Suche löschen...
Sächsischer Landes-Anzeiger : 07.08.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189108079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18910807
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18910807
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-08
- Tag 1891-08-07
-
Monat
1891-08
-
Jahr
1891
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 07.08.1891
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
er»s»»»er « « 1»» - - -« « , e»O - r 1« h e « « r tz e » « e » e r «I.« n » e i - er). Nr. 181. — s. August 18SI. Vefferreich-Ungae«. Nachdem in den letzten Tagen abermals i» Prag Deuiiche von Tscheche» gemijhandrlt worden find, erläßt die Statthalterschaft nuiiwehr eine driugrude Anffoidrrung au di« Be völkerung sich von allen Gewaltthaleu sernzuhalleu, da fortan unnach sichtlich die volle Strenge de» Gesetz.» walten solle. Da» hätte nur längst geschehe» solle», dann würden viele bedauerliche Szenen vermieden worden sein. — Und soeben wird eine neue deutjchjeiudliche Demonstration au» Prag berichtet. Anläßlich der Ankunft von 500 kroatischen AuS- pellimgsgäste» faikden näm ich abermal- läemcnde Straßeiikiiiidgcdui.gen seiten» de» »>afienhast angejaunuelteu tschechischen Pöbel» statt. Einem starken Polizeiausgrdote gelang e» nur mühsam, die Hausen der Tumultuanten zu zersprengen. Mehrere Verhaftungen winden vor- genommen. — Im ungarischen Reichstage gab am Mittwoch der Ministerpräsident Gras Szapary die Erklärung onzesichlS der end lose» Verhandlungen über die Bgrar-Resorm ab, daß die Regierung fest auf der Durchberathung und Annahme der Hauptparagraphen der Vorlage bestehe und auch hoffe, daß da» Hau» dieselbe »»nehmen werde. Sollte da» nicht geschehen, müßte zur Aurschreibung von Neuwahlen geschritten werden. Man Halle gehofft, die Regierung sollte mit dem ganzen Gesetze stehen und fallen. Heute «rsolgt die Abstimmung. Italien. Die italienische Negierung hofft, da» neue Budget ohne jede» Deficit zum Abschluß bringen zu können. — In Bologna haben anarchistische Umtriebe gegen die Armee statigefunden, welche in lauten Schimpfereien gipfelten. Die Polizei wurde der Scandalmacher aber bald genug Herr. Die Sache verdient keinerlei größere Bedeutung weiter, die Meldungen, welche darüber Verbreitet werden» sind sehr stark übertrieben. Schweiz. Die Handelsvertrag» Verhandlungen zwischen der Schweiz einerseits und Deutschland und Oesterreich-Ungarn andererseits find auf unerwartete Schwierigkeiten gestoßen. Die Ver Handlungen werden jetzt voraussichtlich abgebrochen und zu gelegenerer Leit wieder ausgenommen werden. Frankreich. Der Streik der Pariser Erdarbeiter ge winnt an Au-dehnung. Die Streikenden sind entschlossen, bi» zum Acußersien auSzuhalten. Auch die Steinhauer sind ausständig, weil fie mit den Arbeitsbedingungen unzufrieden sind. Einige Krawalle find.vorgckomme». England. Das englische Parlament ist am Mittwoch Abend geschloffen worden. Die Tbronrede gedenkt der zahlreichen Gesetzentwürfe, welche iin Lauf« der Session fertiggestellt worden sind, und couslalirt eine erhebliche Besserung in Handel und Industrie, sowie in den Finanzen. De» Besuches des deutschen Kaise»s wird mit großer Wärme