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einstigen eleganten und jugendfrohen Klaus Bertram. Auch sein Antlitz hatte sich, schon durch geänderte Bart- tracht, gegen früher wesentlich verändert, so daß er wähl im Zweifel sein konnte, ob Margot ihn sofort zu erkennen vermöchte. Und wenn sie ihn erkannte, zu jeineni Vorteil hatte er sich, wenigstens glaubte er das, gewiß nicht verändert. So schwankte er trotz sei ner brennenden Sehnsucht im letzten Moment doch einen Augenblick, ob er jein einstiges heißgeliebtes Weib hier erwarten oder nur aus der Ferne, zwischen den Baumstämmen hindurch versuchen sollte, ihr liebes Bild zu erspähen. Er wußte ja, Margot hatte ihn gesehen, als er mit Frau Rose zum Bahnhof schritt, aber da mals war die Begegnung nur eine flüchtige gewesen, wie eine dunkle Erinnerung war sein Bild in Margot's Sinn aufgetaucht; jetzt würde er ihr gegenüberstshrn zur genaueren Prüfung und sich vielleicht seiner selbst schämen müssen. Und wäre das Letztere wirklich ein getreten, er hätte es nicht überlebt, diese Demütigung nicht überwunden. Aber dann warf er alle Bedenken von sich, ja, er wollte sie hier erwarten, hier schon, hier ihrer Begrüßung harren im vollen Licht. (ForN-tzung folgt.) Kriegs-Allerlei. Bom Kommandanten deS ,17 9'. Otto Weddigen war noch blutjunger Leutnant z. S., al» er eine» Tage» an Bord eme Turnstunde abzuhalten hatte. Keine der gewöhnlichen Turnstunden, denn der hohe Chef ist da zur Besichtigung: Exzellenz von Baudisstn, der um die Schießausbildung der deutschen Marine hochverdiente Admi ral. Die blauen Jungen stehen am Turngerät angetreten. Einer von ihnen probiert eine Uebung, die ihm aber nicht vorschriftsmäßig gelingt, so daß Leutnant Weddigen sich an- schickt, sie mustergültig vorzuturnen Exzellenz von Baudisstn steht ebenso ruhig zu. Al» die Stunde verflossen ist, bemerkt Exzellenz denn doch die auffallende Bläffe in dem Gesicht de» jungen Offiziers; er redet ihn mit den Worten an: »Na Weddigen, haben sich wohl etwas weh getan?" — »Zu Be fehl nein, (^zellenz, habe mir nur den Arm gebrochen^ Mit diesem gebrochenen Arm aber hatte Leutnant Weddigen trotz aller Schmerzen ruhig die Turnstunde durchgeführt. Geldsendungen an deutsche KriegSgefan- gene in Frankreich. Der »Mannheimer Generalanzeiger" warnt dringend vor voreiliger Sendung von Geld an Kriegsgefangene in Frank reich. Di« Franzosen sollen, wie da» Blatt «eint, di» Krieg«- gefangenen veranlassen, an ihr» Angehörigen in Deutschland zu schreiben und um Geld zu bitten, da», fall» e» einkifft, niemal» in die Hände der Kriegsgefangenen kommt, sondern schon vorher in irgend eine französische Tasche wandert. In der Umgegend von Mannheim habe eine Frau von einem Verwandten, der sich in französischer Gefangenschaft befindet, einen Brief erhalten, in dem der Absender um sofortige Uebermittlung von 300 M. gebeten habe. In einer Ecke de» Briefe» aber habe winzig klein stenographiert gestanden: »Schickt nicht», bin zum Schreiben gezwungen worden." Hof