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Martin (Reichspt.) weicdel sich gegen eine allzu große Beschäftigung weiblicher Beamten im Postdienst. Staatssekretär Kraetke kündigt an, baß die neue Tele- fonvcrbindung mit Englmch sehr teuer sein werde. Der Abgeordnete Werner (Wirtsch. Bgg.) tritt für die Ostmarkenzulage ein. Zum Schluß der Debatte wird es lebhaft. Der sozialdemokratische Posiredner Zu beil schüttet wieder einen ganzen Sack von Klagen übcr die Behandlung der Postbeamten ans und bringt den Staatssekretär derartig in Harnisch, daß er sich eine Rüge des Präsidenten gefallen lassen muß. Mitt woch l Uhr: Tuellinterpellation, dann folgt die Wei terberatung des Postetats. Die Verwaltung der indirekten Avgaven im Königreiche Sachsen in den letzten 30 Jahren. Mit Ablauf des Jahres 1913 konnte die sächsische Verwaltung der indirekten Abgaben der Gestaltung, die sie vom l. Januar 1834 ab mit Rücksicht auf den Eintritt Sachsens in den deutschen Zollverein durch die Verordnung, die Organisation der Verwaltungsbe Hörden für indirekte Staatsabgaben betreffend, vom 10. Dezember 1833 erhalten hatte, auf ein 80jähiriges Bestehen zurückblicken. Aus diesem Anlässe hat Vic Generalzalldireklion im letzten Stücke ihres Verord nungsblattes vam Jahre 1913 einen Ueberblick über die Entwicklung der Verwaltung der indirekten Abgaben im Königreiche Sachsen in den letzten 30 Jahren ge geben. Für die Zeit van 1834 bis 1883 liegt bereits eine Denkschrift vor, (Das indirekte Abgabenwesen im Königreiche Sachsen seit dar Begründung des deutschen Zollvereins, Leipzig, Verlag von Veit n. Co., 1884), in der die Entstehung (und der Verlauf der das Gebiet der indirekten Abgaben begreifenden Gesetzgebung so wie die wichtigsten in der Organisation der sächsischen Zoll- und Steuert erwaltung vorgekommenen Verän derungen unter Beschränkung aus die hauptjächlicheren Begebenheiten dargestellt werden. Der Kreis der Ausgaben von Reich und Staat hat sich in den letzten drei Jahrzehnten erheblich erweitert, in Verbindung damit und mit der farrschreitenden Aus gestaltung der deutschen Wehrmacht ist der Einnahme- becars gewaltig gestiegen, und so haben die schon vor handenen Einnahmequellen nach Möglichkeit ergiebiger gestaltet und daneben neue Quellen erschlossen w«r?- den müssen. Der Umfang Liefer Entwicklung whrd durch folgende Zahlen veranschaulicht: in Sachsen sind an indirekten Reichsabgaben ausgelommen im Reichs- Rechnungsjahre 1912 (1. April 1912 bis 31. März 1913) 142003 789 Mark gegenüber 29 727 732 Mark tm Reichs-Rechnungsjahre 1882(1. April 1882 bis 31. März 1883), an indirekten Landesabgaben im Kalenderjahre 1913 11879875 Mark gegenüber 3841587 Mark im Kalen derjahre 1883. Von den beiden letzten Zahlen ist er läuternd zu bemerke», -aß die Zunahme zu einem we sentlichen Teile auf dem am 1. April 1909 erfolgten Uebergange des Landesstempels von der Verwaltung der direkten Steuern aus die -er indirekten Abgaben beruht und daß daher diese Zahlen nicht uneinge- schräntl als Ausdruck für die stärkere Belastung des sächsischen Volkes mit indirekten Landesabgaben be trachtet werden können. Air einschneidenden Acnderuhge», die das Zoll wesen seit 1884 erfahren hat, ist der Erlaß des Zoll- tarisgesetzes vom 25. Dezember 1902 — in Kraft ge treten am 1. März 1906 — zu nennen; durch den zuge hörigen Zolltarif hat die apf den Schutz der nationalem Arbeit abzielende Bewegung eine »nichtige Förderung erfahren. Bon den indirekten Reichssteuern, die scho" am 1. Januar 1884 bestanden haben — die Steuern voll Tabak, Salz, Branntwein, Bier und Zucker, der Spielkartenstcmpel, der Wcchselstempel und die Reichs- stempelabgabcn vrn Aktien, Renten Md Schuldverschrei bungen, von Schlußnoten nnd Rechnungen sowie von Lotterielosen —, ist kaum eine von einschneidenden Aen- derungen