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nichte gemeldet und auch von dem Stand der Opera tionen in Galizien liegen Nachrichten nicht vor. Einen größeren Erfolg haben die Oesterreicher aber gegen die Serben zu verzeichnen. Hierüber mel det Feldzcugmeister Potiorek: Wien, 24. Oktober. Amtlich wird verlautbart am 23. Oktober: Die starken serbischen und monte negrinischen Kräfte, welche seinerzeit über die von Truppen entblößte» südöstlichen Grenzteile im öst lichen Bosnien eingedrungen sind and die einheimische moslemische Bevölkerung auch mit einer zügellosen Horde von plündernden und mordenden Freischaren heimgesucht haben, wurden am 22. Oktober naa, drei tägigen erbitterten Kämpfen im Raume beiderseits der Straße Mokro- Negatica geschlagen und zum eiligen Rückzüge gezwungen. Die Details dieses Treffens, in welchem unsere Truppen unvergleichlich bravourös gekämpft und den Gegner aus mehreren hintereinan der befestigten Stellungen mit dem Bajonett wieder holt geworfen haben, werden wegen der im Zuge be findlichen weiteren Aktion der nächsten Berichterstat tung Vorbehalten. Potiorek, Feldzeugmeister. Eitel rühmenswertes für unsere Trupepn hören wir von den Kämpfen «m Tsingtau. Wil mögen ja immer noch nicht daran glauben, daß die kleine Besatzung von Kiautschou sich bis zum Ein treffen deutscher Ersatztrupepn — das heißt bis zur eigentlichen Erledigung des europäischen Krieges — wird halten können. Kann sie es nicht, so bleibt aber trotzdem ihre wackere Verteidigung ein Schulbeispiel deutschen Soldatengeistes. Es wird gedrahtet: Frankfurt a. M., 23. Oktbr. Die „Frank furter Zeitung" meldet aus Rotterdam: Die Fest ung Tsingtau wurde von zwei japanischen Kriegs schiffen und dem englischen Linienschiff „Triumph" bis heute ohne Erfolg beschossen. Am l4. Oktbr. wurde dabei das Oberdeck des „Triumph" durch einen schweren Haubitzentreffer durchschlagen. Das deutsche Kanonenboot „Jaguar" wurde leicht beschädigt. Berlin, 23. Oktober. Die „Norddeutsche All gemeine Zeitung" schreibt: Mit dem erhebenden Be wußtsein, daß deutscher Heldenmut sich auch im fernen Osten zu betätigen weiß, sind Sie Blicke des deut schen Vaterlandes auf das Häuflein tapferer Krieger gerichtet, die Kiautschou gegen den Raubanfall der Japaner verteidigen. Alle Versuche des an Zahl weit überlegenen Feindes, unsere Stellungen zu stür men, sind gescheitert. Unerschüttert ist der Mut der Besatzung, die getreu dem schlichten Versprechen ihres schlichten Führers bis zum äußersten ihre Pflicht tun wird. Die Ernüchterung Japans wird wohl erst kom men, wenn es versuchen wird, Sem jetzigen Bundes genossen nach geleistetem Vasallendienst die Rechnung zu präsentieren. Sollte die kleine Schar unserer bra ven Verteidiger der Ueberzahl der Feinde und dem Uebergewicht ihrer schweren Artillerie schließlich er liegen, jo wird ihr Ende ruhmvoll sein, und in dem Gedenken des deutschen Volkes werden die Braoen von Tsingtau ewig fortlcben. Berlin, 24. Oktober. Der Kaiser hat, wie die „Franfurter Zeitung" meldet, durch sre deut jche Gesandtschaft in Peking am 24. August fol gendes Telegramm an die Besatzung oon Tsingtau gerichtet: „Gort mit Euch in schweren bevorstehen den Kämpfen. Ich gedenke Eurer. Wilhelm, I. k." Zum Schluß mögen nun die Meldungen folgen, die sich mit den bisher neutralen Staaten be fassen, die über kurz oder lang aus ihrer Neutralität heraustreten werden. Als nächster Staat liegt uns da Portugal, das infolge der englischen