Suche löschen...
Sächsischer Landes-Anzeiger : 07.08.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189108079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18910807
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18910807
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-08
- Tag 1891-08-07
-
Monat
1891-08
-
Jahr
1891
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 07.08.1891
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr. 181. - 11. Jahrgang.' Die ,n jedem Wochentag Meid (mit dem Datum de» folgenden Tage»! zur Ver sendung gelangende unvarteiische Zeitung „«ächsischer Lande»-«,»,eiger" mit täglich einem Lxlra-Beiblatt: 1. Meine Botschaft s. Eiichfifcher Erzähler ». Sächsische Gerichtszeitung 4. Sächsisches Allerlei k. Jllustr. Unterhaltungsblatt s. Sonntagsblatt 7. Lustiges Bilderbuch kostet bei den Ausgabestellen monatlich 7V Pfg.. bei den Post-Anstalten 7b Psg. «chstsch« Kreidig, 7. A«g«ft 1801. Der Sachs. Laiides-Anzeig« ist für da» Jahr >89l eingetragen in der dentsche« Post-Zeitungs-Prcisliste unter Nr. 54lS, in der österreichischen unter Nr- 3548. Verbreitetstes unparteiisches tägliche- Lokalblatt. , Die Hauptblütter de» „Sachs. LanbeS-Anzeigers" «scheinen (ohne dessen Chctra-Beiblätter) auch in einer billigeren Souder-AuSgabe al»i „Chemnitzer General-Anzeiger" für Chemnitz monatlich 4V Psg. frei in»Haus; außerhalb Chemnitz monatlich 50 Psg. mit Zntragen. PostzritnngSpreiSliste für 1891; Nr. 13IS. Für Abonnenten erscheint je einmal im Jahr: Jllustr. Weihnnchtödlich (Jahresbnch). Verlags-Anstalt: Alexander Wiede Chemnitz, Theaterstraße Nr. S. Fernsprech-Anschlnß Nr. 138. Telegr-Adr.: Lander-Anzeiger, Chemnitz- MM «nz Raum der 6ge!p iltenen Corpnszeile (ca. 10 Silben fassend) für in Sachse» wohnende Inserenten 1b Psg., für außerhalb Sachsen wohnende Inserenten 20 Psg- — Bevorzugte Stelle (Ispaltige Petitzeil«) 30 Psg. " fastend) 10"' - - " ' . . - . — Unter „Kleine Anzeigen" die 8gespalteue Petitzeile (ca. 8 Silben fassend) 10 Pfg. — Anzeige» kömien nur bis Vormittag angenommen werde»' da Druck ,,»d Verbreitiiiig der großen Auslage längere Zeit erfordern. — Die Anzeige» finden ohne PreiSanfschlag gleichzeitig Verbreitung durch den „Chemnitzer General-Anzeiger" (billigere Sonder-AnSgabe der Hauptblätter de» „Sächsische» Lander-Anzeiger-" ohne dessen tägliche Extra-Beiblätter). Amtliche Anzeigen. Ueber das Vermögen de Schneiders Otto Paul WStzold in Cheutnitz Wird heute, am 4. August 1881, Bormittag» 18 Uhr da» Concnr»- verfahre» eröffnet, Der Ne ntsanwalt Otto Hösel in Chemnitz wird zum Concur-verwalter ernannt. Concursforderungen sind bi» zum 8. September 1881 bei dem Gerichte anzumeldcn. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eine» anderen Verwalter«, sowie über die Bestellung eines Glänbigcransschnsse; und «intretcnden Falles über die in 8 >20 der Concnrsordnnng bezeichnet«» Gegenstände anf de» LS. August 1881, Vormittag» 8Vü »Ihr, und zur Prüsnng der augeinetdete» Fordernngen ans de» 2L. Seprember 1881, Vormittag» 8V- »Ihr, vor dem Unterzeichneten Gerichte Termin anberanmt- Alle» Personen, welche eine zur Concnrsmasse j>ehörige Sache in Besitz haben oder zur CoiicnrSm ffse etwas schuldig sind, wird ansgegeben, nichts an den Vemeinschnldner zn verabfolge» ober zu leiste >, auch die Verpflichtung anserlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie a»S der Sache abgesonderte Bcsri.dlgnng in Anspruch nehme», dem Concurs- Verwalter bi» zum 8. September 1881 Anzeige zu machen. Königliche» Amtsgericht Chemnitz, Abty. «. Dr. Denn lg, Ass. Bekannt gemacht durch: Hendel, stell». G.