Volltext Seite (XML)
Ämk- UN- ÄNMgeblatt Mr den AmtsgerichtsLezirk Eibenstock um- -essen Umgebung Eibenstock, Larlsfeld, hundshübel« Neuheide, Oberstützengrün, Zchdnheide, Zchönheiberhammer,Zosa,Unterstützengrün,Wtt-Mchalusm Karnfprecher Nr. 110. und Lirltger, E «il Hauusbohn, vrrantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. — St. Jahrgang. —--.. - »- SS»Freitag, den 30. Oktober LU14 4444444444444444444444444444444444444444 vezugspreis vierteljährl.IN.1.50 einschließl. des „bllustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen veilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Voten sowie bei allen Reichspostanstalten. UeU-Ndr.: Amtsblatt. Drucker TrschMi täglich abends mit Ausnahme der 8o«m- Nud Zeiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 WeMgr. 2m amtlichen Teile die gespaltene Seile SO Pfennigs. »OS«<r4«4444444444444444 444444444444444< Zahlaag der Kriegsauterftützimgell betr. Die Auszahlung der Kriegsunterstützung an die in Schönheide wohnhaften Empfangs berechtigten findei in den Monaten November und Dezember 1914 im Rathaus — Zimmer Nr. 2 — wie folgt statt. Im Wovemver: am 2. und 16. November für die Empfänger mit den Anfangsbuchstaben 8 . 3. „ 17. „ „ . . . . , 3—8 , 4. . 19. , , „ , „ , . 8-2 Im Aezemver: am 1. und 15. Dezember für die Empfänger mit den Anfangsbuchstaben ^—8 , 2. „ 16. „ , „ , , . „ 3—k - 3. „ 17. „ . „ . „ . , 8—2 Für die spätere Zeit werden die Zahltage besonder» bekannt gegeben. Die Empfangsberechtigten werden ersucht, mit Rücksicht aus die vermehrten Arbeiten der Gemeindeverwaltung und zur Ermöglichung einer glatten Abfertigung nur an den ge nannten Tagen die Unterstützungen zu erheben. Schönheide, am 27. Oktober 1914. Der Gemeindevorstand. ver Lamps gegen die Verbündeten im Westen. Mit dem Feinde im Osten in Fühlung. Dewet organisiert den Burenausstand. Nach einer erst kürzlich durch fast alle Zeitungen gegangenen Notiz soll unser Kaiser den Wunsch ge äußert haben, die Engländer möchten den Bayern ein mal in die Finger geraten. Dieser kaiserliche Wunsch soll nun seiner Erfüllung entgegen gehen: Kronprinz Rupprecht von Bayern weiß jetzt die Tomy Atkins vor seiner Front und in einem in urwüchsigem Lone ge haltenen Erlaß an seine braven Truppen empfiehlt er ihnen die Engländer zu echt deutscher und bayrischer Behandlung. Es wird gedrahtet: München, 28. Oktober. Die „München-Augs burger Abendzeitung" meldet: Kronprinz Rupprecht von Bayern hat als Kommandierender der 6. deutschen Armee an seine Soldaten folgenden Armeebefehl ge richtet. „Soldaten der 6. Armee! Wir haben nun das Glück, auch die Engländer vor unserer Front zu haben, die Truppen jenes Bölkes, dessen Neid seit Jahren an der Arbeit war, uns mit einem Ring von Feinden zu umgeben, um uns zu erdrosseln. Ihnen haben wir diesen blutigen, ungeheuren Krieg vor allem zu verdanken. Darum, wenn cs jetzt gegen diesen Feind geht, übt Vergeltung für die feindliche Hinterlist, für so viele schwere Opfer. Zeigt ihnen, daß die Deutschen nicht so leicht aus der Weltgeschichte zu streichen sind, zeigt ihnen das durch deutsche Hiebe von ganz besonderer Art. Hier ist der Gegner, der der Wiederherstellung des Friedens am meisten im Wege steht. Drauf! Rup precht." Daß die Bayern es den Engländern besorgen wer den, davon sind wir überzeugt. Bon den eigentlichen Kämpfen im Westen liegt auch heute nur spärliches Material vor, doch das wenige, was eingelaufen ist, beweist uns aufs neue, daß die Aktien für die Ver bündeten recht schlecht stehen. Die Feinde müssen ja selbst zugeben, daß die Deutschen Erfolge erringen: London, 28. Oktober. „Central News" melden: Die deutschen Truppen waren m der vorigen Woche im Norden Frankreichs in der Umgegend von Lille erfolgreich. Die Deutschen sammelten ihre Streitkräfte hinter einem niedrigen Höhenzug und stürzten von dort mit heftiger Gewalt gegen die eng lischen Laufgräben. Trotz furchtbaren Feuers der eng lischen Maschinengewehre wurden die Engländer aus den Laufgräben getrieben. Die Deutschen nutzten ihren Sieg aus und marschierten unter Gesang und Hurra vor, bis sie auf bedeutende indische Truppen stießen, die in Reserve gehalten worden waren. Es entwickelte sich ein gewaltiger Kampf. Bei einem der Vorstöße wurden die Deutschen unter schweren Verlusten zurückgeworfen. Bei La Bassee scheint es den Deutschen besser zu gehen. Sie haben dort große Truppenmassen und schwere Geschütze zusammengr- zogen, aber ihr Vorgehen ist nicht beunruhigend. Ueber die Heranschaffung schwerer deutscher Ar tillerie an die Küste wird gedrahtet: Frankfurt a. M., 28. Oktbr. Der „Frank furter Zeitung" zufolge meldet das „Genfer Jour nal", daß die Deutschen an der äußersten belgischen Küste, einige Kilometer von Kadsand entfernt, schwere Batterien aufgestellt haben. Von dort be herrschten sie den Eingang der Schelde und alle Durchfahrten der Nordsee zwischen den Sand bänken und der Küste. Die englischen Schiffe seien daher gezwungen, die hohe See zu passieren. Hier zeigt sich zum ersten Male in offenkundiger Weise, wie sehr der Besitz jener Küste geeignet ist, die englischen Operationen zur See zu beeinflussen. Eine andere Meldung, die bezeugt, daß auch in anderer Beziehung die Bewegungsfreiheit der britischen Flotte durch deutsche Maßnahmen nachdrücklichst gehindert wird, mag hier folgen: Amsterdam, 28. Oktober. Reuter meldet aus London: Das Kauffahrteischiff „Manchester" ist an der Nordküste von Irland auf Minen gestoßen und gesunken. Der Kapitän und 13 Mann sind ertrun ken. 13 andere Mann wurden durch ein anderes Schiff gerettet. Die Schiffsbehörden in Liverpool raten den Reedern, nicht innerhalb 60 Meilen an den Toryinseln (Nordirland) vorbeizufahren, da dort das Wasser infolge deutscher Minen unsicher sei. In der gestern vom Großen Hauptquartier heraus- gegebenc Uebersicht über die schlachtenlage wird ge sagt, daß die verbündeten Deutschen und Oesterreicher auf der Linie Nowogeorgiewsk-Warjchau-Jwangocod starken feindlichen Kräften ausweichen mußten. Man sieht daraus wieder, daß gegen die ungeheueren Trup penmassen, die Rußland ins Feld führen kann, eine andere Kriegstaktik angewandt werden muß, wie ge gen andere Feinde. Es gilt hier den Gegner auf Gebiete zu locken, die die zahlenmäßige Ueberleqenheit mög lichst wenig zur Geltung kommen lassen. Das Mar der Fall in Ostpreußen, wo man die Russen zuerst Vor dringen ließ, um ihnen dann an den masurischen Seen vernichtende Niederlagen zu bereiten. Das war auch der Fall in Galizien, wo die bedeutend schwächere österreichische Armee bei Lemberg den Russen große Verluste beibrachte und sich dann in Stellungen be gab, die für die Russen uneinnehmbar waren, sodaß sie nach neuen großen Verlusten Westgalizien räum ten Uebrigens scheinen die Heere in Polen bereits wieder Fühlung genommen zu haben; denn »ach der folgenden Depesche ist bereits eine Schlacht im Gange, und zwar in einem etwa I00 Kilometer gestreckten Bo gen südwestlich Warschaus: Stockholm, 28. Oktober. Aus Petersburg wird gemeldet: Der Große Generalstab teilt fol gendes mit: Die Kämpfe an oen Straßen, welche nach Petrikau und Radom führen, haben den Cha rakter einer großen Schlacht angenommen, die sich über eine Front von mehr als 100 Kilom-ter er streckt, und zwar von Rawa ^etwa 55 Kilometer östlich Lodz) über Novemjasto (etwa 50 Kilometer nordwestlich Radom) und Bjalobrzeghi (30 Kilome ter nördlich Radom) bis zur Einmündung des Jljankaflusses in die Weichsel. Am Abend des 24. Oktober kämpften wir südlich Rawa erbitterte Bajonettkämpfe aus. In gewaltigem Kampfe wur de um die Stadt Kasimersjcw und im Nemglowos Walde südöstlich von Rawa heftig gefochten. In den Wäldern zwischen Rawa und Kosenlzy tobt die Schlacht. Auf den Wegen bei Nowoalerandria (südlich Iwangorod) halten wir an einigen Punk ten etwas Terrain gewonnen. — In Galizien rück ten unsere Truppen i.n der Richtung südlich von Sambor und Siare Miasto südlich PrzemnsN vor. (?) Ueber weitere Kämpfe der Oesterreicher in Galizien, Serbien und vor Antivari