Machenschaf ten neuerdings monarchistische Unruhen zu überstehen hat. Lyon, 23. Oktober. „Journal" meldet aus Lis sabon In der Nacht zum 21. Oktober fanden an ver schiedenen Stellen Portugals monarchistische Unruhen statt. Lissabon war einige Stunden infolge zerschnit tener Telegraphendrähte und zerstörter Eisenbahnen von Nordportugal abgejchnitten. In Mafra bemäch tigte«: sich die Monarchisten der Waffen in der Mili tärschule. In Santarem wurde eine Eisenbahnlinie zerstört. Lissabon, 24. Oktober. Die Erhebung der Royalisten, die nach amtlichen Meldungen niederge schlagen sein sollte, nimmt größere Ausdehnung an und umfangreiche Bewegungen der gut bewaffneten Insurgenten werden von den verschiedensten Seiten gemeldet. In der Lissaboner Bevölkerung herrscht große Erregung. Die Redaktionsräume der monarchi stischen Blätter wurden vom Pöbel zertrümmert. Eine bedeutende Verschärfung hat die Span nung zwischen der Türkei und England — was gleich bedeutend ist mit Dreiverband — gefunden. Konstantinopel, 24. Oktober. Nach au thentischen Nachrichten aus informierten Kreisen Stambuls ließen die Engländer in den letzten Tagen zahlreiche englische und kanadische Trup pen nach Aegypten kommen. An beiden Ufern des Suezkanals sind allein 14000 Mann zusammen gezogen. Von den indischen Truppen, die unlängst nach Aegypten befördert wurden, wurde der grö ßere Teil als weniger zuverlässig wieder zurück gezogen. Nur ungefähr 1000 Mann blieben dort. Die Zusammenziehung englischer Truppen in Ae gypten wird als Verletzung der Neutralität ange sehen und hier lebhaft besprochen. Und mit Persien sieht es nicht anders aus: Konstantinopel, 24. Oktober. Einem per sischen Blatte zufolge teilte der russische Gesandte bei der Ueberreickmng der russischen Note, in der gesagt war, daß Rußland seine Truppen aus Aserbeidschan nicht zurückziehen könne, mit, daß Rußland die Un abhängigkeit Persiens gewährleisten werde, wenn Per sien neutral bleibe. Der Ministerrat bereitet eine neue, energische Note vor. Es wird dem Dreiverband nichts übrig bleiben, die Suppe, die er sich eingebrockt, restlos auszulöf feln, zumal wenn den Erwartungen gemäß der große Schlag im Westen erfolgt ist. OMichk und siichsischk Nachrichten. — Eibenstock, 26. Oktober. In der amtl. sichs. Verlustliste Nr. 42 befindet sich als einziger Verwunde ter au« unserem Amtsgerichtsbezirk der Gefreite Martin Meichsner vom 2. Grenadier.Rgt. Nr. 101 aus Eiben stock. Der Name eines Gefallenen befindet sich auf der Ehrentafel. — Eibenstock, 26. Oktober. DaS Eiserne Kreuz und der Albrecht« orden mit Schwertern ist dem Rechts anwalt Ernst Schumann, Oberleutnant d. L. I im R«s- Jnf.-Rgt. Nr. 133 verliehen worden. Der Dekorierte ist ein Sohn deS Herrn Geheimen Forstrat Schumann hier. — Dresden, 25. Oktober. Seine Majestät der König hat Seiner Majestät dem Kaiser das Ritter kreuz und daß Großkreuz des Militär-Sankt Heinrichs-Orden« verliehen und ihm folgende« Hand schreiben zugehen lassen: .Durchlauchtigster aroßmächtigster Kaiser, freundlich lieber Herr Vetter und Bruder! Euer Majestät gestalte ich mir, meinen Militär-Sankt Heinrichs- Orden zu überreichen. Dieser Orden, nach dem 'ächstschen Kaiser Heinrich dem Heiligen genannt, wird nur kür ausge zeichnete, im Felde erworbene Verdienste gegeben und hat nach den Satzungen in der Beleihung mit dem Ritterkreuz zu beginnen. Euer Majestät wollen deshalb geruhen, die Insignien eines Ritters huldvollst entgegenzunehmen. Gleich zeitig bitte ich aber Euer Majestät, die Abzeichen deS Groß- kreuzeS anzunehmen, zum Andenken daran, daß meine Armee unter Euer Majestät als obersten Kriegsherrn Führung ehrenvolle Anteilnahme an den Kämpfen um die Verteidtgung unseres über alles geliebten Vaterlandes genommen hat. Mit der Versicherung wahrer Hochachtung und Freundschaft verbleibe ich Euer kaiserlichen und königlichen Majestät freund licher Vetter und Bruder Friedrich August." — Da- Königlich Sächsische Militär-Verordnungsblatt veröffentlicht folgenden Armeebefehl: .Seine Majestät der Kaiser hat mir gestern das Eiserne Kreuz 1. und 2. Klaffe verliehen. Ich habe diese Auszeichnung freudigen Herzens angelegt, betrachte ich sie doch al« eine erneute kaiserliche Anerkennung für die ganz hervorragenden Leistungen meiner braoen Truppen. Ich habe die feste Zuversicht, daß eS mit Gottes Beistand ihrer Tapfer keit gelingen wird, auch weiter den Sieg an ihre Fahnen zu heften. Rethel, 23. Oktober 1914. Friedrich August" — Dresden, 26. Oktober. Se. Maj. der König besichtigte am Sonnabend eine unter Beteiligung der sächsi schen Fußartillerie eroberte französische Festung und überzeugte sich dabei von der bedeutenden Feuerwirkung der sächsischen schweren Artillerie. Der König suchte ferner verschiedene sächsischeTruppenteile, namentlich Teile der Landwehr auf und zeichnete eine größere Anzahl Offi ziere und Mannschaften mit Kriegsorden aus. Die Besich tigungen führten Se. Majestät bis in die vordersten Stel lungen der Truppen. Mittags verweilte der König einige Stunden bei seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit dem Kronprinzen des Deutschen Reiches. — Se. Majestätder König besuchte am Sonntag ein Schlachtfeld, auf dem vor einiger Zeit sächsische Truppen gegen die Franzosen fochten. Er verweilte bei den Gräbern der gefallenen Offiziere und Mannschaften und besuchte hierauf verschiedene sächsische Truppenteile, da runter diejenigen der Etappeninspektion. Hierbei be sichtigte der König mehrere Lazarette. Ebenso wie vorgestern zeichnete Seine Majestät Offiziere und Mannschaften mit Kriegsorden atK. — Leipzig, 24. Oktober. Geöffnete und ihre« In halts beraubte Feldpostbriefe bildeten den Gegen stand einer Verhandlung vor der vierten Strafkammer deS Landgerichts Leipzig, in der sich der 19jährige PostauShelfer Paul Johannes Schuster auS Leipzig wegen Beiseiteschaffung von Briefen und Entwendung von Nahrungsmitteln in ge ringer Menge zum alsbaldigen Verbrauche zu verantworten hatte. Der Angeklagte Schuster war im Mai d. I. als Aus- Helfer in den Postdienst eingestellt und auf Handschlag ver pflichtet worden. Er arbeitete auf dem Postamt 3 und hat dort am 6. September drei Feldpostbriefe, die an einen Leut nant und zwei Soldaten, die vor dem Feinde stehen, gerichtet waren, in einem unbeaufsichtigten Augenblicke an sich genom men, aufgemacht und deren Inhalt, Schokolade und Zigarren, zu sich gesteckt. Die Briefumschläge hat er in den Papierkorb geworfen, wo sie dann gefunden worden sind. Eine Haus suchung bei dem Angeklagten förderte noch ein Paket Scho kolade und einige Zigarren an den Tag. Der Angeklagte gab seine Tat zu und das Urteil lautete auf eine Gefängnis strafe von fünf Monaten. — Plauen, 23. Oktober. Ein Obermeistertag der Gewerbekammer Plauen, der unter dem Vorsitze des Stadt- rate- Herold-Netzschkau in Zwickau tagte, beschäftigte sich in einer mehrstündigen Sitzung mit der gegenwärngen Kriegs lage. Die Versammlung sprach sich für die