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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Eibenstock, Larkseld, hunbrhübel, ^UgvvtUtt Nenheibe, Gberftützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer, Soja, Lnterftützengrün, Wildenthai usw. «el.-Kdr.: Amtsblatt. Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. ^27. Donnerstag, den 3. Febrnar Fernsprecher Nr. NO. ISIS Erscheint täglich abends mit Rusnahme der Sonn- und Zeiertage fur den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichenTeile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Bezugspreis Vierteljahr!. IR. l .50 einschliefst, des „Jllustr. Unterhaltungsblatts" und der Humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, beiunserenVotensowiebei allen Reichspostanstalten. HmdckHck Kidmtck. Anmeldungen für das neue Schuljahr 1916 17 werden für die Lehrlings- und Mädchen-Abteilung Donnerstags und Kreitags von 12—1 Uhr im Schulgebäude (Ecke Vodel- und Schulstraße 1 Treppe liuks) entgegengeuommen. Die Aufnahmeprüfung wird Montag, den 1. Mai, von 6—12 Uhr früh stattfinden. «L11 k» v ». Deutschland auch in der Lust voran! Nachdem vor einigen Tagen ein Zeppelin der iu Dunkelheit gehüllten „Lichtstadt" an der Seine einen unheimlichen Abendbesuch gemacht und der Pariser Bevölkerung dadurch wieder einmal klarg?- macht hat, daß wir nicht ungestraft offene deutsche Städte von französischen Fliegern bombardieren las sen, hat in der Nacht vom 31. Januar zum 1. Februar ein ganzes Luftschiffgeschwader das bri tische Jnselreich von Osten nach Westen überquert, Dock-, Hafen- und Fabrikanlagen in und bei Liverpool, Eisenwerke und Hochöfen von Man chester, Nottingham und Sheffield, sowie große In dustrieanlagen am Humber und bei Great Yarmouth ausgiebig mit Spreng- und Brandbomben belegt, ohne daß eines der Luftschiffe durch die ieindUche Beschießung Schaden genommen hätte. Ferner ist auch über Saloniki ein Luftschiff erschienen und hat dort beträchtlichen Schaden angcrichtet. Im Verein niit diesen Taten unserer Zeppeline bedeuten die Er folge unserer Flieger, über die vor wenigen Tagen unsere oberste Heeresleitung berichtete, die Festls gung unserer endgültigen Ueberlegenheit in der Lust. Was die Flugzeuge anbetrifft, so haben schon früher unsere Flieger ein beträchtliches Uebergewicht über die französisch englischen Flieger errungen. Im Sep tember 1915 haben nämlich die Engländer 8 und die Franzosen 22, insgesamt 30 Flugzeuge, verloren, während wir über den Verlust von 7 Flugzeugen zu klagen hatten. In einem einzigen Monat sind dem gemäß aus der uns feindlichen Seite 23 Flugzeuge mehr verloren gegangen, als auf unserer. Tie jüngste Mitteilung unseres Generalstabes beweist, daß in den darauf folgenden Monaten diese Ueberlegenheit unsrer Flieger auf gleicher Höhe geblieben ist; wäh rend wir 16 Flugzeuge verloren, haben die Englän der und Franzosen 63 Flugzeuge eingebüßt. Es Han dett sich hier um ganz feststehende Zahlen, da nur die als sicher verlorenen Flugzeuge unserer Feinde hier aufgezählt sind. Das schließt aber nicht aus, daß noch hinter den feindlichen Linien eine Reihe von Flugzeugen der Engländer und Franzosen verloren gegangen sind. Es hat sich gezeigt, daß unsere Lust Waffe die vor dem Kriege viel berühmten französischen Flieger sehr schnell überflügelt hat. Was für die Flugzeuge gilt, das gilt auch für die Luftschiffs, dir früher von Engländern und Franzosen mit Hinweis auf ihre angebliche Ueberlegenheit in der Fliegerei als kriegsunbrauchbare Beute bezeichnet worden find. Während noch wenige Wochen vor Ansbruch des Krie ges die englische Zeitschrift „Engineering" an die deut sche Heeresverwaltung die Frage richtete, wozu