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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 19.01.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191601197
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19160119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19160119
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk ...
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-01
- Tag 1916-01-19
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Monat
1916-01
-
Jahr
1916
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chia zu bringe». Auch der K ronp rinz vsn Ser bien inil den Offizieren des GencralstabeS ist in Korfu angekonnucu. König Peter kam gestern abend an Borb eines sranzöfifcheu Zerstörer-, in Edipjos an. Mailand, l7. Januar. „Secolv" mcldec aus Athen: Der deutsche und der österreichische Konsul aus Korfu sind aus der Haft entlassen wor den Nin der österreichische Beamte ist nach Malta gebracht worden Zum Oberbefehlshaber der Entente Streitkräfte in Saloniki ist nunmehr der französische General Sarrail ernannt worden: M ailand, 17. Januar „Corriere della Sera' meldet aus Saloniki: General Sarrail erhielt aus Paris und London die amtliche Nachricht von seiner Ernennung zum Oberkomma ndieren- deu der sranzöfifcheu und englischen Truppen in Mazedonien. General Sarrail über nimmt den Oberbefehl heute. Rumänien gedenkt die Rolle des abwartenden Zuschauers vorläufig weiter beizubehalten: Budapest, 10. Januar. Der auf griechischem Gebiet befindliche Sofioter Berichterstatter des „Az Eft" meldet: Bulgarischen Blättern zufolge äußerte fich der r u m ä n i j ch e M i n i ste r p r ä s i d e n t B r a - tianu aus die Nachricht vom Rückzug von den Dar danellen folgendermaßen: Das Fallenlajsen dieser Aktion beweist unzweifelhaft die Schwäche der Entente, sowie ihre Unfähigkeit, ih»e snate gische Lage zu verbessern. Wir aber mengen uns jetzt nicht in den Krieg ein, weil dann unser Land der Schauplatz von Kämpfen würde, wir müssen das Ergebnis der Jrühjahrsoffensive abwarten. Was Griechenland betrifft, macht dieses außerordemliche Anstrengungen, um die Entente zum Beriajjen Salo nikis zu bewegen, dies dürfte jedoch kaum gelingen, weil die Entente immer neue Truppen landet, um eine» entscheidenden Kamps offenbar vor Saloniki anszunehme» Die Türke» kvmwn über ihre Erfolge im Kaukasus des Weiterren berichten: Konstantinopel, l7. Januar. TaS Hauptqu artier teilt mit: An der Iraisront hält der ausjetzende Artillerietämps bei Kut-el- Amara an. An der K a u ka s us s r o n t fetzte der Feind auch gestern seine Angriffe gegen unsere Stellungen nördlich und südlich des Arasflusses fort. Er erlitt ganz bedeutende Verluste, beson ders während des heftigen Kampfes zwischen dem Arasfluß und dem Tale Id. In diesem Abschnitt mußten unsere Truppen, die seit einer Woche die beträchtlichen Kräste des feindlichen Flügels in der Nähe des Tales Id aufgehalten gatten, aus ihren vorgefchobenen Stellungen um einige Kilo meter zurückgehen. Südlich vom Aras brachten wir dem Feinde in Nahkämpsen bei den vorgescho benen Stellungen große Verluste bei und erbe» tete» eine Menge Waffen. Von den Dacd a » e l len ist nichts zu melden. Uebe» die Kämpfe bei Kut el Amara bringt Reu ter folgenden amtlichen und