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vom Balkan. — Albanien in Erwartung seines Fül- si r i. Die von Es»ad Pascha errichtete „Zentral Rs gieii.ug Mittelalbauiens" erließ am Donnerstag, zwei Tage vor der Ankunft des Künsten von Albanien in Lurazzo, folgende Kundgebung: „Freudigen Herzens vereinigen sich alle Albanier zum Empfange Sr. Maie stät des Königs aller Albanier, Wilhelm l. Gestern erhielt die Regierung ejn Telegramm vom Führer der Deputation Albaniens, Sr. Exzellenz Essad Pascha, daß er mit der Deputation Freitag, den 6. d. Mts., an- kommt, und Sonnabend darauf Se. Mas. unser König aukom- men wird. Es ist gebieterische Pflicht, am Empfange tcttzuuehmeu, der unserem Vertreter, Sr. Exzellenz Essad Pascha nnd am nächsten Tage Sr. Majestät un seren König bereitet werden wird." Die Bildung des ersten albanischen Kabinetts. Wie man der „Neuen freien Presse" aus Durazzo meldet, wird Jmer Pascha Brioni uijt der Kabinettsbildung betraut werden. Amerika. lieber P anamaka»algeb üh reu. Die Handelstommission des Repräsentantenhauses hat sich mit 17 gegen 1 Stimmen für den Gesetzentwurf zur Aushebung der Klausel über die Befreiung amerikani scher Küstenschisfe von den Panamakanalgebühren aus gesprochen. Niederlage der mexikanischen Re bell e n. Die Rebellen wurden nach einem heftigen Kampfe in der Nähe von Torrevn von den Rcgierungs truppen in die Flucht geschlagen. Sie lassen 400 Tote aus dem Schlachtfelde zurück. China. Bahn bauten in China. Der „Newyork Herold" meldet aus Peking, daß die britisch-chinesische Korporation das Recht zum Bau einSr 500 Meilen langen Bahn von Nanking nach Nantschan erhalten habe. Die chinesisch-französische Bank j« Jsang Hoa hat eine Konzession zum Bau einer Straßenbahn in Peting erhalten Oertliche nnd sächsische Nachrichten. Eibenstock, 7. März. Im Hotel „StadtLeip zig" hielt der hiesige Kreisverein im Verband Deutscher Handlungsgehllfen zu Leipzig am Donnerstag einen gut besuchten Vort^r agsabend ab. Der Vorsitzende Herr Willy Liebold begrüßte die Anwesenden und erteilte Hrn. Geschästsf. Streubel-Plans» das Wort zn seinem Vortrag -über „Die Geschichte der Schrift u. Stenographie". Der. Redner gab einen interessanten geschichtlichen Ueberblick und schilderte die Entstehung der Schriftarten von den Hieroglyphen bis zur gegen wärtigen Stenographie. Gr schloß seine von lebhaften! Beifall begleiteten Ausführungen mit der Nufforde rung, die Kunst der Stenographie zu erlernen und zu pflegen, da sie besonders für den Kaufmann ein un entbehrliches Hilfsmittel sei- In der Aussprache schil derte Herr Handelsschuldirektor Illg en die im Stenv- graphieunterricht der hiesigen Handelsschule erzielten Erfolge. Er unterstrich die Mahnung, der Stenographie größte Aufmerksamkeit zu schenken, ganz besonders. Nach dem Vortlage wurden noch einige geschäftliche Angelegenheiten erledigt. Hevr Förster stiftete ein selbstgemaltes Bild (V. D. H.-Wappen). Hierauf schloß der Vorsitzende die Versammlung mit der Bitte, das am 16 März in der „Union" stattfindende Frühjahrs vergnügen recht zahlreich zu besuchen. — Dresden, 5. März. Der Deutsche Bund gegen die Frauenemanzipation veranstaltet am 9. März, abends 8'/« Uhr im „Zoologischen Garten" eine öffentliche Versammlung. Frau Dr. Helene Hummel aus Berlin spricht über: .Was verdanken wir Frauen der nationalen Frauen bewegung und warum bekämpfen wir dre moderne inter nationale Frauenemanzipation?" — Dresden, 6. März. Dis 2. Deputation der Ersten Kammer stellte den Antrag, die Petition des StadtrateS zu Dresden und Genossen wegen Erlaubnis zu Vorarbeiten für eine Hauptbahn vonDreSden nach demErz- gebirge der Kgl. StaatSregierung zur Kenntnisnahme