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die voll zu tun, und dabei Trost zuzusprechen in einem Schmerze, der in leidenschaftlicher Bitterkeit die Wunde nur immer tiefer riß. t Ueber Frau Dagmar war nach den Wochen der Aufregungen eine gewisse Apathie gekommen. Sie saß schweigsam in ihrem Zimmer, ließ die Tochter für ihre Trauerkleidung sorgen und schickte auch Klaus aus ihrer Stube, da sie seine fröhliche Stimme nicht ertragen zu können behauptete. Aus ihrer Versunkenheit rüttelte sie erst die Nach richt auf, daß in der nächstfolgenden Woche der Ein marsch der Truppen in Schleswig «»gemeldet sei und festliche Vorbereitungen dazu getroffen werden sollten. Sie hatte das auf dem Heimwege vom Lazarett er fahre«, wo die Leichenfeier für den Verstorbenen statt gefunden hatte, dessen sterbliche Hülle nach Dänemark gebracht werden sollte. Aus das höchste erregt, kam sie uach Hause, er klärte sich außerstande, in ihrer Trauer solche Jubeltage der Stadt mitzuerleben und meinte, sie könne nicht stockte, im Halbdunkel hatte man wirklich den Eindruck, als setze das Tier nun zu dem verzweifelten Sprunge über die grausige Tiefe an. Die Warnungsrufe der Freunde verdoppelten sich. Allein der edle Renner war nicht aufzuhalten, er sprang in die Luft, kam bis an die Mitte der Schlucht und — blieb hier hängen. Seine mechanischen Beine strampelten in der freien Luft weiter, und die Drahtseile, die Roß und Reiter hielten, surrten nnd sangen wie Klaviersaiten. Das Publikum war im ersten Augenblick sprachlos, dann aber erntete diese moderne Brünhilde, die auf ihrem Holzrojse zwischen Himmel und Erde schwebte und nicht weiter konnte, donnernde Heiterkeit. Der Vorhang fiel, und es erschien der Direktor. Er bat um Entschuldigung; infolge der Hast der Proben habe der Mechanismus versagt, wenn die geehrten Herr schaften Geduld habeu wolle«, solle der Sprung wie derholt werden. Und so geschah es. Wieder klapper ten die Hufschläge heran, wieder stürzte die Brücke, wie der schrien die geängstigten Freunde und wieder — blieb der Gaul mit strampelnden Beinen mitten in der Luft hängen. „Nehmen Sie ein Auto, nehmen Sie ein Auto!" rief ein Man« von der Galerie. Der Intrigant, der eben noch den Tod der Heldin und des Holzgaules erstrebt hatte, empfand ein menschliches Rühren. Er packte den Gaul am Schwänze und zog ihn ruhig und gelassen auf seine Seite des Abgrundes hinüber. Im Zuschauerraum aber brauste ein wahrer Orkan des Vergnügens, und die Direktion verzichtete darauf, den „Todessprung" noch einmal zu wiederholen. ein Feiern ertragen, auf das ihr Volk mit verbissenem Grolle blicken müsse. Alle Gegenvorstellungen der Tochter waren frucht los, und ihr blieb nur noch die schwache Hoffnung, daß sich nach der Abreise der Tante allmählich die Er- regung bei der Mutter legen und die liebende Frau in ihr die gekränkte Dänin überwinden würde. Am anderen Morgen aber setzte ihr die Tante ausein ander, daß ihre Schwester auf keinen Fall jetzt hier- bleiben könne, und daß auch ein verständiger Mann nie solch ein Opfer von einer treuen Patriotin ver langen dürfe. Sie würde die Schwester einstweilen mitnehmen, bis sie sich erholt habe und der Friede eine abgemachte Sache sei. Eine heiße Empörung hatte sich des Mädchens während der Worte ihrer Tante bemächtigt. Mit glühenden Wangen und blitzenden Augen stand sie jetzt vor ihr. „Du verletzest das heilige Gebot Gottes, wenn du unser armes mattes Mütterchen jetzt mit dir fort ziehst," antwortete sie ihr. „Mann und Frau reißt du auseinander, und die sollen eins sein nach Gottes Willen, up ewig ungedeelt!" Eiu solch energisches Auftreten hatte Frau Krogh nicht von der jungen Nichte erwartet, wenn sie sich auch vorher gesagt hatte, daß sie, um einen stürmischen Auftritt zu vermeiden, Aga erst mit einer vollendeten Tatsache entgegentreten müsse. „Spare deine angelernte Schulweisheit," brauste sie auf, „wenn du Vaterlandsliebe nicht verstehst, so urteile nicht über