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Stutzland. Poincars in Rußland. Präsident Pvin- cure hat in Krasuoje-Sselv an einer Truppenschau teilgenommen. Der Kaiser ritt die Fronten ab, der Präsident folgte mit der Kaiserin and den Großfür- stinnen-Töchtern im Wagen. Später fand im Palast des Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch ein Diner statt, an dem die Majestäten, der Präsident und die Minister teilnahmeu. Darauf wohnte Poincaro einer Vorstel lung im Theater von Krasnoje-Sselv bei. »o« Valka«. Fort mit Fürst Wilhelm! Die alba nischen Aufständischen haben der Verhaudtungskomödie ein Ende gemacht. Da die Gesandten es ablehnten, nach Schiak zu ihnen zu kommen und sie aufforderten, brieflich ihre Wünsche kundzugeben, haben sie die Maste fallen lassen und dem Gesandten der Mächte in einem Briefe mitgeteilt, daß sie, um einen Bürgerkrieg zu vermeiden, die Entfernung des Fürsten vom albanischen Throne fordern. Andern falls drohen sie, Durazzo zu zerstören. Sollten die Schiffe auf sie schießen, würden sie gezwungen sein, keinen Einwohner der Stadt zu schonen. Die Aufständischen fordern Antwort in kürzester Frist. Die ser Brief trägt im Gegensatz zu den andern sie Unter schrift der Notabeln der Aufständischen. Ueberreichung der 3 st e r r e i:h i s ch - ungarischen Note an Serbien. Wie verlau tet, überreichte der österreichisch ungarische Gesandte in Belgrad bereits Donnerstag nachmittag v Uhr der serbischen Regierung die Note. — Neuer bulgarisch-rumänischer Zwi schenfall. Wie die „Agence Roumaine" meldet, er folgte» Donnerstag nachts l Uhr bei dem Grenzpfahl 50 Provokationen von feiten der bulgarischen Grenz wache, welche eine rumänische Patrouille, bestehend aus drei Soldaten, angriff. Es wurden Gewehrschüsse gewechselt. Ein Bulgare wurde verletzt: eine Kommis sion untersucht den Zwischenfall. Amerika. — Abschluß eines Waffenstillstandes mit den mexikanischen Konstitutionalisten. Wie die Blätter aus Mexiko melden, hat der Gouverneuer der Stadt Mexiko Jlurbidc im Auftrage des provisorischen Prä« stdenten der Republik, Carbajal, offiziell mitgeteilt, daß ein Waffenstillstand mit den Konstitutionalisten abgeschlossen sei und den Kämpfen in der ollernächsten Zeit ein Ende gesetzt würde. Oertliche und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 24 Juli. Heute in früher Morgen stunde entstand im Dachstuhl des dreistöckigen großen Dop pelhauses in der Inneren Aucrbacherstraße, das dem Schwarzenberger Credit- und Sparverein gehört, ein gewal tig e r B r a n d, der sich in kurzer Zeit über das ganze lange Dach der beiden Häuser ausbrcilete. Als gegen V48 Uhr die Feuerwehr amückle, schlugen bereits die Hellen Flam men zum Himmel empor und die Westseite deS Daches war schon fast völlig vom Feuer zerstört. Das Haus, das früher Geschäftszwecken diente, wurde gegenwärtig vornehmlich in den oberen Räumen von mehreren kleinen Familien bewohnt, deren Habe hilfsbereite Hände schnell in Sicherheit brachten, sodaß an Möbeln kaum etwas verbrannt sein wird. Die Feuerwehr griff den Brand sofort mit mehreren Schlauch leitungen — wie wir hören 5 — an, und zwar wurde zu nächst eine Leitung in das Innere des hohen Gebäudes dis zum Dachstuhl getestet. Als dann später die großen Schi.be- leitern auf der Brandstelle eintrafcn, konnte das Feu z er auch von außen wirkungsvoll bekämpft werden. Immerhin währte es dennoch wohl bis gegen 0 Uhr, ; ehe das Feuer als abgelöscht betrachtet werden konnte ! und irgendwelche Gefahr für ein einige Meter von dem brennenden Hause entfernt stehendes Wohnhaus abgewcndet war. Der Dachstuhl und das zum Teil