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die deutschen Waffenbrüder in diesem Kamp fe begrüßt, die den Serben zum Bewußtsein brin ge», daß die Kriegserklärung gegen Deutsch lauo keine Formalität geblieben ist Lerajewo, 24. August. Nach Erzählungen der hier eingetroffenen Verwundeten sind die gemeldeten für uns siegreichen Kämpfe bei Bisegrad (in Bosnien an der serbischen Grenze gelegen) mit größter Hart näckigkeit und Erbitterung geführt worden Unsere Trnppen, die sich heldenmütig und mit bewunderns werter Bavour schlugen, brachten dem Feinde enpc m e Vcrlu st e bei. Aus dem Umstande, daß in ei nem einzigen Schützengraben rklein 500 Tote gefunden wurden, ist zu ersehen, daß die Berlustzahl auf serbischer Seite eine überaus große gewesen sein muß. Daß auch unsererseits namhafte Verluste zu verzeichnen sind, ist vor allem der Tollkühn heil und Todesverachtung zuzujchreiben, mit der unsere Truppen sich auf den Feind geworfen haben. Die be teiligten Offiziere versicherten, daß die Mannschaften einfach nicht zu halten sind, und daß Bajonettsturin ihnen die liebste Kampfesart ist. Ebenso wie an der serbischen Grenze, so werden auch sehr im fernen Osten Oesterreicher und Deutsche Schulter an Schulter kämpfen: Berlin, S4. A«-«ft. Der k. k. öfter- retchischnngartfche Botschafter hat ans dem Auswärtigen Amte folgende Mitteilung ge macht: Im Allerhöchste« Auftrage ergeht an »as Kommando G. M. Schiff Kaiserin Elisabeth i« Tsingtau der telegraphische Befehl, daß die Kai serin Elisabeth in Tsingtau mit z« kämpfe« habe. England fährt mit seinen unerhörten Völksc- rechtsbrüchen fort, die eigene Ehre zu besudeln. Der Draht meldet: Berlin, 24 August. Laut eben aus Palermo ein- getroffener Drahtmeldung des hiesigen Geschäftsträgers in Tanger hat diesem die marokkanische Regierung am 19. August seine Pässe zugeftellt und ihn mit dem gesamten Personal der Gesandtschaft überraschend und gewaltsam an Bord des französischen Kreuzers .Casard" geschafft, um sie nach Palermo zu transportieren. Zum brutalen Ueberfall der Hauptstadt der internationalen Zone Marokkos, in der die diplomatischen Vertreter der Signatarmächl« noch heute die Kontrolle der Regierung auSüb-n, bedeutet seitens Ma rokkos und Frankreichs einen derartig unerhörten Bruch deS Völkerrechtes, wie er in der Geschichte kaum oorgekom- men sein dürfte. Daß dieses Verhalten nur mit Zustim mung Englands möglich war, versteht sich bei der Lage Gibraltars von selbst, desselben Englands, das seine Kriegs erklärung gegen uns mit dem Eintreten für die Unverletz lichkeit internationaler Verträge beschönigt. Dio Engländer Asiens, die schlitzäugigen Japaner, haben nunmehr Berlin verlassen und somit befinden wir uns nunmehr mit Japan, wenn auch noch nicht formell, so doch tatsächlich im Kriegszustand: Berlin, 24. August. Gestern abend > Uhr hat der Geschäftsträger der hiesigen , spanischen Botschaft mit dem Personal in einer Autodroschke das Haus auf dem Königsplatz verlassen. Un mittelbar vor dein Auto der Japaner war ein Auto mobil mit der amerikanischen Flagge vorgesahren, das längere Zeit vor der Botschaft gehalten hatte. Kurz darauf verließen die Japaner das Haus. * * ) * Die 6. und 7. Verlustliste umfassen 1361 Manu. Nach der 6. sind von den Offizieren tot 11, 13 schwer und 14 leicht verwundet, 1 wird vermißt. Von Mann- fchaften sind 137 tot, 387 verwundet. Von den Ver wundeten werden 216 als schwer, 171 als leicht an geführt. 