ficlwrlich gefärbten Be richt: London, 17. Januar. Amtlicher Berich: aus Mesopotamien. General Aylmer lieferte den Türke», die sich auf die Stellungen bei Ora» zu beiden Seiten des Tigris, 25 Meilen östlich von Kubel-Amara zurückgezogen hatten, eine Schlacht. Der heftige Kampf dauerte am 15. Januar bis zum Anbruch der Nacht Dann begannen die Türke» sich zurückzuziehen und setzten ihren Rückzug auch i» d r Nacht zum 14. fort. Eine britische Kolonne übt ruf den Feind von Osten und Norden eine» energischen Druck aus. Oertliche und ^Gschc Nachrichten. — Eibenstock, 18. Januar. In vorliegender Nummer beginnen mir mit dem Abdruck einer kleinen zeitgemäßen Erzählung. „Briefe au die Front", deren Beachtung ivir aller» unsern Lesern augelegentlichst ernpfehleu. Nach Beendigung, spätestens Anfang nächster Woche, beginnen wir mit dem Abdruck des großen .Kri minalromans „Ter Diamant des Raj ah". — Dresden, 17. Januar. Wie bereits gemeldet, wird Se. Maj. der König am 21. Januar Leipzig besuchen, von wo er am 22. Januar nach einem Besuche Altenburgs nach Zwickau zur Besichtigung von Lazaretten zu fahren gedenkt. — Leipzig, 16. Januar. Beim Baden in ihrer Wohnring verbrühte sich irr L.-Lindenau ein 15jähri- gesMädchcn. Um sich abspülen zu lassen, bat sie ihre Mutter, ihr einen Tops mit warmem Wasser, den sie sich selbst zurecht gemacht hatte, über den Kopf zu gießen. Das Wasser war fast kochend heiß geworden. An Stirn und Rücken erlitt daS Mädchen durch das llebergießen schwere Brandwunden. — Chemnitz, 16. Januar. Ein Vermächtnis von 5000 M. hat der hier verstorbene Privatmann Hein rich Hermann Balduin Dittmar der Stadt Chemnitz für wohltätige Zwecke hinterlassen. Die Stadt hat das Vermächtnis mit Dankesausdruck angenommen. — Cossebaude, 17. Januar. Zur Deckung der llnterschlagnngcn des Kassierers Janke denn Elektrizitätswerk Cossebaude konnten der Kasse des Wer kes infolge von Abtretungen und Pfändungen nahezu 10 <>00 M. »nieder zugeführt werden. Auf Beschluß der Verwaltung des Werkes sollen die Hast- und Ersatzan sprüche »veiter verfolgt werden. — Aue, 17. Januar. In der gestern in Aue im „Erzgebirgischen Hof" abgehaltenen Vereinsvorsteherver- sammlung de« Erzgebirgsturngaues waren 32 Vereine vertreten. Leiter war der 2. Gauvertrcter Herr Fichtner, Zwönitz. Unter anderem fand der Beschluß des Gauturnrats, daß der satzungsgemüße ordentliche Gautag auch diesmal auSfalle und daß alle Gauturnratsämter ein Jahr länger zu führen sind, Zustimmung. — Auch in» Jahre 1016 soll die übliche Gautnrnfahrt ausfallen. Gankassenwart Tränkner erstattete seine»» Bericht, Gauturn- wart Emmrich sprach über die Turnarbeit im verflossenen Jahre. Der Turnverein Ane begeht am 13. Fe bruar sein 25. Stiftungsfest. — Schneeberg, 16. Januar. Auf Anregung des Arbeiterausschusses der Firma SächsischeEmail- j lier- und Stanzwerke (vorm. Gebr. Gnllchtel) in ' Lauter hat die gesamte Arbeiterschaft (800) be- I schlossen, von jedem ausbezahltcn Lohnbetrage mindestens 10 Pfennige der Stiftung Heimatdank Ortsgruppe Lauter zuzuführcn. Der größte Teil der Beamten- rind Arbeiterschaft tritt außerdem als persönliche Mitglieder dem Heimatdank bei. Die genannte Firma läßt in ihrem Fa brikhof ein großes Eisernes Kreuz zur Nagelung aufstellen, umrahmt von zwei großen