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mit dem Angriff auf Ostpreußen unternahmen die Russen einen Borstoß gegen Brody und den Fluß Zbrucz. Andere russische Kräfte find zwischen Weichsel und Bug bei Krasnik von uns geschlagen worden. Die feindliche Hauptgruppe drang auf der Linie Rawa Ruska—Zloczow vor. Sowohl hier als am Zbrucz sind erbitterte Kämpfe im Gange. Der linke Flügel unserer Mittelgruppe Zolkiew Rawa Ruska dringt siegreich in voller Offensive zwischen Weichsel und Bug vor. Am rechten Flügel dauern die Kämpfe fort. Die Scylachtsront beträgt 400 Kilometer. Trotz der günstigen Situation unserer Truppen ist eine lange Dauer der Schlacht vorauszusehen. Ueber Rußlands Gefilde ziehen aber nicht nur österreichische und deutsche Soldaten, nein das Gespenst der Revolution ist nunmehr in seiner ganzen Größe erschienen: Wien,28. Aug. (W.T.B.) Das „Neue WienerJour- nal" meldet aus Bukarest: Nach einer Meldung an die hiesige russische Botschaft bombacdiect der russische Panzerkreuzer „Panteleimon" die Stadt Odessa, wo es den Revolutionären gelun gen ist, die Herrschaft an sich zu reißen. Die die ganze Woche hindurch andauernden blu tigen Straßenkämpfe endeten mit dem vollstän digen Siege der Revolution. Die Ent scheidung führten die Truppen selbst herbei, die sich nach der Niedermetzelung der Offiziere der re volutionären Bewegung anschlossen. Der Polizei meister, der Gendarmeriechef und sie Polizeikvm missare wurden bei dem Sturm auf oas Gefängnis getötet. In allen öffentlichen Gebäuden, die be flaggt sind, arbeiten revolutionäre Komitees. Das Bombardement richtet sich hauptsächlich gegen die Gebäude und Kasernen, wo die aufrührerischen Truppen sich aufhalten. Einzelheiten fehlen noch. Für unsere Bevölkerung in Ostpreußen setzt schon jetzt eine staatliche Hilfsaktion ein: Berlin, 27. August. tW. T. B.) Unter dem Vorsitz des Vizepräsidenten des oreußischen Staats ministeriums fand gestern eine Beratung der beteiligten preußischen Ressorts über die Vorbereitung einer Hilfs aktion für die Provinzen Ost und Westpreußen statt. Es gehen unverzüglich Kommissare der beteiligten Mi nister nach dem Osten ab. Der »Reichsanzeiger' veröffentlicht in seiner Murwoch- Nummer die zehnte Verlustliste der Kgl. Preußi schen Armee, seiner die erste Verlustliste der bayrischen, säch sischen und württembergischen Armee. Die Liste enthält ins gesamt 679 Namen, davon entfallen auf Preußen 429 Mann, davon 90 Tote und 196 Vermißte. Auf die erste sächsische ein Toter und vier Vermißte, auf die zweite Liste 44 Tote resv. 37 Vermißte. Die bayrische Liste weist nur 6 Verwun dete und keinen Toten auf, während auf die Württemberger bei 13 Nomen drei Tote und «in Verwundeter entfallen. Die Verlustliste Nr. 1l enthält im ganzen 187 Namen. Es finden sich in der Liste 20 Tote nnd 6 Ver mißte. Außerdem werden Berichtigungen zu den Listen 3, 4, 5, 7 und 8 bekanntgegeben. Einige der vorher als schwer verwundet bezeichneten Krieger sind leider ihren Verletzungen erlegen, erfreulicherweise hat es sich aber auch herausgestellt, daß eine Reihe von bisher als tot und vermißt Bezeichneten nur verwundet und. Oerüiche und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 29. August. Vor einigen Tagen brachten wir einen kleinen Artikel über einen Vorgang in Gelsenkirchen. ES wurde gemeldet, daß dort die Sozialdemokraten die rote Fahne verbrannt hätten. Die »Erzgeb. Volksstimme' stellt diesen Vorgang in Abrede. Wir bemerken dazu, daß die Schilderung von glaubwürdigster