sic so viel Millionen „nutzlos" für den Bau der un brauchbaren Riesenzeppeline ausgebe, fiunt jetzt die gleiche englische Presse auf Abwehrmaßnahmen gegen die übermächtige deutsche Luftfahrt. Die Angriffs unserer Zeppeline aus London und Paris haben g? zeigt, daß die Ausgaben für unsere Zeppeline nicht gar so nutzlos sind, wie die Feinde vor dem Kriegs glauben machen wollten, als wir ihnen noch nicht den Wert unserer Zeppeline zeigen konnten. Im Kriege hat sich aber noch mehr als im Frieden di? Tatsache gezeigt, daß Deutschland auch in der Luft voran ist. Ueber den Luftschiffangriff auf Paris wird »och gemeldet: Rotterdam, 1. Februar. Aus Paris wird amtlich gemeldet: Durch den vorgestrigen Zeppe lin an griff wurden 25 Menschen getötet, 32 ver wundet. Der gestern erschienene Zeppelin warf 10 Bomben ab, die keinen Erfolg erzielten. Weiter liegt eine Nachricht über Flirgertä'igkeit in Belgien vor: Genf, 1. Februar. Einer Meldung des „Pe tit Parisien" aus Hazcbrouk zufolge ist die Stadt Poperinghe im belgischen Flandern bis Ende vo rigen Jahres wiederholt beschossen worden. Die deutschen Flieger belegten die Stadt mit 145 Bomben, wodurch 27 Gebäude vollständig zerstört, 24 beschädigt und 37 Personen getötet worden sind. Die Ruhe an den österreichisch-ungarischen Fronten hält weiter an: Wien, 1. Februar. Amtlich wird verlaut bart: l Russischer und Italienischer Kriegs schauplatz. Keine besonderen Ereignisse. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die Lage in Montenegro und im Ge biete von Skutari ist unverändert ruhig. Die Haltung der Einwohner läßt nichts zu wünschen übrig. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Zur montenegrinischen Friedenssrage wird mit geteilt: Wien, 1. Februar. Die „Neue Freie Presse" gibt ein Telegramm ihres Kriegsberichterstatters wie der über eine Unterredung mit den montenegrinischen Ministern Radulovitsch und Popovitfch, die erklärten, daß König Nikolaus aus ihr Anraten das Land verlassen hätte, da mit der Möglichkeit seiner Gefangennahme zu rechnen gewesen fei. Beide Minister erklärten weiter, die rn Monte negro zurückgebliebene Regierung, bestehend aus Ra dulovitsch u. Popovitfch und dem General Besovitsch, sei nach der Verfassung zweifellos berechtigt, Frieden zu schließen, zumal da sie mit Zu stimmung des Königs und auf Grund der Be stimmungcn der Verfaffung di? Regierung übernom men hätte. Nach einer französischen Meldung will Italien seine Streitkräfte auf dem Balkan verstärken: Paris, 1. Februar Havas meldet aus Nein: Die italienijcheRegierunghat beschlossen, das Expeditionskorps in Valo na zu verstär ken. In überaus trauriger Verfassung müssen sich dis serbischen Heerestrümmcr befinden: Rotterdam, 1. Februar. In einer Unterre dung mit dem Vertreter der „Daily Mail" in Korfu erklärte der serbische Premierminister Pasitsch: Die Ueber re sie der serbischen Armee, wel che durch Albanien in südlicher Richtung marschieren, haben ein gespenstiges Aussehen. Schon lange ha ben sie die Grenze der menschlichen Wider standsfähigkeit erreicht. Jeder Tag d^r Ver zögerung in der Zufuhr von Lebensmitteln lichtet ihre Reihen infolge von Erschöpfung, Tod durch Hun ger und die noch dazu kommenden Seuchen. Von einer neusn Heldentat der Ententetruppen wissen die Türken zu berichten: Konstantinopel, 3l. Januar. Das Hauptquartier teilt mit: An der Jraksront Infanterie- und Artilleriefeuer mit Unterbrechung. An der Kaukasus front bedeutungslose Ge fechte. An der anatolischen Küste des Mittelmseres landete in der Nacht zum 27. ein feindliches Kriegs schiff gegenüber der Insel Castellorizo eins Trup penabteilung. Diefe umzingelte untrr dem Schutze des Kriegsschiffes das Dorf Endefli , machte eini ge Beamte und einen Teil der Bevölkerung zu Ge fangenen und schleppte sic an Bord des Schiffes. Auch Lebensmittel und Mobiliar wurden gsraubl. Tie persischen Freiheitskämpfer haben den Rus sen eine neue Schlappe zugefügt: Konstantinopel, 1. Februar. Von der tür kisch-persischen Grenze wird gemeldet: In der nächsten Umgebung von Saweh griffen 14000 per sische Krieger die r u ssis ch e n Kräf te an, war fen sie in die Flucht und erbeuteten einige Kano nen, 850 Gewehre, 8 Automobile, sowie sehr viel Sauitätsmaterial. In Aegypten ist man einer Beduinenosr- jchwörung auf die Spur gekommen: Mailand, 1. Februar. Der „Secolo" mei det aus Kairo: Die Engländer deckten eine Be duine nverjchwörung gegen die Okkupa tion Aegyptens auf. Zwei Emissäre der Bedui nen wurden nach Kamps in verbotener Zone gefan gen genommen, einer getötet, der andere von dem Kriegsgericht verurteilt und erschossen. Die bei den Emissären vorgefundenen Papiere bestätigen angeb lich das Vorhandensein einer weitverzweigten Ver schwörung und ermöglichten die Verhaftung vieler Mitschuldiger, auch Deutscher, die in Lybien gegen Italien tätig waren. Ueber die von den Engländern geplant? ver- schärste Blockade Deutschlands im Seekrieg äußert sich der österreichische Generalstabschef fol gendermaßen: Berlin, 1. Februar. Laut der „Berliner Abendztg." hatte der hiesige Korrespondent der „Uni- tad Preß", Karl Ackermann, eine Unterre dung mit dem Generalstabschef Conrad von Hötzendorff. Dieser erklärte u. a.: Eine Blok- kade Deutschlands sei unmöglich. England könne unter keinen Umständen den Handel in der Ostsee zwischen Schweden, Dänemart und Deutsch land unterbinden. Die einzige Wirkung einer sol chen Erklärung der Verbündeten wäre bei ben Neu tralen und den Frauen und Kindern Deutschlands zu spüren. Der Generalstabschef gab deutlich zu verstehen, daß Deutschland gegen jede Unternehmung von Seiten der englischen Regierung vorbereitet sei. Tagesgeschichte. Oesterreich-Ungarn. Staatssekretär Helfferich in Wien Kaiser Franz Joseph hat Dienstag vormittag den Staatssekretär Tr. Helfferich in Schönbrunn in längerer besonderer Audienz empfangen. Wie die Blätter melden, hat der Kaiser dem Staats sekretär Dr. Helfferich das Großkreuz des Leopold Ordens verliehen. Bei dem Festmahl zu Ehren des Staatssekretärs feierte Ministerpräsident Graf Stürgkh, wie die „Neue Freie Presfe" msldet, in sei ner Ansprache den Staatssekretär, der in Wi n ais guter Freund herzlich ausgenommen werde. Jeder sei hier voll Bewunderung für seine Führung der Neichssinauzvcrwaltung, sowie für seine großen glün zenden Reden im Reichstage, wie überhaupt für sein gesamtes ösfentliches Wirken. Graf Stürgkh drückt? die Hoffnung aus, daß das Zusammenarbeiten der verbündeten Reiche auf politischem Gebiete sie auch wirtschaftlich und finanziell einigen werde, und daß fie dann mit geeinter Kraft das Ziel, den vollen Erfolg gegen die Feinde, erreichen werden. Staats- fekretär Helfferich drückte seine Freude aus, nach Wien gekommen zu sein, wo er viele Freunde Habs. Der Staatssekretär sprach die Ueberzeugung aus, daß das Zusammenwirken der beiden verbündeten Rei ehe nicht nur für die Waffenbrüderschaft im Felde, sondern auch in gemeinsamer, zäher wirtschaftlicher Arbeit zum Ausdruck kommen würde. Das unlös bare Zusammenhalten der österreichisch-ungarischen Monarchie mit Deutschland habe sich voll bewährt, und die Ersolge des gemeinsamen, siegreich beftan denen Ringens würden auch in späterer Zukunft ihr.» reicher. Früchte tragen. Beide Ansprachen wurden mit lebhaftem Beifall ausgenommen. Nach ein»'» Frühstück zu Ehren des Staatssekretärs Helfferich beim Finanzminister, Ritter von Leth, wurden die