Ehrentafeln »nit den Namen der gefallenen Mitarbeiter der Firma. — Postanweisungen an Kriegsgefan gene in Frankreich können jetzt wieder bis zum Meistbetrage von 1000 Franken abgesandt werden. Die kürzlich angeordnete Beschränkung, daß von einem Absen der ar» einem Tage nicht mehr als 180 Franken eingezahlt »verden dürfen, ist weggefallen. GHrenLafeL für die in dem großen Völkerkriegc M4j!6 Gefallenen aus dein Aintsgerichtsbezirke Eibenstock. Rudolf Schubart aus Eibenstock, Vizefeldwebel und Offiziersaspirant im 10. Jnf.-Rgt. Nr. 134, Inhaber der Friedrich August-Medaille — gefallen. lernst Ludwig Dunger aus Eibenstock, Landwehr mann im Res.-Jnf.-Rgt. Nr. 243 — gefallen. Alfred Stemmler aus Wolfsgrün, Soldat im 0. Jnf.- Rgt. Nr. 133 — gefallen. Mar Richard Hahn aus Sosa, Jäger in» Res.-Jäger- Batl. Nr. 13 — verwundet und in französischer Ge fangenschaft gestorben. Oskar Walter Hermann aus Sosa, Soldat in» Res.- Jnf.-Rgt. Nr. 243 — gefallen. Deutscher Reichstag. A). Dibung. Sonnabend, 15. Januar, vorn». 10 Uhr, Am Buudesratstijch: Tr. Tel brück Präsident Dr. K acmps erössnet die Sitzung um IG/4 Uhr. Aus der Tagesordnung steht die zweite Beratung der gesetzlichen Vorschriftcn über die Altersrente. Den Be richt des Ausschusses erstattet Gras Westarp (kons.). Staatssekretär Tr. Tel brück: Es handelt sich bei der Herabsetzung der Altersrente vom 70. aus das 65. Fahr nicht um eine grundsätzliche, sondern um eine Zweckmähigteirssrage. Es wird sich wohl nicht emp fehlen, in diesem Augenblick an eine Erhöhung unserer sozial politischen Lcisiungen heran',»treten, allein da ein Beschluß des Ausschusses des Reichstages vorliegl, wird di« Regierang erneut zu der Frage Stellung nehmen und nach einer Umfrage bei den verbündeten Regierungen dein Reichstag in der nächsten Tagung das Ergebnis Mitteilen. Abg' Molkenbuhr (Soz): Nach dem Kriege wird die Arbeitslosigkeit und der nraiilh.ttsznstand sich verschlechtern, infolgedessen werden höhere Ansprüche air die Invalidenrente gestellt werden Die Hcrab»etzung aus das 65 Lebensjahr emp- nehlt sich dringend, da Leu.« über 6-, Jahre immer a»s der » ircuze der Invalidität stellen Das Reich wird die erhöhten Lasten tragen müssen, um so mehr, als es auch die aus der Militärdienst',eil erwachsenen ^wmiden-Laslen tragen muß. Abg. Becker ^tr ): Au der Herabsetzung der Altersgrenze werden ivir nicht vorbeikommen, selbst wenn damit eine geringe Erhöhung der Beitrüge verbunden sein würde Bei der letzten Revision der Reichs-Versicherungs Ordnung war leider eine Herabsetzung des Alters nicht durchzusetzen, wenn man nicht, ihr Scheitern befürchten wollte. Die Zahl der Invaliden wird nach dem Kriege erheblich höher werden; hoffentlich führt dies nicht zu einer schärferen Auslegung des Jnvaliditüt-Para- graptstii. Abg Bassermann (natlib): Die Altersgrenze von 70 Fabre» ist nur angesichts der drohenden Erklärung der Regie rung mit einer geringen Mehrheit angenommen worden Der Reichstagsausschuß ist jetzt einstimmig zu dem Beschluß ge kommen, die Altersgrenze auf 65 Jahre herabzusctzen, und wir dürfen dem deutschen Bolte nicht nochmals eine Enttäuschung bereiten. Die Erklärung des Staatssekretärs gibt der Hojsnung Raum, daß die Regierung dem Anträge zustimmen wird (Bcif.j Abg. Wein Haufen (Fortschr. Vp.j: ES mag sein, daß es dringendere politische und soziale Ausgaben gäbe als die Herabsetzung der Altersgrenze; aber dies kann kein Grund sein» sie wiederum aä calenäss graecss hinauszuschieben. Die kosten werden ja beträchtlich sein für die Ananzen des Reiches, aber nicht unerschwinglich. Abg. Dr. Oertel (kons): Auch meine politischen Freunde haben von jeher den Wunsch gehabt, die Altersgrenze herab zusetzen, allein die Schwierigkeiten waren bisher zu groß ge wesen Die finanziellen Bedenken der Denkschrift teile ich nur in geringem Maße; hier muß es heißen: minim» non curat prsscor. Die wenigen Millionen dürsten bei dieser wichtigen Reform nicht den Ausschlag geben Abg. Mumm »Wirtsch Vgg): Es handelt sich hier um eine Ehrensache des deutschen Bölkes, für seine Invaliden zu sorgen. Der Antrag ist ja vom Ausschuß nicht in der Form eines cste- setzes angenommen worden, sondern als Resolution, der alle zustimmeu tonnten Ls mag im Ausland als Zeichen deut schen »krastbewußtseins ausgesaßt werden, daß wir unS im Kriege zu dieser Sozialreform entschließen. Die Resolution wird hierauf einstimmig angenommen. Es folgen Anträge und Petitionen. (Mannschaftslöhne, Familienunterstüpungen, Beihilfen für die Kriegsteilnehmer usw.) Ueber die Behandlung dieser Gegenstände entsteht eine längere GeschästsordnungSdebatte — Der Berichterstatter Abg. Gras Westarp (kons.) berichtet über die Verhandlungen über die Erhöhung der Mannschaslslöhne; man habe schließlich alle Petitionen der Regierung als Material überwiesen. Abg Stückle» (Soz.) empfiehlt den sozialdemokratischen Antrag, die Löhnung der Mannschaften im Alde auf 80 Pf-, der im 3d»«nde aus 50 Pf pro Tag zu erhöhen. Bis fetzt lamc mark iiicde mit l mit i zenu. hat d Leurl einen scheu» die b englis finden A begann satte , angcsr Wie seine» ähnli Berg, Man licher nicht Regier hinaus wordei Ei Al Schluß sich be hetzuug Nü der An und I Sühm knecht ll darf , Aage überei 11 schätz köpf über Deut Kaiser amtes Direkto — Im Arras, entrisse» tig wai köpfe Punkt, ten w» nis des englisch res Lus ab, da» deres L ein drit entlang artig u» Klagen schon d Wut Nb regeln < hatten. Deut Englänl vier enc und der Reform der Besoldungen nicht von oben angesangen, sondern alle Berhältnisse berück sichtigt. Unser Volk kämpft nicht um Bezahlung, sondern um seine Existenz: die Löhnung ersolgt, nm den Mannschaften draußen das Leben angenehmer zu gestalten. Tie Hauptsache für den Mann im Felde ist die Verpflegung, nicht das Geld, ebenso wichtig für ihn ist die Fürsorge für seine Angehörigen DaS finanzielle Durchhalte« in diesem Kriege ist nicht so leicht und sollte nicht unnötig erschwert werden Abg. Tr. Neumann-Hofer (Fortschr. Vp.): Man kann im Kriege nicht unsere ganze Heeresorganisation reformieren und aus den Kopf stellen. Tie OfsizlerSgehälter und die MannschastSlöhne könne» nicht ohne weiteres vergliä-en werden, in die ersteren sind die Beamtengehälter usw. einbegriffen, für die Mannschaften ist die Versorgung ihrer Familien wichtig Ich verstehe nicht, weshalb die Offiziere und Beamten im Kriege mehr Gehalr erhallen, als im Frieden, während die übrigen Volksgenossen außerordentliche Einbußen haben. Meine Freunde stellen den Wünschen aus Erhöhung der Mannschasts- löhne sympaihisch gegenüber, lehne» den