gedacht und betont, daß die Beziehungen Groß britannien» zum Deutschen Reiche, wie überhaupt zu allen Staaten, die besten sind. Die Zustände in Aegypten sind recht desrstdigend (? geworden, auch in Irland ist eine wesentliche Verringerung der Land' «»ruhen zu verzeichnen. Die Thronrede hofft, daß unter dem Schule de» gesicherten Friedens Englands Handel und Industrie immer mehr gedeihen werden. — Der Londoner Ge in einderath wird zur Erinnerung an den Besuch de» deutschen Kaisers eine Gedeiikmünze prägen lassen. — In Portsmouth hat der Gemeinderath 500 Psd. für die festliche Bewirthung der Officiere und Mannschaften des französischen Geschwader» bei dem bevorstehenden Besuche bewilligt. — Der Londoner „Daily-Telegraph" meldet, er sei in der Lage, das Gerücht von einem Bündiiißabschlusse zwischen Rußland und Franlreich als gänzlich unbegründet bezeichnen zu lönnen. Zur Er Mittelung dieser politischen Weisheit gehört jetzt sreilich nicht mehr viel. Russland. Kaiser Alexander ist in Finnland anqckomme», um den dortigen Manöver» beizuivvhnen. Ter Empfang durch die Bevölkerung, welche durch die brutale» Riissificirungsmnßregel» sich schwer gekränkt fühlt, war ein geradezu eisiger. Kühle Höflichkeiten Ware» Alles, von irgend welcher Herzlichkeit war keine Rede. — König Alexander von Serbien siedelt am Freitag von Petersburg nach Schloß Pelerhof über und reist am Tage daraus zum Kaiser Franz Josef »ach Ischl ab; in Oesterreich wird er auch mit seinem Baler zusammenlreffcn. — Petersburger Journale berichten, daß sich die russische Kaisersamilir nach den Manöver» in Finnland nach Kopen hagen begeben und wahrscheinlich über Deutschland zurllckkehre» wird. — Der französische Admiral Gervais ist mit 40 Osficieren und 13 Unterosficieren in Moskau zum Besuche der dortigen Ausstellung angekommen und festlich einpsaiigen worden. Am Bahnhose Hallen sich die Militär- und Civilbehörden zur Begrüßung eingesuuden. Eine große Volksmenge gab unter üblichem Hnrrahschrei de» Gästen das Geleite. Der Aufenthalt dauert zwei Tage, dann kehren die Herren an Bord des französischen Geschwaders zurück, welches hieraus nach England in See geht. In der Moskauer Ausstellung wurde» die Officiere mit stürmischen Ovationen begrüßt. — Die russische Regierung erläßt anläßlich des Besuches der französischen Flotte in Kronstadt folgende amtliche Kundgebung: Man weiß, daß bei dem Diner am 16. (28.) Juli im Palais zu Pelerhof der Kaiser seine» Pocal erhob und folgende hvchbedeutsamen Worte sprach: »Aus da» Wohl des Präsidenten der französischen Republik, Carnot» aus das Wohlergehen der französischen Flotte und insbesondere aus das Geschwader des Admirals Gervais!" Diese Worte des Souveräns halten eine Reihe vor großartigen und sehr bedeutungsvolle» Ehrenbezeugungen für die französische Flotte während der ganzen Taucr ihres Aufenthaltes in Kronstadt zur Folge. Wen» irgendwenn die Gelegenheit gegeben war, sich von der Wirkung zu überzeugen, welche in Rußland die Worte de» Staatsoberhauptes Hervorrufen, so war sie den Officiere» der glänzenden französischen Flotte geboten. Es winde zu weit führen, die großartigen und warmen Kundgebungen auszuzähle», von denen da» russische Volk dem französischcn