fentlich handelt e» sich hier nur um AuSnahmefälle. Ein sozialdemokratisches Lob des Mili tarismus. Der frühere sozialdemokratische badische Landtags- abgeordnete Fendrich veröffentlicht in der Zeitschrift „Der Krieg" einen Artikel über die deutsche Mobil machung, worin es u. a. heißt: „Unsere Kinder und Kindeskinder werden noch davon erzählen, wie sich der angeblich seelenlose Mechanismus unserer Militärge walt nur als ein Stück jener heiligen Ordnung er wiesen hat, die Friedrich Schiller eine Himmelstoch ter nennt. Die Gewalt allein tut's nicht, aber ohne sie gibt es keine Siege. Die Ordnung allein tut's auch nicht, aber ohne sie ist alles verloren Und noch eins macht die Zurückbleibenden froh und leicht. Jetzt sah man auf den Straßen, wo die Millionen und Milliarden hingekommen waren, die Jahr um Jahr durch die Militärvorlagen der Regierung gefordert wurden. Hier ging unser Fleisch und Blut, gut ge kleidet, gut gestiefelt, gut gerüstet. Und auch die, welche gegen den immer unzufriedenen Militarismus manches scharfe Wort hatten fallen lassen, danken jetzt heimlich Gott, daß im Reichstage auch gegen ihren Willen alles angenommen worden war. Denn wo wären wir sonst jetzt?" (Ehre dem, der begangenes Un recht eingesteht. Möchte er viele Nachfolger haben! D. Red.) Der Marsch Vrntfchkand hoch Ur Hhreu" ist für Klavier, Zither, Männerchor, Orchester rc. im Verlag von I. G. Seeling, DreS- den-N. erschienen und auch in jeder Musik- und Buchhandlung zu haben. Fre«de«liste7 Uebernachtet haben in Stadt Dresden. F. Reinthaler, Kfm., Kitzingen a. M. Ma«des«»ttiHe Nachricht«»» a«s MHöichetde vom 18. bi» mit 24. Oktober 1914. E«b»r«4säl,: 222) Dem vürstenfabrikarbeiter Paul Loui» Günnel hier 1 D. 228) Dem Eisenaieber Paul Albert Männel hier 1 S- 224) Dem Kaufmann Friedrich Klötzer hier 1 S. 226) Dem Zrmentarbetter Ernst Emil Hähnel hier 1 T. 226) Dem Bankvorstand Iuliu» Paul Hugo Schenk in Eibenstock 1 S. 227) Dem Bahnarbetter Karl Gustav Röder hier 1 L. 228) Dem Handlungsgehilfen Max Emil Kleinhempel hier I S- Ausaedete . a) hiesige: keine, b) auswärtige: keine. Eheschltejaatzea: 7v) Der Bürstenhändler Franz Hermann Schlesin ger hier mit der Auguste Emilie verw. Friedrich verw. gew. Schädlich geb. Fuchs hier. Sirr befällt. 141) Der Maurer Karl Ludwig Brückner hier, 66 I. 10 M. 142) Eine Totgeburt. 143) Der leb. Maschiiicnsticker, z. Zt. Soldat, Emil Georg Schwarz« hier, 22 I. 4 M. (Gest, im Reserve- Lazaret M.-Theresienhospital in Düsseldorf.) Wettervorhersage für den 27. Oktober 1914. Lebhafte wechselnde Winde, wolkig, Nebel, Temperatur wenig geändert, zeitweise Niederschlag. Rem sstr Nachrichten. Aas englische Keschwader öei Wende zum Kückzuge gezwungen. — (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 26. Oktober, vormittags. (Mitteilung der Obersten Hee resleitung.) Westlich des Userkanäls zwischen Rieu port und Dixmuiden, welche Orte noch vom Feinde gehalten werden, griffen unsere Truppen den sich dort noch hartnäckig wehrenden Feind an. Das am