Antrag der Sozial- bcuiokralen aber ab, weil er bestimmte Sätze fixiert. Aba. Tr Spahn (Ztr ): Wir treten für den Beschluß der Kommission auf Ueberweisung als Material ein. Ucber die Notwendigkeit einer Reform der Besoldungsordnung herrschte in der Kommission weitgehende Uebereinstimmung Meine Partei steht von jeher aus dem Bode« der Sparsamkeit. Die Löhnung ist sür die Mannschaften niemals ausschlaggebend, sondern wird nur als Zuschuß zur Verpflegung betrachtet. Abg. Kreth (kons ): Unser«»» Mannschaften draußen soll möglichst viel zugewendet werden, zunächst eine gute Verpflegung, dann auch eine bessere Löhnung. Wir können aber leider nicht unserem guten Herzen folgen, sondern müssen unsere Mittel in diesem großen kriege zusammenhalten. Wir müssen zur Zeit alles vermeiden, was uusruchtbare Gegensätze hervor- rufen könnte. Auf «ine Herabsetzung der Offiziersgehälter gönnen wir uns nicht einlajsen. Wir könne»» stolz aus die Führer unseres Heeres sein. Abg. W e r n e r - Hersfeld (Ref.-P.) bittet um Abstellung von Härten bei den Familien-Unterstützungen. Äbg. Stücklen (Soz.) weist die Bemerkung zurück, daß das Stellen solcher Anträge leicht sei und nur agitatorischen Zweck habe Damit schließt die Erörterung. Tie Abstimmung soll Montag erfolgen. Es folgt die Beratung eines Ausschußbcrichts über den „Baralo«g"-FaU. Berichterstatter Graf Westarp: Ein seiger Mord ist hier gegen unsere braven Seeleute verübt worden. England hat jede Sühne abgetehnt, der englisäu' Minister Grey har einen süffisanten Ton der Arroganz angeschlagen, hat unser Heer und unsere Marine schwer beleidigt und verleumdet. Die eng lische Note ist ein Denkmal der Schande England-. Die Kommission war einig darin, daß es der Worte genug seien, und daß man geltende Kriegsbesoldungsordnung sollte dem Reichstag als Ge setzentwurf vorgelegt werden. Dre Besoldung ist durchaus kein Ausfluß der Kommandogewalt. Die Militärbeamten und Offiziere beziehen jetzt im Kriege doppelte Gehälter, und zwar auch, wenn sie hinter der Front stehen. Während das Volk sich Enthaltungen auserlegt, haben andere Klasse» durch den »krieg erhöhte Einnahmen. Das kann nicht länger so gehen, namentlick» ist es unnatürlich, daß 'Beamte, die a's Landsturm eingezogen werden, ihr volles oder gar Höheres Gehalt weiter- beziehen. Viele rangieren sich durch den Krieg vollständig, andere werden ihre -chulden los. Die ctzehälter der Ossiziere müssen einer Revision unterzogen werden. Die Besoldungs ordnung ist nicht aus einen so langen »krieg zugcschnitten; jetzt ist es Zeit, daß die Volksvertretung eingreist angesichts d« Finanzlage. Abg. Dr. v. Calker (natlib.): Die Kriegsbesolduugsord- «ung ist kein schönes Gesetz, aber augenblicklich ist doch eine Resorin nicht so schnell durchzufllhren; sie hätte zuviel Kon sequenzen. Auf die juristische Seite der Frage will ich nicht eingehen, um nicht auch heute »nieder unfreundliche Worte gegen die Professoren auszulüseu. (Heiterkeit.) llnscre braven Feldgrauen dürfen nicht aus Mangel an Geld Not leiden; ich habe aber während der verflossenen 18 Monate keine solche »»lagen gehört. Stellvertretender preußischer Kriegsministcr General von Wandel: Ich habe schon früher eine Revision der KriegS- besoldungsordnung in Aussicht gestellt; inzwischen sind