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— Chemn > tz, 12. Mai. Der bekannte Großindu - strielleWiNi Po«ge, der in Bad Nauheim im Lamm« Erholung von einem Herzleiden suchte, ist in Frankfurt am Main in der letzten Nacht gestorben. Poege war Vor stand der Elektrizität» Akliengesellschaft vormals Hermann Poege in Chemnitz und Prästdialmitglird deS Königl. Säch sischen Automobilklubs. Seit dem Jahre 1911 gehörte er der Flugzeugkommission des Deutschen Luftschifferverbande» an. — Freiberg, 11. Mai. Am Sonntag um 11 Uhr vormittags begann im Hotel »Schwarze» Roß" hier der 7. Sächs. Mittelstandstag. Nach mehreren Begrüßungs ansprachen hielt Bürgermeister Dr. Eberle-Nossen den einlei tenden Vortrag über: »Die Bedeutung der Mittelstandsbewe gung für Volkswirtschaft und Staat!' Redner wie» die Unentbehrlichkeit deS Mittelstandes an vielen einzelnen Bei spielen nach Ueber die wirtschaftliche Lage des HauSbesttzer- standes referierte der Sekretär deS Verbände« sächs. Hausbe- sitzervereine, Thiele Ehemnitz. Syndikus Gruhl-Leipzig forder te zum Kampf gegen die Warenhäuser und Konsumvereine auf. LandtagSabgeordneter Dr. Böhme sprach über »Credit förderung deS gewerblichen Mittelstandes'. Der Abgeordne te Nitzschke-Leutzsch fesselte die Hörer dann noch durch einen interessanten Vortrag über »Gemeinschaftsarbeit zwischen ge werblichem Mittelstände, Industrie und Landwirtschaft.' Die gegenseitigen Aufgaben seien nicht al» Parteisache, sondern als Angelegenheit deS AllgemeininteresseS anzusehen. Heute früh schloß ein Ausflug nach Nossen die Freiberger Mittel standstagung. — Zwickau, 12. Mai. Am 8. d. MtS. ist bei der Grubenraumung hier in der Schankwirtschaft »Burgkeller" der schon stark verweste Leichnam eines neugebore nen Kindes männlichen Geschlechts aufgefunden worden. Nach dem Sektionsbefund dürfte das Kind bei der Geburt ge lebt haben. Die KindeSmutter ist bisher nicht zu ermitteln gewesen. — Zwickau, 12. Mai. Der Kantor einer. Winkler feierte hier mit seiner Ehefrau das seltene Fest derdiaman te n e n H o ch z e i t. Die Ehegatten erfreuen sich guter Ge sundheit. — Schönfeld bei Annaberg, 11. Mai. Mit einem brennenden Strohwisch wollte gestern der beim Spediteur Ramm bedienstete Knecht die Fliegen verjagen und setzte dabei fahrlässigerweise das Stallgebäude in Brand. Während eS den herbeigeeilten Feuerwehren gelang, das angrenzende Wohngebäude zu retten, brannte das Stall gebäude vollständig nieder. Sächsischer Landtag. Dresden, 12. Mai. I. Kammer. Ohne Debatte wird zunächst «ine Reihe von Eiatkapiteln antragsgemäß in Uebereinstimmung mit der II. Kammer erledigt. Zu Titel 1 des außerordentlichen Etats, Gewährung eine« Darlehens au» Staatsmitteln an die Theatergesellschaft m. b. H. in Bad Elster beantragt die Deputation, die eingestellten 450000 M. abweichend von den Beschlüssen der II. Kammer zu bewilli gen. Das HauS beschließt demgemäß. ES folgt die Schluß- beratung über den Gesetzentwurf über die Abänderung des die staatliche Schlachtviehverstcherung regelnden Gesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 25. April 1906. Die Deputation beantragt gegen drei Stimmen verschiedene Ab änderungen zu den hierzu gefaßten Beschlüssen der II. Kam mer. Rittergutsbesitzer Dr. v. Hübel