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Mannes, durch den Besitz lieblicher Kinder, die Schat ten der^Bergangenheit sind verblaßt durch das Glück, dessen Sonne so leuchtend über dem Dache des Herren Hauses in Karminten aufgegangen ist. Der 6nglänäer. Sporthumoreske von Ernst Seiffert. (Nachdruck verboten.) Wenn man nicht Eduard Hammer schon seit seinen letzten Schuljahren den Spitznamen «der Engländer" an gehangen hätte, wäre er wohl nie auf die Idee und damit »u seinem Glück gekommen. Vielleicht war eS der erste Gedanke überhaupt, der seinem sonst zum Sinnieren absolut nicht veranlagten Schädel entsprang. Zur Zett dieses denkwürdigen Momentes war Eduard 26 Jahre und 126 Tage alt und stand vor dem Toiletten spiegel seines ärmlich eingerichteten Zimmers. Er mußte sich doch wieder einmal betrachten, denn in der unfrei willigen Sommerwohnung, in der er sechs Wochen hatte zubringen müssen, wollte man solche luxuriösen Gegen stände — wie ein Spiegel es doch immerhin ist — nicht kennen. Nun war er wieder frei und sogar glücklicher Besitzer von 8 Mark und 40 Pfennigen, die er sich während seines zurückgezogenen Daseins rein aus Langerweile verdient hatte. Freudig hatte er das Geld entgegengenommen und sich dann noch vom Direktor verabschiedet, der ihn er mahnte, nichts mehr »aus Versehen" im Vorübergehen .unbewußt" in seine Taschen hinein zu praktizieren. „Gehen Sie in eine neue Welt und beginnen Sie ein neues Leben!" so rief ihm noch der dicke Allgewaltige des eigen artigen .Hotels" nach. Die Worte waren Eduard Hammer im Gedächtnis geblieben und wirkten nun suggestiv. Er begann nachzudenken, wo er in Zukunft eigentlich Hinvassen würde, und nun, wo er vor dem Spiegel stand, kam ihm die Idee. Trotzdem das Glas erbärmlich schlecht war und sein Gesicht in den unmöglichsten Verzerrungen wiedergab, er kannte er doch ganz deutlich, daß seine Züge unzweifelhaft etwas affenartig Englisches an sich hatten. Das Markanteste an ihm waren wohl die stark heroortretenden Oberzähne und sein frostiger, etwas starrer Blick. Also fehlte ihm nur noch die Staffage. Dazu gehörte Geld, und darum schrieb er seinem Onkel: „Lieber Onkel! Ich bin nun wieder frei und werde in einer neuen Welt ein neues Leben beginnen. Mittellos bin ich ent lassen worden. Zum unwiderruflich allerletzten Male bitte ich Dich, mir zu helfen. Sende mir 200 Mark, Du sollst in Zukunft Deine Freude an mir haben. Dein dankbarer Neffe - Eduard." Der gute Onkel funktionierte, und nun begann Eduards Schlachtplan sich zu entwickeln. Der unternehmungslustige junge Mann ließ sich seinen Bart englisch schneiden, kaufte sich Kniehosen, eine möglichst große Sportmütze, einen langen Gummimantel und gewöhnte sich auch schließlich nach einigen unangenehmen Rückfällen an die schlimmen Folgen einer echt englischen Tabakspfeife. So war es denn also an der Zeit, zu beginnen. Ain nächsten Tag stand in den größten Sportzeitungen ein Inserat: Hervorragender englischer Trainer, der sich studienhalber in Deutschland auf hält, um die deutsche Sprache perfekt zu lernen, nimmt auf nicht allzu lange Zeit gegen mähiges Honorar Engagement von Sportsvereinen an. Offerten unter Mstr. Edward Hammond, Hauptexpedition d. Bl. Noch hatte Eduard Hammer außer seinem neuen Namen ganze 75 Mark, als er schon sieben Offerten erhielt, denn der