreremal wiederholt wird, ist dec Bock gründlich kuriert: er ist fest überzeugt davon, dab sein Gegner hart ist wie Stein, und datz es Wahnsinn wäre, sich in so ungleichem Kampfe den Schädel einzureunen. Bogelbauerdecke mit Aufnäharbeit. Der Grundstoff für die Decke ist weibes Leinen, die Auflagen bestehen aus kupferfarbenem Satin. Die Zeichnung wird auf den Stoff übertragen. Dann schneidet man die Auflageformen etwas gröber wie die Zeich nung aus und heftet sie auf den Grund stoff. Die Schnitt kanten werden mit dichten Saumstichen befestigt. Diese deckt nun kupferfarbene, dünne Seidenschuur, die mit gleichfarbiger Seide aufgenäht wird. In der Mitte der Decke schneidet man ein kreisrundes Loch von 7 Zentimeter Durchmesser und arbeitet die Kante im Languettenstichi Ein 3'/- Zentimeter breiter Sauni schließt vie Decke ab. Man füttert sie mit kupferfarbenem Satin; fertig soll sie 80 Zentimeter im Quadrat messen. Für den Mittagstisch. Ungarischer Rostbraten. Man schneide Roastbeef in Scheiben von ungefähr 250 Gramm. Nachdem man Fett und Haut entfernt hat, klopft man die Scheiben, legt sie in eine Kasserolle, begiebt die ungesalzenen Rostbratenstücke mit Milch, aus vier Stück einen halben Liter rechnend, und lässt sie so lange darin dämpfen, bis die Milch verdunstet ist. Dann nimmt man das Fleisch heraus aus eine Schüssel, tut in die Kasserolle eine fein geschnickene Zwiebel, etwas Fett oder Butter und labt sie rasch niit etwas Paprika und Sal- hellbraun werden. Hierauf legt man die Scheiben hinein, labt sie mit etwas Brühe und etwas guter, saurer Sahne durchkochen und richtet sie aus erwärmter Schüssel an. Mehlauflauf. Von Mehl, Milch, Eigelb und Sal,, nach Belieben auch Zucker, macht man einen Teig wie zu Omeletten, klopft ibn recht gut, mischt ibn mit dem Eierschnee, gibt ihn in eine gut mit Butter ausgestrichene Auslaufform ukd bringt ihn dann in den Ösen. gefaltet und gehen nur über die Seitenteile des Mäntelchen, vorn und hinten werden sic unter die breite Falte genäht. 24 Knöpfe und Schulwesen dienen zur Verzierung. Der Schnitt (Figur 2) wird sc «auf den Stoff gelegt, wie die Zeichnung veranschaulicht. Der untere Teil, das Vorder teil wird seitlich geschlossen, wie der starke Strich angibt. An der linken Seite wird der Untcrtritt (Figur 3) unter setzt. Der nach oben gezeichnete Teil ist der Rücken, di« ' i für äie Jugenä. H Sine Keile nack Amerika. Bilder aus dem Ktnderleben von M. Rosenberg. »Gertrud, willst du etwa ertrinken, du stehst ja im tiefsten Wasser." Gertrud trat erschrocken zurück. »Bist du der Kapitän, Franz?" »Nein, ick bin der Steuermann, das kannst du doch wohl sehen", erwiderte Franz, indem er eifrig einen Tonnenreifen hin und her drehte. »Ich bin Kapitän", ries Kurt, »willst du mitfahren? Wir reisen nach Amerika." »Ja, ich komme." »Halt, willst du schon wieder ertrinken? Du kannst doch nicht über das Wasser gehen. Warte, ich werde ein Boot auSsetzen, das dich herüberbringt." In einem Winkel des Hofes lag ein Haufe von Baum stämmen, welche das Schiff bildeten. Außer Kapitän und Steuermann war das Schiff noch mit einigen Matrosen Druck und Mittag von Smit Hannidahn in Gib ««stock. bemannt, welche mit langen Stangen ruderten. Um das Schiff war ein Kreis gezogen, der dem Meere seine Grenzen wies. Ein Matrose wurde ausgesandt, um Gertrud mittels eines »Rettungsbootes" an Bord zu bringen. Mit wenigen Ruderschlägen war die überfahrt bewerkstelligt. »Darf ich auch rudern?" fragte Gertrud. »Nein, du mußt - uns das Essen kochen", sagte der Kapitän. »HanS", wandte er sich an einen der Matrosen, „fang doch schnell einen Haifisch, damit uns Gertrud ihn braten kann." Hans patschte mit den Händen in den Meereswogen herum und fing auch wirklich einen — Regenwurm, den er in seine Hand legte und Gertrub hinhielt. „Da hast du einen Haifisch." Gertrud schrie vor Abscheu laut auf und schlug die Hand des kleinen Matrosen in die Höhe, so daß her Wurm in weitem Bogen über Bord fiel. Der Kapitän ging würdevoll auf dem Schiffe spazieren. Bisweilen rief er dem Steuermann zu, er solle mehr nach links oder rechts fahren, dann drehte der Angerufene um so eifriger seinen Reifen, oder er pfiff so intensiv, als eS sich mit der Würde eines Schiffspatrons vertragen konnte; oder er befahl den