Seite stammte und daß viel große Zeitungen sie in ähnlicher Weise zum Abdruck gebracht haben. — Schönheide, 29. August. In der hiesigen Ge meinde ist seit 3. August ein freiwilliger Sicherheits dienst zur Unterstützung der Polizeibeamten eingerichtet worden. Diesen Sicherheitsdienst haben einige Herren Mit glieder der hies. Militärvereine, der Freiw. Feuerwehr, der Flemmingschen Fabrikfeuerwehr und der priv. Schützengesell schaft in dankenswerter Weise übernommen. Die Mitglieder deS freiw. Sicherheitsdienstes find bewaffnet und haben Aus weis. Diesem Sicherheitsdienst ist vorzugsweise der Feld- und Flurschutz übertragen. Den Weisungen der bett. Mit glieder ist unbedingt Folge zu leisten — Die hiesige Papier fabrik der Firma Gustav Bretschneider überreicht jedem bei ihr beschäftigten arbeitslosen verheirateten Arbeiter eine wöchentliche Unterstützung von Mk. 6.—. — Dresden, 27. August. Von der sächsischen StaatS- eisenbahnverwaltung, der staatlichen Hochbau- und der Stra ßen- und Wafferbauverwaltung wird während der Dauer deS Krieges von den Unternehmern, die Lieferungen oder Arbei ten für den Staal übertragen erhalten, keine Sicherheit (Kaution) mehr verlangt werden. Dadurch wird der Indu strie, dem Gewerbe und dem Handel eine wesentliche Erleich terung geschaffen. — Dresden, 27. August. Die Zigarettenfabrik »Lan- thi' A. Schulmann, Dresden, hatte im Automobil zwei Ver treter ihrer Firma nach Kalisch (Rußland) gesandt, um Ziga- rettenspenden den deutschen Truppen zu bringen. Am 23. August traf das Auw dort ein und die Liebesgaben wurden verteilt. Die Vertreter haben die Lanthizigarette »Unsere Kraft' in Geschäften von Kalisch einführen können, da durch die Oeffnung der Grenze eS ermöglicht wurde, deut sche Zigaretten zollfrei nach Rußland einzuführen. — Bautzen, 27. August. Der Reservist Kunz« vom Infanterie-Regiment Nr. 103 geriet beimVerladrn von Munition zwischen die Puffer von zwei Eisenbahn wagen und wurde schwer verletzt. Im hiesigen Garnison- lazarett fand er Aufnahme. Kunze stammt auS Radeburg, der Unfall ereignete sich in Klein-Welka. — Mittweida, 28. August. Am Donnerstag früh fand auf dem Riesaer Bahnsteig die Verpflegung eines gro ßen Verwundeten-TranSporteS statt. Alles war zum Empfang der Krieger vorbereitet worden. Auf dem über deckten Bahnst«,g standrn Bank- und Tischreihen bereit, der Wartesaal 2. Klaff« war in «in AmbulationSzimmer verwan delt worden. Damen des AlbertzweigorreinS sowie des Frauenverein» und Mannschaften der freiwilligen Sanität»- kolonne vom Roten Kreuz entwickelten von frühmorgens an ein« lebhafte Tätigkeit. Mil einiger Auflegung sah man dem Nahen de» langen ZugrS entgegen und war bald einiger maßen überrascht, al« sich gar keine düsteren Bilder entwickel ten. Wie beim Abtransport in» Schlachtfeld, so fehlten auch jetzt an den Wagen nicht die üblichen drastischen Inschriften und mit fröhlichen Gesichtern entstiegen die Soldaten den Zügen. Meist waren e» Leichtverwundete, doch waren auch ewige Schwerverletzte mitgekommen, die auf Tragbahren zur Verbandstation gebracht werden mußten. Hier zeigte sich die echt deutsche Art unserer wackeren MarSsöhne: fast keiner von ihnen zuckte bei der Wundbehandlung mit einer Wim per. Dann wurde den Kriegern der Morgenkaffee gereicht, dem bald die käftige Hauptmahlzeit — Re,» mit Rindfleisch — folgte. Nach dreistündigem Aufenthalte fuhren die Züge in der Richtung nach Dresden weiter. — Kändler bei Limbach, 28. August. Wie von pri vater Seite gemeldet wird, wurde