beantragt jedoch, den gesamten Entwurf unverändert in der Fassung der II. Kam mer zu verabschieden. Das HauS tritt diesem Anträge ohne Debatte gegen 2 Stimmen bei. Damit ist die Tagesordnung erschöpft. Nächste Sitzung morgen vormittag 11 Uhr. Schluß gegen I Uhr. Dresden, 12. Mai. 11. Ka m me r. (Schluß der Sitzung vom ll. Mai). Beim letzten Punkt der Tages ordunng, Kap tio, Landwirtschaft, Handel und Gewerbe im allgemeinen entspinnt sich eine längere Debatte u. a. über die Zuwendung von 351)00 Mark zur Erhrltnng und Errichtung einer Zentralstelle zur Bekämpfung des Borgunwesens. Mehrere Redner beantragen, diese Summe zu streichen. Der Präsident schlägt vor, da das Haus beschlußunfähig sei und es sich nm eine wichtige Abstimmung handle, die Beschlußfassung zu vertagen. Die Abstimmung wird vertagt. Schluß ge gen 0 Uhr. Dresden, 12. Mai. Zweite Kammer. Zu nächst wird die gestern ausgesetzte Abstimmung über Kap. M, Landwirtschaft, Handel und Gewerbe im all- meinen vorgenommen. Der Antrag Zöphel, die in diesem Kapitel für die Mittelstandsvereinigung zur Be tämpfung des Borgunwesens eingestellten 35 MO Mk. zu streichen, wird mit 50 gegen 24 Stimmen abgelehnt. Im übrigen werden die Anträge der Deputation an genommen. Es folgt eine längere Geschäftsordnungs debatte über einen vom Abg. Brodaus (Fortschrtl.) ein gegangenen Antrag, das Kap. IN, Universität Leipzig, von der heutigen Tagesordnung abzusetzen. Es soll hierübe» später Beschluß gefaßt werden. Das Haus tritt sodann in die Tagesordnung ein, auf der als >. Punkt die Schlußberatung über Kapitel 24», Armcemuscu.n steht. Den Bericht erstattet Abg. Steche. Das Kapitel wird antragsgemäß einstimmig bewilligt. Es folgt die Schlußberatung über den Antrag Seifert und Gen., betrcjscnd die Förderung des kleineren und mittleren Bauerntums und Grundbesitzes und in Verbindung da mit über den Antrag Böhme und Gen., betr. die Vor lage einer Denkschrift über die wirtschaftliche Lage des Grundeigentums in Sachsen. Abg. Seifert beantragt namens der Gesetzgebungsdeputation, die Regierung möge eine Denkschrift über diese Frage vorlegen und eine Kommission znr Untersuchung der einschlägigen Fragen ins Leben rufen. Die Deputationsanträge fin den einstimmig Annahme. Abg. Göpfert (Natl, be richtet hierauf über die Verhandlungen der Gesetzge bungsdeputation über das Dekret betr. die Erhebung der Zuwachssteuer. Die Mehrheit der Deputation be antragt, die Vorlage mit einigen Abänderungen anzn- nehmen. Die Minderheit der Deputation beantragt dagegen die Ablehnung des Entwurfes. Abg. Singer 'Natt) stellt einige Abändernngsanträge, wonach vom Ertrage der Zuwachssteuer dem Staate 10 Prozent und den Gemeinden bezw. selbständigen Bezirksverbänden 4<> Prozent des Ertrages zugewiesen werde»« sollen, während die Deputationsmehrheit die Ueberweisung von je 25 Prozent befürwortet. Bei der Abstimmung wurde zunächst ein zu Paragraph 1 gestellter Ab ändcrungsantrag Kleinhempel mit 75 gegen 0 Stimmen abgelehnt und hieraus in namentlicher Abstimmung der Paragraph 1 in der Deputationsfassung mit 47 gegen 40 Stimmen abgelehnt. Weitere Anträge wer den sämtlich abgelehnt. Es folgt Punkt 14 der Tages ordnung, der von den zum Kgl. Hausfideikommiß ge hörigen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft han delt. Abg. Steche lNatl.) beantragt als Berichterstatter, die Einstellungen nach der Vorlage zu bewilligen. Die Sitzung dauert in später Abendstunde noch fort. Die nächste Sitzung ist auf Mittwoch vormittag o.K" ^hr angejetzt. Deutscher Reichstag. 255. Sitzung vom l2. Mai DU 1 Präsident Kämpf leitet die Sitzung damit ein, daß er dem Hanse den Dank des Reichskanzlers für die Bei leidslundgcbung anläßlich des Hinscheidens seiner Gat ti«« übermittelt. Es folgt die Aussprache über den Militäretat, die mit den« Artillerie- und Waffenwesen fortgesetzt lvird. Der konservative Abgeordnete v. Gräfe tritt für die wirtschaftsliebende,« Arbeiterverbände ein. Ein Antrag Dr. Müller-Meiningen über die Frage des Neubaues des Militärkabinetts namentlich abzustim men, findet nicht genügende Unterstützung. Der Kriegs minister von Falkcnhayn tritt nochmals kurz sür die Forderung ein. Es folgt die zweite Lesung des Etats für Kamerun. Der sozialdemokratische Abgeordnete Wels macht sich zum Anwalt der Duala, während Staats sekretär Dr. Solf ihm entschiede«« entgegcntritt. Um 7'/» Uhr vertagt sich das Haus auf Mittwoch 2 Uhr. Aus der Zeit der BesreiuugSLiegc. Nachdruck verboten 14. Mai 1314. König Ferdinand von Spanien war von Valencia nach Madrid abgereist, wo er am gcnannlen Tage seinen „feierlichen" Einzug hielt. Wenn jemals, so bedeutete in dieser» Falle das „feierlich" nichts mehr und weniger, als eine Fälschung der wirk lichen Stimmung des Volkes. Diese finstere, abstoßende Persönlichkeit, gransam und boshaft aus Gewohnheit, war viel zu sehr volksfeindlich gesinnt, als daß andere Leute, als die höfische«« Schmeichler dem vor Napoleon davor« gelaufenen Flüchtling bei seiner Rückkehr zu- jubeln konnten. Hatte Spanien unter der französischen Invasion zu leiden gehabt, so hatte Napoleonischer Geist doch auch manches Gute ins Land gebracht: rnit Ferdinands Rückkehr wurde dieses beseitigt und die Reaktion feierte ihre Orgien. Uebers Jahr! Roman von Baronin G. v. Schlippenbach. <10. Fortsetzung). „Wieso, Mutter?" „Er ist ein Genußmensch das merkte ich an seinen Reden nnd sie ist ein zartbesaitetes Gemüt. Wer weiß, ob diese Gegensätze sich in der Ehe aus- gleichen werden?" Am nächsten Tage war bewölkter Himmel. Jene graue, sommerliche Färbung herrschte in der Luft, die etwas Trauriges hat nnd niederdrückend wirkt. Olga saß still neben Frau von Schönherr, während die Herren ab und zu gingen. Mit feinem Taktgefühl brachte die ältere Frau die Rede auf die Familie ihrer jungen Bekannten: da war cs, als spränge ein Siegel von Olgas Lippen. Sie erzählte von oen Ihrigen, ihre eben noch ernsten Züge belebte»« sich, ihre Augen leuchteten. - Immer mehr Gefallen fanden beide Damen an einander, und der Tag verging Olga angenehmer, als sic gedacht hatte. Jin weiteren Verlauf ihrer Reise lernte Olga ihren Mann kennen. Sie wußte, daß kein leichtes Leben sie erwartete, aber sie wollte mutig auf dem selbsterwähl ten Platz ausharren und, soweit cs anging, sich Lothar anzupassen suchen. * * * Eßlinger senior hatte ein wunoervolles, großes Haus iin Tiergartenviertel gekauft und zog dorthin. Er bestimmte, daß Lothar und Olga im Parterre woh nen sollten, die erste Etage und die darüber liegenden