scljon durch Aeilderuugen Dutzende von Mllionen erspart worden. Die Rechtsgültigkeit der KriegSdesoldungsordnung ist strittig. Für die Abänderung ist nicht allein das Kriegs ministerium zuständig. Die Folgen der Einzelmaßnahmen sind ost weittragender, als man aus den ersten Blick annimmt; er halten zum Beispiel die Gemeinen 80 Pfennig, so bekomme»! sie mehr als die Gefreiten. Das müßte also auch noch ge ändert werden. Die Elehälter der Ossiziere sind bereits erheb lich herabgesetzt worden, mit Ausnahme der Offiziere in Belgien. Die Wirtschaftsausschüsse bei den Militärbehörden haben sich Mißerordentlich bewährt. Die Resolution bitte ich, uns nur als Material zu überweisen. Staatssekretär Tr. Helfferich: Ueber diese Fragen haben in der Kommission so eingehende Erörterungen stattgesunden, daß ich mich sehr wundere, daß der Abg. Stücklen heute noch jcinmal die Tinge so ausführlich behandelt hat. Wir haben auch bei der jetzt za Tate» schreite« soll. Abg. NoSke (Soz): In voller Empörung haben all« deutschen Volkskreise von dem ungeheuerlichen „Baralong"-Fall Kenntnis genommen; man wollt« es anfangs nicht glauben, daß es englische Seeleute fertig bekommen haben, aus wehrlos schwimmende deutsche Matrosen zu schießen. Erst das Zeugnis der Amerikaner beseitigte jeden Zweisel. England wollte vo« Ansang au die Untcrseebootleute anders behandeln als ander« Seeleute. Die englische Rote ist das höchste a« Zynismus was uns bisher geboten worden ist; sie läuft ans eine Billigung des englischen Mordes hinaus. Alle Behauptungen über deutsche Barbarei sind erfunden, unsere Soldaten sind doch feine afrika- Nischen Menschenfresser. Die deutsche Note ist ernst, würdig und maßvoll, vielleicht hätte sie im Ton etwas schLrfer sei« können. (Ruse links: Hört! hört!) Mr bewundern und liebe« unsere Unterseebootlcute (Bravo! rechts und links.) Sie werde« fick» stets von wahrer Menschenpslicht leiten lassen. (Beifall rechts und in der Mitte; Zischen des Abg. Liebknecht. Heiterkeit.) Abg. Dr. Spahn (Ztr.): England hat am wenigsten Uv- fache, sich aufs hohe Roß zu setzen und unS Unmenschlichreite» vorzuwersen. England hat wilde Völker herbeigeführt, hat Japan ausgehetzt und führt den Krieg mit Söldnern, während a» seine eigene Flotte versteckt. (Heiterkeit^ Was werden jetzt Amerika und Japan zu dem englischen Vorgehen sagen? Alle Maßnahmen der Regierung gegen England werden unsere Za- stimmung sinden. Abg. Bassermann (natlib): Auch meine Partei schließt sich dem Protest gegen den „Baralong"-Fall und den zyni schen Ton der englischen Note an. Die Empörung in deut schen Landen über diese Untat war groß, Englands Schild ist mit einem unauslöschlichen Makel befleckt. Die englische Note erreicht den Gipfel da» ll«»«»schii»the1t ««» de» -««chattt unter schwerster Beleidigung unseres Heeres. Jetzt gilt tls rasch »»d «aergisch handel». Unsere Kriegführung ist getragen von humanitärem Ginn«; »as zeigt sich auch in der Beäeudlun« der Gefangenen. „S feiner I Listen i sollte», i Taschen schon la nach Ha di« von wollte x Hanspet weil jie den grü Sonne j zu tu», waren . Jahre a Heine H Kartosf«! zum »L nach all» gemacht. Haus g« Bemerlu wie er , Hab woh nun ab« nicht im sich meist alles in Es , nmstte
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