Bolle Beweise gab, und nicht der geringste Zwischenfall hat diese Kundgebuiigeu der stillen, aber reellen Macht des russis lie» Volkes getrübt, welches i» solcher Weise die Worte seines Souveräns interpretirte. — Von einem russisch-sranzö fischen Bündniß ist also auch hier nicht die Rede. — Die soeben neugebildete 1b. russische Cavalleric-Divisiv» wird abermals in die nächste Nähe der deutsch-russischen Grenze verlegt werden. Asien. In Peking wird eine eiumüthige Vorstellung aller dort vertretene» Mächte erwartet, da die bisherigen Maßnahmen der chinesischen Negierung gegen die Christenversolgungen wenig praktischen Werth gehabt haben und die Ausschreitungen unter stellenweiser Begünstigung angesehener Periönlichkeite» immer noch andaner». Die chinesische Regierung wird eindringlich darauf ausmcrksam gemacht werden, daß sie Ordnung schaffen und aufrecht erhalten muß. Thut fie das nicht, dann werden eben Truppen der fremden Kriegsschiffe ihr das Amt abnehme». — Französische Civilisatio» Ostasirn. Die neuesten, von dem Postdampfer .LxuS" gebrachten Nachrichten au» Tvnking sind geradezu entsetzlich, gräßlich, ei» Hohn auf die Gesittung, welche Frankreich dort zu verbreiten vorgiebt. Sie lauten: »Während der letzten vierzehn Tage sind 36 Gefechte mit den Piraten vorgekommen, in welche» 139 der Letzteren fielen. In einem einzige» Gefechte, bei Thantrock, wurde eine Bande von 40 Piraten sammt ihrem Führer niedergemacht. In Dukien haben die Einwohner selbst, au- Rach« für einen ersten Uebersall, «inen Anführer und seinen Adjutanten fcstgenommen und erschossen. Je weiter e» kommt, desto schärfer fällt die Ahndung au». Unsere auf's Aeußerste erbitterte» Soldat«» sind dahin gekommen, es zu mache» wie die Chinesen. Jedem Tobten oder Verwundeten wird der Kopf abgeschnitten und auf einen Pfahl gespießt öffentlich ausgestellt. An manche» Ortm find Toppelrriben solcher mit blutigen köpfen ge schmückter Bambuspfähle ausgestellt worden. Es ist das einzige Mittel, den Singeboreneu ernstlich Schrecken einzujage». Freilich thuu die Piraten ihrerseits dasselbe, und, da sic weniger verwundete Gefangene erbeuten als wir, rächen sie sich an unseren Tobten. Ju Hunghua gingen sie noch weiter. Sie haben die Leichen der während der letzten Kämpfe gegen Toc-Hya gefallene > französische» Soldaten auS- gegraden und ihnen die Kopse abgeschnitten. Bei Thal-Lay haben wir einen ernsten Mißerfolg zu verzeichnen. Tie vom Hauptmanne Bonnin geführte Abtheilung ist von 400 mit Schncllfeuerwaffen ver sehenen Piraten überrumpelt worden. Sie mußte sich zurückziehen und unter dem Schutze eine» Kanonenboote» über den Fluß setzen. Die gcsammte Truppe hat in guter Ordnung Thulun erreicht, aber die Pirole» habe» Thulun genommen, alle männlichen Einwohner ermordet, die Frauen und Kinder aber fortgesührt. Dieses Alles ist ii» Norden von Tvnking vorgckommen, während der Süden seit einiger Zeit ruhig ist."' der Zur Festlegung des Osterfestes. Zu der Frage der Festlegung des Osterfestes, welche in Folge bekannten Eingabe der sächsischen Handelskammern an das Ministerium des Innern neuerdings wieder die Ausmcrlsamkeil der weitesten Kieise auf sich gezogen hat, ist nunmehr in einem hervor ragenden