zu überweisen. — Dresden, 6. März. In einer Klage, die jüngst hier schwebte, wurde vom sächsischen OberlandeSge- richt hinsichtlich der Zeitungsrekiame ein beachtenswer tes Urteil gefällt. Der Kaufmann I. in Dresden be diente sich zeitweise, um für sein Möbelgeschäft Propaganda zu machen, der Zeitungsreklame. Das machte ihn bei seinen Kollegen unbeliebt und mißfiel einem seiner Konkurrenten derart, daß dieser sich zu Aeußerungen über I. Hinreißen ließ. H. äußerte — im Verein mit seiner Frau — seiner Kund schaft gegenüber, daß I. seine Geschäfte durch Ueberrumpe- lung abschließe und durch seine furchtbare Reklame, die doch nur die Käufer bezahlen müßten, dumm mache. Dabei be tonte H., daß bet ihm nur bestes Material verarbeitet würde. I., dem dieses zu Ohren kam, verklagte H. und dieser wurde in erster wie in zweiter Instanz wegen Beleidigung verur teilt. Er legte Revision ein, wurde aber vom Oberlandes gericht abgewiesen. Die Feststellungen des Vorderrichters wurden al» einwandfrei bezeichnet und folgendes verkündet: Der Ausdruck, daß der Kläger durch seine .Reklame" die Kundschaft dumm mache und die Käufer die furchtbare Re klame bezahlen müßten, bedeute zweifellos eine Beleidigung. Es sei heute allgemein bekannt, daß die Kosten der Reklame von den Konsumenten getragen werden müßten. Das sei ein kaufmännischer Brauch und er vertrage sich auch mit der kaufmännischen Ehre. Ohne Reklame sei kein Geschäft zu machen. Ferner enthielte der Ausdruck, daß bei ihm, dem Angeklagten, nur da» beste Material verarbeitet werde, zwei fellos den indirekten Vorwurf, daß der Kläger minderwertige» Material verwende. A ich in diesen Worten sei eine Belei digung zu entdecken. — Vorstehende Urteilsausführungen de» Gerichts lasten erkennen, wie richtig die Notwendigkeit der ZeitungSreklame auch von Gericht» wegen beurteilt wird. — Leipzig, 6. März. Zn der vergangenen Nacht sind Einbrecher, vermutlich dieselben, die in voriger Woche dem Bankgeschäft B.eS'.auer einen Betuch abstatteten, in da» Goldwarcngeschäft Kanner, Brühl 51, eingcdrungen. Sächsisch» Landtag. Dresden, 6. März. In der Zweiten Kammer gab es am Freitag nur eine kurze Sitzung, nachdem man am Donnerstag genau den achtstündigen NormalarbeitStag ein gehalten hatte. Zunächst berichtete der konservative Abgeord nete Dr. Hähnel über Kap. 22 de» Etat», die Kal. Zivil liste betreffend, auf dem die Ausgaben 3 778 877 Mark be tragen. Debattelo» wurde da» Kapitel gegen 23 sozialdemo kratische Stimmen genehmigt. Derselbe Berichterstatter refe rierte sodann über Kap. 23, Apanagen und sonstige Leistungen auf Grund de» Kgl. HauSgesetze», auf dem dt« Au-gaben 558 516 Mk., darunter 53 95S Mk. künftig wegfallend, betragen. Auch dieses Kapitel wurde debattelo» gegen dieselben 23 sozial demokratischen Stimmen bewilligt. Zum Schluffe berichtete der nationalliberale Abgeordnete Döhler über Tit. 36» de» Etatkapitel» 20, auf dem 520 000 Mk., gemeinjährig also 260 000 Mk., für den Neubau eine-Steuergebäu- de» in Zwickau gefordert werden. Der Referent be gründet« eingehend die Notwendigkeit diese» Neubaue», worauf die Ausgaben debattelos Bewilligung fanden. Damit endete die Sitzung bereits nach halbstündiger Dauer. Am Montag wird sich die Kammer mit Eisenbahnangelegenheiten und Petitionen beschäftigen. Sie beschafften sich vom Keller aus Zugang zu dem im Parterre gelegenen Geschäft, indem sie die 1 Meter starke Dicke durchbohrten. Sie öffneten mit einem Sauerstoffapparat den Geldschrank und stahlen für 160 000 Mark Brillanten, Uhren, Ketten und Armbänder. Der Besitzer hatte nur für 60 000 Mark verficht, l. - Chemnitz, 6. März. Die beiden Und«kannten, die, ivie gemeldet, in der Nacht vom Miitwoch zum Donnerstag in der Nähe des Wintergarten» in Schönau einen Chemnitzer Geschäftsinhaber überfielen und ihm eine wertvolle Uhr raubten, sind heute früh beide durch die Chemnitzer Kriminalpolizei fest- genommen worden. Es sind zwei in Chemnitz wohnend« Handarbeiter, von denen der eine 18, der andere 21 Jahre alt ist. Die gestohlene Uhr wurde bei einem der Täler noch vorgefunden. Die Festnahme erfolgte in den Wohnungen der beiden Burschen an der Altenhainer bezw. an der Rudolf- ftraße. ES ist erfreulich, daß die frechen Straßenräubec so bald ermittelt worden sind. — Chemnitz, 6. März. Wie weil der Vereins- fanatiSmus führen kann, zeigt folgende Geschichte: In Chemniher Sporrkreisen erreg! eine Telegrammfälschung au genblicklich großes Aufsehen. Als kürzlich ein angesehener Verein zu einem wichtigen Spiel gegen einen alten Rivalen arltrat, wurde versucht, durch ein gefälschtes Telegramni einen der besten Spieler fernzuhalten. Es ging bei dem Betreffen den folgendes Telegramm ein: „Sofort nach Hause kommen, Zustand bedenklich. Mutter." ES stellte sich sofort heraus, daß das Telegramm gefälscht war. Wie mitgeteilt wird, kann es sich in diesem Falle nur um die Tat eines VereinSfanati- kers handeln, der durch diesen plumpen Schwindel versuchte, einen der besten Spieler abzuberufen, um dadurch seinem Club Vorteile zu sichern. Gegen ein derartige» Treiben kann nicht scharf genug vorgegangen werden. Das oberste Gesetz im Sport heißt: Ehrliche KampfeSwnse. — Zwickau, 6. März. Am 3 d. Mts. ist in einer hiesigen Zeitung sine Offerte untSr der Chiffre „N. 0.606" erschienen, Inhalts deren ein Fräulein kür leichte Kontorarbeiten gesucht wird. Der Urheber Lieser Offerte hat die Mädchen, die sich darauf gemeldet hatten, nach einem hiesigen Hotel bestellt, sich über ihre persönlichen Verhältnisse erkundigt und dann erklärt, daß Sr sie Untersuchen müsse. Er hat die Untersuchung an den Mädchen auch vörgenom- men Offenbar ist das nur zur Begehung von Unsitt lichkeiten geschehen. Der Genannte, der sich DK. med. Witt und Dr. Weber genannt hat, soll Anfang der 40er Jahre nnd etwa 1,72 Meter protz gewesen sein, schwarzes Haar und ebensolchen Schnurrbart gehabt und mit schwarzem harten Hüt und Naunem Ueberzieher be kleidet gowesen sein. Außerdem soll er eine braune Aktenmappe bei sich getragen haben. Walde »bürg, 6. März. Der Kürst von Schönburg-Waldenburg hat zur Erinnerung an die verflossenen feierlichen Tage des Besuchs des al banischen Fürstenpaares und der albanischen Abord nung in: hiesigen Schlosse sowie ans Dankbarkeit für die Anteilnahme der Bevölkerung an dem Empfang des Fürstenpaares eine Stiftung in Höhe von 100000 Mark als Prinzessin Sophie-Stistung errichtet, deren Zinsen zur Unterbringung kranker hilfsbedürftiger Kin der der Stadt Waldenbuirg sowie der Gemeinden Alt stadt-Waldenburg und Alt-Waldenburg mit Eichlaide in Heilanstalten dienen sollen. — Mittweida, 6. Marz. Verunglück: ist in einem hiesigen Steinbruch ein verheirateter Arbeiter. Er wurde von einem 1'/, Zentner schweren Stein, der sich wohl infolge der Witterung vom Felsen losgelöst hatte, ge troffen und erheblich verletzt. Der Verunglückte fand Auf nahme im Stadtkrankenhause, wo man u a. einen Bruch des Nasenbeines °estftellte: auch mußte dem Verunglückten eine Zehe abgenommen werden. — Buchholz, 6. März. Stach Prüfung der Unter lagen hat sich der zur Prüfung der VerschmelzunaS- frage Buchholz-Ännaberg aus Mitgliedern beider städtischen Kollegien gebildete Ausschuß dahin ausgesprochen, daß der Verschmelzungsfrage nicht näher getreten werden kann Ein JntercssengemeinschaftSvsrtrag könnie eventuell in Betracht kommen. — Die Fremdenlegion — an Stelle von Fürsorgeerziehung! Auf diesen Ausweg ist ein junger Mensch verfallen, von dem die März-Nummer der Iugendhilfe d:S Verbandes für Jugendhilfe in Dresden, Lotyringerstraße 2, zwei Briefe veröffentlicht. Sie geben ein drastisches Bild von dein grausamen Schicksal, das sich der jugendliche Abenteurer zugezogen hat. Auch zeigen ste, in welch skrupelloser Weise das Rekluteumaterial für die be rüchtigte Fremdenlegion gewonnen wird. Der seiner Heimat Entlaufene wird einfach eingereiht und auf die Araber loS- gelassen! So führt man mit den minderiährigen Söhnen einer fremden Nation unter Schonung der eigenen koloniale Kriege. Wann wird ein derartiger Mißbrauch deutscher Jugend endlich unmöglich gemacht werden? 8 Trups entschl auch , (Wintz geron Mann kräste nur 3 man I war n einer Napol die PI Linas lärisch beten Kräfte In sei der G verein bindui »ng b cher r Kamps rückge durch -setzten 9. in die und ii Sinns Dieb. ( Novellette von Karl Hei-l«», . (Nachdruck »«d<t«) ' Theodor Binn ist noch immer kein alter Mann, «AM auch nicht mehr jung: trotzdem jedoch ein eingefleischt« Junggeselle und in bezug darauf für alle Mütter keimt»« fähiger Töchter ein ganz hoffnungSlofer Fall. Theodor Binn ist ein ganz hervorragender Man» Leider ein Staatsanwalt. Aber — es muß sa auch Staatsanwälte geben. Dabei ein Detektioe-Genie erst« Ranges, und so manche «Spur', aus der die Polizei s« irnmer ist, verdankt sie ihm. Als Staatsanwalt war er geschäht, geehrt und ge fürchtet wie der Teufel, und die Art, wie er Zeugen und Angeklagte ins Kreuzverhör nahm, war geradezu einzig. Wie eine Spinne, die nm ihre Opfer die Fäden schlingt. Auch diesmal hatte Binn einen interessant« Fall in der Hand. ES handelte sich um eine Reihe von Scheckfälschungen denen die unterschiedlichsten Bank« »um Opfer gefallen waren. Der letzte Fall betraf ein« FinanzlrösuS, besten Name unter einen Scheck von 120 000 Mark gesetzt worden war. Der Scheck war anstandslos ausbezahlt ward«, dann erst stellte sich di« Fälschung berauS. Vom Täter keine Spur. Nur Binn hegte eine» »an» bestimmten Verdacht, der sich gegen eine Person au» der besten Gesellschaft, den jungen Freiherm von Bleer, lenkt«. An diesen schrieb der Staatsanwalt einige Zeilen in denen er dem jungen, in der Sportswelt eine groß« Rolle spielenden Baron um eine sportliche Auskunft bat. Die Fragen waren so geschickt gestellt, daß in der Antwort dieselben Buchstaben vorkommen »rußten, di« auch beim Ausfällen des Schecks verwandt worden waren. Der Scheck war Binn von dem Finanzmagnat« selbstverständlich bereitwilligst ausgefolgt worden, die ver bindliche Antwort de» jungen Freiherrn von Bleer war auch da, und die Vergleichung der beiden Handschriften war eine überraschende — allerdings nicht für Binn — dm» die Identität derselben mußt« jedem, auch de» Laien, sofort auffallen. ' Um ganz sicher zu gehen, analysierte Binn auch noch die Tinte von Scheck und Brief, und auch dies« Analyse gab ein übereinstimmendes Resultat. »Mein lieber Herr von Bleer*, sagte Binu lächelnd, »Sie find geliefert.* , Tags darauf erhielt der junge Baron eine Vorladung zur Polizeidirektion. Der Kommissar fragte ihn, ob er den Scheck da — kenne oder nicht. Freiherr von Bleer zuckte mit keiner Miene und war sehr erstaunt. Erklärte, er habe den Scheck nie gesehen; fragte, was damit sei, und roar sehr empört, als man ihm sagte, der Scheck sei gefälscht und es habe sich ein leise« Verdacht geregt, er stehe mit der Fälschung in irgendeine« Verbindung. Binn hatte nämlich dein Kriminal-Kommissariat durchaus nicht in sein Äeweismaterial Einblick gestattet. Er hatte nur gebeten, den jungen Baron zu vernehme^ ob nnd in welchem Zusammenhänge er mit dem Scheck stehe. Weiter nichts. Dann solle man ihn ruhig geh« lassen. Für das Weitere werde er dann schon sorgen. Und das Weitere waren fünfzehn Jahre Zuchthaus zumindest. Aber eS kam anders. Abends legte sich der Staatsanwalt schlafen wie immer. Der Revolver auf feinem Nachttisch neben ihm. Plötzlich fuhr Binn, durch «in leises Geräusch im Nebenzimmer geweckt, au» seinem Schlaf auf und horchte hinaus. Kein Zweifel. Drin, im anderen Zimmer rührte sich was. Leise husch« di« Schritte. Ein Knarren der Diele. Ein Dieb. Und noch leiser als jener stand der Staatsanwalt auf, drückte auf den Knopf seiner klein« elektrischen Diebes laterne, zog sich eilig, jedes, auch das kleinste Geräusch vermeidend, Hose und Rock an, nahm den Revolver zur Hand, schlich sich lautlos zur Tür, riß diese plötzlich auf und „Haiti* rief er und richtete die Waffe auf di« Ge stalt, die eben daran war, seinen Schreibtisch zu erbrech«. Der volle Schein seiner Laterne fiel dabei auf d« Einbrecher und — Binn konnte einen Ausruf deS Er staunens nicht unterdrücken, denn was er sah, »ar kein Einbrecher, sondern — eine Einbrecherin! Eine reizende, elegante junge Dame, die totbleich^ zitternd mit wogender Brust, einer Ohnmacht nahe, an dem halberbrochenen Schreibtisch stand. Binn faßte sich natürlich sofort. So leicht ließ er sich von einem Erstaunen nicht überwältigen. „O*, fragte er'sarkastisch, ,waS verschafft mir M solcher Stunde die Ebre Ihres Besuches?* Die reizende Einbrecherin gab keine Antwort. Ste sank nur in den Stuhl, vergrub ihr Gesichtchen in beide Hände und schluchzte laut auf. Nun konnte Binn alles vertragen, nur — ein Weib weinen zu sehen, das vertrug er nicht. Am wenigst« aber, wenn das Weib hübsch war. „Lasten Sie da«', sagte er, „ich will das nicht hören*, und er trat auf sie zu. Im selben Augenblick aber fiel ste vor ihm auf die Knie, umschlang seine Beine und schluchzte: „Was müssen Sie von mir denken!* „Stehen Sie auf. Machen Sie keine Geschichte«. Setzen Sie sich her', und er half ihr selber empor. „So ... und jetzt sag« Sie mir, wer sind Sie und wa» suchen Sie hier?* Sie seufzte laut auf und dicke Tränen rollten ihr üb«r das hübsch« Grstcht. „Ich bin . . . weiß Sott.. . nicht gekommen*, be gann sie stockend und vom Schluchzen unterbrochen ihr« Beichte . . . „um Sie zu berauben. Nein. Ich kam nur auf die verzweifelte Idee, mein« Bruder zu retten. Und jetzt . .. o mein Gott . . . mein Gott . . . wa» müssen St« von mir denken!' „Wer ist Ihr Bruder?* fragte « ganz erstaunt. „Karl von «leer*, haucht« sie. seine < weggel meine! die R< haben tzr ih, Abwes wie u> inner«: Christ, brauch Agitat geht» winnei dann doch 8 bundei r D«Sha Gefah gegen hören seinem der A Sagt! gegen Gegne doch r Prüf.t Schwk lostgke seid. T Christ, war. dieser am al> da» s« text (k un» g! dies« al» w< unsre» lender dauer zu erU heilige gewiss« mächn scheller Deutscher Reichstag. 229. Sitzung vom 6. März 1914. Unter den kleinen Anfragen befindet sich eine von vier Ae.rzten über das Salvarsau, von dem der Rv- giernngsverbreter erklärt, daß die Regierung kerne« Grund zum Einschreiten habe. Dann geht der Postetat weiter und nach Erledigung einer Reih« von Speziial- wünschen wird der Etat angenommen. Darauf geht man zur Weite» Lesung des Reichspostscheckgesetze» über, das in der Fassung des Kompromißautrages Bech- Dove Oertel die Zustimmung der Mehrheit des Reichs tages findet, erledigt noch schnell den Etat der Reichs- druckcrei und schließt ausuahmsiveise zeitig am 6 Uhr, um morgen mit der Beratung dessKolouialetats zu beginnen d«nk«, der S d«nke, vußta hafügl könner C im Gc au» d, Zeit! Man die Ti selbst i dieser wenn ist e» un» - (Joh. und ei Uchen, ergreif