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völligen Einverständnis. Als Bertram dem jungen Mädchen seine Liebe in bewegten Worten gestand, antwortete sie ihm mit einem herzlichen Ja, und ter Ueberglückliche schloß selig die Braut in seine Arme. Bevor er Margots Mutter um die Hand ihres Kindes bat, hielt er es für selbstverständlich, seinem älteren Bruder Christoph Mitteilung von Allem, was geschehen war, zu machen, ihn um seine Zustimmung zu bitten. Zur Erleichterung eines Einverständnisses und um die persönliche Bekanntschaft mit Frau van Detten in unauffälliger Weise herbeizuführen, bat er seinen Bruder, in das Bad zu kommen, auch einmal wie er scherzend hinzufügte, ein Stück vom Leben zu genießen. Christoph Bertram, der seinem Bruder Alles ge währte, zögerte auch nicht einen Augenblick, Klaus' Wunsch zu entsprechen. Natürlich ahnte er nicht, daß diese Reise zu ganz anderen Entschlüssen und Tatsachen führen könnte, wie sein Bruder und er erwartet hatten. Frau van Detten begrüßte den Bruder ihres künf tigen Schwiegersohnes mit liebenswürdigster Aufmerk samkeit, die den bisher so einsam lebenden Mann erregte und fesselte. Klaus und Margott bemerkten es in ih rem jungen Glück wenig, wie Bruder und Mutter immer freundschaftlicher mit einander verkehrten, und wie der tühle Zahlenmensch Christoph sich völlig, in seinem Aeußeren, wie in seinem Wesen veränderte. Nur ein mal, als Klaus seinem Bruder scherzhaft zurief, er fange an, das Muster eines eleganten Herrn zu wer den, antwortete dieser ruhig: „Ich kann doch hier nicht auffallen." Damit erschien die Sache vorerst gänz lich abgetan. Der Aufenthalt in dem Seebade neigte sich feinem Ende zu; Margot und Klaus waren übeceingckommen, im frühen Herbst ihr Glück durch die Heirat zu befesti gen. Irgend ein Hindernis war ja nicht mehr vor Händen, wenn es überhaupt existiert hatte, und so wa ren Beide der seligsten Erwartungen voll. Klaus hatte es freilich ungern vermerkt, daß sich ein früherer Be kannter der Frau van Detten, ein Sportsmann Baron Landen, Margots Mutter von Neuem genähert hatte nnd ihrer Tochter seine Huldigungen darzubringen ver suchte; aber da Margot ihn mit sichtlicher Kühle be handelte, und alle Zukunftspläne bereits festgestellt wa ren, so sah er darüber fort, um nicht in den letzten Tagen des schönen Beisammenseins noch eine Szene hervorzurufen. Da erfolgte der Zwischenfall, der we nige Momente später sein ganzes schönes Glücksgc- bäude über den Haufen werfen sollte. Klaus hatte sich gerade für den Morgenspaziergang init seiner Braut angekleidet, als es an der Tür pochte, und sein älterer Bruder Christoph eintrat. Er war für die frühe Morgenstunde schon in sehr sorgfältiger Klei dung, und sein ganzes Auftreten bewies, daß er mit wichtigen Neuigkeiten kam. Bevor ihn Klaus noch mit einem Scherze, wie es sonst geschah, begrüßen konnte, hob er schon an. „Dir, als meinem nächsten Anverwandten und So zius in unserem Geschäft, will ich vor allen Dingen von der wichtigen Aenderung, die mein Leben in Kürze betreffen wird, Mitteilung macken. Ich habe mich so eben verlobt." Der lustige Klaus war im höchsten Maße überrascht, aber keineswegs unliebsam. „Ich gönne Dir Dein Glück von Herzen," rief er fröhlich, beide Hände des neugebackenen Bräutigams kräftig schüttelnd. „So kön nen wir vielleicht an ein und demselben Tage Hochzeit machen. Aber verzeih', ich habe Dich noch nicht einmal nach dem Namen Deiner Braut gefragt. Kenne ich