310 werden vermißt. Nach der 7. Verlustliste befinden sich unter den Angeführten 22 Offiziere. Von den Angeführten sind 215 verwundet, 107 tot, der Rest vermißt Sachsen sind nicht darin vertreten. Ein in Verlustliste 3 als vermißt gemeldeter Reservist ist zu rückgekehrt. * 4° * Unser Sieg bei Metz. Berlin, 23. August. Der „Berliner Lokal-An zeiger" erhielt folgendes Telegramm seines Bericht erstatters vom Kriegsschauplätze: Hauptquartier, 22. August 10 Uhr .30 abends: Ich erfahre folgendes: Der Sieg, den die deutschen Truppen unter Führung des bayrischen Thron folgers am 20. und 21. über die Franzosen davon- getragcn haben, bedeutet den vorläufigen Abschluß mehrtägiger Kämpfe, die auf einer über 100 Kilometer breiten Linie in den 'Tagen vom 17. bis 21. stattfan- den. Bei Mülhausen zurückgeworfen, versuchten die Franzosen zwischen Metz und den Vogesen hindurch einen mächtigen Vorstoß mit mindestens 8 Armee korps, Brennpunkt des Kampfes waren Delme sowie Monchcux. Bei der ungeheueren Ausdehnung des Ge fechtsfeldes können natürlich Einzelheiten erst im Laufe der nächsten Tage bekannt werden. Aber das, was gemeldet ist, nämlich 10000 Gefangene, 50 erbeutete Geschütze, stellt das im ersten Augenblick sicher festge- stellte Ergebnis dar. Unsere Heeresleitung gibt aus be wußten!, schroffem Gegensatz zu den phantastischen Lügenmeldungen unserer Gegner nur das unumstößlich Sichere bekannt, sodaß die mitgeteilten Erfolge nur die untere Grenze des Erreichten darstellen. Dement sprechend muß der Sieg, der nach mehrtägigem schweren Ringen erfochten wurde, rls ein ganz außerordentlicher angesehen werden, des sen Umfang und Folgen als erheblich größer sich her ausstellen werden, als man zuerst annahm. Es han delte sich wahrscheinlich .um eine große Aktion der Franzosen, die als völlig mißglückt gelten darf, da das französische Heer von den mit gewaltiger Energie angreifcnden Truppen des Kronprinzen Rupprecht an allen Punkten der breiten Front geworfen wurde und die Deutschen unaufhaltsam nachdrängend den Rückzug des Feindes schließlich in eine wilde Flucht gestalteten, die wohl gegen die Linie Toul-Epinal er folgt. Das harte Nachdrängen wird die Zahl der Ge fangenen natürlich vermehren, ebenso wird die Beute an Kriegsmaterial und Geschützen, wenn die Berichte aus dem weithin sich erstreckenden Schlachtfeld alle ein- gelauscn sind, eine Steigerung nach oben erfahren. Es ist also eine kolossale Niederlage mit sehr großen Verlusten an allem gewesen, die sich stünd lich noch vergrößert. Der Berg Do non, bei dem wir die zugestandene kleine Schlappe erlitten, wurde am 21. genommen. Wir wollen immer wieder holen, daß das Mitgeteilte, das absolut sichere und stets die untere Grenze des Erfolges dar stellt. Ueber die Vorgänge im Norden, die wohl auch bald zu einer Entscheidung führen werden, wird mit geteilt, daß Brüssel sehr stark besetzt ist, daß Lüttich, dessen Forts nur noch Trümmerhaufen darstellen, auf geräumt wird, Eisenbahnen, Brücken und Tunnels wie der hergestellt worden sind. Unsere schwere Artillerie hat jedes der Forts mit wenigen Schüssen vollständig demoliert. Die Panzeranlagen und der Beton flogen oft beim ersten Treffer in die Luft, sodaß die Verteidiger der noch unzer störten Forts, um ihnen das Nutzlose des weiteren Wi derstandes zu zeigen, eingeladen wurden, sich die Zerstörungen anzusehen. Wo weiterer Widerstand ge leistet wurde, beendeten einige wenige Schüsse alle weiteren Zweifel, sodaß auf vielen der Forts die weiße Fahne erschien. Im Gegensatz zu der