heute abend in der 6. Stunde im Rabensteiner Forst, in der Nähe deS hiesigen Ortes, ein« anscheinend erdrosselte Kindesleiche aufgefunden. ES dürfte sich um ein Kind von wenigen Monaten Alter handeln. — Wildenfels, 27. August. Eine betrübende Nachricht ging der Ehefrau deS Landwehrmanns Max Schnerr in Neudörfel bei OrtmannSdorf zu. Vom Hauptmann der Landwehr Offermann wurde ihr unter Beileidsworten mitgeteilt, daß ihr Gatte an der russischen Grenze, auf Po sten stehend, auf heimtückische Weise von einem Bewohner au» dem Hinterhalt durch einen Kopfschuß gelötet worden und tagS darauf unter militärischen Ehren zur letzten Ruhe ge bettet worden sei. Außer der Witwe beklagen 4 Kinder ihren treusorgenden Vater. Eingesandt. In Nr. 191 dieses Blattes war die Bitte de» LandeS- verein» für Innere Mission um Versorgung unserer Truppen und Lazarette mit gutem Lesestoff abgedruckt. In der Erkenntnis der Wichtigkeit dieser Bitte hat der Kirchenvor stand dem Unterzeichneten die Errichtung einer Sammel stelle für geeignete Bücher oder Zeitschriften übertragen. Derselbe ersucht deshalb um freundliche Zustellung von guten und gulerhaltenen Büchern, die dann an den Landesverein weitergrsandt werden sollen. Es handelt sich um möglichst gebundene oder broschierte Bücher und Schrif ten. Besonders erwünscht sind abgeschlossene Geschichten (z. B. Wiesbadener und Mainzer Volksbücher, Daheimkalen der und sonstige Jahrbücher, Sammlung Göschen, Reklam, Schatzgräber, Blaue Bücher, Bücher der Rose o. s. m.), gute ErdauungSschriflen; aber auch Zeitschriften, wie Da heim, Woche, sowie Sonntagsblätter ungebunden; vor allem Landkarten und Tageszeitungen. Unsern kämpfenden Brüdern und damit dem Vaterlande wird durch solche Ver sorgung mit geistiger Speise ein großer Dienst geleistet, dem der Segen nicht fehlen kann. Alles Geeignete bald im Dia konat abgeben zu wollen bittet Pastor Wagner. Aus großer Zeit — Mr große Zeit. K^'ärdrutk u Der 30. August 1870 ist der Ehrentag für die bayrischen und sächsischen Truppen. An diesem Tage kam es zur Schlacht bei Beaumont. Auf ihrem Wege nach der Maas waren die Franzosen ,5. Korps de Fkilly), nachdem jie sich in einem anstrengenden Nach- marjch dem Feinde entzogen, in der Nähe des Städt chens angelangt und hatten es >ich unter ihren Zelten bequem gemacht. So übel bestellt war es bereits mit oiejem Teil der französischen Armee, daß die Wege, welche durch den Wäld südlich von Beaumont führten, gänzlich unbewacht blieben ünd inan Yen Feind erst bemerkte, als feine Granaten ins Lager schlugen. Die Franzosen, das Lager im Stich lassend, stellten sich nördlich von Beaumont auf und es kam zu einem heftigen Artilleriekampf. Bei Mouzon gingen sie über die Maas, aber in sehr zerrüttetem Zustauoe, alle Waffen durcheinander und unter Zurücklassung von 3000 Gefangenen und 30 Geschützen. Am selben Tage griffen die Bayern unter v. d. Tann das 7. französi sche Korps (Douay) bei Stonne an und erbeuteten eine ganze Trainkolonne. Ermüdet, zersprengt, kurz in keineswegs erbaulichem Zustande, kamen die mei sten französischen Korps an der Maas an. Am Abend des 30. August gab Mac Mahon allen Korps den Be fehl, aus die Festung Sedan hin zu marschieren. „Mac Mahon läßt dem Kriegsminister wissen, daß er gezwungen ist, nach Sedan zu marschieren," lautete das Telegramm, das am 31. August 1870 nach Pa ris ging. Und die Antwort Palikaos lautete: „Ihre Depesche setzt mir nicht die Ursache Ihres Marsches nach Rückwärts auseinander, welcher die lebhafteste Er