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Der Gouverneur von Kamerun meldet siegreiche Gefechte anfang Leptember gegen Eng länder und Aranzofen. Z« diesen Gefechten find die Oberleutnants v. Rotkirch und Miltrat sowie Bezirksamtmann Rausch gefallen. Die zuständigen Stellen nehmen an, daß diese Kämpfe am Benue- «nd Vrotzstust stattfanden. (W. T. B.) Doch auch noch an anderer Stelle in Südw'stafrika haben sich die Briten eine tüchtige Schlavoe ge holt: London, 6. Oktober. „Daily News" berichtet aus Südafrika: Kolonel Grant depeschiert, daß die Engiän der bei ihrem Mißerfolg an der Grenze des Randfon- tcin und des Warmbad-Distritts 16 Tote, 46 Vcrwun- dete, 8 Vermißte und 64 Gefangene verloren. Die Ge fangenen werden von den Deutfchen gut behandelt. General Lutzin depeschiert, daß Kolonel Grant keine Schuld an dem Unglück treffe. Seine Leute hätten wacker gefochten. * * * Bald nach Begin» des Krieges wurden bekannt licb große Mengen Dum-Dum Geschosse beim Feinde gesunden, über deren Gebrauch sich unser Kaiser beschwerdeführend an den Präsidenten Wiljon wandte. Nunmehr ist die Antwort auf die Beschwerde eingelaufen: Berlin, 7. Oktober. Die „Norddeutsche Allge meine Zeitung" veröffentlicht die Antwort, welche von dem Präsidenten der Vereinigten Staaten von Ame rika, Wiljon, auf das bekannte Telegramm des Kai jers vom 7. September, in dem die Verwendung von Dumdumgeschossen durch die Franzosen und Englän der nachgewiesen wurde, eingegangen ist. Es heißt darin: „Ich fühle mich geehrt, daß Sie sich wegen eines unparteiischen Urteils an mich als den Vertreter einer an dem gegenwärtigen Kriege unbeteiligten Nation gewandt haben, die de» aufrichtigen Wunsch hegt, die Wahrheit kennen zu lernen und zu berücksichtige». Sic werden nicht erwarten, daß ich mehr sage. Dee Tag der Abrechnungwird kommen. Wo Unrecht begangen worden ist, wird die Verantwortlichkeit dem Schul digc» auferlegt werden, und die Meinung der Mensch heit ist die letzte Instanz in diesen Angelegenheiten. Es wäre unklug, verfrüht u. unvereinbar mit der neu tralen Haltung einer Nation, die an dem Kampfe nicht beteiligt ist, sich ein endgültiges Urteil zu bilden oder es zum Ausdruck zu bringen. Ich spreche mich so frei aus, weil ich weiß, daß Sie erwarten und wünschen, daß ich wie ein Freund zum Freunde spreche, und weil ich sicher bin, daß eine Zurückhaltung des Ur teils bis zur Beendigung des Krieges sich Ihne» als wahrer Ausdruck aufrichtiger Neutralität von selbst empfehleu wird." Tagesgefchichte. Deutschland. Einstellung der Tätigktir des O st - »i a r l e n ve r e i n s. Angesichts der lobenswerten Hal tuug der Polen in der jetzigen Kriegszeit hat der aus Ostpreußen verstärkte Hauptvorstand des Ostmarkcn- vcreins beschlossen, die Vereinstätigkeit einzustelleu, denn nach den Satzungen ist die Aufgabe des Vereins als beendet anzujehen, wenn die polnische Bevölke rung ihrer deutsch feindlichen Agitation entsagt und mit den übrigen Bewohnern ihres Heimatlandes be strebt ist, an den Segnungen der deutsche» Kultur teilnimml uud ihre nicht zu unterschätzende Befähigung und Tatkraft in den Dienst derselben stellt. Die ge- gejamte Organisation des Ostmarkenvereins wird in den Dienst des Roten Kreuzes gestellt. Als erste Rate sind diesem 25000 Mark überwiesen worden. Ferner wurden 5000 Mark für Ostpreußen gespendet. Oesterreich-Ungarn. — Die Verhandlung gegen den Mörder de» ErzhrrzogSpaareS. Das .Neue Wiener Tage blatt" meldet, daß die Schlußverhandlung gegen den Mörder deS ErzhrrzogSpaareS Franz Ferdinand am Montag, den 12. Oktober, beginnen wird. Außer dem Mörder Princip, der die todbringenden Schüsse abgab, sind der Bombenwerfer Cabrinowitsch und Grab.z, sowie andere mehr oder minder an dem Attentat und an den Vorbereitungen dazu beteiligte Personen angeklagt. Oertliche und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 8. Oktober. Die heute eingegan- gene amtliche Verlustliste Nr. 27 der Kgl. Sächf. Ärmer enthält wiederum eine Anzahl Namen aus dem Amtsgerichtsbezirk Eibenstock, und zwar: Hänpel, Otto, Schütze vom Schützenregiment Nr. 108, verwun det, Uhlmann, Max, Soldat vom 11. Inf.-Rgt. Nr. 130, leicht verwundet und Unger, Max Georg, Ser geant des 19. Kgl. bayr. Jnf.-Rgts., verwundet, sämtl. aus Eibenstock; ferner aus Hundshübel: Wei gel, Paul, Schütze vom Schützenregiment Nr. 108, ver mißt; aus Sosa: Unger, Hermann, Gefreiter vom Schützenregiment Nr. 108, leicht verwundet; aus Un terstützengrün: Preiß, Karl Willy, Soldat vom 15. Inf.-Rgt. Nr. 181, verwundet. — Eibenstock, 8 Okwber. Herrn Hauptmann Rieckeheer vom 10. Inf.-Rgt. Nr. 134 aus Plauen, der auch hier in Eibenstock wohlbekannt ist, ist am 12. Sep tember für Auszeichnung im Felde da» Eisern« Kreuz verliehen — Eibenstock, 8 Oktober. Trotz der vermittelten Arbeitsgelegenheit im Osten de» deutschen Reiche» herrscht hier noch immer Nachfrage nach solcher. Demgegen über sei mitgeteilt, daß noch Limburg a d. L. Zimmerleute gebraucht werden und der Deutsche Ostmarkenverein zu Zabrze lOberschlesten) Grubenarbeiter unter Tage im Alter von lk bi» 40 Jahren sucht. Die näheren Bedingungen werden Inter essenten vom hiesigen städtischen Arbeitsnachweis (Gtadtrat) bereitwilligst mitgeteilt. — Hund»hübel, 6. Oktober. Der hiesig» Krieg«- nothilf»-Ausschuß hielt am K. Oktober eine weitere Sitzung ab, in welcher u. a. beschlossen wurde, denjenigen Familien der im Felde stehenden OrtSeinwohner, di» neben der Reichtunterstützung nicht noch von anderer Sette Zu weisungen erhalten, di» auf weitere» vorläufig eine laufende Beihilfe von monatlich 2 Mk. pro Kind zu gewähren. Ein malig« Zuschüße an in Not befindliche Familien infolge Ar- beittlosigkeit usw. wurden gleichfalls mehrere gewährt. Die Beteiligung der Gemeinde an dem Reichseinkauf hält der Au«- schuß gleichfall» zur Verhütung enormer Preissteigerung der Leben-mittel für dringend notwendig. Der Männrrgesang- verein hat der Unterstützungskasse ebenfalls den Erlös einer Sammlung in Höhe von 25 Mk. zugewiesen und wird um weiter« Gaben dringend gebeten. Alle Spenden und Ein gaben sind an die Zentralstelle — das Gemeindeamt — zu richten, woselbst sich auch die Annahmestelle für daS Rote Kreuz befindet. Für da» Rote Kreuz sind daselbst weiter ein- gegangen: von Ernst Bretschneider 3 Mk., von PrivatuS Loui» Schneider 3 Mk, von Heinrich Bretschneider, Loui» Bretschneider und Heinrich Bretschneider je 1 Mk., von der Freiwilligen Feuerwehr 15 Mk., von Frau Gemeindevorstand Lippold Cacao, von Geschwister Pfündel 3 Paar Socken, K Paar Armmüffchen, 1 Paket Tee und von der Schülerin Sarah Zeitzer 1 Paar gestrickte Strümpfe. — Leipzig, 6. Oktober. Die militärischen Behörden fordern von der Stadt Leipzig — auf Grund de» M i - litär-Leistung-gesetze» — innerhalb kürzester Frist di« Herstellung von einigen tausend Militärmänteln. Auf Grund dieses Umstandes fordert nunmehr der Rat die Unternehmer und Gehilfen deS Schneidergewerbes in Leipzig auf, diese Arbeiten unverzüglich zur Ausführung zu überneh men. In einer mit Vertretern der Arbeitgeber- und Arbeit nehmerorganisationen vom Stadtrat veranlaßten Sitzung wurde von letzterem ausdrücklich darauf hingewiesen, daß alle etwa sich zur Uebernahme oder Ausführung dieser Arbeit wei gernden Personen — Unternehmer wie Gehilfen — auf Grund des Militär-LeistungsgesetzeS zur Bestrafung gelangen. Alle Privatarbeiten seien bis zur Fertigstellung dieser Militärliefe rung zurückzustellen. In einer Bekanntmachung deS RateS ist ferner allen arbeitslosen Schneidergehilfen, die sich nicht sofort bei den namhaft gemachten Schneidergeschäften zur Arbeit melden, Geld- bezw. Haftstrafe auf Grund deS Krieg«- leistungSgesetzeS angedroht. — Leipzig, 6. Oktober. Am Montag vormittag trat im Hauptrestaurant der BuchgewrrbeauSstellung da» Preisgericht zusammen, wozu auch der Kreishaupt- mann von Burgsdorff und Oberbürgermeister Dr. Dittrich erschienen waren. Der Präsident der Ausstellung, Geheim rat Dr. Volkmann, begrüßte die Preisrichter, die zum Teil auch aus Oesterreich und der Schweiz gekommen waren und hob hervor, daß man trotz der schweren Zeit das Preisgericht zusammengtrufen habe, um der Buchgewerbeausstellung auch diesen Schlußstein der Prämiiemng aufzusctzen. DaS Preis gericht setzt sich aus 1S Gruppen zusammen, außer den Son dergruppen, die nicht dem Oberpreisgericht unterstehen. Unter den Preisrichtern sah man hervorragende Künstler: Max Klinger, Paul Hermann, Berlin, Emil Döbler d. I., Fritz Burger, Berlin, Peter Halm, Leipzig, Fritz Ehmcke, München, Walter Tiemann, Leipzig, Hugo Steiner, Prag, Rudolf von Larisch, Wien, u. a. Am Abend fanden sich die Preisrichter mit dem Direktorium der Ausstellung und den Vertretern der Arbeitsausschüße zu einem Abendessen im Hauptrestau rant der Ausstellung zusammen. Al» Vertreter der Stadt waren Oberbürgermeister Dr. Dittrich und Geheimer Kom merzienrat Stadtrat Oskar Meyer erschienen, ebenso hervor ragende Vertreter der Wissenschaft und Kunst. — Reichenbach i. V, 6. Oktober. Ein weiterer Transport gefangener französischer Zivilper sonen in Stärke von 260 Köpfen traf heute mittag 1 Uhr 35 Minuten hier ein und wurde 1 Uhr 50 Minuten nach Zwickau weiter befördert, wo die Gefangenen bi« auf weitere« als Sicherheitsgefangene umergebracht werden. Die Leute find saft durchweg obdachlos gewordene Bewohner au» den Ortschaften um Verdun; e« sind unter ihnen alle Lebensalter vertreten vom Säugling bi» zum 80jähriqen Greise. Ein bayerisches Landsturm-Kommando aus Nürnberg begleitete den Transport. — Vorträge übermilitärische Gegenstän- d e. Wie der kommandierende General mittetlt, unterliegen alle Vorträge über militärische Gegenstände der polizeilichen Genehmigung, die erst nach Zensur des Manuskripte« durch die Poliz-idirektion Dresden sowie die Polizeiämter in Leip zig und Chemnitz hinsichtlich dieser Städte, im übrigen durch die AmtShauptmannschaft erteilt werden darf. — Ein neuer Fahrplan wird aller Voraussicht nach am 15. Oktober in Kraft treten. Die Eisenbahnverwal tungen sämtlicher deutschen Staaten beschäftigen sich bereit« mit der Ausarbeitung deS neuen Fahrplan», der sich im we sentlich«» an d«n vor Ausbruch des Krieges in Geltung be findlichen anlehnt. Gewisse Einschränkungen, durch da» ver minderte VerkehrSbetürfm« und mit Rücksicht auf die Mili tärverwaltung bedingt, werden sich überall nötig machen. Immerhin wird von vielen Reisenden die Aussicht auf bal dig« beß«r« Zug»verbindung mit Freuden begrüßt werden. Alls großer Zeit — Mr große Zeit. lNachdrud verboten.) 8. Oktober 1870. Am 8. Oktober 1870 überbrachte eine Deputation dem König von Italien das Ergebnis der allgemei nen Abstimmung über den Anschluß Roms an das Kö nigreich Italien. Damit war der Anschluß vollzogen. Der König wies in seiner Antwort darauf hin, daß man dem Glücke viel zu danken habe, er hätte auch deut licher mit diesem „Glück" den Sieg der deutschen Waf fen bei Sedan bezeichnen können; denn dieser Sieg war es, der den französischen Einfluß auch in Italien brach und dem König von Italien die Wege zu mühe losem Erwerb Roms ebnete. Die Weltanschauungen und der Krieg. Der bekannte Greifswalder Theologe Professor Dr. Dunkmann sprach am Dienstag voriger Woche, abds. im gut besuchten Bereinshaussaal zu Oresden über die Beziehungen des Krieges zu unseren Weltanschauungen. Was hat uns der Krieg hierüber zu jagen? Er wirft die Weltanschauungen über den Haufen wie Karten häuser. Was haben wir urcs im Frieden herumge stritten! Kräfte entstanden im Frieden, die sich als Krankheitsgebilde erwiesen. Nun hat etwas ungemein Entscheidendes damit aufgeräumt, der Krieg; er ist das Letzte, die ultima ratio. Für ihn ist ein Menschen leben gar nichts; das ist das Gewaltige an ihm. Die Umwälzung aller Begriffe hat eingesetzt: Das Leben ist das Höchste, was der Frieden bietet. Im Frieden baust Du Dir Deine Welt, und Du stehst im Mittel punkt dieser Welt. Der Krieg dagegen lehrt: Dein Leben ist nichts. Nach diesen einleitenden Worten ging der Redner apf die Weltanschauungen ein. Die wissen schaftliche verstandesgemäße Anschauung kann Vorm Krieg nicht bestehen. Der Monismus, die Einheits anschauung, in allen seinen Phasen ist wie weggedlasen; der Dualismus, der Zwiespalt, die Gegensätze beherr schen das Dasein. Die Gesetzmäßigkeit alles Geschehens, die der Gelehrte seiner Anschauung zu Grunde legt, ist durch den Krieg aufgehoben. Damit versinkt die Harmonie des wissenschaftlichen Weltbildes. Aber auch Kultur und Künste, die wir im Frieden als oas Höchste ansahen „Kultur ist der Sinn des Lebens" ver blassen, ja verschwinden im Krieg. Er hat kein Ver ständnis für die moderne Welt, die sich im Frieden der menschliche Geist schuf. Er vernichtet Heiligtümer der Kunst (Kathedralen) und verwüstet die hohe Kultur blühender Länder. Der Krieg weiß etwas, Ivas höher ist als Werke der Kunst. Auch die dritte, gerade zuletzt so hoch gepriesene wirtschaftliche Weltanschauung (Merkantilismus) bricht in sich zusammen. Wohl war es zu begrüßen, daß das Volk der Denker und Dichter ein Welthandelsvolk geworden war; aber eS war ein undeutscher Einschlag dabei. Die Welt des Merkanti lismus ist die der Internationale, des Pacifismus, der Humanität. Heute dagegen geht uns Deutschland über alles. Was aber ist das Problem der Gegenwart? Der Krieg, eine Pause, eine Stockung im ganzen Volks leben, ein furchtbarer Zusammenstoß an den Grenzen, welchen Sinn hat er? Warum zerfleische» sich die Völker? In seiner furchtbarsten Wirklichkeit steht der Krieg vor uns. Wir haben ihn nicht vom Zaune ge brochen. Er ist begründet in der Rivalität der Völker, im Neid der Nationen. Es war angesichts