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„Vater, dann — ja dann wäre mir die Grete schon die liebste. Mcr ist Dir auch eine Schwiegertochter recht, die nichts hat?" „O," rief der Bauer und dachte daran, was der Pfarrer ihm bedeutet: daß die Witwe Gottwald mir nicht großtue mit ihrem Gelde, „man muß nicht zuviel aufs Geld geben! Ein braver Sinn und ein gutes Herz sind auch was wert." Innerhalb weniger Wochen kam der Bauer Liesener nun schon ein zweites Mal ins Pfarr-Haus. Neulich hatte er mitgctcilt, daß sein Fritz sich mit der Grete Gottwald versprochen habe und daß bald Hochzeit ge feiert werden solle. Es schien ihm eine aufrichtige Freude za sein. Der Pfarrer hatte fragen wollen: Und wie steht's mit Eurem eigenen Verspruch und Eurer eigenen Hochzeit?, aber da hatte er sich erinnert, daß der Bauer damals so verstockt gewesen war, und nichts von der Sache erwähnt. Heute ist Liesener sichtlich verlegen und befangen und der Pfarrer muß ihn mehrmals an stoßen, bis er von dem spricht, was ihm auf dem Herzen liegt. „Mein Sohn will sich nun ja verheiraten — ja, das wissen der Herr Pfarrer schon. Aber wie's gegangen, das wissen der Herr Pfarrer nicht. Ed wollte nicht auf die Braurschau, weil er glaubte, ich sei auch wieder auf Freicrs- füßen und würde den Hof noch lange für mich behalten. Da habe ich ihm zugeredet, er solle nur die Grete nehmen; dann könne er ruhig sein, ich heirate nicht wieder. Ich hatte ja auch noch keine fest, Herr Pfarrer, es waren nur so Absichten von mir gewesen. Wie ich nun zu der Witwe Gottwald komme, um wegen der Grete alles ins Reine zu bringen, merke ich bald, daß da ein Haken ist. Sie ist zwar einverstanden, daß mein Fritz und ihre Grete ein Paar werden, meint aber bei allem, was wir darüber sprechen: „Wie's später werden wird, weiß man ja noch nicht!" Und einmal verplappert sie sich und sagt: „Ich bin ja auch noch eine Frau in guten Jahren und kann mich noch mal verheiraten." Nun wußte ich, woran ich war. Herr Pfarrer, ich mußte doch für meinen Sohn sorgen und fiir meine zukünftige Schwiegertochter, und wenn die Witwe Gottwald sich irgendwen zum Mann genommen, hätten die Kinder den Schaden davon gehabt. Und darum bin ich mir mit der Frau einig geworden, und sie ist ja auch noch in guten Jahren und es wäre alles recht schön — aber nun ist mir das mit dem Fritz sehr merkwürdig. Es ist doch nicht ganz nach unserer Abmachung. Und wenn der Herr Pfarrer mit dem Jungen reden möchte —" Der geistliche Herr steht auf und geht in der Stube auf und ab. „Liesener," sagt er, „Ihr hättet mich früher mit Eurem Vertrauen beehren müssen. Jetzt seht selbst zu, wie Ihr Euch herauswindet." „Ich dachte, weil der Herr Pfarrer es doch waren —" stotterte dieser. „Was war ich?" „Der die Gottwalds so gelebt hat, daß man ja hinter her sein mußte — die Bravheit und Hübschheit der Grete und das Geld der Mutter!" „Am Ende bin ich gar für Euch auf die Brautschau ge gangen!" zürnt der Pfarrer, muß aber dabei lachen. Und als der Bauer nicht aufhört mit Bitten, läßt er sich erweichen. „Gut, ich werde Euch Euren Wunsch erfüllen, aber nicht, weil ich mich dazu für verpflichtet halte, sondern" — und er droht mit dem Finger — „weil Ihr so selbstlos gewesen seid, Euch für Euren Sohn und Eure zukünftige Schwieger tochter aufzuopfern." „Ja," sagt der Liesener mit Ueberzeugung, „ich mein' auch, daß ich das getan hab'. Aber ich tu's nicht wieder. Mein Ehrenwort, Herr Pfarrer: Auf eine nochmalige Brautschau geh' ich nicht!" Lin 5äiwerenöter. Wenn ich nicht Mädchen wäre, so möchte ich Husarenleutnant sein!" „Ganz unnötig, mein Fräulein — auch so sind Sie genug unwiderstehlich!" 5äcklisck. Hausfrau (zu ihrem neuen Mädchen vom Lande): „In Ihrer vorigen Stelle wohnten wohl Müllers mit im Haus?" „Ei, ja!" „Was ist denn der Mann?" „Ach, der hat, globe ich, uf dem Dache zu tun — der ist Dächniker!" öekrebtt. A.: „Nehmen Sie das Wort Lump zurück!" B.: „Ich nehme nie etwas zurück!" A.: „Ah, Pardon— das konnte ich doch nicht wissen!" Lin kukner AMNe. Sic: „Ein prächtiger junger Mann, dieser Referendar Stulbig, finden Sie nicht auch, Herr Leutnant?" Er: „Ich? — Natürlich! — Der Mensch scheint ja beinahe ohne Uniform Furore zu machen!" Lin Musterweib. A.: „Sie haben sich also verheiratet? Sie sollen ja eine ausgezeichnete Partie gemacht haben." - B.: „Ja, meine Frau ist ein vollkommenes Wesen. Sie ist in allem zu Hause. In der Literatur ist sie zu Hause, in der Musik ist sie zu Hause, in der Kunst ist sie zu Hause, nur in einem ist sie nie zu Hause." A.: „Und das ist?" B.: „Bei sich ist sie ni? zu Hause!" komanptirase. In der stillen Waldkapelle ward ihre Trauung vollzogen, der Burgkaplan legte ihre Herzen und Hände ineinander.