Volltext Seite (XML)
Amk- und Anzeigeblatt Wr den Kmtsgerichtsbezirk Eibenstock und -essen Umgebung für Eibenstock, Larlsfeld, yundshübel, Neuheide, (Vberstützengrün, Zchönheide, Zchönheiderhammer,Zosa,Unterstützengrün,wildenthal usw. S*1 '^Icheint täglich abends mit Ausnahme der > Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Seile 12 Pfennig«. Im amtlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennige. Tel.-Kdr.: Amtsblatt. Drucker und Verleger: Emil Haan.dehn, - - - Fernsprecher Nr. 210. verantworrl Redakteur: Ernst Lindemann, beide Ebtnftock 61. Zech,,»««. 1LS Sonnabend, de» Juli LVL4 Militärpflichtige, die nach Anmeldung zur Rekrulierungsstammrolle im Lauf« eines ihrer Militärpflichtjahre ihre« dauernde« Aufenthalt oder Wohnfitz wechsel«, haben dies zur Berichtigung der Stammrolle beim Abgänge der Behörde, die sie in die Stammrolle ausgenommen hat, und «ach Ankunft an dem neue« Wohnort derjenigen Stelle, die dort die Stamm rolle führt, spätesten- innerhalb 3 Tage« z« melde«. Die Militärpflichtigen haben also ihrer Meldepflicht nicht nur alljährlich in der Zeit vom 2. bis 15. Januar, sondern auch bei jedem Wechsel de- A«fe»thalt-orte- z« genüge«. Eine Versäumung der Meldefristen entbindet nicht von der Meldepflicht. Wer die vorgeschriebe«en Meldung«« -ur Stammrolle oder zur Berichtigung derselben ««terlätzt, ist nach 8 25 Ziffer 1l der deutschen Wehrordnung mit Geld bi- r« 3« Mark oder mit Haft bi- zu 3 Tage« zu bestrafe«. Die Meld««ge« sind hier in der Rat-kanzlei zu bewirken. Gtadtrat Eibenstock, den 1. Juli 1914. Sonnabend, den 4. Juli 1VI4, vormittags 10 Uhr sollen im BersteigerungSlokal des König!. Amtsgerichts hier 2 Sofa-, 1 Tisch, 1 Spiegel, 1 Bücherregal und 1 Stehlampe an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Eibenstock, den 3. Juli 1314 Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Dic Beisetzullgsseittlitzleiten. Die Beisetzungsfeierlichkeiten des Erzherzogs Franz Ferdinand und der Herzogin von Hohenberg erfolgen in Artstetten am Sonnabend vormittag 10 Uhr 30 Min. Außer den Kindern des Thronfolgerpaares sollen, wie verlautet, der Erzherzog Karl Franz Joseph mit der Erzherzogin Zita, die Erzherzoginnen Maria Annun ziata, Maria Theresia und der Erzherzog Max und die Angehörigen der Herzogin von Hohenberg anwesend fein. Die Ueberführung der Leichen des Erzherzog- Thronfolgers Franz Ferdinand und seiner Gemahlin vom Schlachtschiffe „Viribus Unitis" ans Land ver einigte alle Schichten der Bevölkerung Triests zu einer imposanten Trauerkundgebung für die unglücklichen Opfer des verabscheuungswürdigen Attentats. Schon in den frühen Morgenstunden besetzte ein vieltausend köpfiges Publikum das Ufer, sowie sämtliche Fahrzeuge im Hafen von Triest. Auf der Riva San Carlo wurde ein großer Platz freigehalten, in dessen Mitte zwei in .Gold und Schwarz drapierte Katafalke errichtet wor den waren. Hinter den Katafalken stand die gesamte katholische Geistlichkeit der Stadt, sowie die Geistlich keit der anderen in Triest vertretenen Konfessionen mit den Bischöfen von Triest und Parenzo an der Spitze; dahinter dic Marineehrenkompagnie. Den ganzen Platz umrahmten Studenten und Mittelschüler. Um 8 Uhr früh wurden die in dic Kricgsflagge eingehülltcn Särge von dem Schlachtschiff auf einen schwarzverhängten Kahn gebracht, der, von einem Schlepper gezogen, sich gegen die Riva in Bewegung setzte. Unter dem Ge schützsalut der Kriegsschiffe, dem Geläute der Kirchen- glocken und dem tiefen Schweigen der Trauergäste brachten Marineoffiziere dic beiden Särge ans Land, wo sic aus die Katafalke gehoben wurden. Die Gefolge der Verblichenen traten an die Katafalke heran und die Ehrenkompagnic sowie die übrigen Truppen prä sentierten. Dann wurde unter erneutem Geschützsalut von Bischof Karlin unter großer Assistenz die Einseg nung vorgenommen. Darauf formierte sich der lange Zug. Die Särge wurde« auf zwei sechsspännige Gala leichenwagen gehoben, voran schritt hinter sieben schwer beladenen Blumenwagen die gesamte Geistlichkeit. Es