verschont geblieben, und eine große Anzahl neuer ist hinzugekommen: die Steuern von Schaum wein, Zigaretten, Essigsäure, Leuchtmitteln und Zünd- warcn, ferner die Erbschaftssteuer und die Zuwachs steuer, bei der allerdings für alle nach dem 30. Juni 1913 eingetretenen Fälle dsr Steuerpflicht die Erhebung Sächsischer Landtag. Dresden, 3. März. Zweite Kammer. Auf der Tagesordnung steht zunächst die Schlußberatung über Kap. 93 des ordentlichen Etats Evangelische Kirchen betr. Abg. Anders (Natl.) erstattet den Bericht und beantragt, das Kap. nach der Vorlage zu genehmigen. Nach eingehender Aus'prache wurde das Kapitel gegen 16 sozialdemokratische Stimmen be willigt. Bet den ferner zur Beratung stehenden Kapiteln 88 bis 94 deS Rechenschaftsberichts, Kultusministerium betr., wer den die Elatsüberschreitungen nach dem Berichte des Abg. Schiebler (Nail.) nachträglich genehmigt. Es folgt die Schluß« beratung über die Petition des ZentraloerbandeS proletari scher Freidenker, Sitz Dresden, 1) um Befreiung der Kinder von Eltern, die auS der Kirche ausgetreten sind, vom Betuche des SchulreligionSunterrichteS und 2) die Bestimmungen über den Austritt aus der Landeskirche einer Aenberung zu unter ziehen. Abg. Roth (Förtsch. Vp) erstattet den DeputattonS- oericht und beantragt, die Petition zu 1 der Regierung als Material für ein künftige» Volksschulgesetz, zu 2 der Regie rung zur Erwägung zu überweisen. Hierauf geht ein sozial demokratischer Antrag Castan ein, die Petition der Regierung zur Berücksichtigung zu überweisen. Kultusminister Dr. Beck be merkte zu den Anträgen, der Grundsatz, daß die Eltern mit ihren Kindern machen könnten, was sie wollten, sei nirgends durchgeführt, soweit die großen öffentlichen Interessen eine Rolle spielten. Er bitte, dem Anträge der Deputation zu 1 nicht zuzustimmen, sondern auf sich beruhen zu lassen. Die KirchenauStrittSbewegung sei aufs Tiefste zu beklagen. Aber eine Verschärfung der Mittel gegen diese Bewegung werde auch nicht zu dem gewünschten Erfolge führen. Die Kirchen- auStrittsbedingungen könnten nicht erleichtert werden. Die Sozialdemokratie wisse ganz genau, daß die Religion schließlich die festeste Wehr gegen ihre Be strebungen sein werde. Der Antrag Castan wird mit den Stimmen der bürgerlichen Parteien gegen die der An tragssteller abgelehnt. Der Deputationsantrag wird darauf in seinem ersten Teile einstimmig, im zweiten Teile gegen die Konservativen angenommen. Die nächste Sitzung wird, um den Deputationen Zeit znr Arbeit geben, auf Donners tag nachmittag 2 Uhr anberaumt. Schluß gegen 6'/, Uhr. Anö dcr Zcit der BcjttimlgSlmke. — S aS druck vcrdoee 5. März 1814. Nachdem Troyes zum zweite» Mal in die Hände der Verbündeten gefallen war, befand sich die Hauptarmce in äußerst glücklicher Lage; die tief entmutigte,wiederholt geschlagen«Heeresabteilung Mac donalds war leicht zu vernichten und die Straße nach Paris lag für Schwarzenberg offen. Dieser aber ver fiel in völlige Untätigkeit. Die Truppen wurden wejt im Umkreise von Trohes verteilt und dadurch Macoo- nold Zcit gegeben, seine aus 30000 Mann zusammen- geschmolzene Armee bei Nogent neu zu ordnen Na poleons Wut über -ie Uebergabe von Soisjons, ois er an diesem Tage erfuhr, war grenzenlos, er ließ de» General Moreau sofort verhaften und rwr ein Kriegs gericht stellen, griff auch diesem Gericht insofern vor, als er anordnete, daß d,as Todesurteil in Paris zu vollziehen sei; tatsächlich wurde Moreau zum Tode ver urteilt, jedoch war- das Urteil nicht vollzogen, weil die Verbündeten inzwischen in Paris erschienen. — Als sim Napoleon Blücher näherte, hatte dieser nichr weni ger als 110000 Man» zur Verfügung, während Na. poleous Heer aus nur 34000 Mann bestand. Zunächst versuchten Marmont und Mortier wiederum Soisfons zu nehmen was ihnen jedoch nicht gelang. Am Abend dieses Tages aber wurden die Russen unter Tschcrni- tschew überrascht und Mit Verlust bei Bery au Bac znrückgeschlagen. Arn selbe» Tage hatte das Unterueh- me» Carbineaus gegen Reims einen ungeahnte» Er folg: die Truppe» der Verbündeten wurde» überfalle» und fast völlig gefangen genommen. An, Abend dieses Tages war Napoleon selbst bereits in Bery a„ Bac jährige StadtrechlSfeier. König Friedrich August hat sem Erscheinen zu dem Jubiläum am ersten Festtage zugesagt. — Euba, 3. März. In der Nacht zum Sonntag wa ren hier Einbrecher bei der Arbeit. Nachdem sie aus den Gewölbefenstern zweier Güter die Schutzstangen herauS- grwuchtet hatten, stiegen sie ein. Es scheint ihnen aber nicht viel Beute — da sie eS wahrscheinlich nur auf Geld und Nahrungsmittel abgesehen hatten — in die Hände gefallen zu sein. Während sie «inen Gutsbesitzer um etwa 10 Pfund Fleisch und eine Anzahl Eier, die sie an Ort und Stelle au»- tranken, schädigten, hießen sie bei dem andern ein Paar neue Stiefeletten mitgehen. Der von Herrn Brigadier Bosin, Wies«, gestellte Polizeihund nahm die Spur nach Gablenz zu auf. Auf einer sumpfigen Wiese in der Nähe des .SchützenheimS" verlor er aber die Spur. S chwarzenoerg, 2. März. Im hiefigen Rutstellersaale trat am Sonntag dcr 50. (Jubi- läums)-Säugertag des Obererzgeb. Gausäu- gcrbuttdes zusammen. Ihm ging am Vormittag eine Blindesvorstandssitzung voraus. Der Bundesoor- fttzende, Herr Oberlehrer Münsche-Buchholz, eröffnete den Sängertag und gab einen Rückblick über das ver gangene Jahr. Dabei teilte er u. a. mit, daß dem Gesangverein „ Ayion " Schönheiderhammcr anläßlich seines 30jährigen Vereinsjubiläums ein Glück wunschschreiben übermittelt und Herr» Emil Tittel von dcr „Stimmgabel"-Eibenstock für 30jährige aktive Mitgliedschaft eine Buudesauszeichnung zuteil winde. — Plauen, 3. März. Ein« besondere Sehenswürdig keit nicht nur für Plauen, sondern für das gesamte Vogüand, der renommierte Neubau der Firma Julius Tietz, mit 60 Meter Frontlänge am Postplatz und 80 Meter in der Forstftraße, ist am Sonnabend eröffnet worden. Vormittags von 11 Uhr an fand eine Besichtigung durch Polizeiinspektor Hartmann und Verlreter der vogtländischen Presse unter Führung des Herrn Oskar Tietz auS Berlin, der Schwieger söhne des verstorbenen Gründer» des Plauener Hauf«», des Geschäftsleiters Leopold Teichner mit Gattin, der Architekten RöSler-Plauen und Voß-Berlin statt, und hörte man dabei nur Worte der Bewunderung und Anerkennung. Im Er frischungsraum, der die ganze Breite des dritten Obergeschosse» am Postplatz einnimmt, und von dessen Terrasse man einen prächtigen Ausblick über die Altstadt hinweg genießt, wurden Proben aus Küche und Keller deS Hause» dargeboten, die einen Beweis für die Leistungsfähigkeit des Etablissement», da» in allen Artikeln jedem Geschmack gerecht werden kann, gaben. Nachmittags 3 Uhr fand eine Beglückwünschung der Prinzipalität durch da» gesamte Personal statt, worauf dann um 4 Uhr die Eröffnung deS Kaufhause» für das große ein kaufende Publikum vor sich ging. — Treueni.V,3 März. Zahlreiche abgebrochene Masten von Telegraphen- und Telephonleitungen, die Folgedes starken RauhreifeS der letzten Tage, sind hier und in der Umgegend zu beobachten. Beispielsweise sind an der Straße Treuen—Goldene Höhe (2'/, Kilometer) sieben Masten gebrochen, zahlreiche andere au» ihrer senk rechten Lage gebracht und die Drähte zerrissen. Viele Tele graphenbauarbeiter sind damit beschäftigt, die bedeutenden Verkehrsstörungen zu beseitigen. Deutscher Reichstag. 