Kampfe sich beteiligende englische Geschwader wurde durch schweres Artilleriefeuer zum Rückzug gezwungen. Drei Schiffe erhielten Volltreffer. Das ganze Geschwader hielt sich darauf am 25. Oktober nachmittags außer Sehweite. Bei Upres steht der Kampf. Südöstlich Upres sowie westlich und süd westlich Lille machten unsere Truppen im Angriffe gute Fortschritte. Im erbitterten Häuserkampfe erlitte»» die Engländer große Verluste und ließen über 560 Gefangene in unseren Händen. Nörd lich Arras brach ein heftiger französischer Angriff an unserem Feuer zusammen. Der Feind hatte starke Verluste. Auf dem östlichen Kriegsschauplatz schrei tet unsere Offensive gegen Augitstow vorwärts. Bei Iwangorod steht der Kampf günstig. Eine Ent scheidung ist noch nicht gefallen. (W T B) Jr auigebrc D ist an S Arbeit» Uv Die Von! Vsenn etwas uns in unserem tieken Kekmerrs um den plütrliek erteilten ^od unseres lieben Lntseblakenen, iK »MM k. ä. Mert Wlkr, tröstend autruriokten vermoobte, so war es die reiebe und ebrenvolle leilnadme, wewke dem Verewigten von allen Seiten entgegengebraodt wurde, und die raklreiebe Beglei tung welode ibn ?u seiner lotsten Kubestätte geleitete. Unseren aulriekkigsn Dank spreoken wir dakor nur kiordurek sllsn denen aus, wvleke des Verstorbenen so skrend geduckten und uns so teilnedwend rur Seite standen Dio tiettrauernäSn Linterbliebenen. Lidsnstoek, Lbsmnikr, Irsusn, den 26. Oktober 1914. Lukrukl Ein gewaltiger Krieg ist über Deutschland hereingebrochen. Millionen deutscher Männer bieten ihre Brust dem Feinde dar. Viele von ihnen werden nicht zurückkehren. Unsere Pflicht ist es, sür die Hinterbliebenen der Tapferen zu sorgen. Des Reiches Aufgabe ist, hier zu helfen, diese Hilfe muß aber ergänzt werden. Deutsche Männer-, Deutsche Irnuen gebt! Hebt schnell! Auch die kleinste Kerbe ist willkommen. Es werden auch Gtaatspaviere und Obligationen entgegenqenommen. Die Geschäftsräume befinden sich 2LLLIX X. 40, Alsenstraße 11. Das Ehrenpräsidium: Dr. von Bethmann Hollweg Dr. Delbrück Rtichrkanzlrr. Staat»ministrr Staat»s«kr»tär de» Innern Vizepräsident de» StaatSministerium». DaS Präsidium: von Loebell Graf v. Lerchenfeld-Köferin- von Kessel Freiherr von «Pitzemberg Staat»mtntst«r und König!. Bayrischer Gesandter. Generaloberst kabinett»rat Minister de» Innern. Oberb«f«hl»haber der Marken. Ihrer Majestät der Kaiserin. Selber- Elchneider Herrmann Kommerzienrat. Geheimer OberregierungSrai Kommerzienrat Vortragender Rat im Ministerium de- Innern Direktor der Deutschen Bank al» Staat»kommifsar. Schatzmeister. Zahlstellen: Sämtliche R«ich»postanstalten (Postämter, Postagentur«« und Posthilf»st«ll«n), die R»ich»bank-Haupt-, Reich«- bank- und Reichs dank-Nebenstellen, die Königlich Preußische Seehandlung, Bank für Handel und Industrie, Berliner Handelsgesellschaft, S. Blrichröder, Commerz- und Di»kontobank, Delbrück, Schickler L Co., Deutsche Bank, DiSkonto-Grsellschast, Dre»dner Bank, Georg Frömberg L Co., von der Heydt L Co., Iacquier L Secu- riu». F. W. Kraus« L