strengkirchlichen Blatte, der .Allgcm- Evang. Lutherische» Kirchenztg.", in demerkenswerther Weise Stellung genommen worden. Zunächst wird anerkannt, daß die für die Feüsetzung nngeführlen Gründe gar manches Richtige enthalten, insbesondere daß für das Schuljahr, die Loge der Ferien, für den Knabe», der »ach der Confirmatioii in die Lehre tritt (wir fügen binzn: auch für die za.ck- reichen Mädchen, w.lche in Dienst treten), aus der jetzigen Art öfters Unbequemlichkeiten erwachsen. Es sei nicht zu unterschätzen, welchen Einfluß die Lage von Ostern und Pfingsten auf manche Handels, zweige auSübt. Am wenigsten berechtigt sei die Berufung auf dir Messen; deren Blüthe sei längst vorüber, ja die meisten seien heute nicht viel mehr als große Jahrmärkte und selbst die Leipziger Messe gebe diesem Loose mehr und mehr entgegen. Werthvvll ist das Zu geständn.ß kirchlicherseils: .Daß vom Standpunlte der Kirchcnlehre nicht das Mindeste gegen eine Festlegung «inzuwenden sei und sich auf kmhvlischer wie evangelischer Seite gewichtige Stimmen für eine Festlegung ansühren last », vor Allem Luther, der Ostern ein „Schaukel- fest" genannt habe." Gegenüber diesen Zugeständnissen ist es um so bedauerlicher, daß das gedachte Blatt zu keinem anderen Ergebnisse kommt als ,u der Forderung: .Immerhin müßten aber wohl noch triftigere Gründe als jene vorgebracht werden, wenn eine 1500jährige Tradition geändert werden soll!" Leider fehlt jede Andeutung, auf welchen Gebiete diese triftigeren Gründe zu suchen und zu finden sein würden. Es wird weiter darauf hingewicsen, daß die o» sich vielleicht wünschcnswerlhe Aenderung nur dann versucht werden dürfe, wenn .Aussicht auf allgemeine Uebereinstiinmniig vorhanden wäre, und dies ei schwerlich der Fall. Erstens käme die Curie in Betracht, über deren Willensmeinung sich in diesem Pnukte gar nichts sagen läßt. Aber wenn sie wirklich ihre Zustimmung gäbe, so seien doch auch die nichtdcuischen evangelische» Kirchenregierunge» von Norwegen und Schweden, Dänemark, England u. s. w. zu hören. Wenn nun schon in Deutschland die Festsetzung eines gemeinsamen Bußtages endlosen Schwierigkeiten begegnet, was kaffe sich da für die Durchführung einer 'o einschneidenden, internationalen Maßregel erwarte»? Nicht Einheit, oiidern ein Chaos. Um diesen Preis aber könne die Gemeinsamkeit, die zum Wesen eine» christlichen Hauptfcstcs gehörte, nicht geopfert werden. Daß gar die Staaten mit jnlianischem Kalender sich der Reform anschließen und de» gregorianischen Kalender anuchmcii sollten, sei mehr als unwahrscheinlich, so erhebend der Gedanke ist, daß die Christen aus Erden gemeinschaftlich ihre Hauptseste begehen. .Es wird also wohl die bisherige Art beizubehalten sein." Bei diesem Stand punkte, wo man einfach vor den Schwierigkeiten die Segel streicht, wird eS allerdings nie z» einem Fortschritte kommen. Warum soll, wen» nicht gleich eine allgemeine Uebereinstimmung zu erziele» ist, nicht ein so mächtiger Staat wie das Deutsche Reich einen kräftige» selbständigen Schritt nach vorwärts thun? Das Beispiel wird gewiß anderwärts zur Nachfolge anspornen. Die Handelkammern verhehlen sich ja die Schwierigkeiten nicht, die der Dmchsührung ihres Wunsches