bewohnte Mansardengeschoß ist von: Feuer vollständig zer stört und auch beim dritten Stock ist teilweise schon die Decke durchbrochen. Außerordentlichen Schaden aber hat das große Doppelhaus durch die enormen Wajjermassen erlitten, die unsere tüchtige Feuerwehr zur Bekämpfung des Brandes aufwenden mußte. Das Haus wird möglicherweise bis zum zweiten Stockwerk abgebtocheu werden müssen. Entstanden soll das Feu er im neuen Hausteil jein, und zwar in einer Dach kammer, die von Herrn Lehrer Hörig gemietet war. Da Herr Hörig schon über acht Tage verreist ist, und vor seiner Abreise die Kammer verschlossen hatte, schließt man auf böswillige Brandstiftung; denn nur ein Un berufener konnte in die Kammer eindringen. Bemerkt muß werden, daß der in der unteren Stadt untergc- brachle Hydrantenwagen zuerst an oer Branvstelle war. Der angerichtete Schaden ist mit 10000 Mark kaum zu niedrig gerechnet. Leider sollen bei oem Brande auch viele Diebstähle verübt worden sein. — Dresden, 22. Juli. Dcr König hat eine Einla dung des Kaisers zur Teilnahme an den Kaiserma növer n ablehnen müssen, da er sonst nicht den KorpS- und DivisionSmanövern der sächsischen Truppen beiwohnen kann, die für die gleiche Zeit wie die Kaisermanöver angesetzt sind. — Dresden, 22. Juli. Bei den CoSwig-DreSdner Kabellegungsarbeiten beschäftigte Polen Haden sich in Naun dorf und in Zitzlchewig n überholt Ausschreitungen gegen Deutsche zuschulden kommen lassen, bei denen ein Schacht- meister und ein Gastwirt arg mißhandelt worden sind. Sechs der Täter sind durch die Radebeuler Gendarmeriewache fest genommen und an daS Amtsgericht Kötzschenbroda abgeliefert worden. — Leipzig, 23. Juli. Ueber die Bismarck-Jahrhun dertfeier fand unter dem Vorsitz deS Oberbürgermeisters Dr. Dietrich eine Vorbesprechung auf dem hiesigen Rathause statt. E» wurde beschlossen, Mitte September einen Ehren- und einen grschaftSsührendkn Ausschuß zu bilden, der eine all gemeine nationale Bikmarckfeier vorbireiten soll. S'l sme k »ach L jetzt wi Zeichen mit," , braune B, kann st Dänen D, der G aber di nicht 0 Brigad gefchiff wischen ummar schwere Ei hinter heran. Di Randsj war u kleinen um un dem A dies durchgc Schnei! stand j und dst Natur gcweser schließe auch w blaß u Zu neben Kraush Löckcher getreue seinen Is 5 eine v der a schlüp! um es zu füt S dann die sie A zählt, gar ni da ob mache Balke, ordnu kämm dort o teilte Liebe Symr da ol nicht! T stände verstai weilte immei sie da äußert als ob scherzt der B« her ar W hielt e Maßre nach L genau Furt d alle S unsere Furt ! ließ, b der M um, al D diesen daß I „aber linie si Drago diesem durch Leute, A Wran^ Regim der zn D sprach Up ewig ungedeelt. Vaterländische Erzählung von A. v. Liliencron. ,28. Fortsetzung). Das Wetter in diesem Junimonat war gerade- entsetzlich. Wolkenbruchartige Regen Hutten auf — ErdmannSdorf, 23. Juli. Zu dem gestern ge- meldeten Li«beSdrama ist da» .L. L.' in der Lage, noch folgendes mitzuteilen: Et handelt sich um den am 15. No vember 1876 in Flöha geborenen Schlaffer Alke und um die Ehefrau de» inEeipzig wohnenden Maler» Dilly Alk», des sen Ehefrau sich wegen seine- Lebenswandel» von ihm lo»- gesagt hatte und nach Chemnitz übergestedelt war, hatte schon seit längerer Zeit Beziehungen zu der D. unterhalten. In den letzten Tagen soll e» zwischen beiden jedoch zu Ausein andersetzungen gekommen sein, da die Frau D. die Beziehun- aen zu Alke lösen wollte. Al« dieser jetzt in Erdmann-d, Wrangels Biwakplatz alle Lagereinrichtungen wegge- spült, so daß Offiziere wie Leute ohne Holz und Stroh während strömenden Regens die eine Nacht im tief sten Morast