-S. Uebcr das Vermöge» des Strnmpifabrikanten Laut» Mel,er — in Firma Louis Metzer <L Comp — in Clremnth wird heute, am 4. August 1881, Nachmittags 4 »Ihr dar Concursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Jnstizrath von Stern i» Eheinnitz wird znm Con- curSvenvalter «nannt. ConcurSsordernngen sind VIS ,u«t 8. September 1881 bei dein Berichte anzumclde». Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bcst.llmig eiin» Glünbigeransschusscs und cinimende» Falles über die in 8 12'- der Eoucur vrdnimg be.eichneten Gegenstände anf de» 2r. Slugust 1881, Voru ittags »V- Uhr, und zur Prüfung der angemeldeten Fordernngen auf den 2. Oktober 1881, Vormittag» 18 Uhr, vor dem nnttrz ichnetcn Gerichte Termin anberanmt. Alle» Personen, welche eine znr Concnrsinusse gehörige Sache in Besitz haben oder zur ConcnrSmnsse etwas schuldig sind, wird anfgegeben, nichts an den Gemeins nldncr zu virnbfolgen oder zu leisten, auch die Vervflichnnig anserlcgt, von den, Besitze der Sache »nd von den Forderungen, für welche sie aus der S> che abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehme», dem Concurs« Verwalter bis ,um 20. August 1881 Anzeige zu mache». Königliche» Amtsgericht Chemnitz, Abtheilnug II. De. Henriig, Aff. ' Bekannt gemacht durch: Hendel» sttllv. G.-S Drahtnachpichten unsere- Anzeigers. Vom 6. August. Dux. In dem Bergwerke „Fortschritt-Neubau" brach in einer Strecke, anf welcher viele Bergleute ein- gefahren waren, ei» Brand ans. Es gelang, sämmtlichc Bergleute zu retten. Die Vermanerungsarbeiten der brennenden Grnbenstrecke find im Gange. Luzern. Der Schiedsgerichtshof, welcher znr Regel nng der Streitigkeiten zwischen Portugal «nd Eng 1and wegen der Delagoa-Bay eingesetzt worden ist, hat beschlossen, datz die diesbezüglichen Docnmente her gestellt werden, doch dürfte die Erledigung der Sache in diesem Jahre unwahrscheinlich sein. Wien. Wie die „Reichswehr" erfährt, steht die Errichtung von drei neuen russischen Armeeeorps bevor, welche ans den drei bestehenden Jnfanteric-Trnppen divisionen 20, 2l und 40, sowie aus den jüngst ans gestellten vrei Neserve-Jnfanterie-Brigaden gebildet werden sollen. Als Divistons-Cavallerie soll im Bedarfsfälle ein drittes Aufgebot Kosakenreiterei und die Grenzwache ver wendet werden. Konstantinopel. Die Polizei verhaftete einen ge wissen OSma n und 5 Genossen desselben, welche angeb lich zn der Bande des Athanas gehöre» «nd es ans die Absaugung einer gröberen Summe Geldes, welche in diesen Tagen vonKonstantinopel nach dem Innern anf einen benachbarten Landsitz gesendet werden sollte, abgesehen hatten. Petersburg. Der reichste Mann Rutzlands, Fnrst Nikolai Insupow, ist soeben gestorben. Sein Vermögen beziffert sich angeblich auf mehrere .Hundert Millionen. Er hinterlätzt eine einzige Tochter, welche vor sieben Jahren einen armen Lfsicier, den Grafen Snmo- rokow-Elston heirathcte. Dieser wurde gleichzeitig vom Schwiegervater adoptirt unv ist nnn nach dessen Ableben Fürst