entgcgcnstehcn; trotzdem dars man aber wohl der Hoffnung sich hin geben, daß das Gewicht der beigebrachlen Gründe in immer weiteren Kreisen Anerkennung finden und endlich zum Ziele führen werde. (L. T.) Sächsisches. — Rochöburg. Hoher Besuch. Unser freunbkichrr Ort wurde am 4. August durch den Besuch deS Prinzen Georg und dessen Kinder Prinzessin Math lde und Prinz Albert nebst Gefolge erfreut. Die Herrschaften, welche, von Cbemnitz kommend, die Eisenbahn bis Cossen benutzt hatten, trafen mittels Geschirres hier ein, besichtigte» mit großem Interesse das Schloß und dessen zahlreiche Altenhümer und begaben sich dann zu Fuß aus den Bahnhof, wo sie sich aus der freundliche» Terrasse nicderließen. Mit sichtlichem Wohlgefallen ergötzten sich die Herrschaften an dem im Glanze der Abendsonne prangenden Laudschaffsdilde, welches sich gerade vom Bahnhose aus in seiner ganze» Schönheit und Lieblichkeit dem entzückten Auge dar- bietet. Die kunstsinnige Prinzessin entwarf in ein Skizzenduch mit geübter Hand eine Zeichnung vom Schlöffe und kaufte einige Photo graphier» von Rochsburg und Umgebung, während sich Prinz Georg nebst Gefolge das von Herrn Bahnhofsrestaurateur Müller servirte Lpalenbräu bestens schmecken ließ. Angenehm überrascht waren die zahlreich anwesenden Gäste von dem frische», gesunden Aussehen des jungen Prinzen Albert. Später bestiege» die hohen Reisende» den Zug, um, einer Einladnng des Grafen von Schvuburg Fordcr- Glauchau folgend, nach Schloß Wechselburg zu fahren. — Zal-l««göei»«stelll»i>gett. Bäckermeister Ed. Rieß in Gornsdorf. — Strumpswaareiifabrikant F. W. Rothe in Stollberg. — Offene Handelsgesellschaft B. C. G. Bodin in Leipzig. — I. E. A. verehel. Eckner, Hut- und Filzwaarengeschäst in Großenhain. — Vermächtnisse. Frau Rentier Oehme in Dresden, Tante der Familie Oehme i» Waldkirche» bei Lengcfeld, gestorben in Dres den, hat der Gemeinde Rüben au 1200 Mark und den beide» Kirchen in Rübenan und Waldkirchen je 600 Mark testamen tarisch vermacht. — Von einem empörenven Frevel wird aus Zöblitz berichtet: Kaufmann Schöuherr daselbst besaß 6 Rehe — 2 Böcke, 3 Ricken und 3 Kälber —, die de» Tage» über sich in einem großen, mit hohem Zaune eingefriedigten Garten aufhiellen. Die Vorübergehenden betrachtete» mit Wohlgefallen die edlen Thiere und belustigten sich besonders an den munteren, oft possirlichr» Sprüngen de» kleinen Völkchens, da» keinem Menschen «in Leid, noch Jemandem Eigenlhumsschadt-n zufügt«. Bor kurzer Z«it wurden di« Thiere krank und man vermuthete au» den, Anschwellrn der Leiber und aus ver schiedenen anderen Symptomen eine Vergiftung. Ein» nach de« Anderen verendete. Bein, Ausbruche der Thiere und durch weil«« Untersuchungen stellte es sich heraus, daß dieselben mittel- Phosphors, den ma» auf Brot gestrichen und an verschiedenen Stelle» de» Gart«,» gelegt hatte und von welchem man auch noch Theile gefunden hat, vergiftet wurde». ,,, — Mordversuch. Ter Kistenmacher Körner au» Rübenan soll, nachdem er erst vor zwei Monaten aus der Strafanstalt Hoheneck, wo er wegen Mün;vergehe»s eine längere Strafe zu verbüße» hatte» entlassen worden ist, dem Vernehmen nach seiner Frau, als dieselbe noch schlief, muthmaßlich aus Eiscrsucht, mit dem