folgte der Leichenwagen mit dem Sarge der Herzogin dann der Leichenwagen des Erzherzogs, dahinter schrit ten die Mitglieder des Gefolges der Verblichenen, der Statthalter, der Marinekommandant, der Podesta, die Admirale und Generale, die übrigen Trauergäste, die Korporationen und zwei Militärkompagnien. Der Zug bewegte sich durch ein dichtes Menschenspalier, das sich hinter dem Spalier der Infanterie- und Marinen,ann- schaften, der Finanz-, Sichcrheits- und Mnnizipalwache und der Feuerwehren in allen Straßen drängte und in lautloser Ergriffenheit entblößten Hauptes den impo santen Zug passieren ließ. In den Straßen brannten die trauerumflorten Laternen und die ebenfalls um florten Beleuchtungskörper der geschlossenen Geschäfte. Um 9 Uhr traf der Zug vor dem schwarzdrapierten Süd- bahnhof ein. Die Särge wurden von Marineunteroffi zieren auf den Bahnsteig getragen, während die Ehren kompagnie des Bosnisch-Herzegowinischen Regiments die Ehrenbezeigungen leistete. Darauf wurden die Särge in den zu einer Kapelle umgewandelten Waggon gehoben und auf die Katafalke gestellt, worauf der Bi schof Pederzolli die Leichen neuerlich einsegnete. Dann wurden die Verschlußtüren des Waggons plombiert, das Gefolge der Verblichenen bestieg den Zug, der sich 9 Uhr 45 Minuten in Bewegung setzte, während eine große Menschenmenge ehrfurchtsvoll grüßte. Nach Nachrichten aus gutunterrichteteu Hofkreisen wird der Kaiser nach den Beisetzungsfeierlichkeiten eine Proklamation an die Völker seines Reiches erlassen, in welcher der Kaiser die großen Verdienste und die Aufopferung des durch Mörderhand dahingerafften Erzherzogs hervorhebt. In einem besonderen Abschnitt der Proklamation wird die neue Stellung des Erzher zogs Karl Franz Joseph als des nächsten Thronmagna teil hervorgehoben. Taarsgeschichte. Deutschland. Kaiser Wilhelm fährt nicht nach Wien. Das Programm der Wiener Trauerfeier er fährt eine sehr wesentliche Veränderung dadurch, daß Kaiser Wilhelin nicht nach Wien fährt. Halbamtlich wird gemeldet: „Seine Majestät der Kaiser hat wegen leichter Indisposition die Reise nach Wien aufgegeben." Wie dem „Hirsch'schen Telegraphen Bureau" von bcst- unterrichteter Seite hierzu mitgeteilt wird, liegt keiner lei Anlaß vor, aus dein Aufgeben der Reise Kaiser Wilhelms nach Wien irgendwelche ungünstigen Schlüsse auf das Befinden des Kaisers zu ziehen. Der Kaiser leidet lediglich an einer Erkältungserjcheinung, die der Volksmund mit „Hexenschuß" bezeichnet, und ist in seiner Bewegungsfreiheit gehindert. Die Vertretung des Kaisers bei den Trauerfeierlichkeiten in Wien hat Prinz Heinrich von Preußen übernommcn. Die preußische Heeresverwaltung hat die Absicht, für die gesamte Armee einen neuen einheitlichen Grundstoff zu den Hosen der Offiziere und Mannschaften einzuführen. Der sowohl für die Kriegs- wie für die Friedensbekleidung be stimmte Stoff wird einen grauen Farbton haben, der von dem der bisherigen Kriegsbekleidung abweicht. Auch das feldgraue Rocktuch erhält einen etwas an deren Ton. Das Kricgsministerium erstrebt bei dieser Gelegenheit auch die Beseitigung der den bisherigen Stosse« anhaftende« Mängel. Farbenproben der neuen Tuche werden in etwa vier Wochen beim Bekleidungs amt des Gardekorps zu haben sein. — Eine Grenzüberschreitung durch französische Kavallerie. Am 26. Juni hat eine französische Kavallerieabteilung in Stärke von zwei Offiziere« und etwa 16 Man« die deutsche Grenze südwestlich von Noveant auf eine kurze Strecke über schritten. Welchem Regiment die Kavallerie angehörte, ist nicht bekannt, die Mannschaften waren mit Drillich rock, roter Hose nnd rotem Käppi bekleidet, sie trugen den Karabiner umgchängt. — Eine neue Orientierung für Luft fahrzeuge. Der junge Flieger Oppermann aus Hannover hat einen Apparat erfunden, der cs den Luft schiffcrn und Fliegern ermöglicht, sich selbst bei Nacht und Nebel über die Stellung des Flugortes dadurch zu unterrichten, daß der Apparat mittels einer Schreib nadel den Weg des Flugkörpers auf einer Rolltarte selbsttätig