Matrosen, etwas schneller zu fahren. „Sind wir bald in Amerika, Herr Kapitän?" fragte Gertrud, der das Stillsitzen wenig behagte. „Nur noch hundert Meilen. In fünf Minuten sind wir da." Bald erscholl ein so durchdringendes Pfeifen, daß die ganze Mannschaft aufmerksam wurde. „Amerikal Aussteigen!" Auf dieses Stichwort hatten Martin und Elsbeth, welche sich zufällig gerade in Amerika befanden, nur ge wartet. Martin fing einen vom Schiffe geworfenen Bind faden auf und wickelte ihn eifrig um den Verschlußbalken am Scheunentor, während Elsbeth ein Brett auf das Boot schob, welches die Mannschaft benutzte, um ans Land zu gelangen. Kaum hatten die Reisenden die beiden Amerikaner begrüßt, als sie auch schon den Wunsch aussprachen, auf die Jagd zu gehen. »Gibt es hier viel zu schießen?" fragte Kurt. xJa, Enten und Hühner", erwiderte Elsbeth, auf das Geflügel im Hofe deutend. „Nein, auch Büffel", beeilte sich Martin, von den Wünschen der kühnen Jäger besser unterrichtet, zu ant worten. Der ganze Waffenvorrat bestand in einer hölzernen Flinte, mit welcher die Seeleute abwechselnd nach einzelnen ausgestellten Scheiten Brennholz schossen. Die fallenden Stücke wurden als willkommene Jagdbeute auf das Schiff »geschleppt". Nachdem sie ihrer Weidmannslust Genüge getan, be stiegen alle wieder das Fahrzeug. Martin übernahm jetzt ohne weiteres das Amt des Kapitäns. Da die Mann schaft nichts dagegen hatte, so zog sich Kurt grollend zurück und blieb in Amerika, während die übrigen nach Hause segelten. Bald zeigte es sich, wieviel geschickter Martin zu dieseni Posten war. Denn kaum war man aus dem Hafen ausgelaufen, als sich ein fürchterlicher Sturm erhob, in welchem das Schiff mit Mann und Maus unterzugehen drohte. Wenigstens versicherte es der neue Kapitän. Niemand zeigte die geringste Angst. Vielmehr war jeder aufs eifrigste bemüht, alle möglichen RettungS- mabregeln zu ergreifen. Die einen ruderten mit ver doppelter Anstrengung, die andern versuchten, das ein- gedrungene Wasser auszupumpen. Wo aber vermochten sie es erfolgreicher, als an der Wasserpumpe, welche in mitten des Hofes stand? Dabei achteten sie gar nicht darauf, daß sie, um zur Pumpe zu gelangen, den Ozean überschreiten mußten, obwohl sie Kurt von Amerika aus darauf aufmerksam machte. Seine Warnung verhallte un beachtet. Die Bemühungen der Mannschaft wurden vom besten Erfolg gekrönt. Des Sturmes Wut legte sich und das Schiff glitt wieder ruhig über die Wellen. Es war eine schöne Reise. Welch eine Menge von Erfahrungen sammelte die Mannschaft! Wieviel Natur wunder gab es zu bestaunen! »Da seht ihr die berühmten fliegenden Fische", sagte Martin, auf eine Schar oorüberziehender Sperlinge deutend. Ein langgedekntes »Ah" der Bewunderung wurde laut. »Und nun aufgepaßt!" ries der Kapitän. »Seht ihr daL dort glänzen und glitzern?" „Freilich, ein paar Glasscherben", rief Kurt von Amerika aus. »Das ist das Meeresleuchten", sagte Martin mit Seelenruhe. „O weh!" rief Gertrud weinerlich; sie hatte an einem Holzsplitter die Hand ein wenig geritzt, und ein paar Tropfen Blutes drängten sich hervor. „Schadet nichts, sie hat nur ein wenig die See krankheit", erklärte Kurt. Er ernannte sofort einen Schiffs arzt, welcher mittels eines Taschentuches die Heilung der Seekrankheit sofort unternahm und glücklich ausführte. Nach manchem Abenteuer erreichten unsere Seefahrer glücklich den Hafen. »Ja", sagte Kurt, »daS hätte ich alles auch machen können." Aber in Amerika blieb er doch, und erst später segelte « ganz allein nach Hause. für ;' Vezugsx s s des „DU ;; Pumoris ;; Lxpediti 1 L s u M- Dre Diel Ein Nun vorragend genommen gleich im dabei grv Freude w Vaterlandl neue Wass len Ruhm, des hinzu, außer Mel griffen ein sen an der Geschützen. (Aw l2. Mär W Nöri Erfolg u gend w e unter st, losen langen a ses und sechtstäti tillerieläi vvm 29. len der Zeit seit ben sich 26 042 M Geschütze, wehre. - zcfen trof in ihrer sie wurd Oestlick Keine Von ge der Maassst Haag, det aus P o fehlshaber General P, fres, daß di lich geschont fen selten. Franzosen z liehen sranzi wieder perle Gegenangrif fatz jo groß, wenn nicht d ter sich den ohnehin die nicht beunru muß Jeden vor kurzem Brigade mil Truppen be des Gegnc schen Stell» rasendsten F graben und ren Geschütze Nahlämpsen.