Messer drei Stiche i» den Unterleib beigekracht haben. Ob durch dieselben edle Thcil« verletzt worden sind, tonnte noch nicht sestgestellt werden. Körner wurde verhaftet. - Wilddieb erschaffen. Am 31. Juli Abend, »/,? Uhr wurden im Kriegwalde, in der Nähe der Straße nach Olberuban, vom Forstpersonale Wilderer angeblich auf dem Anstande betroffen. Förster Nihsche schoß — ob „ach vorhergegangenem Anrufen die Wilderer idre Geivedre ans ihn angelegt hatten, wird die Untersuch ung feststrllen — auf den Wilderer Karl Mansfeld aus Heinrichs dorf in Boome» auf eine Entfernung von etwa 10 bis 12 Metern. Der mit Schrot abgegebene Schuß traf den Milsschützen in den Unterleib, in die Brust und in die Oberschenkel. Mansfeld wurde noch lebend, aber schwer verwundet in »in Hans gebracht. Später ist derselbe seinen Verletzungen erl gen. Der Verstorbene, 30 Jahre alt, hinlcrläßt eine Wittwe und vier Kinder, von denen da» jüngste drei Monat: alt ist. — Mauereiusturz. In Buch Holz brach am 6. Augnst Mittags die seit verhältnißmäßig erst kurzer Zeit in der Nähe der Aiinaberg Buchhvlzer Brücke am Schnbert'schen Grundstücke — Restau rant Fürst Bismarck — errichtete 10—12 Meter hohe Böschung»- inaner in sich zusammen. Eine Masse Gartenland folgte de« Stein- gerölle in die Tiefe, Bäume, StrSucher und Zäune mit sich fortrrißend. Dem Besitzer deS Grundstückes erwächst dadurch ein Schaden von ewige» Tausend Mark. Kurz vor dem Einstürze wurden im Garten Vermessungen vorgenommeu, und ist es ein Glück zu nennen, daß zur Zeit des Einsturzes Niemand im Garten war, da der Unfall sonst recht verhängnißvoll hält: werden können. — Z«m Bau einer Turnhalle für den Turnverein in Flöha wurde der Gruudsteiu gelegt. —Furth. Selbstmörder gefunden. Heute Mittwoch Mittag wurde in dem aus Further Flur gelegenen Teiche de» Guts besitzers Herr» Harzendorf die Leiche des in Chemnitz wohn ast ge wesenen früheren Copisten Trink» aufgesunden. Der Beradlette war 65 Jahre alt. Muthmaßliche Ursache des Selbstmordes ist Lebens überdruß. — Siegmar. Eiuen Finger eingebStzt. Der Lehrling eines hiesigen Glasermeisters hatte gestern da- Unglück, sich an einer in Dampf gehenden Holzbearbeitungsmaschine, an welcher er sich übrigens unbrffigt und dem ausdrücklichen Verbote seines Lehrherrn zuwider zu schassen machte, den Zeigefinger der linken Hand weg- zuschneide». Dieser empfindliche Verlust dürfte den jungen Mann wohl in Zukunft zu größerer Vorsicht »nd Befolgung wohlgemeinter Anweisungen mahnen. —Dir. Auerbach b. Thum. Unglücks fall. Am 5. August früh 7 Uhr wollte ei» hiesiger Strumpffvaarenjabrikant nach Chemnitz fahren. Zwischen hier und Gornsdorf stürzte jedoch der Wagen nm, und der Genannte fiel sin, die Achwl ans. Das Unglück hätte aller dings noch größer werden können» da in dems-lven Augenblicke der Postwagen gefahren kam. Durch schnelles Ausweichen des Letztere» wurde jedoch jede weitere Gefahr beseitigt. — Ver,«itzt wird in Stollberg seit dem 24. Juli der Privat mann K. F. Mehner. Auf seine Auffindung ist eine Belohnung von 20 Mark gesetzt. — Feuer. In Niederluugwitz bei Glauchau brannte das Wohnhaus des Gutsbesitzers M. Heft nieder. — Nnglücksfälte. Im 2. Brückeubergschachte bei Zwickan wurde iu