Jnfnpow. Moskau. Schreckliche Waldbrände wüthen im Tambow'schen Gouvernement; das ganze sibiri sche Grenadier-Regiment ist anfgeboten worden, nm das Feuer zn bekämpfen. — Zahlreiche Räuberbanden, uni- sormirt «nd vorzüglich bewaffnet, durchziehe» gegen wärtig den Kankasns. Es wurde Befehl gegeben, Alles anfznbil'tett, «m dieselbe«» schleunigst einz,»fangen oder zu vernichten. Petersburg. Das Befinden des Grotz fürsten Konstantin Rikola jewitsch, des früheren General- Admirals, hat sich während der letzte,» Tage dermatzen verschlechtert, dah sein nahes Ableben zu erwarten ist. Kopenhagen. Sicherem Vernehmen «ach beab- fichtigt die Negierung, die Zahl der Osficiere bedeutend zn vergröbern nnd Cadreö zn errichten für neue, ver- hältnttzmäbig grobe Trnppensormationen. Petersburg. Man hat »nährend der letzten Woche eine «»«gewöhnlich grotze Anzahl von Fenersvrttnsten lm Petersburger Gouvernement zn verzeichnen. Man Ist hier der Ueberzengnng, datz alle diese Feners- KWnstd verbrecherische,» Ursprungs find» Paris. „Petit Journal" meldet, dab die Rach, richte» über Handelsvertrags-Verhandlungen zwischen Deutschland nnd Belgien unbegründet feie»». Amsterdam. Wie verlautet, wird das sranzö- fische Geschwader ans der Rückkehr von Portsmouth die niederländischen Häfen besuchen. Fremde Ausstellungen und keine deutsche Ausstellung. Chemnitz, 6. August 1891. Alle Augenblicke tritt a» die dentsche Industrie die Aufforderung Hern», die Ausstellung irgend eine- großen Lands- zu beschicken. Dis Kosten einer solchen Beschickung sind nicht etwa mit rin paar Hundert Mark gedeckt, souderu laufe» häufig genug iu die Tausende, und es ist deshalb erklärlich, neun die Aiisstellungsbeschicker sich zwei- und dreimal die Sache überlege», bevor sie anf die Eiuladnng eingehe». In jeder industriellen Branche sind hente die allgemeinen Geschäfts unkosten ganz anßcrordcntlich hoch, viel z» hoch i>» Verhältnisse zum Absätze nnd Verdienste. Die Anknüpfung »euer Verbindungen er iordert niaucherlei Extraspesen, »nd nicht imitier gestaltet sich diese mit großem Anfivande angeknüpfte Verbindung hinterher lohnend. Jeder Industrielle könnte und würde zufrieden sein, wenn er seine ge summten Fabrikate reell und solid bezahlt bekäme und er alle Forderungen regelmäßig einziehen könnte; aber in diesem Punkte stehe» heute bekanntlich dis Dinge so, daß man lieber nicht mehr davon spricht. Das Beschicken von Ausstellungen gilt als eins der besseren, aber auch als eins der thencrsteu Mittel zur Anknüpfung »euer geschäftlicher Verbindungen. Es kann auch schon deshalb nicht anßer Acht gelassen werde», weil man sonst »nr zu häufig dcr ge schäftliche» Concurrenz einen großen Vorsprung geben würde. Ganz »nd gar unrichtig ist es aber, zu sagen, daß nnn jede AnSstellnngS- veschickung sich gut bezahlt machen muß. Davon kau» absolut keine Rede sein. Heule sind nun wieder amerikanische Commissare in Deutschland anwesend, welche für die Beschickung der nordamerikanischen Weltausstellung i» Chicago agitiren. Die Vereinigten Staaten von Nordamerika haben zahlreiche Bürger deutscher Herkunft, deutsche Fabrikate find dort drüben immer gern gekauft worden, und im All gemeinen ist also wohl zu empfehlen, daß Deutschland aus der Ausstellung m Chicago in würdigerWeife vertreten ist. Die amerikanischen