regung verursachen wird." Diese Epistel, welche be weist, daß die Pariser Kriegsleitung keine Ahnung von der Lage der französischen Armee hatte, schloß mtt der naiven Frage „ob der Marschall denn eine Schlappe erlitten habe." Der Marschall zog seine Armee um die kleine Festung Sedan zusammen, die am rechten Ufer der Maas gelegen. Seinem Heere tat nach den schwe ren und unaufhörlichen Märschen, der mangelhaften Verpflegung und mangelhaften Führung vor allem Ru he not und diese sollte es hier nicht linden. Ruhig und sicher, obgleich auch auf deutscher Seite das Men schenmögliche in Märschen geleistet werden mußte, voll zog sich am 31. der Aufmarsch der deutschen Heere, der 6 Armeekorps (Garde, kgl. sächsisches, 5. und 11. preu ßisches, württembergisches, 4. Korps und 6^/z Kaval lerie-Divisionen) in die Nähe des Feindes brachte, dem am Abend der Rückzug nach Osten und Westen (Mont- medy und Mezieres) bereits völlig versperrt war; nur die Straße von Sedan nach Belgien, 11 Kilometer ent fernt, war noch frei. Eigentlich sollten auch die deut schen Truppen einen Ruhetag haben, allein die ganze Sachlage drängte zu sofortiger Entscheidung und so erging denn am Abend des 31. August vom Haupt quartier zu Bentresse aus der Befehl für den folgen den Tag, während französischerseits eine Gesamtdis- pojitton nicht mehr gegeben ward und jeder Führer seinem eigenen Unglücksstern überlassen blieb. Fürchtet Lott! (1. Prtr. 2, 17.) „Furchtlos und treu!" (A«m IS. Esuutage «ach Trinitattt.) „Furchtlos und treu!" Gibt's einen Wahlspruch, der besser als diese alte Losung des Württemberger Königsgeschlechts das Wesen des Deutschen kennzeich nen könnte? Furchtlos und treu — mit diesen beiden Eigenschaften ausgerüstet, die Gott unserm Volk in besonderem Maße verliehen hat, hat der Deutsche noch immer dem Ansturm mächtiger Feinde standgehalteü. Furchtlos und treu, so sehen wir auch jetzt wieder die Unsern draußen auf den Schlachtfeldern kämpfen und sterben fürs Vaterland. Furchtlos und treu hat sich unser ganzes Volk erhoben, um rn diesen schweren Zeiten seine vaterländische Pflicht zu mn. Ob immer wieder ein neuer Feind auf den Plan tritt, uns schreckt es nicht. Jeder an seinem Platz, an den ihn Gott gestellt hat, tut treu seine Pflicht und — unser Volk kann nicht unterliegen. Aber woher hat unser Volk oie sittliche Kraft, die darin zum Ausdruck kommt? Wohl hat man schon den alten Deutschen in früherer heidnischer Zeit dies beides zugeschrieben. Doch auch da schon hat man den tiefsten Grund dafür in ihrer Frömmigkeit zu juchen, die zwar heidnisch war, aber dennoch einen Funken wahren göttlichen Geistes schon in sich trug. Christi Geist aber hat auch hierin läuternd und weiterbauend gewirkt. Kann man nicht auch über das Ervenleben Jesu Christi die Ueberschrift setzen: Furchtlos und treu? So wurzeln diese beiden Eigenschaften auch heute noch in der Frömmigkeit. Und so widersprechend es klingen mag, es ist jo: Nur wo Gottesfurcht da ist, da ist man wahrhaft furchtlos und treu. Aber kann man nicht einwenden, daß auch an dere Völker Christen jind, vielleicht sogar bessere Chri sten als wir? Nun, wir können wohl ohne Neber- Hebung, vielmehr mit Dank gegen Gott rür seine Gnade behaupten, daß kein Volk das Christentum bJser be griffen hat als unser deutsches Volk. Das zeigt der heimtückische Ueberfall unserer Nachbarn, wie die machtvolle Erhebung unserer deutschen Stämme. Daß wir bei dem religionslosen Frankreich und dem aber gläubigen Rußland kaum noch von christlichen