Co., Kur- u. Neumärk Ritterschaft!. Darlehnskaffe, Mendelssohn L Co, Mitteldeutsche Treditbank, Nationalbank für Deutschland, Gebrüder Schickler, sowie die sämtl. Depofitenkaffen vorstehender Banken, frrnrr die Land«»- und Provmztal-Komtt««». Langjähriger Reisender wünscht für seine jetzige Tour (Sachsen, Thüringen, Westfalen, Hannover, Brandenburg, Posen) noch eine Kol lektion Hilksnsdoolrsr gegen Provision u. 50 Mk Spesenzuschuß mitzunehmen. Gefl Off u I- L0VL4 an Rndols Mosse, Plane» i. ». Heule nahm Gott der Herr unsern heißgeliebten im fast vollendeten 3. Lebensjahre wieder zu sich. Eo. Matth. 19, 14. In tiefstem Schmerze I nnxx« u. L>»«1 nebst Großeltern. KivenstoL u. Marienverg, am 25. Oktober 1914. Die Beerdigung erfolgt Mittwoch nachm. 3 Uhr. Heute Dienstag Vorm Wellfleisch, frische vrat- wnrsi, nachm. frische Blut- und Leberwnrft mit gekochtem Sauerkraut. Jeinste Tafeläpfel! Aeinetteu, alle Sorten, Karsdor fer große führ oder saure, ä Ctr. 12 — Mk., Aorsdorfer, mittet, süß oder sauer, ä Ctr. 10.— Mk, Mus- äpf«^ ü Ctr 8—10 Mk, versendet gegen Nachnahme «. HVLnkIvr, Reichstädt bei Frankenau, S.-A. Ml lnism Mgtt i« Aelde bieten Schutz gegen nasse und kalte Füße: präpar. (Gummi) Faßlappen und Papinftrümpsc. Selbige empfiehlt besten» ZI. Willter-Aepfel! chetdparmaue, Kasseler Annette, Holdrewette, Laußreiuette, ä Ctr. 12 Mk., gegen Nachn. franko bi» Bahn hof Eibenstock. Versendung nur an Privatpersonen. Obstplantagenbes., chetthai« i. Sa Einkegesickken in Alt;, Noßhaar, Stroh, .Loufah, sowie gestanzte Filzsohlen zum Aufnähen in verschiedenen Breiten und Stärken empfiehlt Lvrinsmi» L»». Mtvssvr, Pickel im Gesicht und am Körper be seitigt rasch und zuverlässig Zuckers Patent.Medizinal-Seife (in drei Stärken L 50 Pf., M. 1— u. M1.50). Nach jeder Waschung mit Zuckooh- Ereme, Tube 50 Pf., 75 Pflrc., nach behandeln. Frappante Wirkung, von Tausenden bestätigt. Echt zu haben bei H. Lohman«, Progerie. Verlustliste Nr. 42 der Köntgl. Sächf. Armee ist einaegangen und kann in der Ge schäftsstelle dieses Blatte« etngrsehen werden. bleckten »I«, onU trocken« ScN uppenNeckt«, »«rtN-ckte, »kropkulüs« Nkr«m«, N»ui»u»»cklit^« offene aaerd«!n«, »Ite VVun6«n ««««>«» «Irk»m bekSmott aurck <n« ^«vlNrte una »rullck «mptokl«»» nino-schi.se «r«t von »cSIcNicken 8«»t»nltt«U«» Dor« X. l.IS u. 2 2S Vrl^in»! pickun? r«»ck0t»t Ile». SO>ed»t I 0-., I.». d. I , WoindSNI». Lu S»t»«n »N«« IpoN>«Ir«». Vee», Ä, »ex. rerp. j« rt, leer r, 5.1c., Korr., ki»m » >, kix. »»/» Druck >md Verlig von Emtl Hannebohn in Eibenstock. Hell Meldun, ende vo schlagen weite hi lischt S eine fre braches Boote n verwend eine mö Nun sch maritiiw heißumst Dixmuid Obersten nicht we ein bere Schiffe k über die Operatic biete, w Flügel g dürfen n machen die New Stimmu her jetzt duno au hervor, ! reich ball Köl „Köln. Z Kanals für dii Gefahr lichkeil Flügel scdeidu - Aus t „Basler Sept un funden, t geschossen Gefecht s kirch wie! nicht. 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