weitverbreiteten Meinung, Lüttichs Berennung habe uns unnütz lange aufgehalten, sei darauf hingewiesen, daß wir am 19. Mobilmachungstage in der feindlichen Hauptstadt ein zogen. Lüttich hat uns nicht eine Sekunde aufgehalten. Unsere gegen Lüttich zuerst aufge worfenen Truppen stürmten eigentlich von der Ka serne weg, ohne jede Mobilisierung zwischen den Forts durch die Stadt. Oertliche und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 25 August. Bei dem hiesigen Post- amr müssen infolge Mangels an Personal die Dienst stunden im Verkehr mit dem Publikum beschränkt werden. ES wird vom 25 nur ein Postschalter geöffnet sein und zwar Werktags: von 8—11'/, Uhr vorm. und von 2",—7 Uhr nachm.: Sonntag von 8—9 Uhr vorm. und von 11—12 Uhr vorm. In der Benutzung der Schließfächer tritt eine Aende- rung nicht ein; die Annahme von Telegrammen erfolgt wie bisher von 6 Uhr vorm. bi« 12 Uhr nachts. — Eibenstock, 25. August. Seit heule mittag hängt am Rathause hier die Einberufung österreichisch ungarischer Rekruten und Ersatzreservisten sowie Landsturmpflichtiger aus. Wir wachen auch hiermit die in Frage kommenden österreichisch-ungarischen Staatsangehörigen darauf aufmerksam. — D re Sd en, 23.August. Das stellvertretende Generalkommando des Gardekorps fordert alle noch im Korpsbezirk deS 12. Armeekorps vorhandenen Mann schaften deS Beurlaubtenstandes der Garde-Infanterie, Garde- Jäger und -Schützen, Garde-Maschinengewehr-Truppen, Gar de-Kavallerie, Garde-Feldartillerie und Pioniere auf, sich un verzüglich bei den Ersatztruppenteilen derjenigen Regimenter zu melden, bei denen sie aktiv gedient oder zu deren Beur laubtenstand sie überwiesen worden sind. — DreSden , 23. August. Nach einer Bekanntmachung deS LandtagSuus'chusses zur Verwaltung der Staatsschulden sollen nächsten Sonnabend, den 29. d. M-, im staatlichen Fernheiz- und Elektrizitätswerke insgesamt 25149 400 Mark, in den Jahren 1910 und 1911 in Staats schuldbuch- forderungen umgewandelte 3 prozentige Sächsische Rente, sowie durch Auslosung getilgte StaalSschuldenkas- sensch eine und eingelöste ZinSschnne verbrannt wer den. Des KriegkzustandcS wegen hat das Publikum hierzu diesmal keinen Zutritt. — Leipzig, 23. August. Ein Verwunde ten- tranSport von der belgischen Grenze traf am Sonnabend mittag in Leipzig ein. Die Verwundeten haben die Fahrt entsprechend gut überstanden. Ein Teil von ihnen wurde in das Leipziger Lazarett, ein Teil in das Dresdner Lazarett überführt. — Groitzsch, 23. August. Der Turnverein zu Groitzsch (Amtshauptmannschaft Borna) hat seine für minde stens 30 Betten ausreichende Turnhalle als HilfSla - zarelt für verwundete und kranke Krieger dem Roten Kreuz zur Verfügung gestellt und sich auch zur Beschaffung der not wendigen Einrichtung erboten. Ferner sind zum gleichen Zwecke im Stadtkrankenhaus in Groitzsch zwölf Betten vor handen und zur Aufnadwe verwundeter Krieger in Bürger familien 8 Betten zur Verfügung gestellt worden. — Meißen, 22. August. In der ersten Verlustliste der Königlich Sächsischen Armee war der Gardereiter Kurt Otto Reinhard Schubert auS Piskowitz bei Lommatzsch al« vermißt gemeldet. Ehe aber die Eltem de« Vermiß ten am Donnerstag abend die Verlustliste zu Gesicht bekamen, war, wie da« .Meißn. Tagebl/ meldet, am Vormittag eine Karte ihre« Sohne» bei ihnen eingetroffen, auf der er mit teilte, daß er bei seiner Eskadron wieder ringe- troffen sei. Auf dem Patrouillenritt, den er mit noch anderen Kameraden unternommen hatte, war ihm