Name Hammond hatte in der Sportwelt einen guten Klang. Man wollte ihn sprechen. Das war nun peinlich, da er außer „llo", „Ves" und „all right" kein Wort englisch kannte. Aber schließlich konnte er ja radebrechen. In einem Hotel mit englischem Namen logierte er sich alS Edward Hammond ein und lud die Vorstände der reflektierenden Vereine zu sich. Alle auf einen Tag und fast zur gleichen Stunde. Gerade, als er sich einen Whisky aus der extra an geschafften Flasche einschentte, meldete sich pünktlich der zuerst bestellte Verein. Edward lag in einem Klubsessel und streckte die Beine lang von sich. Als die Herren eintraten, schob er seinen Oberkiefer vor und spuckte durch die Zähne auf den Teppich. Ehrsnrchtsvoll blieben die Herren an der Tür stehen. Edward drehte den Kopf herum. „Ooouuu?" — (er hatte herausgefunden, daß die ge dehnte Verbindung der beiden Vokale etwas unbedingt Englisches an sich hat). „Oooouuuu?!" dabei winkte er den drei verlegenen Herren und zeigte auf die bereitstehenden Stühle. Sie setzten sich. Atemlose Stille im Zimmer. Edward dampfte seinen stinkenden Tabak, die Herren schielten scheu nach ihm. Endlich riß ihm die Geduld. „Oooouuuu?!" kam es bei- nahe drohend aus dem Gehege seiner Zähne. „Wir — wir — kommen — auf Ihren Brief." Hammond nickte. „Vss." „Sie wollten eventuell ein Traineramt annehmen?' „Ves, »II riAkt!" Er trank schnell einen Whisky. „Wir könnten ja nicht allzuviel zahlen, sind aber jeden falls der bestsituierte Verein des Landes —" „Vss!" „ und ivürden immerhin einen Etat " Ein Klopfen an der Tür unterbrach die Rede. Edward war in Verlegenheit. Was sollte er rufen? Durch sein Gehirn jagten die drei Worte „ves", „vo" und „all rigkt" in rasender Reihenfolge. Schließlich rief er „all rlgkt", waS ja auch wie „Herein" klingen konnte. Die Vertreter des andern Vereins traten ein. Während Edward Hammond wieder den Teppich als Spucknapf be nutzte, begrüßten sich die Herren verstohlen. Endlich wandte er sich den Neuangekommenen zu. „Oooouuuu?" „Ws oome kor zwar ackvertisemevt" . . . Edward machte große Augen und vergab ganz, den Oberkiefer heroorzuschieben. Was war denn das? Der Kerl sprach wohl gar englisch? Wütend spuckte er dem Sprecher auf die Schuhe; dann lächelte er — ein be zauberndes Lächeln — und hob die Hand: „Ou, spreken wir ruhig deutsch!" Der Herr wiederholte nun seine Worte, sprach von der außerordentlichen Freude, die die Aussicht auf einen englischen Trainer im Verein hervorgerufen hätte " Hammond unterbrach ihn und zeigte mit dem rechten Fuß auf den Sprecher des ersten Vereins. — „Können Sie zahlen mehr?" Stolz versicherte der Angeredete nochmals, daß sein Verein der bestsituierte des ganzen Landes wäre. Dann wandte sich Hammond an den anderen. „Uas zahlen Sie?" Die Herren des zweiten Vereins sahen sich schon von dem verhaßten Konkurrenzklub ans den, Felde geschlagen und nannten nun eine bedeutend höhere Summ«, als sie beabsichtigt batten. Er schüttelte mißbilligend den Kopf. „Zweitausend Mark für ein halbes Jahr „klo", nicht viel! Und Sie?" Der erste Klub bot fünfhundert Mark mehr. Inzwischen hatten sich die Vertreter der anderen Klubs melden lassen. Auch sie ließ Hammond sich an dem Preiswettbeioerb beteiligen. Mit blasierter Miene hörte er den konkurrierenden Rednern zu, von Zeit zu Zeit nur ein kurze«, '.trockenes „Ves" oder „klo" hervorstoßend. Plötzlich stand er auf, reichte allen Herren die Hand Und sagte: „all riAbt". Man sah sich verwundert an. „Ich werde Ihnen schreiben Bescheid", erläuterte er und lieb sich ihre Adressen geben. * * * Am nächsten Tage besuchte er jeden Vereinsoorstand unter dem Siegel der strengsten Diskretion und lieb sich als „Sicherheitsleistung" von jedem Kontrakt die Hälfte der Summe vorausbezahlen. Und zur selben Zeit, als die erstaunten Sport redaktionen von sieben Vereinen die „vertrauliche" Mit teilung empfingen, daß sie den berühmten Trainer Edward Hammond für das nächste Halbjahr für ihre Mannschaft engagiert hätten, da zog Eduard Hammer seinen Ober kiefer zurück, lieb sich den Bart abnehmen, steckte sich in gut deutsche Kleidung und ging zu seiner Wirtin, der er eine Reise zu seinem Onkel vorgetäuscht hatte, um seine tagelange Abwesenheit plausibel zu machen. Dann be zahlte er seine Schulden und schrieb dem Direktor seiner „Sommerwohnung": „Sehr geehrter Herr Direktor! Ihre freundlichen, ermahnenden Worte, die Sie mir bei meiner Entlassung widmeten, haben einen tiefen Nach hall in ineiner Brust hervorgerufen, und nachdem ich von meinem Onkel Mittel bekommen habe, werde ich in eine neue Welt fahren und dort ein neues Leben be ginnen. Ihr dankbarer Eduard Hammer." Vierundzwanzig Stunden später, als die Kriminal polizei nach dem Trainer Edward Hammond forschte und die Presse den Fall in langen Artikeln glossiertes saß Eduard, Hammer in einem O-Zugwagen dritter Klasse und fuhr nach Hamburg. Niemand dachte daran, den harm losen Berliner Jungen anzuhalten. Dagegen wurde eine ganze Reihe Verdächtiger verhaftet, die die peinliche An gewohnheit hatten, überall hinzuspucken. Einige angesehene englische Staatsangehörige, die zufällig in Berlin weilten und sich auch der gravierend verdächtigen Sünde des Aus- svuckens Hingaben, sind gleichfalls verhaftet worden. * * * Zehn Jahre später stiftete der deutsch-amerikanische Multimillionär Eduard Hammer den deutschen Sport verbänden fünfhunderttausend Mark mit der Bestimmung: „Für Engagement guter englischer Trainer." Er ist Ehrenmitglied der beglückten Sportkorporationen geworden und hat von diesen einen Orden bekommen. In der schmerzlich langen Liste der unaufgeklärten polizeilichen Straftaten steht aber immer noch der Fall des „Trainers Edward Hammond". BemiM MchML 540000 Mark vermacht. Wie das Deutsche Konsulat in San Franzisko dem Bürgermeister von Altenburg mitteilt, hat eine in San Franzisko ver storbene Altenburgerin ihrer Vaterstadt 340000 Mark vermacht. Zur Katastrophe der „Emvreß of Ireland". Wie die Untersuchung festgestellt hat, hat der Kohlendampfer „Storstad" bei dem Zusammen stoß eine halbkreisförmige Verschiebung des Vorder stevens davougetragen. Damit gewinnt die Angabe des Kapitäns Anderson an Wahrscheinlichkeit, daß der Bug des Kohlenschiffes ursprünglich im Loch der „Em- preß os Ireland" festgehalten wurde, aber durch Vor wärtsbewegung des letzteren aus dem Loch sich her ausgedrängt hat. Die Zahl der Toten wird jetzt auf 1024, die der Geretteten auf 452 angegeben. Gefährliche Ozeanfahrt im Nebel. Herr Poncelet, Kapitän des französischen transatlan tischen Dampfers „France", berichtet, daß das Schiff auf der Rückfahrt von Newyork nach Havre in oer Nacht zum letzten Montag