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Amts- und ÄNMgMatt Mr den AmtsgerichtZbLzirk Eibenstock NMb öes?M Umgebung kür Eibenstock, Larisfeld, h»ndshübet ^UgrUtMt Neuheide, GberMengrün, Schönheide, 1 ZchönheiLerhKMmer,Zosa,Unterstützengrün,wlwß^Shalusm HeU»Adr.: Amtsblatt. Z^rnsprecher Nr. 110. Drucker und »erleg«! Emil Hauaeboha, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. -- , . —si. Jahrgang. —n-i — — > -- > — L4V Doimerstag, de« 22. Oktober LVL4. Reichspostanstalten. Bezugspreis vierteljährl-IR. 1.50 einschließl des „Illustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition,bei unserenvotensowie bei allen -l Döhle« (AmtSh. DreSden-A.) ist die Ma«l- ««h Ma«e«se«che ausgebrochen, reSden, den 20. Oktober 1914. Milliftcrillm dts Inner». Wegen Reinigung der Geschäftsräume können am SS. «»d 24. d. M. ««r dring- ltche Sache« erledigt werden. Eibenstock, am 20. Oktober 1914. Königliches Hauptzollamt. Schreiber aushilfsweise ges«cht. Nur solche Bewerber werden berücksichtigt, die flott stenographieren und auf der Maschine gewandt schreiben können. Monatliche Vergütung: 50 Mark. Gtadtrat Eibenstock, den 21. Oktober 1S14. Die Kämpfe um Dünkirchen. Neue Erfolge Oesterreichs. Bündnis zwischen Amerika und China. Es geht langsam, aber sicher, schrieb in dem gestern von uns abgedruckten Feldpostbriefe ein in Frankreich verwundeter deutscher Soldat. Das selbe ist auch von der großen Schlacht in Frankreich zu sagen, nur daß wir jetzt mehr u. mehr das Wort „sicher" zwei bis dreimal kräftiger unterstreichen dürfen als bisher, da die Zeit des Langjamgehens überwunden zu sein scheint. Nach dem gestrigen Bericht aus dem Großen Hauptquartier tobt die heftigste Schlacht auf unserem rechten Flügel gegenwärtig bei Nieuport, ein zwischen Ostende und Dünkirchen liegender belgi scher Ort. Diese schweren Kämpfe scheinen den An fang vom Ende zu bedeuten, und baß sie für die deut schen Truppen einen glücklichen Ausgang nehmen wer den, geht aus den privaten Meldungen der neutralen, ja sogar der der feindlichen Staaten hervor: Christiani«, 20. Oktober. Die Beorvhnng Dünlirchens durch die von Nieuport und Frenes vor gehenden deutschen Trrrppcn wird nach Pariser Privat- Depeschen zwar nicht als unmittelbar bevorstehend betrachtet, doch hänge viel von dem Verlauf, der heute im Süden und Westen von Ostende fortgesetzten Kämpfe ab. Die Bravour der von Lille nach Westen und Süd westen entsandten deutschen Vor truppen wird selbst vom Feinde als bewunderungswür dig angesehen. In einzelnen Dörfern sanden bis in die sinkende Nacht hinein Bajonettkämpfe statt. Rotterdam, 20. Oktober. Bereits leit Sonn abend morgen wird in der Nähe von Dünkirchen Ka nonendonner gehört. Oestlich und westlich von Dix- muiden finden gleichfalls Kämpfe statt. Der Durch zug der deutschen Truppen in Ostende war am Frei tag nachmittag beendet, worauf die Verbündeten den Kampf begannen. Rotterdam, 20. Oktober. Aus Wern einge- troffene Niederländer machten die Mitteilung, daß dort scharfe Gefechte zwischen der deutschen Infanterie und den Verbündeten stattgefunden haben. Daß es endlich einmal auf der Riesenfront zu Ende gehen muß, scheint selbst Herr Joffre einzusehen. Uno er scheint ein Ende machen zu wollen auf jeden Fall, gleichgültig wie der Ausgang oer Schlacht sein möge: Genf, 19. Oktober. Der Widerstand der Verbünde ten gegen den deutschen Angriff bei Wern war gestern derart abgeschwäscht, daß die heutige Frühnote des Generalstabes vorzieht, über die Affäre zu schweigen. Die vom Süden und Westen gegen Lille unternommenen französischen Bewegun gen vollziehen sich mit äußerster Vorsicht, auS Besorgnis vor deutschen Ueberraschungen. Joffre braucht nach Pariser Privatmeldungen noch etwa 5 Tage, um die Armee zum gleichzeitigen LoSschlagen an allen wichtigen Punkten der Front zu befehligen. Gleichviel ob bis dahin Wern sich Mt oder nicht, u. ob