nachzeichnet. Der Apparat ist in den letzten vierzehn Tagen auf den, Luftschiffe „Sachsen" bei vielen Fahrten des Luftschiffes erprobt worden. Die Fahrten fanden am Hellen Tage statt. Trotz zahlreicher Ab weichungen von, geraden Wege zeichnete der Apparat jede Bewegung genau auf, so daß auch bei Nacht und Nebel der Ort, über dem sich das Luftschiff befindet, vom Apparat abgelesen werden kann. Bei den Marine- manövern soll der Apparat genau geprüft werden. Die ausländischen Staaten, besonders Frankreich haben bereits ein großes Interesse an dieser Erfindung be kundet. Kra«lreich. Frankreichs Finanzen. In der Don nerstag-Sitzung des Senats erklärte Ribot, er sei An hänge, der Einkommensteuer. Die Finanzlage Frank reichs mache dic Einbeziehung der Einkommcnstcuer in das Finanzgejetz notwendig. Das gegenwärtige Defi zit überschreite 600 Millionen. Wein, der Einkommen- steuergesetzentwurf nicht in das Finanzgesey ausge nommen werde, jo werde er nicht im Jahre 1915 zur Anwendung gelangen. Der Gesetzentwurf müsse in, Juli angenommen werden, sonst werde man in, Jahre 1915 einen Verlust von 70 Millionen habe«. Ribot führte zum Schluß unter dein Beifall der Linken das Beispiel des Auslands an und versicherte, daß seine Meinung uneigennützig sei und aus reiflicher lieber legung beruhe. Russi sch französischer Zolllari s. Der französische NatirmalauSschuß für den interuaiio nalen Handel hat eine Resolution angenommen, in welchen, der Wunsch ausgesprochen wird, daß schon jetzt anläßlich der Reije des Präsidenten Poincare ««ch Ruß land Vorbesprechungen angeknüpft werden mögen, um genau zu bestimmen, in welcher Form weiterhin zwi scheu den Bevollmächtigten der beiden verbündeten Län der Verhandlungen über den französisch russischen soll tarif geführt werden sollen. Holland. Die dritte Friedenskonferenz in, Haag. Die niederländische Regierung hat den Län dem, die zur zweiten Friedenskonferenz eingeladen waren, vorgeschlagen, einen Ausschuß zu bilden, der das endgültige Programm für die dritte Friedeuskou fercnz aufstcllen sollte. Gemäß den Vorschlägen der verschiedenen Regierungen ist nunmehr beschlossen wor den, einen vorbereitenden Ausschuß für den 1. Juni 1915 «ach den, Haag einznberufen. England. Englisches Unterhaus. I», englischen Unterhaus fragte Rees, 1. ob Deutschland kürzlich das Recht erworben habe, die geplante Eisenbahn «ach Suchoufu zu verlängern und eine Verlängerung der ge planlen Linie westlich von Tsinanfu zu finanzieren, 2. ob dies Deutschland in den Stand setzen werde, sein Einslußgebict über Schantung hinaus auszudehnen, in welchem es bisher durch de« Kiautschou-Vertrag be schränkt gewesen sei. Staatssekretär Grey erwiderte, die Antwort auf die erste Frage lautet ja. Ich kann nicht jagen, ob die Verlängerung die er wähnte Wirkung haben wird, jedenfalls ist dies eine Angelegenheit der deutschen und chi « esi sehen Regierung. Ich wüßte nicht, daß es irgend einen Vertrag gibt, der Deutschland verhindern könnte, eine Eisenbahnkonzession außerhalb von Schantung zu erlangen. Auf die Frage nach de«, kürzlich von dem Führer des Freiwilligenkorps von Ulster erlassenen Be sehl, in dem die Freiwilligen ermächtigt werden, ihre Wassen offen zu tragen und jedem Versuch, sie daran zu verhindern, Widerstand entgegenzujetzen, erwiderte der Chefsekretär von Irland, Birrell, nach seiner Ansicht würde bei dem gegenwärtigen Stande des Streites eine Aktion seitens der Regierung unklug sein Bo« Ballan. Essad Pascha mag bleiben wo er ist. Von diplomatischer Seite wird die Behauptung eines Wiener Blattes, der albanische Ministerpräsident Turk-- han Pascha sei mit dem Auftrage nach Italien gereist, eine Aussöhnung des Fürsten mit Essad Pascha anzu- bahuen und diese« für eine Hilfeleistung zugunsten des Fürsten zu bewegen, für gänzlich unzutreffend erklärt. Ein rumänisch bulgarischer Zwi scheu fall. Dic halbamtliche „Agcuce Ronmaine" meldet: Während am Mittwoch Arbeiter mit der Ab steckung der neuen rumänisch bulgarischen Grenze be schäftigt waren, gab die bulgarische Grenz