Coinmissare sind in Berlin mit großer Aufmerksamkeit empsangen und augehört worden. Die Reichsregicruug ruteressirt sich lebhaft für das Ansstellungsproject. Indessen hat eine rege Theiluahme der deutschen Industrie au dem überseeischen Unternehmen doch nur dann Zweck, wenn die Garantie geboten ist, daß die Industries», welche dort auSstelleu, auch wirklich lohnenden Absatz drüben finken. Wie sehr die nordamerikanische lnion ihre Zölle erhöht hat, weiß jedes Kind, nicht minder, daß unsere Ausfuhr dorthin sehr nachgelassen hat, viele Arbeiter brotlos geworden sind in Folge dessen, oder aber zu sehr gedrückten Löhnen Beschäftigung habe». Wenn die Beschickung der Chicago« Ausstellung hieran nichts ändern sollte» dann können wir nur ruhig zn Hause bleiben. Anssielle», ohne zu verkaufen hat keinen Zweck. Zni» Gtück kann man aber aunehmcn, daß die Herren Aankees ihre Anschau ungen in Sache» ihrer chinesischen Zollmauer ändern werden und sie haben sich bereits seit dem Inkrafttreten der Mae->oi»leh-Bill davon überzeugt, daß allzuscharf denn doch schartig macht. Wir dürfte» also in absehbarer Zeit in ein besseres handelspolitisches Verhälluiß zu de» Vereinigten Staaten treten, das die alle lohnende Verbindung von Neuem sichern wird. Den Mangel der soliden und preis verlhen deutschen Fabrikate hat man drüben selbst am allerbittecste» empfunden, c'.nwilliürlich muß man sich aber angesichts dieser neuen Ausstellnngs jagd doch fragen: Warum gehe» wir immer nach dem Anslande? Warum veranstaltet nur das Ausland fortwährend große Ansst.ll »»ge»? Wart»» nehmen wir bei uns nicht einmal den friedlichen Weltkampf mit fremden Nationen anf? Deuischlands Industrie wurde daraus nur Vorthcil ziehen; es würde einmal de» weitesten Kreise» des Deutschen Reiches Anlaß gegeben werden, sich ordentlich nt» das, was unsere Industrie leistet, zn bekümmern. Damit würde auch die Kauflust wachse», und dcr vermehrte Umsatz würde dem ganzen Natiunalwohlstaude zu Gute kommen! Das Deutsche Reich besitzt keine Hauptstadt wie andere Staaten, die wirthschastlich dominirl. Berlin ist die Residenz des deutschen Kaisers, Ver Sitz dcr obersten Rei.hSbehvrdcn und des Reichstages, Berlin ist auch dcr erste Geldmarkt Deutschlands, aber nicht seine maßgebende industrielle und gewerbliche Centrale. Seitdem sich die Hnttdertiausendstadle deS Deutschen Reiches von Jahr zn Jahr mehre», von den Industriellen und Äewervtreivenden dvrt immer größere Geldmittel in ihre» Unternehmungen angelegt werde», bieten dieselbe» in der Hauptsache genau dasselbe wie Berlin, und das Publikum wendet sich immer mehr diese», ihnen näher gelegenen nnd deshalb bequemer zn erreichenden Slädten zu. Die Berliner Industrie hat ja einen gewaltige» Aufschwung gewonnen, sie schreitet immer «veiler vorwärts, doch wer da glaubt, daß Berlin vorherrschend ist wie etwa Paris, der irrt sich völlig. Dahin wird es nie kommen. Ist es in ge wisser Beziehung gut, daß sich nicht alles gewerbliche Leben auf einen einzige» Brennpunkt concentrirt, so hat dies doch auch seinen Nach- tqeil. Was Deutschlands Gesammtindustrie leisten kann, ist Vielen, der große» Mehrzahl des kaufenden Publikums kann man wohl sagen, völlig unbekannt. Und dies ist ein großer Nachlheil, dem sollte durch Jnslebenrufen einer großen deutschen Ausstellung