da« Pferd unterm Leib erschaffen worden, und er sah sich deshalb ge zwungen, zu Fuß zu seinem Regiment zurückzukehren, wa« natürlich nicht so schnell vonstatten ging. Ueber die anderen Teilnehmer der Patrouille enthielt die Karte leider keine Mitteilung. — Zittau, 24. August Unter tragischen Ver hältnissen fand hier vorige Woche der Pfarrer «wer. Otto Schimpf seinen Tod. Vor äußerst zahlreicher Ge meinde sprach der betagte Geistliche in der Weberkirche in bewegten Worten über die jetzige KriegSnot. Tief ergriffen lauschte alle« seinen Worten. Kaum hatte der Prediger die Kanzel verlaffen, da wurde er in der Sakristei von einer Herz- lähmung befallen, die seinem Leben ein jähe« Ende bereitete. Tot trug man den würdigen Grei« au« dem Gotteshaus« hinaus. — LeiSnig, 23. August. In dem benachbarten Dorfe Ablaß erkrankte die dort zu Besuch aufhältliche Fami lie deS Handarbeiter» Brakloh von hier, die zur Bereitung eines Pilzgericht» Schierling statt Petersilie Im Granatregen bei Mülhausen. Der Einwohner eines Vorortes von Mühlhaujen, dessen Haus in den verflossenen Schlachttagen dem fran zösischen und deutschen Artilleriefeuer ausgesetzt war, sendet dem „Hann. Cour." folgende, von der Zensur des 21. Armeekorps genehmigte, dramatische Schilderung: Wir haben große und furchtbare Dinge erlebt. Es hieß hier, das Obereljaß solle preisgegeben wer- verwendrt hatte. Auch andere Personen, die von dem Pilz gericht gegessen haben, erkrankten. Bi» jetzt sind 7 Perso nen gestorben. — Schwarzenberg, 24. Auguft. Dem Vernehmen nach ist die Ueberlaffung de« im Ausbau begriffenen neuen Bezirksstift« hier al« Reservelazarett beabsichtigt. In Betätigung vaterländischer Begeisterung hat Herr Fa brikbesitzer Ferdinand Frank in Beierfeld 3 Betten für diese» Lazarett gestiftet. — Sendungen nach Oesterreich-Ungarn. Alle Sendungen, einschließlich der Pakete, an österreichisch ungarische Militärbehörden und Truppenteile sind wieder zur Beförderung freigegeben, wenn der Inhalt nicht Ausfuhrbe schränkungen unterliegt. Amtliche Mitteilung«« an- »er gemeinschaftliche« Sitzung »er stL»tischen Sollegie« zu Eibenstock vom 17. August 1914. Anwesend: 4 RatSmitglieder, 15 Stadtverordnete. Ent schuldigt fehlen 4 Stadtv., unentschuldigt fehlt 1 Stadtv. Vorsitzender: Herr Bürgermeister Heffe. Nach Eröffnung der Sitzung, deren ordnungsmäßige Ein berufung und Beschlußfähigkeit feftgestellt wird, gibt der Herr Vorsitzende einen gedrängten Abriß der Kriegsentstehung, dann aber auch der Maßnahmen, zu welchen der Krieg zwingt. Dabri äußert er die zuversichtliche Hoffnung, daß da» deutsche Volk in festem willen-starken Zusammenstehen nicht allein alle äußeren Feinde besiegen, sondern auch in der Hei mat Sieger über Not und Elend bleiben werde. Sodann geht er im einzelnen auf die verschiedenen An forderungen der Kriegszeit ein. Es handelt sich u. a. um di« Bereitstellung von Mitteln für die Aufrechterhaltung deS durch die Einberufung der Schutzleute beeinträchtigten PolizeidiensteS, um Gewährung von Unterstützungen an die Familien der Krieger, um Deckung der Aufwendungen für die Behebung de» über das übliche Maß hinausgehenden Notstandes, um die Veranstaltung von Notstandsarbeiten, die Sicherung von Mitteln für unvorhergesehene Kriegserfordernisse und dergl. mehr. Der Stadtrat legt folgenden Beschlußvorschlag vor: .Die städtischen Kollegien räumen einem gemischten städtischen Ausschüße, dem außer dem Bürgermeister 2 RatS mitglieder und 3 Stadtverordnete angehören, einen