bei sehr schwerem Nebel sich in der Gefahr befand, nahe bei dem Bishob-Leuchtturm mit einem Schisse zujammenzustoßen, dessen Namen er nicht erkennen konnte. Die beiden Schiffe, die unausgesetzt ihre Sirenen ertönen ließen, wichen einander bei kaum 50 Meter Entfernung noch glücklich aus. — Riesiger Waldbrand am Valu. Wie aus Zizikar gemOdet wird, wütet ein riesige- Schadenfeuer in den Waldkonzesstonen am Palu. Die Städte Taolu und Gunt- schulin brannten nieder. Die Landstraßen werden von einem Feuermeer durchflutet und weit und breit ist es unmöglich, dem zerstörenden Element nahezukommen. Da jegliche Lösch versuche ausgeschlossen erscheinen, muß man dem Brande freies Spiel lassen. — Aus der Gesellschaft. „Gestern im Spielsaal, meine Damen, hab' ich zwei Stunden lang zwischen zwei Grafen gesessen . . . Sie lachen — Sie glauben es nicht —?" „Doch, doch, lieber Müller, wir haben die beiden Herren so gar im Caso de Pari- getroffen, und sie haben uns erzählt, daß sie gestern im Spielsaal zwei Stunden lang einen Her zog zwischen sich gehabt hätten. tkuMM dii Kritik ^ugrlt, Imnltzstuttkkd!'. in tidinrtocll i. l. für den 6. Juni 1914. Böige Westwinde, wolkig, kühl, zeitweise Niederschlag. Niederschlag in Eibenstock, gemeffen am 5. Juni, früh 7 Uh« 6,2 wv» - 6,2 I aus t g» Vodrnfiäch». Barometerstand am 5. Juni: -j- 1,5. Kremdenliste. Uebernachtet haben im Rathaus: Paul Schneider, Chauffeur, Plauen. Paul Riedel, Steiger, Hahndorf. Johanne« Fritzsche, Kfm., Dresden. Georg Suhr, Kfm., Berlin. Reichshof: Albert Handwerk, Kfm., Annaberg. H. Hodges u. Frau, London. Emil Schmidt, Bicekonsul, Stettin. ' Gustav Gieseke, Kfm., Hannover. Carl Klein, Bankvorstand, hier. Stadt Leipzig Herbert Mliller. Kfm., Plauen i. B. Max Kanin, Kfm., Plauen i. B. E. Friedrich Buschmann, Kfm., Chemnitz. Herm, llnger, Prokurist, Weißenburg. Engl. Hof: Walther Wittmann, Lehrer, Apolda i. Thüringen. B ielhau « : Rob. Neumann, Beamter, Leipzig Curt Zwiesel, Oberlehrer i. R, Leipzig. Gasth. z. Brauerei: Hans Nacke, Schlosser, Limbach. Kurt Racke, Schlosser, Limbach. Gustav Thierbach und Fran, Postschaffner, Waldheim, Sa. Kirchl. Nachrichten au« der Parochie Eibenstock vom 31. Mai bis 6. Juni 1914. Aufgebote»: — Getraut: 22) Hermann Günthel, Fabrikarbeiter hier und Marcha Elsa Oeser, Stickerin hier. 23) Ernst Gustav Göthel. Metallarbeiter in Aue und Anna Helene Köbler, Stickerin hier. 24) Ernst Georg Schie rer, Maurer hier und Emilie verw. Günnel geb. Stemmler hier. 25) Hans Georg Baumann, Maschinensticker hier und Emma Frieda Lip pold, Maschmengehstsin hier. Getauft: 117) Georg OSkar Konstanz Beuchelt. 118) Kurt Rudi Meyer. 119) Anna Ilse Hörig. 120) Max Rudi Heymann. 121) Hilde Elise Wols. 122) Fritz Otto Schiller. 123) Johannes Arthur Streit. Beerdigt. 64) Alice, T. des Ernst Wilhelm Schmalfuß, Muster zeichners hier, 2 T, 65) Herta Marta llnger, T. des Paul Alfred Un ger, Schisschenstickers hier, 1 I. 6 M. 26 T. Am Hrinitatissest. Vorm, 9 Uhr: Predigtgottesdienst: Dil: Röm. 11,33—36. Pastor Wagner. Beichte und heiliges Abendmahl fallen auS. Kirchenmusik: „Herr, du erforschest mich —", Mot. f. gem. Chor v. Adalb. Ueberk-e. Montag, drn ti. Znni, vorm. 10 Uhr. Wochrnkommunio«. Pastor Wagner. Jünglingsverein: abends '/„8 Uhr: Bersammlung im Piakonat (nicht in der Gewerbeschule). Jungfrauenverein: (Konfirmierte der letzten zwei Jahre) nachm. 