entgegen- gcwirkt werden. Ein Haupthinderniß zur Beschickung einer solchen großen Ausstellung ist die Eifersucht der deutschen Großstädte auf einander gewesen. Als einmal die Rede von einer deutschen Ans tellung war, »lachte man in München sehr schiefe Gesichter, nnd es ist ja auch richtig, daß die Stadt, in welcher die Ausstellung staltfindct, einen große» Vortheil davon hat. Aber diese Stadt doch nicht allein, pudern indirect alle Städte durch ihre Jndnstrieen. Es ist bedauerlich, >aß man sich im Deutsche» Reiche nicht über die großen Ans tellungen einigen kann und statt dessen in mittleren und kleineren die beste Kraft verzettelt. Man-sollte call», fünf oder sechs Jahre eine große Ausstellung mit einigen Millionen Mark Reichssubvcntio» ab- halten, dann käme Leben in'S Geschäft und in'S Publik,»» zugleich. Mit Berti» könnte inan anfaiigen, dann käme München, hierauf Dresden, dann Stutlgart, dann Hamburg, Straßbnrg, BreSlau, Köln re. Das würde erhöhten Ansporn geben, das Möglichste in der Industrie zu leiste»; es würde viel Geld umgesetzt, wir behielten das Geld im Lande und auch für die Industrie würde» die Koste» sich halten lasten. An Ausstcllungsbesnchern würde nirgends ein Mangel sein. Deutschland zählt säst 50 Millionen Einwohner hente schon, es würden sich demnach niassenhaft AuSstellnngs - Stammgästc finden. Warum solle» wir immer nur dem AnSlande Reclame mache» helfen? Es ist wirklich Zeit, daß wir einmal an uns selbst denke» in dieser Sache und frisch und flott an die Arbeit gehe». Geld, welches für solche Zwecke aus dem Reichssäckel angelegt wird, hat sich noch stets verzinst; Jahr für Jahr fast reisen viele Deutsche, um irgend ein» Ausstellung im Auslande zu besuchen. Muß das Alle- sein? Da» Geld kann ebensogut z» Hause bleiben, »nd e- schadet »ichlS, wen» wir selbst unser Vaterland in seinen verschiedenen Ecken einmal bester kennen lernen. Mancher würde ander- sei» und ander- sprechen! Politische Rundschau. Chemnitz, den 6. August. Deutsches Reich. Zur Kaiserreise. Di« kaiserlich« Aacht Hohenzoller» hat die Anker gelichtet, »in nach Odde i» See zu gehen, von wo aus der Kaiser nach kurzem Aufenthalte seine Rückreise nach Kiel bezw. nach Berlin und Potsdam forisetzt. Uebcr den Tag und die Stunde der Ankunft de- Kaiser» in Berlin bezw. in Potsdam sind gegenwärtig bestimmte Nachrichten noch nicht eingetroffen. — Der Kaiser dürste voraussichtlich am 14. d. M. i» Kiel eintreffen und nach kurzem Anfemhalte daselbst sei»« Rückreise »ach Berlin bezw. nach Potsdam forlsetzen. Wie aber schon gesagt, sind über die Rück kehr und die Ankunftszeit des Monarchen definitive Bestimmungen bis z»r Stunde »och nicht bekannt. — Nach in Berlin eingctroffenen Nachrichten ist jetzt der Aufenthalt der kaiserlichen Familie in Felix stowe beendet, und dürste die Kaiserin mit dem Kronprinzen und de» kaiserlichen Prinzen übermorgen früh wieder i» Berti» bezw. im Neuen Palais bei Potsdam zurückznerwarten sein. — Das Befinden der Kaiserin sowie dcr kaiserlichen Prinzen ist, wie wir hören, bisher da» allerbeste gewesen» und kthte» die jugendliche» Hvhenzollernsöhne gekräftigt wieder in die deutsche Heimalh zurück. — Mittels kaiserlicher Ordre vom 8. Juni d. I. ist bestimmt worden, daß S. M. Paiizecfahrzcng „Frithjof" der Marine- stalio» der Nordsee