umherstanden. Es bedurfte einer großen moralischen Energie, um in, Bataillon die nötige Gefechtsbereitschaft und fri schen Mut aufrechtzuerhalten. Endlich klärte sich das Wetter auf, und der Juli schien besser werden zu wol len Am 5. des Monats bezog Wrangel die Vorposten in nächster Nähe der Festung. Zwei Kompagnien la gen einige hundert Schritt vorgeschoben in hohem Ge treide und hatten zugleich die Laufgräben inne, die sich bis an das Meer heran erstreckten: die anderen Kompagnien lagen dahinter in einem jogenannten „kleinen Hüttenlager", einer Zusammenstellung von dürftige» Erdhütten. In Begleitung seines Adjutanten ritt Wrangel seine Verteidigungslinie ab. Er war, besonders in letzter Zeit, sehr ernst geworden, denn er sah voll Sorge auf die nächste Zukunft. Auch Wellers Hoff nungsfreudigkeit war geschwunden, er erkannte, wie sein Hauptmann die volle Gefahr der Lage und machte sich aus alles gefaßt. „Da sehen Sie mal, Weller," hob Wrangel an, „unsere Verteidigungslinie liegt kaum tausend Schritt von den Wällen der Festung entfernt, und mein rech ter Flügel hat bis zum linken der zweiten Brigade einen Zwischenraum von fast zweitausend Schritt. Mit hin ist da ein unbewachter Raum entstanden, auf dem in eine, dunklen Nacht ganze Regimenter des Fein des durchschlüpfen können, ohne oaß es vemcrkt wird." „Das liegt mir auch schwer im Sinn," stimmte Weller ihm bei, „aber der Herr Hauptmann haben darüber ja schon Meldung in das Hauptquartier ge schickt. Ich nehme an, daß der General heute noch persönlich kommen wird, um sich zu überzeugen." „Das erwarte auch ich mit Bestimmtheit, Wandel muß hier geschaffen werden," erklärte Wrangel. „Unser Beobachtungsposten da oben auf dem Hü nengrab muß mir zwar alle Stunde Meldung schik- ken von dem, was drüben auf der dänischen Lan dungsbrücke vorgeht, aber wir wollen mal ielber Nach sehen." Die scharfen Augen des Adjutanten hatten jetzt in mehreren Reitern, die von Bredstrup her kamen, den General Bonin mit ein paar Herren seines Stabes erkannt. Er machte sofort Wrangel Mitteilung da von. Dieser war hocherfreut. „Teilen Sie dem Kom mandierenden die Meldungen des Beobachtungspostens gleich mit und führen Sie Exzellenz auf das Hünen grab. Ich reite voran." Oben angelangt, sprang Wrangel vom Pferde und trat sofort an das dort an ein Gestell angeschraubte Fernglas, um nach dem Feinde hinüberzublicken. Unausgesetzt schifften die Dänen an ihrer östlichen Landungsbrücke Infanterie aus. Das Fernglas war so scharf, daß man jeden Mann zählen konnte, der die Brücke betrat. Der Offizier, der hier den Dienst hatte, führte Buch über die Zahl. „Wieviele Rotröcke haben Sie jetzt verzeichnet?" fragte Wrangel und trat vom Fernglas zurück, um dein Beobachtungsposten wieder Platz zu machen. „Neuntausend Mann," lautete die Antwort. In Aie Veste französische „Kundschafterkuppe" an unserer Grenze. Wenig bekannt dürfte in der Oeffentlichkeil sein, daß in Frankreich eine Art Elitetruppr besteht, die im Frieden dem Landwirtschaftsministerium untersteht und offiziell zur Be wachung der StaatSforsten bestimmt ist. Auffällig ist dabei aber, daß ein sehr großer Teil dieser Truppe — .eompax- m«8 1ore8tiöre8* genannt — an der Ostgrenze stationiert ist, und daß die einzelnen Verbände den Kommandeuren an der Grenze zur Verfügung stehen. Es ist ohne weitere» klar, daß die Truppe, deren Etatsstärke 670 Offiziere und 3750 Mann beträgt, ausgezeichnete Kundschafter- und Aufklärung»- dienste leisten kann und als Pfadfinder zum Führer im Ge birge von großem Wert ist. Dies ist in Frankreich ganz be kannt, und bei den Hebungen an unserer Grenze nehmen