der Svnuiagsnacht der Häuer Volkmar Weck von hcrein- gebrochenem Gestein verschüttet. Er erlitt Schädel- und Rückgratbruch und liegt lebensgefährlich darnieder. — Der Schürzenfadrikanl Luderer in Zwickau wollte, ans der Chemnitzer Chaussee fahrend, de» — allerdings mit Warnnngttasel versehenen — Brückenberg miltels TreiradS passire», stürzie jedoch, erlitt schwere Kvpsverletzung und Gehirnerschütterung und wurde, scheinbar leblos, dem Slodtkrankenhaus« zugesnhrl. — In Buch Holz fiel der Bahnwärter Oelnian» von der an der Bahnstrecke hinter Horn's Rcstaiiration ausgesührteu Stütz mauer so unglücklich herab, daß er auf einer TranSportlvwry «ach seiner Wohnung (neben Brauer's Fabrik) gebracht werden mußte. — Selbstmorde. In RSchlitz erlrankre sich der 53 Jahre alte Tischlcrgejelle Veit aus Leisersdors, welcher seit einiger Zeit da selbst i» Arbeit stand. Derselbe war bere is seit längerer Zeit trüb sinnig. — In Pöhlan bei Zwickan erlangte sich der 15 Jahre alte Max Flohr aus RcinSdors, welcher seit 14 Tagen seine» Dienst iu Pöhlan ansgcgcbe» hatte. — AuS Thanhof wird berichtet: Am 4. August früh in der 7. Stunde ward der Fabrikarbeiter Frauz Louis Haugk von hier in einem zur Lichlentaunrr Flur gehörigen Teiche lobt anfgefnnden. Er begab sich früh in der ä. Stunde mit anderen Arbeitern von hier auf den W g zur Arbeit, ging da»,, für< sich einen besonderen Weg und hat daaei freiwillig den Tod gesucht. Er hintecläßt zwei Kinder, hatte seit dem Jahre 1887 den Verlust seiner Gattin zu b.klagcn und war seit Mitte de» Jahre» 1890 wieder verheirathet. Schwermuth ist da» sichere Motiv der «»glück seligen That. Zur Vorgeschichte der Antisclaverei-Lotterie. Durch die Blätter geht eine Darstellung der Vorgeschichte der Antisclaverei-Lotterie, woraus ersichtlich ist, daß die Verhandlungen des geschästSführenden Anschußes des Deutschen Antisclaverei-Lotterie- ComileeS mit den deutschen Regierungen wegen Gestattung der Lotterie noch nicht zum Abschlüsse gelaugt sind. Nachdem bis Milte Mai Lübeck, Oldenburg, Hamburg und Hessen ihre Zustimmung ge geben halte», begab sich der erste stellvertretende Vorsitzende de« geschäftssührendeu Ausschusses, Herr Busse, nach Süddeutschland, u« dort persönlich für die Zulassung der Loose zu wirken. Die badische Regierung erklärte, nur de» directen Bezug der Loose von answürtigen BetricbSstcllen in Baden gestatten zu lönnen, während Württemberg die Erlaubiiiß zum Vertrieb von 8000 Loosen beider Claffen in Württem berg gab. Bayern scheint seine Zustimmung zu», Vertrieb der Loose erst ertheilt zu haben, nachdem die bctr. Erlaubniß von Preußen Ende Juni nach Uebcrwindung von mancherlei Hindernisse» erlangt worden »ar. Brauujchweig und die beiden Mecklenburg stimmten ebenfalls zu,wShr«»d Bremen ablehnte, weil die in Bremen geltenden Grundsätze «ine Znlaffung der Loose auSschlüfsen. Ebenfalls obgelehut ho» Sachse», wa» >m so bedeutsamer ist, als die thüringischen Staaten durch Verträge milder sächsischen Lotterie-Direction verhindert find, selbständig die Ge nehmigung zum Vertriebe vo» Loose» in ihren Gebiet«, z, ertheil«. Ebenso find Anhalt und Lippe-Letmold durch Vertrag üt »a tzh
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)