znzntheilen ist. — Aus Bromberg wird gemeldet: Das Divisiviis- Commando theilt mit, daß von der Anwesenheit de- Kaisers gelegentlich der Ende August in dcr Nähe Blombergs slaltfindciiden CavaUerie- mauöver nichts bekannt ist. Auch sei an eine Heranziehung der Garnisonen Thor» und Änese» niemals gedacht worden. — Die Kaisermanövcr in der Provinz Sachsen sind wegen der verspätete» Ernte hinausgcschove» worden. — Der Reichskanzler hat den Vertrag mit der Ost afrikanischen Gesellschaft über Gründung einer ostafrikanische» Usamvara- Eisenbahnlinie, wie der „M. Allg. Ztg." von Berlin gemeldet wird, genehmigt. Die Gesellschaft bedarf nunmehr »ach Maßgabe de» Reichsgesetzes über die Schutzgebiete der Genehmigung des BundeS- rathes» die erst nach Beendigung der Ferien «theilt werden kann. Die Gesellschaft hat bereits mit dem am 6. von Neapel abgehenden Schiffe Ingenieure zu», Zwecke der Vorarbeiten abgcschickt. — Der „Stac>tsa»zeiger für Württemberg" meldet: Seit dem 1. August trat bei dem Könige neuerdings eine acute Steigerung des Unierlevskatarrhs mit leichter F edervewegnng anf. Sämmtlichc Krankdeitserscheinunge» sind aber bcreils wieder in erfreu licher Abnahme begriffen. Da» Fieber ist geschwunden, der König muß jedoch »och einige Tage das Belt hüten; das Befinden ist indeß de» Umständen nach leidlich gut. vr. Marc kehrt heute nach Wildungen zurück. — In der königlichen Pulverfabrik zu Spandau begann vor drei Wochen die Nachtlonr wieder. Es sollte vis znm 15. August eine größere Menge Mnnöverpu.ver hergestcltt werden. Die neuerdings auch in dieser Fabrik erfolgte» Kündigungen sind wieder zurückgcnommen worden, da soeben eine größere Bestellung anfgegeben worden ist. Es werde» nunmehr höchstwahrscheinlich noch EinsteUuiigeu von Arbeitern «folgen. — Dcr Paßzwang i» Elsaß-Lothringen. Die amt liche „Straßburger Correspvndenz" bezeichnet die von de» fra»zösischen Zeitungen gebrachte Nachricht über ei» vcrlrauliches Circular, welches die KreiSdirccturen anweise, gegen die sich in den NeichSlanden anf- haltenden Franzose» hinsichllich der Paß- und Meldepflicht besonders streng vorzugehen, als ersunde». — Endlich beginnen an der Berliner Börse die übertriebe» hohen Roggenpreise, die durch das schlimme Weiter bisher beeinflußt ivnrden, zu sinken. Der Hauptgrund sind gute Ernte- Nachrichten aus dem Anslande und das Bevocsle en großer Korn- Einftlhren. Auch bei uns in Deutschland sehen die Dinge schon er freulicher ans. — Der anthropologische Cougreß in Danzig hat Ulm zum nächsten Versammlungsorte gewählt. — Von der Essener Slraskammer wurde der Nedactcnr der Bergarbeiter-Zeitung, Bergmann HöninghanS, wiederum zu vier Monate» Gefängniß wegen Aufreizung zum Streik durch Extra blätter verurlheilt. — Ans Bochum wird gemeldet, daß hinter dem Nedacteur Fnsangel, der sich der Strafe im Stenerproceß durch eine Reise in's Ausland entzogen hat, vom Staatsainvalte ein Steckbrief erlösten worden ist. Herr Fnsangel will erst die Aniwvrt de» JustizministerS abivarten» an den er sich gewendet hat, und dann sich selbst stellen. — DerAfrikareisendeBorchert wird mit seiner Expedition in 5 bis 6 Wochen »ach Ostafrika ausbrechen. Es werde» sich seinem Zuge nach dem Victoria-See acht Europäer anschließen. IU
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite