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Amts- un- Anzeigeblatt Mr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock Md dessen Umgebung für Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel. Neuheide, Oberstützengrün, Schönheide. Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthal usw, 8keI.-Kdr.: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 21V. Drucker und Verleger- Emil Hannebohn, verantwort!. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. »444 444444^^—4... .44..4...444 Lrscheint täglich abends mit Ausnahme der Sann« und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 - Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennig LS» " 81. z«h»O«»g. —iS Sonnabend, de» 30. Mai LSL4 Schloeinezählullg am 2. Jnai 1914. Oiach Beschluß des BundeSrateS vom 30. April 1913 hat am 2. Juni 1914 eine ZLHlung der Schweine stattzufinden. Die Zählung erfolgt nach dem Stande vom 2. Juni 1914. Mit der Aufzeichnung find die Schutzleute beauftragt. Die Besitzer von Schweinen werden um wahrheitsgetreue Angaben ersucht. Stadtrat Eibenstock, den 20. Mai 1914. Stockrodeplatz - Abgabe. Auf Eibenstocker Staat-forstrevier sollen Sonntag, den 31 Mai, vormittags 7 Uhr auf dem Kahlschlage in Abteilung 27 eine beschränkte Anzahl von Stockrodeplätze« unter an Ort und Stelle näher bekannt zu machenden Bedingungen freihändig abge geben werden. König!. Forftmieroerwaltung Eibenstock, den 28. Mai 1914. Tagesgefchichte Deutschland. Die Festnahme der deuts che » Flieger in Rußland. Die „Kölnische Zeitmra" meldet aus Berlin: Nach den hier vorliegenden Nachrichten be stätigt es sich, daß ein deutsches Flugzeug mit zwei Offizieren auf russisches Gebiet verschlagen wor den ist. Das Flugzeug ist nach der Beschieß ung durch die russische Grenzwache niedergegangen. Die Offiziere find festgenommen worden. Eine Unter suchung ist sofort eingeleitet. Selbstverständlich wird der Fall bei der russischen Regierung nach Lage der Umstände diplomatisch vertreten werden. Die Feier in der Burg Wittelsbach. Donnerstag vormittag fand in Aichach Bayern) in Gegenwart des Königs und der Königin von Bayern die Achthundertjahrseier der Bnrg Wittelsbach statt. Die Feier begann mit einein Festgottesdienst, der durch den Bischof von Augsburg abgehalteu wurde. Darauf hielt König Ludwig auf dem weiten, von zahlreichem Publikum umsäumten Burgplatz eine Ansprache, in der er betonte, wenn auch die Burg die Zeit nicht über- duuerr habe, so doch das Geschlecht, das aus ihr her- vorgegangen sei. Der König fuhr fort: Das Wittels bacher Haus hat seit mehr als 700 Jahren in Bayern und der Pfalz geherrscht, und dies ist erklärlich, weil die Wittelsbacher Bayern entstammen. Seit undenk lichen Zeiten sind die Wittelsbacher Herrscher und ihr Volk zusammengestanden. Der König erinnerte sodann an das Wort König Ludwigs II.: „Ich fühle mich eins mit meinem Volke. Er gehe weiter und sage: Das bayerische Volk fühlt sich eins mit seinem König. Wie es viele Jahrhunderte war, soll es viele Jahrhunderte bleiben. Das walte Gott!" Der König hat aus An laß der Jubelfeier eine Reihe von Auszeichnungen ver liehen. Auch wurde ein Gnadenakt zur Kenntnis ge bracht, durch den die Gefangenen der Strafanstalt Aichach begnadigt wurden, unter ihnen eine Frau, die vor dreißig Jahreu zum Tode verurteilt und daun zn lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt worden war. Reise des Herzogpaares Ernst Au gust nach München. Das braunschweigische Her zogpaar Ernst August stattet am 6. Juni dem bayeri schen Königspaar in München einen Besuch ab und begibt sich am 7. Juni zn mehrwöchigem Aufenthalt nach Gmunden. Das Befinden des Großherzvgsvon Meck len burg-Strelitz. lieber das Befinden des Großherzogs von Mecklenburg - Strelitz wird in der „Landeszeitung für beide Mecklenburg" folgendes osfi- zelle Bulletin ausgegeben: Das Befinden des Groß Herzogs ist weiterhin verhältnismäßig gut. An einer Stelle der linken Wade ist eine Vereiterung des Throm bus in den Krampfadern eingctreten. Der Eiter wurde am Donnerstag durch eine» Einschnitt entleert. Tem peratur und Puls sind normal. Italien. Erzbischof Dr. Hartmann Kardinal. Unter Entfaltung des traditionellen glänzenden Zere moniells fand Donnerstag mittag in Rom das öffent liche Konsistorium statt. Der Feier wohnte das Heiligste Kollegium, etwa 100 Bischöfe und Prälaten, das dip lomatische Korps, die römische Aristokratie und über 4000 Zuschauer bei. Kardinalerzbischof von Hartmann wurde von Kardinal O'Connell in die Beatifikations- aula eingeführt, wo er den roten Hut empfing. Das Aussehen des Papstes, der in der Sedia gestatoria ge tragen wurde, war ganz vorzüglich. Er erteilte mit lauter Stimme den apostolischen Segen. Eine Feier im Vatikan. Nach der Ba rett Aussetzung am Mittwoch, fand am Donnerstag im Vatikan mit dem üblichen Zeremoniell das öffentliche Konsistorium zum Zwecke der Hut Aussetzung für die neuen Kardinäle statt. Der Feier wohnte n. a. auch das diplomatische Korps bei. Vorher hatte« die ueueu Kardinäle in der Pauluskapelle den Eid geleistet. Die öffentliche Feier ging im Saale der Segenserteilung vor sich. Den Schluß der feierliche» Handlung bildete ei» geheimes Konsistorium in Gegenwart des Papstes. Spanien. Eine Prügelszenc in der spanischen Kammer. Der Abgeordnete Soriana, welcher am Mittwoch in den Wandelgängen der Kammer von An tonio Maura wegen Beleidigung von dessen Vater ge schlagen wurde, hatte dem jungen Maura versprochen, das Wort „Feigling" öffentlich zurückzunehmen. Da Soriano dies aber in der Kammersitzung nicht tat, züchtigte ihn Maura. Als der Kammerpräsident von dem Vorfall hörte, ließ er Antonio Maura wissen, daß Soriano das Wort erbeten hatte, daß er sich aber auf Bitten des Präsidenten bereit erklärt hatte, bis zum nächsten Tage zu warten. Daraufhin schrieb Antonio Maura an Soriano einen Brief, in welchem er um Entschuldigung bat. Soriano gab sich damit zufrieden. Nach Schluß der Sitzung fand vor dem Kammerge bäude zwischen den Anhängern nnd Gegnern Mauras ein heftiger Streit statt, wobei mehrere Verhaftungen vorgenommen werden mußten. Bom Balkan. Ueber das Schicksal des Fürsten von Albanien wird gegenwärtig eifrig debattiert, und vornehmlich werden Kombinationen in Bezug auf die Zukunst des Fürsten infolge eines Besuches des Hof marschalls des Fürsten von Albanien in Berlin ge knüpft. Die „Vossische Zeitung" nimmt sogar an, daß es sich um einen Auftrag handele, an zuständiger Stelle Aufklärungen anläßlich der Flucht aus die Kriegsschiffe zu holen, da der Fürst, der möglicherweise in seine alte Heimat wieder übersiedele, sich an militärischer Stelle darüber auszusprechen habe. Hierzu meldet die „Köln. Zcituug" aus Berlin: Zn der Reise des Hofmarschalls des Fürsten Wilhelm von Albanien, v. Trotha, nach Berlin wird bestätigt, daß sie auf keine» politische» Auftrag zurückzuführeu ist. Hofmarschall v. Trotha ist der Ueberbriuger gewisser persönlicher Wünsche des Fürsten, die mit der politischen Behandlung der al dänischen Frage nicht in, Zusammenhang stehen, lieber die allgemeine Lage in Albanien meldet die „Köln. Ztg." ferner aus Berlin: Eine neue Verschlechterung der Lage in Durazzo ist nicht eingetreten, im Gegenteil, für die Stellung des Fürsten ist es eher als ein gün stiges Anzeichen zu betrachten, daß die Aufständischen ersichtlich untereinander gespalten sind, daß sie der ein heitlichen Führung entbehren und daß die Bewegung auch kciu klares Ziel hat. Es liegt auf der Hand, daß eine in ihren Zielen nnd Absichten einheitliche Ans standsbewegung unter einheitlicher Führung außeror dentlich viel bedenklicher wäre. Die Sicherheit des Fürsten wird, abgesehen von der Gendarmerie, vor läufig durch eine von österreichisch ungarischen nnd ita lienischen Matrosen gewählte Schutzwache gewährlei stet. — Die Verhandlungen über eine Besetzung Du- razzos durch europäische Truppen sind noch nicht zu Ende, werden aber wahrscheinlich zu keinem Ergebnis führen. Auflösung der Skupschtina in Ser bien. Wie man in Skupschtinakreisen wissen will, hat das Kabinett Pasitsch von der Krone das Mandat für die Durchführung von Neuwahlen erhalten. Die Regierung wird nach Erledigung der wichtigsten Ge setzesvorlagen, die nächste Woche erfolgen