die Deutschen au» Belgien über Courtrai Verbindung mit ihrem rechten Flügel erreichen. Joffre kann nicht länger warten wegen der deutschen Bedrohung der Küste. Klingt die vorstehend abgedruckte Meldung für die Verbündeten schon nicht sehr zuversichtlich, so lautet die folgende noch resignierter. Man wagt jetzt schon nicht mehr auf feindlicher Seite von einem Siege zu sprechen, sondern man steckt einen Pflock zurück und sieht die Schlacht als unentschieden an: Rotterdam, 19. Oktober. Der Korrespondent der „Times" in Bordeaux meldet: Man darf jetzt die Schlacht an der Aisne als unentschieden ansehen. Der Schwerpunkt ist in den Norden verlegt. In den Ar dennen hat es geschneit. Ja, ja es sieht traurig aus iür unsere Gegner, zumal sie in Ermangelung von Siegen aus ihren Kriegsberichten Wetterberichte machen müssen. Aus nichtamtlichen Quellen verlautet übrigens, daß die französische Feldarmee insgesamt in einer Nückzugsbewegung begriffen sei, die von der in Frontstellung verbliebenen Artillerie gedeckt werde. Die von der Somme und Aisne «brückenden Truppen sollten weiter südlich in einer sehr starken Position östlich von Paris von neuem aufgepflanzt werden. Wenn man auch diesen Angaben noch keinen Glau ben beizumessen braucht, so beweisen sie doch, daß all gemein an ein Halten der langen Front seitens der Ver bündeten kaum noch gedacht wird. Zum Untergang der vier deutschen Torpedoboote sickern jetzt nach und nach Mel dungen durch, die bestimmt erkennen lassen, daß un sere blauen Jungens sich nicht nur bis zum Aeußecsten ihrer Haut gewehrt, sondern daß auch die Engländer erheblichen Schaden erlitten haben: Amsterdam, 20. Oktober. Der „Nieuwe Rotterdamjche Courant" veröffentlicht einen Be richt des Kapitäns des in Rotterdam angekom menen Dampfschiffes „Dronning", der das Ge fecht der deutschen Torpedoboote mit dem engli schen Geschwader beobachtet hatte. Darin heißt es: Ein Torpedoboot sahen wir sinken; aber wir konnten auch beobachten, daß eins der englischen Schiffe von einem Torpedo getroffen wurde, und wir sahen eine Wolke von Dampf über diesen! englischen Boot aufsteigen, woraus wir den Schluß zogen, daß der Kessel geplatzt war. Aus dieser Mitteilung geht hervor, daß der englische Bericht, die englischen Boote seien jo gut wie unbeschädigt, nicht wahr sein kann. London, 20. Oktober. Der Kreuzer „Un- daunted" und die vier Zerstörer, die am 18. Ok tober in Harwich ankamen, berichten über den Kamps in der Nordjee: Wir verließen Harwich am Sonnabend zu Patrouillendienst. Es gelang uns, die deutschen Schiffe zum Kampf zu zwingen, die tapfer gegen die Uebermacht fochten. Die gro ßen Geschütze des „Undaunted" eröffneten das Feuer auf fünf Meilen. Der Kreuzer, der durch die Begleitschiffe gegen Torpedoangriffe geschützt wur de, richtete das Feuer gegen zwei feindliche Boote, während die britischen Zerstörer die anderen be schäftigten. Die deutschen Torpedoboote sanken nacheinander, bis zuletzt tapfer kämpfend. Das Gefecht dauerte anderthalb Stunden. Eine erfreuliche, und zu der oorstehenoen in an genehmen Gegensatz stehende Nachricht kommt zum Untergang des englischen Unterseebootes „L3": Berlin, 20. Oktober. Wie das „B. T.' aus zu verlässiger Quelle erfährt, hat Sie deutsche Flotte keine Verluste bei der Vernichtung des englischen Unterseebootes „L I" zu beklagen gehabt. Es emvfiehlt sich aus militärischen Gründen nicht über die Einzel heilen des Vorganges zu sprechen, doch sei darauf hinge- wiejen, daß der englische Verlust als schwer anzusehen ist, weil es sich um ein ganz modernes Untersee boot handelte. Genau wie im Westen nehmen die Op ertion n der verbündeten Deutschen und Oesterreicher im Osten und der Oesterreicher allein in Galizien die denkbar günstigsten Fortschritte. Geben wir Herrn von Hocker das Wort: Wien, 19 Oktober. Amtlich wird verlaut bart vom 19. Oktober mittags: In der Schlacht östlich von