Einführung von Höchstpreisen für Kartoffeln au« und erörterte auch di« Beschaffung von Mitteln für das Handwerk, wobei besonders auf die Kriegskreditbank für das Königreich Sachsen hingewiesen wurde. Zum Schluffe beschäftigte sich die Ver sammlung noch mit der Beschaffung von Arbeitsgelegenheit, wobei betont wurde, daß die Heereslieferungen, die jetzt an die Kleingewerbetreibenden abgegeben werden, diesen dauernd zugewiesen werden möchten. — Waldenburg i. Sa., 23. Oktbr. Die Fürstin Sophie von Albanien ist auf hiesigem Schlöffe ein getroffen, mit ihr Major Ekrem Bey Libohova und Gemahlin. — Schwarzenberg, 25. Oktober. Der bisherige Haltepunkt N « uweltan der Linie Schwarzenberg—Zwickau ist zum Bahnhofe auSgrbaut worden und wird am 1. November d. I. für den allgemeinen Güterverkehr eröffnet. — Krieg-versicherung. Die bei der Königlichen BrandversicherungSkammer eingerichtete Krieg-versicherung fin det, wie wir hören, auch weiter bei den Industriellen deS Schwarzenberger Bezirk- lebhaften Anklang. So hat auch in neuerer Zeit die Firma C Th. Landmann in Lauter ihre im Feld« stehenden Werk«angehörigen versichert. Da« Vor haben von Jndustriefirmen, in dieser Weise für di« Hinter bliebenen ihrer im Felde gefallenen Angestellten und Arbeiter zu sorgen, kann nur mit großer Freude begrüßt werden und ist zu wünschen, daß da« gute Beispiel zahlreich« Nachahmer findet. Näher« Auskunft «rteilen die Ort«b«hörd»n. — Der eingeschränkte Fri«den«fahrplan, der wi«der Personenzüge in annäherndem Umfang« wir in der Zeit vor der Mobilmachung enthält, wird voraussichtlich mit dem 2. November in Kraft treten. Selbstverständlich bleiben die Bedingungen, denen überhaupt während der Dauer der Krieges der Eisenbahnverkehr unterworfen ist, auch bei dem erweiterten Zugverkehr in vollem Umfange bestehen. Mit dem zeitweiligen Ausfall von Schnell- u. Personenzügen muß also, soweit eS die Anforderungen der Heeresverwaltung und die Interessen der Landesverteidigung benötigen, auch in Zukunft gerechnet werden. Immerhin darf die jetzt bevor stehende Aufnahme des eingeschränkten FriedenSfahrplane- alS «in Fortschritt und Vorteil bewertet werden, der eine nachhaltige Hebung de« Reiseverkehr« ermöglichen und in weitem Umfange der Belebung und Erstarkung der allgemei nen Wirtschaftslage zustatten kommen wird. — Hierzu wird wei ter mitgeteilt: Ein neuer Personenzugfahrplan der Sächsischen StaatSeisenbahnen soll nunmehr unerwartet der endgültigen Bestimmungen über den Tag deS Inkrafttreten« der Orffentlichkeit mitgeteilt werden, und zwar werden die Fahrpläne von Anfang nächster Woche an bei den Eisenbahn stationen zum Verkauf bereitliegen. Der Preis der Fahr pläne ist wie früher auf 10 Pfennig für die Buchform und 50 Pfg. für die AuShangform festgesetzt. Der Zeitpunkt der Einführung ist, wie schon bekannt, noch oon der Zustimmung de» Chefs deS FeldeisenbahnwesenS abhängig. Die Zu stimmung wird erteilt werden, sobald e« die militärischen Anforderungen gestatten. Der neue Fahrplan lehnt sich im allgemeinen an den vor Kriegsausbruch gültig gewesenen an, wobei allerdings manche Züge ausgefallen sind, für die ein Ersatz nicht gewährt werden konnte. Die Wiedereinführung deS vollen früheren Fahrplans wäre unter den jetzigen Ver hältnissen wegen der fortdauernden militärisch m Anforderun gen nicht möglich. Wenn in den Vorbemerkungen deS ver öffentlichten Fahrplan» jederzeitige Aenderungen ausdrücklich Vorbehalten wurden, so kann hierauf unter