dies« Truppen fast stets Nil. Die Truppe trägt Uniform, ist mit Jnfanteriegewchr bewaffnet und wird öfters zu Schießübungen mit scharfer Munition herangezogen. Im Grenzgebiet findet zweimal im Monat scharfes Schießen statt, und rm Innern einmal innerhalb diese» Zeitraums. Die Truppe, die im Kriege ohne weitere» zur aktiven Armee tritt, rekrutiert sich auS besonders befähigten Offizieren, Unteroffi zieren und Mannschaften der aktiven Armee, und im Mobil- machungSfalle werden ihre Reihen durch Forstpersonal ergänzt, so daß ihre Stärke etwa 8000 Mann im ganzen betrag» Unzweifelhaft kann diese Truppe, die im Frieden so auSgiebig in ihrem Dienst Gelegenheit hat, daS Gelände an der Grenze kennen zu lernen, der französischen Armee wertvolle Erkun- dungs- und Führerdienste zu Beginn deS Feldzuges leisten. beantworten. Um rin Ueberhören der Notsignale möglichst zu verhüten, muß die Mitteilung anderer Nachrichten alle 15 Minuten unterbrochen und während eine« Zeiträume» von je 3 Minuten da» Senden eingestellt werden. Nimmt man hinzu, daß Wetterbeobachtungen, Zeitstgnale, Meldungen üb«, da» Erscheinen von Eisbergen und von Wrack» auf hohem Meere regelmäßig drahtlos über die ganze Erdkugel oerbret- tet werden, daß namentlich die von der deutschen Seewart« in Hamburg regelmäßig hinauSaehenden Sturmwarnung»- telegramme schon manche» in See befindliche Schiff noch rechtzeitig behütet haben, so leuchtet ein, wie gewaltig die Fortschritte find, durch welche Tausende von Menschen und Millionen von Werten vor Untergang und Verlust bewahrt werden. Deutsche Tclesunren. Unausgesetzt haben deutsche Forschung und deutsch« Tech nik die Funkentelegraphie vervollkommnet. Da» Ergebnis ist, daß die Deutsche Betriebsgesellschaft für drahtlose Telegraphie außer einer ganzen Reihe von Festlandstationen bis zum 1. Mai 19l4 bereuS 470 deutsche Dampfer mit ihren vortreff lichen Einrichtungen ausgerüstet hat. Die Gesellschaft ge- währleistet allen diesen Schiffen in fremden Gewässern einen sicheren Verkehr und sorgt dafür, daß ihre Stationen in allen Haupthäfen der Welt Ersatzteile finden und repariert werden können. Von ganz besonderer Wichtigkeit aber wird eS sem, daß vom 1. Juli 1915 ab voraussichtlich der au» Anlaß de» Titanic- UnfalleS vom Deutschen Kaiser angeregte Vertrag zur Er höhung der Sicherheit deS Seeverkehr» in Kraft tritt. Von diesem Zeitpunkt ab sollen alle Handelsschiffe, Segler wie Dampfer, sobald sie mehr al« 50 Personen an Bord haben, mit drahtlosen Stationen versehen sein. Jeder SchiffSkapitän ist verpflichtet, sobald er «inen Notmf von einem in Gefahr befindlichen Schiffe erhält, sich mit äußerster Geschwindigkeit an die Stelle zu begeben, von der Hilfe begehrt wird. Ist e« dem Kapitän au« irgend einem Grunde unmöglich, zu dem gefährdeten Schiffe zu eilen, so muß er nicht nur unmittel- bar den Führer de« anrufenden Schiffe« entsprechend benach richtigen, sondern sogleich in seinem Schiffsjournal die Tat sachen beurkunden, die sein Verhalten rechtfertigen. Notsig nale, woher sie auch kommen, sind mit unbedingtem Vorrang vor anderen Meldungen aufzunehmen und unverzüglich zu „...Ersetzungen gekommen sem, da v,e Hrau . , gen zu Alke lösen wollte. Als dieser jetzt in ErdmannSdorf Montagearbeiten auSzuführen hatte, ließ er seine Geliebte zu einer Aussprache nach dort kommen. Da sie offenbar an ihrem Entschluß, sich von ihm zu trennen, fesihielt, hat er dann zum Revolver gegriffen und seine Geliebte erschaffen. — Aue, 23. Juli. Hier ist eine Nachrichi, nach der am nächsten Sonntag auf dem früheren Schützenplatz ein Schaufliegen stattfinden wird, mit großer