5 Uhr: (der früheren Jahrgänge) abends ",8 Uhr: Versamm lung im Heim an der Pestalozzistraße. Sep. ev.-kut-. St. Joyannisgemeinde. Vorm. 9 Uhr: Lesegottesdienst. Kirchennachrichten aus Schönheide. IrillitLlisteLt. (Sonntag, den 7. Juni l914.) Früh 8 Uhr: Beichte u. heil. Abendmabl. Pastor Rup pel. Vorm. 9 Uhr: Gottesdienst mit Predigt über Röm. 11, 33—36. Pfarrer Wolf. Kirchenmusik: „TrinitatiSlied" für Sopran mit Orgelbeglei tung von Frank. Vorm. 11 Uhr: Unterredung mit den Konfirmierten des DiakonuS. Pastor Ruppel. Jungsrauenverein: nachm. 3 Uhr: Versammlung. Jünglingsoerein: nachm. 3 Uhr: Spaziergang nach Vo- gelSgrün. Sammelort: Marktplatz. MrOexnaUriUteu aut LarlSfelv. Sonntag, den 7. Juni, (^rinitotisseg.) Vorm ' ,8 Uhr: Beichte u. Abendmahlsfeier. Vorm. 9 Uhr: Festgottesdienst. Der heutigen Auslage unserer Zeitung liegt ein 4 (eiliger Ä«lo- lpelit der Firma I-riedrich Meyer in Zwickau bei über die am 6. Juni beginnende große Weiße Woche. Die Veranstaltung, die sich jeden Sommer um dieselbe Zeit wiederholt, ist durch große Auswahl der ein zelnen Artikel und der enorm billigen Preise rühmlichst bekannt. Neueste Nachrichten. — Wien, 5. Juni. An hiesiger unterrichteter Stelle sind Nachrichten aus Janina eingelaufen, daß unter dem Vorsitz von Zographos in Argirocostra eine große Versammlung der Führer der epiro tischen Bewegung stattgefunden habe, in der nach lebhafter Debatte beschlossen wurde, die Entschließungen der Konferenz von Korfu anzunehmen. Ferner wurde beschlossen, die Waffen erst dann niederzulegen, wenn der Fürst von Albanien vom Epirus tatsächlich Besitz ergriffen, die mobilisierten Truppen zur Aufrechterhal tung der Ruhe gelandet und auch die Großmächte ihre Zustimmung zu den Beschlüssen der Konferenz gegeben haben Wien, 5. Juni. Aus Rom werden Nachrich ten hierher gemeldet, daß Durazzo schon von den Aufständischen eingenommen worden sei. (Eine Bestätigung der Meldung von anderer Seite liegt noch niclit vor, und ob sie kommen wird? D. R.) Rom, 5. Juni. Deutschland und Eng land haben beschlossen, je ein Schiff nach Durazzo zu fenden. Frankreich und Rußland tun, wie gemeldet, dasselbe. Jedes der Schiffe wird 250 Mann Landungstruppen an Bord haben. Das eng- lijchc Schiff trifft bereits morgen vor Durazzo ein. — Rom, 5. Juni. In Florenz begann gestern der Prozeß gegen den Dieb der Mona Lisa, Perugia. Der Angeklagte gab eine genaue Darstellung der schon be kannten Umstände beim Diebstahl im Louvre-Museum in Paris. Der Psychiater erklärte Perugia für einen unge fährlichen Narren. Ter Staatsanwalt, der nachmit tags verhandelte, verlangte die Verurteilung Perugia« zu drei Monaten Gefängnis. — London, 5. Juni. AuS PortSmouth mird gemel det: Das Wasserflugzeug Nr. 128, geführt von Leut nant CreSwell mit Kapitän Rice als Passagier stürzte gestern bet einem Fluge ins Wasser. Beide Insassen ertran ken. Die Maschine war beim Manöoerieren explodiert. Die Leichen sind noch nicht geborgen. London, 5. Juni. Trotz umfassender Vor sichtsmaßregeln der Polizei ist es gestern abend einer Suffragette gelungen, in den Buckingham Palast einzudringen und vor dem Königspaar im Throns aal eine Manifestation zu veranstal ten, im Augenblick, da alle Geladenen vor dem Königs paar defilierten. Der Zwifchensall ereignete sich um