wird ferner berichtet: Wien, 28. Oktober. Amtlich wird verlautbart: 28. Oktober mittags: In Galizien ereignete sich auch gestern nichts wesentliches. An manchen Teilen der Front haben sich beide Gegner eingegraben. Unsere schweren Geschütze vernichteten mehrere feindliche Bat terien und Stützpunkte. Der stellvertretende Chef des Generalstabes: v. Hoefer, Generalmajor. Wien, 28. Oktober. Am 27. Oktober haben wir in Serbien erneut Erfolge errungen. Der Ort Ra- vanje und die stark befestigten feindlichen Stellungen an der Dammstraße nördlich Crnabara in der Mazva wurden nach tapferer feindlicher Gegenwehr von un seren Truppen erstürmt. Hierbei wurden vier Geschütze und fünf Maschinengewehre erobert, fünf Offiziere und 500 Mann gefangen genommen und viel Kriegsma terial erbeutet. Potiorek, Feldzeugmeister. Wien, 27. Oktober. Die „Südslawische Korre spondenz" meldet ausführlich über die früher gemel detc Beschießung des Lovzen und Antivari: Am 10. Oktober vormittags wurden die montenegrinischen Ar tilleriestellungen auf dem Lovzen durch ein österreichi sches Flugzeug, das ein Maschinengewehr und Bom den mit sich führte, gleichzeitig unter Wirkung der in der Bucht von Cattaro liegenden Kriegsschiffe unge griffen. Das Flugzeug begann sie montenegrinischen Stellungen aus dem Maschinengewehre zu beschießen. Auch ließ der Flieger mehrere Bomben in die Stel lungen der Montenegriner fallen, die das Flugzeug vergeblich beschossen. Gleichzeitig nahm die schwere Schiffsartillerie den Lovzen unter heftiges Feuer. Es schien, daß das Bombardement eine starke Wirkung hatte. Am 18. Oktober nachts erschien eine öster reichisch-ungarische Flottille, bestehend aus Torpedo booten und Unterseebooten, überraschend vor Anti Vari, wo am Tage vorher ein französischer Dampfer Ar tilleriematerial, Flugzeuge und Proviant für Monte negro ausgeladen hatte, die noch im Hafen lagerten. Mehrere Lagerschuppen wurden in Brand geschossen. Die erneuerte Funkenstation wurde zerstört. Als eine französische Flotte herandampfte, waren unsere Schiffe bereits aus der Sehweite, sic fuhren im Schutze der Küstenforts davon. Wie verlautet, herrscht in Anti vari über den ungenügenden Schutz von Antivari durch die französische Flottille große Verstimmung. Auf dem Balkan spitzt sich die Situation in einer für unsere Gegner unangenehmen Weise immer mehr zn und es wird kaum noch daran geglaubt werden kön neu, daß die bis jetzt noch nicht im Kampfe sich be findenden Balkanstaaten Gewehr bei Fuß stehen blei ben werden. Zunächst scheint Bulgarien gegen Ser bien Front machen zu wollen: Wien, 28. Oktober. Aus Sofia wird gemeldet: Der bulgarische Gesandte in Nisch erhob neuerdings wegen der Lage der mazedonischen Bulgaren Vorstel lungen und bot dem Leiter des Ministeriums des Aeu ßeren, Jowanowitsch, als äußerstes Loyalitätszeichen Bulgariens die Entsendung einer gemischten serbisch bulgarischen Kommission an. Jowanowitsch lehnte die sen Vorschlag rundweg ab, was die bulgarische Oeffent lichkeit sehr erbitterte. Viel schlimmer aber als auf dem Balkan für die Russen und ihre Anhänger sieht cs in Südafrika für den Weltkriegsstifter England aus. Die gestern be kannt gegebene Reutermeldung, nach welcher der Bu- rengcneral Maritz geschlagen sei, sollte jedenfalls den Eindruck erwecken, als ob dieses „verrückten" Generals Aufstand ganz unbedeutend gewesen und daher im Keime hätte erstickt werben können. Dem ist aber nicht so. Der Burenaufstand nimmt große Di mensionen an und alle die aus dem Burenkriege her uns bekannten sympathischen Namen — allen voran Dewet — leben wieder auf und wenden sich gegen die britischen Unterdrücker: Köln, 28. Oktober. Die „Köln. Ztg." ver öffentlicht eine Londoner Meldung des „Amster damer Telegraaf", wonach die letzten Tclegram mc aus Südafrika sehr ungünstig lauten. Au genscheinlich hat GeneralDewet gegen Botha Par tei genommen, während man sich über die Haltung vieler anderer einflußreicher Mitglieder der Hertzog Partei in London viel Sorge macht. Meh