wird, die Skupschtina auflösen und noch im Laufe des Sommers die Neuwahlen durchführen. Griechenland fordert die Aegäijchen Inseln. Der griechische Minister des Aeußere», Dr. Streit, gab am Donnerstag in der Kam»,er folgende Erklärung bezüglich der Aegäischen Inseln ab: I. Grie chcnland hat der Türkei niemals einen Vorschlag ge macht wegen Anerkennung eines Kondominiums oder Zulassung von Beamten, deren Befugnisse eine Art Kondominium oder Souveränität der Türkei über die Julcln zum Inhalt haben würde: 2. die jetzige Hel lei.ische Regierung hat niemals daran gedacht, die Ae gäischcn Inseln preiszugeben, die nicht nur durch den Sieg der Waffen Griechenlands wiedererobert worden sind, sondern die auch angegliedert wurden durch Ent scheidung der Mächte, die sich aus den im Londoner Ver trag bestehenden unbestreitbaren und sür Griechenland wie für den Nachbarstaat gemeinsamen Rechtstitel stützt. Das Recht Griechenlands auf diese Inseln ist berge statt etwas Unbestreitbares, daß Griechenland keines Wegs daran denkt, sich ihrer zn entäußern, ^ch bitte das Haus, die Debatte uicht auf andere Inseln auszu dehnen, denn ich glaube, daß eine derartige Erörterung nicht in den Rahmen der heutigen Debatte gehört. In der Tat ist seitens der Mächte noch keine Entscheidung bezüglich dieser Inseln erfolgt, obwohl der Londoner Vertrag vorsieht, daß sie auch darüber eutscheideu werden. Ein türkis ch-rnm änisches Defen sivbüiidnis? Der türkische Minister des Innern, Talaal Bei, wnrde in Bukarest empfangen, lieber den eigentlichen Zweck der Anwesenheit TalaatS kursieren allerhand Gerüchte. Die Presse will wissen, er habe die Neutralität Rumäniens für den Fall eines grie chisch türkischen Zusammenstoßes wegen der Juselfrage sichern wollen. Rumänien hängt jedoch von seinen Interesse» a» der Erhaltung des Bukarester Ver trages ab. Nach einer anderen Version soll Talaat sogar ein Defensivbündnis vorgeschlagen haben. Alle diese Nachrichten sind unkontrollierbar, da die strengste Diskretion gewahrt wird. Es steht nur fest, daß die Türkei unzweifelhaft eine Annäherung anstrebt. Amerika. Die mexikanische Frage. Die Nachrich ten aus Niagara Falls laute» weiter durchaus opti mistijch. Die VermittlmigSaktion trat iu de» Hinter grund gegenüber der Landung großer Mengen Kriegs bedarfs in Puerto Mexiko durch die deutschen Dampfer „Apirauga" und „Bavaria". Ersterer brachte sür Hu erta 20 0G> moderne Gewehre, 200 Maschinengewehre und l'> Millionen Patronen. Letzterer brachte leionooo Patronen, viele Kisten mit Gewehren und große Men gen Stacheldraht. Die „Bavaria" langte darauf in Veracruz au, wo die amerikanische Verwaltung zwei Anklagen gegen den Kapitän erhob: zunächst, daß er die Landung anderwo als angekündigt war, gelöscht hatte, und dann, daß das Schiff im Hafen von Vera cruz ohne Klarierungspapiere, die ihm in Puerto Mexiko abgeuommcn worden waren, eingelaufen sei. Eine Geldstrafe ist dem Kapitän wahrscheinlich. Huerta veranstaltete am Mittwoch ein großes Fest aus Anlaß des Namenstages seiner Tochter. Er gab auch eine Kundgebung heraus, in der er erklärte, er denke nicht all seinen Rücktritt. Auch sei er nicht gesonnen, Urlaub zu uehmen. Oertlitze und sächsische Nachrichten. Eibenstock, 20. Mai. Ein Vorfall, der mit Fensrerputzen Beschäftigten zur Warnung dienen möchte, ereignete sich gestern m der Schneebergerstraße Dort fiel ein Dienstmädchen, das die Fenster putzte, aus der ersten Etage herab, glücklicherweise aber auf ein Blumenbeet, fodaß es unverletzt blieb. -Eibenstock, 29. Mai. Der Schneeberger Kreisverein für Innere Mission feiert am 3. Pfingftfeiertag, Dienstag, den 2. Juni, in Sosa sein Jahresfest. '/,3 Uhr beginnt der Festgottesdienst, in dem Pastor von derTrenck aus Dresden predigen wird. In der Nachversammlung im Gasthof zum Ring von 4 Uhr an sprechen Sup. Thomas, Pastor von der Trenck und Pastor Höppenstein aus Lauter. Unser« Gemeinde glieder werden herzlich gebeten, sich recht zahlreich an dieser Feier zu beteiligen, di» Bilder au» der christlichen LirbeStä- tlgkeit unserer Tag« zeig«» und neu« Liebe und Freudigkeit zur Mitarbeit wecken will. ^V.