Freud» aus genommen worden. Bis jetzt haben nur die Bewohner grö ßerer Städte den Vorzug gehabt, dieses Schauspiel zu sehen. Um so mehr sollte sich niemand die Gelegenheit entgehen las sen, dem Schauflieg-n beizuwohnen. Auch diese Veranstal- tung beweist, daß Aue mit dem modernen Zeitgeist fortschrri- Allv dtl Zeit der BchuWgs'NM ''achdruck verv »trn 2 5. Juli 1814. In seiner Denkschrift hat Tal leyrand die „Regeln des Völkerrechts" ausgestellt, die ebensosehr den Bourbonen, wie den Reaktionären aller Länder Europas paßten. Da hieß es: die Souverä nität kann niemals allein durch die Eroberung erwor ben werden, sondern nur durch den Verzicht des Sou- ! veräns; sie ist rechtsgiltig nur für diejenigen Mächte, l welche sie anerkannt haben; jeder Verzicht auf die Souveränität ist nichtig, wenn er nicht in voller Frei heit ausgesprochen wird. Die Nutzanwendung solcher Grundsätze war nun: Preußen hat kein Recht, die im Tilsrter Frieden abgetretenen Provinzen wieder zu ver langen; die deutschen Mittelstaaten sind berechtigt, die ihnen durch Napoleon geschenkten Gebiete zu behal ten; der sächsische König kann auf seine Krone nicht Verzicht leisten, solange er noch Kriegsgefangener ist. Der französische Diplomat suchte eben die Napoleo nische Rheinbund-Politik fortzusetzen; oaß am Ende die Völker selbst etwas zu sagen hätten, das wäre ein ganz vermessener Gedanke gewesen. tet. — Plauen i. V., 22. Juli. Eine Erdsenkung von größerem Umfange fand auf einem dem Gutsbesitzer Grünert in Schwand gehörigen Kleefelde statt. Der Besitzer fuhr gerade vom Felde fort, als sich das Erdreich mit don nerähnlichem Getöse senkte. Die Tiefe beträgt fünf Meter, der Durchmesser der Senkung drei Meter. ES ist deutlich zu erkennen, daß eS sich um einen alten Schacht handelt, der »ug»dkckt und mit Land beschüttet worden sein muß In früherer Zeit hat man dort auch nach Kupfer und Eisen ge- graben, doch ist der Bergbau bereit? 1820 eingestellt »vordem — Markneukirchen i. V, 22. Juli. Beim Wasserschöpfen verunglückte im nahen Wohl hausen die 1 9 jährige T 0 chter des Landwirt« Braun. DaS junge Mädchen ging noch spät abends zu dem neben dem elterlichen Hause befindlichen Brunnen, um Wasser zu trinken. Dabei muß sie hineinaestürzt sein und hat sich auS dem Brunnen, der drei Meter Wassertiefe besitzt, nicht wieder herausarbeiten können. Früh morgen» fand man die Leiche der Unglücklichen. — Auerbach, 22. Juli. Gestern, Dienstag, nachmit tag kurz nach 6 Uhr ereignete sich Ecke Schützen- und Hein- straße em A u t 0 m 0 b i l u n f a ll, der leicht größere Folgen Haden konnte. Ein StaatSautomobil, das von Falkenstein kam, stieß dort mit dem Lastautomobil der Firma Alban Seidel auS Rodewisch, das aus der Heinstraße kam und nach links in die Schützenstraße einbog, zusammen. Am StaatS automobil, daS mit Anhängewagen fuhr, wurden die Later nen und ein Tritt und am Lastauwmobil die linke Hälfte des Oberbaues, sowie beide Trittbretter zertrümmert. Per sonen wurden nicht verletzt, sondern kamen mit dem Schrek- ken davon. Nach Feststellung deS Tatbestandes konnten beide Autos ihre Fahrt fortsetzen. Wen die Schuld trifft, dürfte die eingeleiteke Untersuchung ergeben. — Auerbach, 23. Juli. Bei dem Gewitter in ver gangener Nacht schlug der Blitz in daS Wohnhaus deS Schuhmachers Schwarz in WerneSgrün, zündete und äscherte das Gebäude vollständig ein Drei Familien konn ten nur das nackte Leben reiten. — Falkenstein, 23. Juli. In Bergen bei Falken stein stürzte der 11 Jahre alte einzige Sohn des Stick- maschinenbesitzers Oskar Lochmann vomTreppengelän- der der Schule so unglücklich ab, daß er verstarb.