des glanz vollen Wachstums Deutschlands für die anderen Völker eine Existenzfrage, uns zu bekriegen. Der leitende Staatsmann spielt dabei keine Rolle. Wo bleibt aber dann der Sinn der Weltgeschichte? Der Krieg rechnet ab mit unseren Gedanken vom Leben. Bestehen kann vor ihm die Weltanschauung des deutschen Idealis mus, wie er durch Fichte, Schleiermacher, Arndt verherr licht wird. Es ist eine ernste, eiserne Zeit, eine große, erhabene. Das Ideale hat sich durchgesetzt, der Opfer mut. Wir sind begnadet, daß wir so etwas erleben dürfen. Wir beklagen unsere Väter, die das nicht mehr sehen durften. Der Krieg ist ein Prediger des Idealismus, des Opfersinns. Und doch kann diese Weltanschauung nicht das Letzte, im Opfer verbluten, kann nicht das Ende sein. Die Weltanschauung des Christentums ist die einzig wahre. Die Religion ist es, die uns zur Revision unserer Lebensanschauung nötigt. Wir müssen alle umlernen. Die Weltanschau ungen des Friedens taugen nichts. Die höchste Form ist und bleibt das Evangelium. Der Krieg will un sere Herzen bereiten zur Rückkehr zu Gott. Der Krieg ist von Gott, durch Gott und zu Gott! Ueber dies Thema sprach Dunkmann tags darauf. Auch darüber werden wir berichten. Das eroberte Flugzeuglagcr von Reims. Bei der Besetzung der Stadt Reims haben, wie seinerzeit berichtet wurde, die Deutschen auch ein gro ßes Lager von Flugzeugen erbeutet. Es wird nun in Deutschland wohl überall mit Genugtuung begrüßt werden, wenn man hört, daß dieser wertvolle Vor rat an Flugzeugen und Flugzeugmotoren nach wie vor in deutschen Händen sich befindet, auch nachdem die Stadt von den deutschen Truppen geräumt und von den Franzosen wieder besetzt worden ist. Im Hin blick auf den großen Wert dieser Kriegsbeute sind nämlich alle die aufgefundenen Flugzeuge, die Motoren, Reservcteile und was sonst noch dazu gehörte, gleich nach dem Einzug der deutschen Truppen in der Stadt Reims sorgfältig verpackt und in weiter zurückliegende Stellungen des deutschen Heeres gebracht worden. Bei dem Lager von Reims handelte es sich um die Flug zeuge von drei Fliegerkompagnien und die vollständige Ausstattung kleiner Werkstätten für den Motorenbau. Die Flugzeuge erwiesen sich auch für uns als ganz gut verwendbar, und insbesondere die Motoren, die zum Teil wesentlich rascher laufen als die deut schen, dürften unsern deutschen Fliegern für gewisse Aufgaben des Aufklärungsdienstes schon wertvolle Dienste geleistet haben. Uebrigens ist die größere Raschheit des Fluges der einzige Vorzug, den die fran zösischen Apparate den deutschen gegenüber haben. Die deutschen Motoren arbeiten unvergleichlich zuver lässiger und bedürfen nicht der außerordentlichen Sorg falt in der Behandlung, wie die Flugzeugmotoren, die beim französischen Heer im Gebrauch sind. Hintenn Veick. Ski«« von H. Sr. Blunck. (Nachdruck verboten.) Hinrich Stüven war wieder im Lande. Als großspuriger Bauernsohn, der viel, viel klüger war al» seine Heimat, war er fortgegangen. Mit den Erdarbeitern, mit den Polen au» dem Osten, kam er wieder. ES war wohl gegen seinen Willen gewesen, daß er gerade in die Nähe seine» HetmatSorte» kam, aber die Marsch, die neblige, stürmische Marsch, hatte Hinrich Stüven Wiedersehen müßen. Nach dem Westwind hatte er draußen im Lande gedürstet, nach dem weichen West wind und den endlosen zerrißenen Regenwolken, die der Sturm über da» Land jagen konnte, al» hätte er fern die