Dinge, die dir zu hoch sind." Aber Aga ließ sich nicht einschüchtern. „Ich be greife, was es heißt, sein Vaterland zu lieben, denn ich liebe mein Schleswig-Holstein tief und innig, aber wenn ich mir einmal den Mann erwählen sollte, dem ich die Treue bis in den Tod gelobe, dann darf es auch nicht anders heißen, als — wo du bleibst, da bleibe ich auch, dein Volk ist mein Volk. Das ist gott gewollt." Sie hatte in voller Wärme gesprochen und im Bewußtsein, in ihrem guten Rechte zu sein. Doch die Tante war weder zu überzeugen, noch von ihrem Vor satz abzulenken. Mit gerunzelter Stirn sagte sie: „Deine Mutter ist alleinige Herrin ihrer Handlungen, oder wolltest du dir vielleicht anmaßen, ihr die Wege vorzujchreiben, die sie gehen soll?" „Ja, in meines Vaters Namen muß ich es tun, ich darf meine Mutter nicht fortlajsen!" Aga hatte es ganz außer sich gerufen, und als jetzt Frau Dagmar eintrat, umschlang sie die Mutter innig. „Geh nicht fort!" flehte sie. „Bleibe hier um des Vaters, um deiner Kinder, um deiner selbst willen!" Frau Dagmars Gesicht war tief verschleiert. Das Mädcheu konnte in ihren Zügen nicht lesen, sie hörte nur die murmelnde Antwort: „Ich kann nicht hier bleiben, kann's wirklich nicht!" trostlos schwarzc „AI Wagen zu sage: Mutter Jh> jchaftlicl sie sich Nu der Mu mußte Mensche letzten ! näher i sie unu deni Pa Sch der Tri seinem als Kar gust wu sen, uni finden. Ag. unter d die Hei Fahne i dem Rii und sch „Hurra' ertönen, und stre Up cwig ungedeelt. Vaterländische Erzählung von A. v. Liliencron. (17. Fortsetzung). Die nächsten Tage stellten geistig und körperlich größten Ansprüche an Aga. Es gab alle Hände Jh, Überzelt, im eigei die Herr Willst d sahrene, kennt? „Jc gequälte Ag< Hause s Kindern Der schon ai Hand, weiß an „M Fre komme sen ist,' grüße i tausend! sprechen zog sie i gegeben schien. Wer beschreibt aber die Verblüffung - und auch das erleichterte Aufatmen — der Zu schauer, als die offenbar von ihrem Bändiger nur all zu sehr eingeschüchterteu Löwen beim Anblick der Pri- madomia mit allen Zeichen des Entsetzens die Flucht ergreifen. Sic stürmten auf das Ausgangsgitter zu und verzweifelt rüttelten sie hier, ihre Angst kannte keine Grenzen. Die Spannung und Aufregung des Publikums verwandelte sich natürlich in ein dröhnen des Gelächter, und böse Zungen meinten, diese Löwen seien vierbeinige Theaterkritikcr gewesen. Gefährlicher war die Situation bei einer Premiere, die in Pittsburg in einem Sommertheater stattfand. Am Anfang des zweiten Aktes will es das Unglück, daß die Vorhangsschnur in zu nahe Berührung mit dem brennenden Gashahn kommt, sie flammt auf, und im nächsten Augenblick zeigt sich Feuer. Im Publikum spriugt ein besonders furchtsamer Herr auf und will flüchten. Das war das Signal zu einer Panik. Aber ehe sic ausbrach, ereignete sich etwas, was die Situa tion mit einem Schlage rettete. Mit trostlos verzwei feltem Gesichte erscheint auf der Bühne augenzwinkernd der deutsche Komiker der Truppe: i« der Hand hält er einen Spieleimer, wie ihn die Kinder am Strande handhaben, ein winziges Eimerchen, das kaum mehr als eine halbe Flasche Wasser enthalten haben kann. Mit komischen Gebärden nähert sich der Dicke den Flam me» und gießt mit einem heroischen Gestus und rollen den Augen das Gefäß aus. Die Wirkung dieses gei stesgegenwärtigen Streiches war verblüffend. Die angstverzerrten Gesichter im Publikum glätteten sich, dann begann jemand zu lachen, und schließlich brüllte das ganze Auditorium vor Verguügen. Die Situation war gerettet, einige Augenblicke später hatte das Büh nenpersonal mit ein paar Eimern die Gefahr beseitigt. Eine Zeitlang genoß der Schriftsteller Lincoln Car ter Berühmtheit wegen der sensationellen Bühnenef- felte, die er in seinen Stücken anstrebte. Vor etlichen Jahren erlebte sein „Tornado" in einem Theater des Westens seine Premiere. Im Verlaufe der Handlung ergriff die Heldin mit ihrem Kinde auf einem mehr oder minder armseligen Holzpferde