Kredit von 30000 Mk. für den durch den Kriegszustand gebotenen außergewöhnlichen Aufwand ein und beauftragen den Rat, zur Aufrechterhaltung deS städtischen Betriebes Papier« bet der ReichsdarlehnSkaffe zu verpfänden/ Der Herr Vorsitzende fordert zur Aussprache auf. Herr Stadlverordnetenvorsteher Haßfurther empfiehlt die einstimmige Annahme der RatSvorlage, indem er die Ueber- zeugung äußert, daß damit tatsächlich bloß für den Augen blick das Allernotwendigste bewilligt werde. Der Antrag deS Herrn Stadtverordnetenvorstehers wird allerseits unterstützt. Die städtischen Kollegien treten hierauf der Ratsoorlage einstimmig bei. In den gemischten städtischen Ausschuß wählt das Stadt verordnetenkollegium außer Herrn Stadtverordnetenvorsteher Haßfurther die Herren Stadtverordneten Lorenz u. Rockstroh. Der Rat bestimmt als Mitglieder de« Ausschusses neben dem Herrn Bürgermeister die Herren Stadträte Meichßner und Maennel. Als Pfllchtenkrris des gewählten städtischen Ausschusses wird auf Anfrage feftgestellt, daß der Ausschuß zu allen heute besprochenen Maßnahmen im besonderen Stellung nehmen, sich um die mittelbar und unmittelbar damit zusammenhän genden Kaffenangelegenheiten kümmern und eintretendenfalls wegen der Erweiterung deS Kredite« rechtzeitig das Erforder liche beantragen solle. ES werden noch einige Einzelheiten besprochen, ihre wei ter« Erledigung wird aber dem gewählten Ausschuß über- lassen. Aus großer Zeit — Für große Zeit. 26., 27. und 28. August 1870. Am 2^Au gust gelang e» den beiden bayrischen Korps, welche zusammen mit der MaaSarmee operieren sollten, sich mit der MaaS- armee zu vereinigen. Am selben Tage marschierte der preu ßische Kronprinz bereit« auf die Ardennen zu. Die Ein schließung der französischen Armee hatte somit schon begonnen: von einer Entsetzung BazaineS, einem Zusammen stößen der beiden Marschälle in der Gegend von Montmedy konnte keine Rede mehr sein, selbst wenn Bazaine nicht in Metz festzuhalten gewesen wäre. Bereits am 27. August er kannte Mac Mahon ziemlich klar seine fast hoffnungslose Lage. Die erste und zweite deutsche Armee blockieren Metz, so daß auf BazaineS Hilfe nicht zu rechnen ist, an der Maa» stehen 50000 Mann, um den Marsch der Franzosen auf Metz zu hindern, 50 000 Mann unter dem preußischen Kronprinzen wenden sich gegen die Ardennen, also in der Front Angriff der Metzer Armee, im Rücken der deutsche Kronprinz. Mac Mahon beschloß, auf die Festung Meziere» im Norden zu rückzugehen, Bazaine fallen zu lassen und je nach den Um ständen westwärts den Rückzug zu gewinnen. Der Plan war nicht unrichtig und an diesem Tage vielleicht noch aus führbar. Aber in Paris dekretierte Palikao, der vollendetste Heerverderber aller Zeiten: .Wenn Sie Bazaine im Stich« lassen, ist die Revolution in Paris und Sie werden selbst von allen Kräften deS Feinde« angegriffen werden; e» ist unerläßlich, daß Sie schleunigst bis zu Bazaine durchdringen können/ Zwar war eS einfach Wahnsinn, was man von dem Marschall verlangte; allein er gehorchte. Am 28. Au gust traf in Mac Mahons Hauptquartier zu Spönne aber mals ein« Depesche PalikaoS ein, in welcher der Marschall .im Namen deS Ministerrat» und de» Geheimen Rat»" auf gefordert wurde, Bazaine zu Hilfe zu ziehen. .Die Dynastie ist verloren und wir mit ihr, wenn Sie nicht auf den Wunsch der Bevölkerung von Paris eingehen/ Ani selben Tage machte sich die Wut der Pariser über die erlittenen Meder lagen in der Ausweisung der Deutschen au» Paris Luft.