die Dame?" (Fortsetzung folgt.) Erie-S-All-rlei. Ein Lob auf die bayerischen Soldaten. In dem Feldpostbrief eine- höheren nichtbayerische» Offiziers, dessen Truppenteil mit Bayern zusammenkämpft, heißt eS laut einem Privarbericht de» .Berl. Lokalanzeiger*: Jetzt herrscht hier nur eine Stimme, daß die Bayern die prächtigsten Soldaten find und nebenbei noch die besten Kameraden der Welt. E» ist für un» ein Glück und ein ganz besonderer Vorzug, mit diesen prächtigen Menschen, denen keine Entbehrung zu groß und kein Feind zu stark ist, in einer Reihe zu stehen. Wir haben sie gesehen nach hart näckigem Kampf mit entsetzlichen Verlusten bei glühender Sonnenhitze beim Vorbeimarsch zur Schlacht und beim Zurückgehen in den ersten bedrückenden Tagen. Immer die selbe Begeisterung, derselbe Opfermut und vor allem auch dasselbe Vertrauen in die Führung. Ich habe eS nie für möglich gehalten, daß auch unter den Soldaten eine so brennende Gier zum Kampf, vorhanden sein könnte. Jeden falls kann sich da» deutsche Vaterland zu einem so gesunden und kraftstrotzenden Volke beglückwünschen. Dagegen dir Franzosen! Nur au» dem Hinterhalt können sie kämpfen; sobald e» Mann gegen Mann geht, reißen sie aus wie Schaleder. Hindenburgs gerechte Rache. Vor der Flucht au» Insterburg konnten die Russen, da sie sich sehr beeilen mußten, nicht mehr alle» dort derart zer stören, wie sie e» gern getan hätten, und auch nicht alle» mit nehmen. Blieb nur das Unbrauchbarmachen. In besonder« gemeiner Weise haben sie sich da an den gewaltigen Vorrä ten de» täglichen Brote» vergangen. Sie übergossen es mit Massen von Petroleum! Aber sie haben nicht mit Hinden burg» grimmigem und gerechtem Humor gerechnet. Auf die Meldung von dieser Gemeinheit erfolgte der prompte Befehl: .Ueber den Geschmack streiten wir nicht mit den Russen. Die se» Brot ist zur Ernährung der russischen Gefangenen zu verwenden, solange der Vorrat reicht. Wettervorhersage für den 10. Oktober 1S14. Keine wesentliche Veränderung. Wetterlage in Europa am 8. Oktober 1914- Im Norden zeigt sich wieder eine Depression. Da» Hoch hat sich etwa» nach 8 zu verlegt. Den höchsten Druck gibt München an. Da noch eine AW-Strömung vorhanden ist, die Feuchtigkeit vom Meere bringt, besitzt Sachsen trübe» regnerisches Wetter. Di« Druckverteilung dürfte sich bis mor- aen nicht wesentlich ändern, sodaß kein» erhebliche Witterung«- Änderung zu erwarten ist. Neukftr Nachrichten. 32 deutsche Kandelsdampfer von den Hng- tändern in die Luft gesprengt! Essen (Ruhr), 9. Oktober. Die „Rheinisch- Westsälische Zeitung" verbreitet durch Extrablatt fol gendes Telegramm: Rotterdam, 9. Oktober. 3 2 deutsche Handelsdampfer, darunter der Lloyd- dampser „Gneisenau", und viele andere große See- dampser sowie über 20 Rheinschiffe sind heute im Hasen von Antwerpen auf Betreiben der Engländer in die Luft gesprengt worden, da die Nie derländer dem Verlangen, die Dampfer zum Abtrans port von Flüchtlingen (die Garnison?) nach England durchzulassen, nicht stattgaben. König Albert wollte gestern vor Beschießung der Stadt diese übergeben, er wurde aber von englischer Seite daran gehindert. Kremdeuliste. Uebernachtet haben im Rathaus: H. Franke u. Tochter, Kfm., Chemnitz. Reichshof: Otto Heilmann, Architekt, Hermann Damm, Mon teur, beide Reichenbach i. V. Stadt Leipzig: Moritz Schönfeld, Kfm-, Chemnitz. Karl Sauerzapfel, Kfm., Leipzig. Kirchl Rachrichte» aus der Uarochie Eibenstock vom 4. bis 10. Oktober 1914. Ausgeboten: —. Getraut: S4) Gustav Emil Schürer, Fabrikarbeiter in Unterstützen, grün u. Johanne Minna Unger, Maschinenaehilfin hier. Getauft: 217) Edmund Helmut Feig. 218) Walter Rudi Kramer. 