Räume erhielt der Schwiegervater für sich und seine Frau. Es wäre Olga lieber gewesen, mit ihrem Manne allein zu wohnen: sie fürchtete die Einmischung der Schwiegermutter, ihr Bevormunden und ihre oft peinliche Herrschsucht, die sie schon als Braut unange nehm empfunden hatte. Es wurde September, bis das Hochzeitspaar nach Berlin zurückkehrte. Am Bahnhof erwartete sie «in funkelnagelneues Auto, ein Geschenk Papa Eßlingers, der, sich die Hände reibend, die „Kinder" in seiner lauten Art begrüßte. „Na, da seid ihr ja! Wie war es denn auf der Hochzeitsreise?" fragte er, neben Olga durch das Menschengewühl einherschreitend. An der Treppe, wo die Fahrkarten abgenommcn wurden, staute sich die Menge. Bei den lauten Worten des Bankiers wandte sich ein hochgewachsener Ulanen offizier um. Olga und Waldemar von Klingen stan den sich gegenüber. Sie fühlte, wie ihre Knie zitterten, als er grüßend die Hand ai« die Tschapka legte. Er war in der Gala uniform, irgend ein Regimentsfest hatte ihn nach Berlin gebracht. Bon dem erblaßten Antlitz der jungen Frau irrte der Blick des Oberleutnants zu Lothar, der jetzt den Arm Olgas durch den seinen zog. Leise neigte sie das schöne Haupt zum Gruß und schritt vor über. Klingen fühlte einen feinen Stich im Herzen. Er hatte geglaubt, überwunde«« zu haben. Warum be rührte es ihn so weh, sie am Arme ,enes robusten, Mannes mit dem lebhaft geröteten Gesicht zu sehen? Nach der Fahrt im Auto durch die hellerleuchteten Linden kamen der Bankier und die Reisenden zu ihrem neuen Heim. Hier erwartete Frau Eßlinger mit einem Schwall hervorgesprudelter Begrttßungsworte den Sohn und ihr liebes Töchterchen, wie sie wiederholt sagte, dabei mit der knöchernen Hand Olgas Wange tätschelnd. Diese Berührung war der jungen Frau unangenehm, aber sie wagte nicht, den Kopf abzuwen- den. Suchend sah sie sich nach ihren Eltern um, sie waren nicht da. „Warum find mein Vater, die Mutter und Marie nicht gekommen?" fragte die junge Frau. „Ich hoffte, sie heute noch zu sehen." „Sic werde«« dich morgen begrüßen, Töchterchen, dieser erste Abend gehört uns," versetzte Mama Eß- lingcr. „Nun komm und sieh dein neues Heim an. Es ist nichts bei der Einrichtung gespart worden, nicht wahr, Philipp?" „Natürlich nicht, Jette." „Henriette, wenn ich bitten darf," bemerkte sie spitz. „Du vergißt wieder meinen Rainen." „Na ja, Jett - verzeih, Alte, es ist mir jo von der Zeit her kleben geblieben, als wir noch kleine Leute waren." Ein vernichtender Blick traf den Sprecher, dann rauschte Frau Eßlinger majestätisch in ihrem schweren, braunjcidenen Moireekleide voran und zeigte »nit Ge nugtuung dem jungen Paare die elegante Wohnung. In der Tat: Alles gleißte und funkelte von Ver goldungen, an den Decken Stuck. Die Möbel waren das Modernste, aber auch Geschmackloseste, was Olga bisher gesehen. Sie vermißte die schlichte Vor nehmheit des Elternhauses. Kein einziger wirklicher Kunstgegenstand, «cur ziemlich mangelhafte Imitation vor« Gemälden und Statuen. Vergeblich suchte die junge Krau nach den Gegenständen, die ihre Eltern ihr zur Aussteuer mitgegeben hatten, schließlich fragte sie danach. „Ja, Töchterchen," berichtete die Schwiegermutter „diese einfachen Sachen paßten nicht «n den Rahmen eines eleganten