Chyrow und Przemvsl brachte uns der gestrige Tag neuerdings große Erfolge. Besonders erbittert war der Kampf bei Miznaiey. Tie Höhe Magieram, die bisher in den Händen des Feindes war und unserem Vordringen be deutende Schwierigkeiten bereitet hatt", wurde nach mächtiger Artillerievorbereitung nachmittags von unseren Truppen genommen. Nördlich von Mizynietz kam unser Angriff bis auf Sturmdistanz an den Gegner östlich Przemysl bis an die Höhen von Medyka heran. Im »üblichen Schlachtflügel wurden die namentlich gegen die Höhen südwest lich Stary—Sambor gerichteten, auch nachts fort gesetzten Angriffe der Russen abgeschlagen. Im Stryj- und im Swickatale sind unsere Truppen in weiterem Vordringen begriffen. Auch am San wurde gestern an mehreren Punkten gekämpft. Ein nach Einbruch der Dunkelheit elugejetzter Angriff aus unsere bei Jarvstau auf das Ostufer des- Flus jes übergeschifften Kräfte scheiterte vollständig. In Russisch Polen schlug vereinigte deutsche und österreichische Kavallerie einen großen Angriff feindlicher Kavallerie, die westlich vorzudringen suchte, über Sochatschew zurück. Der stellvertretende Chef des Generalstabes, v. Hoefer, Generalmajor. Wien, 20. Oktober, mittags. Amtlich.) Die Schlacht in Mittelgalizien nahm namentlich nördlich des Strwiazflusses noch an Heftigkeit zu. Unser An griff gewinnt nach Osten stetig Raum. Um einzelne besonders wichtige Höhen wird von beiden Seiten mit äußerster Erbitterung gekämpft. Alle Versuche des Feindes, uns die Magiera wieder zu entreißen, jchei terten, dagegen eroberten unsere Truppen die vielum strittene Baumhöhe nordöstlich von Tyszkowice. Süd lich Magiera wurde der Gegner aus mehreren Ort schaften geworfen. In diesen Kämpfen wurden wieder- viele Russen, darunter ein General, gefangen genom men, auch Maschinengewehre erbeutet. Die Gefan genen berichten von der furchtbaren Wirkung unseres Artilleriefeuers. Südlich des Strwiaz, wo unsre Front über Stary Sambor verläuft, steht die Schlacht. Steryj Körösmezö und Sereth wurden von unseren Truppen nach Verteidigung durch den Feind in Besitz genommen. Ueber die Ereignisse an der Adria wurde vom Ar mecoberkommando berichtet: Am Morgen des 17. Oktober fand seewärts von der Spitze von Ostro ein Scharmützel zwischen einzelnen Torpedounterjeebooten nebst einem Luftfahrzeuge und dem französischen Kreuzer „Walbeck Rousseau" statt. Trotzdem der Kreuzer unsere Einheiten heftig beschoß, rückten sie unversehrt ein. Die Leuchtfeuer von der Spitze von Ostro wurden von dem französischen Kren zer ebenfalls beschossen, doch nur rn oer Galerie un bedeutend beschädigt. Das weiter seewärts beobachtete französische Gros verließ nach Sichtung unserer Un tcrseeboote schleunigst unsere Gewässer. Die eigenen Torpedofahrzeuge unternahmen in den frühen Mor genstunden des 18. Oktober einen Raid auf Nntivari und zerstörten aus nächster Nähe einige Magazine u. beladene Waggons durch Geschützfeuer. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Generalmajor. Von Rußland und aus Galizien fort muß uns der Gedankengang sofort nach Ostasien ziehen, wo von der hartbedrängten Festung Tsingtau zwei Forts ge fallen sein sollen: Kopenhagen, 20 Oktober. „Politiken" weidet über London au» Peking: Die vereinigten britischen und japanischen Streitkräfte hoben die Fori» Kaiser und Jlti» besetzt. Daß unsere tapferen Krieger in Ostasien der Ueber macht auf die Dauer nicht standhaltcn können, war vorauszusehen. Nach monatelanger Belagerung, nach dem sie mehrmals zurückgeworfen wurden, ist es den Japanern und Engländern anscheinend endlich gelun gen, zwei Forts zu besetzen Das ist leine Waffentat, der sie sich rühmen können, der Ruhm gebahrt auch fer nerhin der kleinen Schar, die den verlorenen Posten hielt, solange er zu halten war In der Geschichte dieses Krieges wird der Kampf um Tsingtau in würdiges Blatt im Rnhmeskranzc des deutschen Heeres jein,