219) Elsa Martha Schierer. 220) Elsa Hedwig Engelhardt. 221) Ger trud Schindler. Beerdigt: —. Am 18. Sonutage «ach Srinitati». Vorm. ' §9 Uhr: Beichte u. heil. Abendmahl. Pfarrer Starke. Vorm. 9 Uhr: Predigtgottesvienst. Pastor Franke . Hierauf Kindergottesdienst. Pastor Wagner. Abend« Uhr: Kriegsbetstunde. Die Andachten werden auch in de- r kommenden Woche fortgesetzt. Jüngling-verein: abends '/,8 Uhr Versammlung im Diakonai. Jungfrauenverein: nachm. 5 Uhr 2. Abt. u. abends '/,8 Uhr 1. Abt. Versammlung im Heim. Sep. ev-luth. -1. Johauuisgemeiud«. Montag abends Uhr: Kriegsdelftunde mit Pre digt. DienSlag und Donnerstag abends 8 Uhr: Kriegsbetftunde. Kirchenuachrichten au» Larlsfeld. Sonntag, den 11. Oktober (18. Sonntag «ach Trinität.). Vorm ' .10 Uhr: Predigtgoitesdienft mit Eröffnungs feier für den Konfirmandenunterrichr. Vorm. 11 Uhr: Un terredung mit der konfirmierten Jugend. ^iktunz»! Infolge deS Kriege« ist mein Mann zum Heere em- gezogen und diene meiner werten Kundstaft zur Kennt- ni«, daß ich das Geschäft i» Eibenstock und die Fi liale i« Schönheide in gewohnter Weise und derselben guten Bedienung wetterführe. Um gefällige Unterstützung in dieser schweren Zeit bittend, empfiehlt sich hochachtend Herren- und Damen-Konfektivnsqeschäft gegenüber der kaiserlichen Post.' Nach langem, qualvollen Warten wurde mir jetzt di« bittere Gewißheit, daß mein innigstgeliebter, unver geßlicher Mann, unser lieber Bruder, Schwiegersohn und Schwager Otto Oottol, Gefreiter der Landwehr im Jnfanterie-Regiment Nr. 133, auf dem Feld« d«r Ehre für sein Vaterland gefallen ist. Eibenstock und Greiz, den 9. Oktober 1914. Im tiefsten Schmerze Oett«! q»b. Heuschkel i« Aamm aller LiuterökieSeueu. Bürger-Sterbeverem Sonntag, den 11. Oktober 1914, von nachmittag« 3-5 Uhr: Ein zahl«»- der monatliche» St««' er« im BeretnSlokal. Der Vorstand. MliM-Watt für Maugel-ubev sind zu haben in der Buchdruckerei von Emil Hanneboh». Maukreuzverein. Freitag abend 9 Uhr GebetS- versammlung im Gemeinschaft»- saale. Lin guter ZUMt, Küchenschränkchen, Bettstelle« mit Matratze«, sind spottbillig zu verkaufen durch Ori«r. MeichSner. Kleive Stube mit Kammer vermietet Flemmi«-, Quergasse 5. ^0UL6 Ummülö» fill Miliis, ulltei- Süll Ep-«- o. g. 8M. 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Oktbr. er. erschienenen Nummern, soweit der Vorrat reicht, nachgeliefert. chLpeduio» des Amtrkkatte». De» fäüignr ^bonnemeut« - (betrag bitten wir n«r gegen gedruckt« Quittung an uusere Sotrn oerab- folam z» «ole«. Vie freiwillige Sanitätskolonne v. R. Rr. ' dankt verbindlichst den Teilnehmerinnen an dem UnrerrichtS-Kursu« für Krankenhelferinnen vom : Roten Kreuz für den durch d«n UnterrichlSleiter, Herrn SanitätSrat T Zschau ihr überwiesenen hohen Geldbetrag. Eibenstock, den 8. Oktober 1914. Sängerbund Gibenstock. PM- Heute Sonnabend abend 9 Uhr Probe in der Kirche. ^WU Montag, den 12. ds». Mts., nach«, von 2 Uhr an kommt im Deutschen Hanse hier eine große Partie Kleiderstoffe u Schnitt ware« in ganzen Stücken und Resten, sowie fertige Blnse«, Kinder kleider, Schürze« «nd dergl., alles nur »eue, tadellose Ware einer Aoukursmaste zur Versteigerung. I« Woraus wird nichts verkauft. OrtSr Astvlvkamor. 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