Hauses, ich ließ sie zum Teil auf den Speicher bringen." „Wie?" rief Olga, „das tatest du?" Der Zorn bebte in ihrer Stimme. „Na, na, alteriere dich nicht, Schatz," beschwich tigte Lothar, „die Mutter meint es gut." Fran Henriette öffnete ein abgelegenes Zimmer. „Hier habe ich zuin Teil deine Aussteuer" — eine unangenehme Betonung bei diesen Worte,« „hin stellen lassen." Olga eilte auf den kleinen Schreibtisch aus ihrer Mädctzenzcit zu. Liebkosend strich ihre Hand über seine Platte. Da stand ja auch der Schaukelstuhl und die hübschen, niederen Sessel neben dem bequemen Sofa, und am Fenster der Korbstuhl, davor der Nußbaumuäh- tisch, den sie zum letzten Geburtstage voi« den Eltern bekommen hatte. Hier wenigstens konnte sie sich ihrer Persönlichkeit bewußt werden und sich heimisch fühlen. Lothar «var mit der Mutter hinausgcgangcu, um sich die weiteren Räume zeigen zu lassen. Olga stand am Fenster, das nach dem Garten ging. Ein tränen loses Weinen ließ ihre Schultern erzittern. „Hm - hm." Jemand räusperte sich hinter ihr. Dann legte sich eine Hand auf ihren Arm: ihr Schwiegervater stand neben ihr. „Liebes Kind," sagte er weich. In diesen beiden Worten lag etwas, das die junge Fran bisher vermißt hatte, etwas Weiches, Warmes. Sie kehrte Eßlinger das Gesicht zu und ergriff, wie Hülse suchend, die derbe rote Hand mit den kurzen Fingern. „Sieh mal, die Jette ist schon so, wie sie ist. Du mußt suchen, dich in ihre Art zu schicken; ich tue es auch, u,n Frieden zu haben. Der Lothar ist ein Windhund, er ist waghalsig, und seit er mir im Geschäft zur Seite steht — na — das sind Dinge, die — hm — nicht hierher gehören. Suche Einfluß auf ihn zu gewinnen, liebes Kind, er liebt dich doch." „Ja, aus seine egoistische Art," dachte Olga traurig." Das runde Gesicht des kleinen Bankiers sah ebenso gutlnütig aus, seine kleinen Augen zwinkerten hinter dem goldgefaßten Kneifer. Er beugte sich zu Olga nieder, die auf einen Stuhl gesunken war, und drückte faßt verschämt einen Kuß auf ihr duftiges Haar. In dieser Stunde fühlte die junge Frau sich nicht mehr so verlassen in ihrem prunkvollen Heim; sie fühlte, daß sic in ihrem Schwiegervater einen Halt hatte. — „Philipp, Töchterchen, wo bleibt ihr?!" Die überlaute Stimme Frau Eßlingers rief es un geduldig. „So kommt doch, das Souper" — sie be tonte dieses Wort — „wartet auf uns!" Der Bankier bot seiner Schwiegertochter den Arm. Lothar und feine Mutter waren bereits im großen Speiseziminer, und man setzte sich an den Tisch, der mit Blumen in grellen Farben geschmückt war. Lothar sprach tüchtig dem auserlesenen Mahle zu, und sein Sektglae wurde von dein aufwartenden Diener imrner wieder gefüllt. „Sei doch nicht so still," flüsterte er Olga verwei send zu. „Hast du Kopfweh? Irgendetwas ist mit dir los." Sie faßte, wie Rettung suchend, nach seiner Hand. Er erwiderte ihren Druck, und sich zu ihr neigend, sagte er ein liebes, zärtliches Wort. Sie war dankbar für jeden kleinsten Beweis von Zuneigung. Sie fror inner lich und sehnte sich nach Wärme und Verständnis. Sie ging auch auf die Pläne der Schwiegermutter ein, die von Geselligkeit sprach und davon, daß demnächst Wil helm und seine Frau zuin Besuch nach Berlin kämen. „Gertrud ist die schickste Dame, dre ich kenne," sagte