die Flucht und hatte so wollte es der Text — zwischen Abgründen eine« schwindelerregenden schmalen Bergpfad zu Rost zu absolvieren. Dann kam eine Verwandlung; und iiuii sah man auf der Bühne eine grausige Schlucht, über die sich eine Holzbrücke spannte. Auf der eineu Seite waren der Intrigant und seine Helfershelfer atemlos damit beschäftigt, die Stütze» der Brücke zu locker», während man bereits die Hufschläge des her ainiahenden Pferdes hörte. Auf der anderen Seite standen die Freunde der flüchtigen Reiterin und be schworen sie, umzukehren, denn mit einem dumpfen Krach war inzwischen die Brücke wirklich in den Ab grund hinabgesunkcn. Lauter und lauter wurden die Hufschläge, und Plötzlich erschien am Rande der Schlucht der lcbcnsgroste Holzgaul mit der Reiterin. Der Gaul — In, tiefe» 2 Hauses, Name. Stand. Heimat. Zahl. Name. Stand. Heimat. Zahl. kehrend« Paul Findeisen u. Frau Kaufmann Buchhalter Kemnitz 2 Steinbach. ,,2ö wollen Kurt Blechschmidt Theodor Lottes u. Familie Plauen 1 3 Mathilde Felisch u. Tochter Charlottenburg 2 ! komme» zwischen Hedwig Lange Dresden 1 Hugo Ruttloff u. Tochter Privatier Chemnitz 2 Anna Hermann Chemnitz I Robert Mann u. Fam. GerichtSsrkretär Leipzig 3 werfe». Ludwig Degen u. Frau Leipzig-Gautzsch 2 Carl Müller u. Frau Polizeisekrrtär M 2 Er Böttcher m. Frau u. Köchin Oberregierungsrat Zwickau 3 Albin Strobel Privatier Chemnitz l I treues, Willy Ackermann u. Famile Amtsgerichtsaktuar Chemnitz 3 Friedrich Riese Landwirt Catharinenrieth 1 sa M. Drechsler u Frau Postassistent Leipzig 2 O. Groitzsch u. Fam. RatSfekretär Werdau 3 > Jetzt ko Susanne Härtel Postgehilfin Chemnitz 1 Frau E. Große u. Sohn Dresden 2 I die Trö M. Friedrich Leipzig 1 Emil Commichau Lapeziermstr. Leipzig 1 beiden H. Lotze Postschaffner Dresden-A. 1 Robert Kühn M 1 I „Willko, Arthur Werner Techniker Chemnitz 1 Anna schieck Aue 1 Da G. Fritz u. Familie Oberpostassistent Berlin 3 Frau Rammelt u. Tochter Leipzig 2 Stadt z Kühn Schwestern Sorau - 2 A. Humann u. Frau Werkmeister Oschatz 2 ginen z Bernhard Mälzer Zollassistent Leipzig 1 Hugo Wallich RatSaktuar Leipzig 1 dann ft Albert Fischer u. Familie Rudolf Weidenmüller Fabrikant Zwickau Rochsburg 3 1 Kurt Grünzig Rudolf Winkler u. Frau Expedient Kaufmann Chemnitz 1 2 Bruder We^ Rudolf Drechsel u. Faniilie Johanna Becher Fabrikbesitzer Rentiere Burkhardtsdorf 3 1 Paul Taubold u. Fam. Alfred Bisetzky u. Fam. Ober-Postinspektor Werdau Düsseldorf 3 4 I mehr d I wachsen Meta Sonntag Fabrikantensehefrau 1 W. Hartenstein u. Frau Privatbeamter Greiz 2 Paul Wagner u. Frau Emma Fritsche Gastwirt Werdau Berlin 2 1 O. Haupt u. Frau Gustav Runge Handlungsgehilfe Kaufmann Oschatz Berlin 2 1 I ihn nick licher G Fanny Äirchhof Zwickau 1 Johannes Kraft Radebeul 1 Else Höhia Burkhardtsdorf 1 Thekla Härtel Schwester Aue 1 I ich habt Ernst Leistner Chauffeur 1 Paul Richter Marie Neumann Bergbeamter Lehrerin Döhlen b. Dresden Zwtckau 1 L I hast auf I Vaters «arl-feld. Marie Tittel 1 I nur ben Gustav Wieprecht mit Familie Paul Otto Günther Margarete Wetz Emil Falk mit Frau Buchhalter Kaufmann Bergbeamter Zwickau Chemnitz Zwickau 4 1 1 2 Emma Bastian Anna Rau Martha Richter Oskar Rüdiger Kaufmann * 4 1 1 1 Sic I so wenn I eimnal „Ai Martin Götz mit Familie Hani Anacken Lagerhalter Dessau Eisenach 3 1 LouiS Heß u. Fam. Otto Röser u. Frau Kassierer Ingenieur Werdau Jahndorf 3 2 I der So I er sich t Carl Dörfrldt mit Frau Rudolf Hähnel mit Frau Kaufmann Sekretär Reichenbach Dresden 2 2 Ella Strauch Iuliu« Brauer u. Frau Obermaschinist Chemnitz 4 2 Rat I sich zu HanS Windisch Kaufmann 1 Gertrud Ruttloff M 4 I au, gar Gertrud Glöckner Königstein I Alfred Köhler Kaufmann M 4 I ringen Paul Pfeifer mit Frau Sekretär Mylau 2 Arthur Reppe u. Frau HauptzollamtSkontr. Leipzig 2 I vertrau« Müller mit Frau Ernst Sprößig mit Familie Kaufmann Bankbeamter Leipzig Dresden 2 4 Emil Lange u. Frau Max Busch u. 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