den jetzigen Ver hältnissen eine Hoffnung am baldige Erweiterung de» Fahr plans nicht gegründet werden. Dieser Vorbehalt war viel mehr deshalb nötig, weil bei weiterer Inanspruchnahme der Eisenbahnverwaltungen für militärische Zwecke, insbesondere bei weiterer Abgabe von Personal und Lokomotiven leicht die Notwendigkeit eintreten kann, den Fahrplan erneut ein zuschränken. AHrenLcrfeL für die in dem großen Völkerkriege I9I4 Gefallenen aus dem Amtsgerichtsbestrke Eibenstock. Richard Ewald Hahr» au» Sosa, Soldat vom 7. Jnf.- Rgt. Nr. 106 — war als verwundet gemeldet, ist gcfallen. Millioncujchlacht und Fcstungslricg. Noch immer, jeit nunmehr fünf Wochen, steht unser Westheer in heißer Schlacht der französisch englischen Gejamtstreitmacht gegenüber, die, unterstützt durch ein buntes Gemisch zu Hilfe gerufener fremder, auch wil der Völkerschaften, verzweifelte Anstrengungen macht, den geheiligten Boden Frankreichs von den „Barbaren" zu befreien. Unter Umfassungsversuchen hat sich der nordwestliche Flügel der Schlachtlinie nach und nach bis nahe an die Gestade der Nordsee ausgedehnt, die ganze Linie eine Länge von 350 Kilometern gleich der Entfernung von Berlin bis zur Weichsel bei Thorn erlangt. Weder auf einem der Flügel, noch in der Mitte dieser gewaltigen Front hat bisher, trotz un unterbrochenen blutigen Ringens, eine von beiden Par teien einen für das Ganze entscheidenden Erfolg er zielt. Kaum daß hier und da ein geringes Vor- oder Zurückdrängen der Linie stattgefunden hat, das über dies oft nur vorübergehender Art war. Unter den bereits mehrfach erwähnten Veränder ungen der Kriegskunst, die aus diesen Tatsachen zu uns sprechen, nimmt die Vervollkommnung und ausgebrei tete Anwendung der Feldbefestigungskunst an und für sich, sowie wegen der erschwerenden Wirkung, die sie auf das Angriffsverfahren ausübt, einen wichtigen Platz ein. Daß diese Erscheinung zeitlich mit einer Vermin derung der Widerstandsfähigkeit, daher der Bedeutung von Festungen zusammenfällt, ist nur ein scheinbarer innerer Widerspruch, der seine Aufklärung darin findet, daß der schnelle Erfolg der neuesten Angriffe auf Fest ungen wesentlich einer beim Bau der letzteren nicht vor ausgesehenen Vervollkommnung der schwersten Ge schütze zuzuschreiben ist, die jedoch im Feldkrieg nicht verwendbar sind. Eine Festung gewährt dem Verteidiger weithin frei es Schußfeld, beträchtlichen Schutz gegen das feind liche Feuer und Sicherheit gegen überraschenden Sturmangriff (Sturmfreiheit). Da überdies in ihr Vorsorge für gute Unterkunft, geregelte Verpflegung usw. der Besatzung gesorgt sein wird, so kann sie unter wertvoller Schonung der menschlichen Kräfte vertei digt werden. Gleich großen Vorteil kann freilich die Feldbefestigungskunst selbst da, wo sie auf hoher Stufe steht, nicht bieten. Immerhin aber ist es mit ihrer Hilfe möglich, die Wirkung des feindlichen Feuers er heblich abzuschwächen, die des eigenen Feuers zu er höhen und feindlichen Sturmangriff zu erschweren, so mit Truppenkräfte zu schonen und zu ersparen. Und einen wichtigen Vorzug hat sie vor den Festungen: den, daß sie nicht örtlich gebunden ist, sondern überall da angewendet werden kann, wo die Beschaffenheit des Bodens und dessen Bebauung nicht hindernd im Wege stehen. Das Maß des Nutzens, der aus ihr gezogen werden kann, ist jedoch bedingt durch die Geschicklichkeit der Truppen, ihre Ausstattung mit geeigneten Werk zeugen und Material und besonders durch die verfüg bare Zett.