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—- 74 sck Umständen man kommt nur, darauf an, M ob Sie im'Sinne dec Strafgesetzes als Ver- ivandter oder Angehö u r< a! v« Ein Laufewind. Nach dem Gemälde von N. Eichstädt. (Mit Text.) Photographie« Berlap von Franz Hanfstaengl in München. Fa Eg „w ist übe höä die Fra Fra opfe den frag- der! teu ! das ihm 1 reißt Herze reu sch Wenr Herr' ten § nach inden ten, > auf l Lauft beschl Bunt ist es, E Eginl >verd mir selbst paar unmi schier kenn« nur i Karl« werd verla das mögl einA der < ihrer E T rat l belnl „Tol melk geht Bert Opf. kann doch nicht wissen, ivas die Zukunft bringt — hätte festgestellt wer den müssen, wer eigent lich non Lösers Erbe ist." „Nun gnt. Für das Gericht ist also diese Frage noch nicht aus der Welt, leider. Da mit komme ich zu dem peinlichsten Punkte. Bester Herr Justizrat, läßt sich die — Ent gleisung der Frau von Haake nicht niederschla gen, irgendwie für die Öffentlichkeit ans der Welt schaffen?" Lahusen antwortete mchts und trommelte mit den Fingern auf den Tisch. Der Rittmeister ver lor zum erstenmal et was die Fassung, und seine Stimme vibrierte merklich, als er zu re ¬ den fortfuhr: „Niemand weist um die Sache, als Sie und ich und jener Moricllo, der in der Nacht, in welcher Herr von Haake starb, durch das Fenster sah. Ach so, Sie haben den Brief noch nicht gelesen — bitte, hier." Ter Justizrat fetzte den Kneifer auf die Nase und las, las lauge, als wollte er fich jedes Wort deutlich einprägen. „Mein lieber Herr Rittmeister," sagte er dann, „ich gebe Ihnen den wohlgemeinten Rat, um Ihrer Zukunft und Karriere willen, lassen Sie ab von dieser Frau. Ilberlassen Sie dieselbe ihrem Schicksal. Bedenken Sie, welchen Verlauf die Sache nehmen kann. Es ist unausbleiblich, das; mir offiziell von der Vertuschung und Fälschung, die in Villa Margherita begangen wurde, Kunde erhalten. Was Sie mir unter vier Augen mit- teilcu, bleibt ja mein Geheimnis, aber wie, wenn wir von anderer Seite benachrichtigt werden ? Tas Gericht kennt doch keine Sentiments." „Ferner, Herr Iustiz rat — und soweit ich das Gesetz kenne, ist das ausschlaggebend —, bin ich ihr Bräutigam. Ich erhebe keinerlei An klage, ich, der Geschä digte, wünsche Beile gung der Sache. Ich sollte meinen, daß dar nach auch das Gericht keinerlei Verlangen tra gen könne, den Scha den breitzutreten und an die große Glocke zu hängen." „Mein Gott — wie wunderlich Sie das aus fassen! Als ob wir Vor liebe hätten für Skau- dalprozesse und Freude ani Verurteilen! Der Staatsanwalt Hal ein fach die Pflicht, auf den Plan zu treten. Doch Ihr letzter Einwand ist von Wichtigkeit. Es Wir reisen dann fort, wenn sie genesen ist — iveit fort von hier. Anderswo wird uns ein neues Glück erblühen, das sich gründet auf Vergeben und Vergessen, auf Treue und unendliche Liebe. Die Liebe duldet und trägt und hofft alles." „Sic muß wunderbar stark und groß sein, Ihre Liebe!" „Jede echte Liebe ist wunderbar stark und groß. Sie lst großer als Beifall und Achtung der Welt. Ich kenne Karla Was sie getan, ist in; Grunde ihrer Seele fremd Trotz allem — sie ist eine edle Frau." Der gewiegte Menschenkenner schüttelte verwundert das Haupt. „Ich habe eine vielseitige Praxis, und habe in dieser Praxis die abenteuerlichsten Dinge erlebt, ober das glauben Sie mir: einen solchen Fall wie den Ihrigen habe ick noch nicht erlebt Stellung, Karriere, Achtung, Verwandtschaft, alles sind Sie also be reit zu opiern? Nm der Liebe zu einer — Verbrecherin willen?" riger gelten können, da Sie zur Zeit, als der Betrug begangen wur de, noch nicht Frau von Haakes Verlobter wa ren. Noch einmal — lassen Sie ab! Ihre Ehe würde auf einem merkwürdigen Grunde aufgebaut. Wie denken Sie sich den Verlaus einer Ehe, die so be ginnt?" „Meine Braut liegt sehr krank darnieder in schwerem Fieber. Sie hat noch keinen lichten Augenblick gehabt. Viel leicht — wird sie nicht wieder besser. Sobald sie aber ihre gesunden Sinne hat, werde ich alles mit ihr bereden. sich gesellschaftlich an den Pranger, wenn man sich nicht mit einem scharfen Schnitt ablöst. So meinten Sie es, Herr Justizrat." „So meinte ich es, genau so. So werden Sie auch handeln." „Keineswegs, Ich werde unbekümmert meinen eigenen Weg gehen. Sie lächeln, Herr Justizrat? Sie prophezeien mir ein volles Fiasko? Sie haben ein Recht dazu. Ich bin vielleicht cm Idealist, ein Schwärmer. Doch lassen wir jetzt die Sache auf sich beruhen. Kommen wir wieder zum Hauptthema." „Was kann ich darin tun, Herr Rittmeister?' „Sehen Sie, Herr Justizrat, ich hätte Ihnen gegenüber ja auch ganz anders auftreten können. Ich hätte, ohne Sie so offen herzig ins Vertrauen zu ziehen, Ihnen einfach die Mitteilung machen können, daß durch die Verlobung mit Karla von Haake die Erbschaftssache klipp und klar geregelt sei. Fällt das Vermögen Onkel von Lösers an uns beide, dann ist es ja vollständig gleichgül tig, um welche Stunde Herr von Haake ge storben ist, ob vor oder nach dem Erblasser. Sie würden dann von meiner Braut keiuen Eid weiter verlangt haben." „Aber da irren Sie sehr, Herr von der Borcht. Das Vermögen des Bräutigams ist doch nicht ohne weiteres das - Vermögen der Brant und umgekehrt. Ihre Gesetzeskenntnis er scheint mir etwas lük- kenhaft. Unter allen persönlichen Rücksichten, keine Standesbevorzugung und keine Sentimentalität. Betrag bleibt Betrug und ist nach dem Gesetze strafbar, gleichviel von welcher Person er begangen wird. Als erschwerender Umstand kommt hinzu, daß die Frau sich durch ihr Gaukelspiel einen ungeheuren Vermögensvorteil zu ver schaffen suchte — es handelt sich um ein Millionenobjekt —, die Sache kann aufgebauscht werden zu einer Skandalaffäre aller ersten Ranges —" „Als mildernder Umstand kommt aber doch in Betracht, daß Karla von Haake tausendmal bereute, was sie in einer schwachen Stunde tat. Ferner —" Das reinigt sie nicht. Wie ich sagte, das Gericht kennt keine