Staaten reden können, wird niemand bestreiten. Aber auch die vielgerühmte Frömmigkeit der Engländer erscheint angesichts ihres Verhaltens als bloße Tünche, wenn nicht als gemeinste Heuchelei. Aber in un,erm Volk, das schon vor der Gefahr stand, in religiöse Gleich gültigkeit zu verfallen, ist in diesen Wochen der Not christlicher Glaube wieder machtvoll erwacht. Das Volk, dem ein Luther, Schleiermacher und Brsmacck aiigehörte, hat von neuem gezeigt, daß es lriner gro ßen Helden würdig ist. Furchtlos und treu, so zeigt sich der Charakter des deutschen Volkes der Welt in diesen Tagen. An uns allen nun aber ist's, dafür zu sorgen, daß wir selbst darin nicht zurückstehen. Noch gibt's gar man chen, der verzagt bei Seite steht, der noch nicht be griffen hat, daß wir der ungewissen Zukunft, aber auch der gegenwärtigen Not trotzig ins Angesicht sehen können. Noch gibt's aber auch manchen, der noch nicht begriffen hat, daß unser Volk über die jetzige Krirgs- zcit nur hinwegkommt, wenn jeder ernst und treu seine Pflicht tut, die er gegenüber der Gesamtheit hat: das heißt: in Opferbereitjchaft denen zu dienen, die jetzt in Not gekommen sind. Und die Quelle, aus der man Kraft schöpft zu solcher Gesinnung, zu solchem Han deln? „Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang" (Psalm 111, 10). Gottesfurcht herrsche in aller Herzen. Dann wird man frei von Menschenfurcht, dann treibt's einen zur Treue in seiner Pflicht gegen über seinem Volk. Amen. b'r. Der vaterländische Wotksverein auf der Köhe seiner vaterländischen Aufgabe. Unter dem erhebenden Eindruck der herrlichen Siege»« nachrichten stehend, im Herzen hellodernde Begeisterung und innig«» Dank gegen den großen Schlachtenlenker, hatten sich Freitag abend im Saale des städtischen Gasthofes zum Rat hause Mitglieder und Freunde des vaterländischen Dolk-ver« ein» zu einem Austausch ihrer völkischen Gefühle zusammen gefunden. Die Aufforderung zur Teilnahme an dieser Zu sammenkunft konnte infolge kurzer Zeit nur »kurzer Hand' bekannt gegeben werden. Für die nächste Zusammenkunft sollen »zeitgemäße Verkehrsmittel', wenn auch nicht gerade »Funkenspruch' oder Kabel tätig sein. Der kurz anberaumlen Einladung waren 33 Personen gefolgt. Herr Kommerzienrat Eugen Dörffel gab zunächst einen fachgemäßen Ueberblick über die gesamte Kriegslage und wies auf die hervorragende Bedeutung der S«gr unse rer Truppen hin, die bedeutend mehr leisten müßten, al» die Kämpfer von 1870/71 leisten mußten. Durch Vergleiche mit dem Krieg-plan von 1870/71 und eingeflochtene KriegSerleb- ntsse, wußte der Redner seinen Darlegungen die Wirkung de» »Geistig-Spannenden' zu verleihen. Nach ihm wurden von den Anwesenden Au»künfte über krieg-technische Fragen erbeten und mancherlei bedeutungsvolle Anregungen gegeben. Unter denselben sei diejenige erwähnt, dazu beizutragen, daß man sich in unserer Stadt voll und ganz der gewaltigen SiegeS-Erfolge freue und vor allem unserer Jugend die Begeisterung für diese Erfolge erwecke und stärk«. Eine groß«Z«it muß man mtt vollem Be wußtsein durchleben! Die Jugend muß man lehren, die Ereignisse der Gegenwart, die sich tagtäglich zur Geschichte verdichten, mit geschichtlichem Sinne aufzufasten. E» erweckt den Anschein, al» ob man in unserer Stadt nicht so recht zm vollen Begeisterung kommen wolle: eine düstre Unterströmung scheint ost die Freude zu dämpfen. E» mag wohl bi» zu einem gewissen Grade die ungünstig» wirtschaftliche Lag« in unserer Stadt hierbei ihren Einfluß auSüben! Lasten wir