226. Sitzung vom 3. März 1914. Auf der Tagesordnung d^r heutige» Sitzung stan den zunächst zwei kleine Anfragen. Der Württem- bergischc Militärbedollmächtigte von Grävenitz erklärte auf eine Anfrage des Sozialdemokraten Keil, daß die Erkrankungen im Württembergischen Trainbataillon Nr. 13 günstig verlaufen seien nnd sämtliche Mann schaften genesen seien. Auf «ine Anfrage des Abgeord neten Brey (Soz.) über die Ursachen des Rummels- burger Explosionsunglücks wird vom Regierungstisch erklärt, daß das Reichsamt des Innern mit der Unter suchung beschäftigt sei. Es folgt der zweite Taz der Beratung des Postetats. Abgeordneter Kiel (Volkspt.) tritt für die unteren Postbeamten ein, Abgeordneter des Reichsanteiles fortgefallen ist, endlich die Reichs» stcmpelabgaben von Kuxen, Gewinnanteilschein- und Zinsbogen, Fracht-Urkunden, Personenfahrkarte", Er laubniskarten für Kraftfahrzeuge, Vergütungen an Auk- sichtsrats-Mitglieder, Schecks und Grundstücks-Ueber- tragungen sowie neuerdings von Gesellscha tsverträgen und Versicherungen. Dagegen ist die Erhebung und Verwaltung der durch LaS Reichsgesetz über den ein maligen außerordentlichen Wehrbettrag und durch daL eine Abgabe vom Vermögenszuwachs einsikhlende Be- sibsteuergesetz - beide vom 3. Juli 1913 — geschaffenen direkten Reichsabgaben, die allerdings auch den Bun, desstaaten zusällt, in Sachsen nicht den Behörden dov Verwaltung dcr indirekten Abgaben übertragen worden. An Landcsabgaben, mit deren Erhebung die Ver waltung der indirekten Abgaben befaßt ist, kommt au ßer der Schlachtsteuer und der Uebergangsabgabe vom vereinsländischem Fleischwerke, die von wesentlichen Aendcrungen verschont geblieben sind, neben den-en äb«r seit 1892 noch die Verbrauchsabgabe von vereinsaus- ländischem Fleijchwerke crh'ben wird, nur die Stempel steuer iu Betracht. Sie ist erst durch das Stempel- stenergesetz vom 12. Januar 1909 auf die Behörden der Verwaltung dcr indirekten Abgaben übertragen wor den. Aus dem Kreise der sächsischen indirekten Ab gabe» ist ausgeschieden das Chaussee- und Brückengeld, dessen Erhebung mit dem Schlüsse des Jahres 1885 aus- zehört hat. Die Organisation der Verwaltung -er indirekten Abgaben hat sich in ihren Grundzügen während der jetzt verflossenen 8 Jahrzehnte ihrer Wirksamkeit un verändert erhalten. Die oberste Leitung liegt i» den Händen des Finanzministeriums und insbesondere sei ner I. Abteilung. Unter ihm hat die Generalzolloirek- tion, wie seit 1909 die bis dahin als Zoll-'Md Steuer- direktion bezeichnete Mittelb«hör-e genannt wird, die Zölle und die indirekten Reichs und Landessteuern zu verwalten. Mit der örtlichen Abgabenverwaltung sind in unmittelbarer Unterordnung unter sie die Haupt ämter, die seit 1900 sämtlich die Bezeichnung Haupt» zollämter führen, und die ihnen unterstellten Dienst stellen und Aussichtsbeamten befaßt. Die Generalzolldirettion ist im Jahre 1834 al- eiu Kollegium ins Leben getreten, dem ein leitend«« und zwei beisitzenüe Räte angehörten. Am 1. Janua» 1881 setzte sie sich aus 1 Direktor, 1 Vizcdirektor und 3 Räten zusammen, denen »och 2 juristische Hilfsarbei ter zur Seite standen. In den letzten 3 Jahrzehnte« hat Lie unausgesetzte, teilweise sprunghafte Zunahme der Geschäfte in kürzesten Zeiträumen zu stärkerer Per- sonalvermeyrung Anlaß gegeben, jodaß die Geneloal- zolldirektion nunmehr aus 1 Präsidenten, 1 Bjzepräsi» dente» und 10 Mitgliedern (Oberräten) besteht. Ihne« sind 12 juristische Hilfsarbeiter (Finanzamtmänner) betz- gegeben, von denen 5 als Stempelfiskale tätig sind. An die Stelle der früheren kollegialen Verfassung ist 1899 die bureaukratische getreten. Seit 1910 glie dert sich die Generalzolldirektion für oen inneren Ge schäftsbetrieb in 3 Abteilungen. Als besondere Dienst stellen sind der Generalzolldirektion di« Zollrechnungs expedition, die ZoUwirtschastsverwaltung und seit 1904 die Technische Prüsungsstelle angegliedert. Die Ent stehung der Technischen Prüsungsstelle hängt auf- engste mit der fortschreitenden Ausgestaltung der ^>ll- und steuertechmschen Absertiguugsvorschriften in den beiden letzten Jahrzehnten zusammen.; ihr Anfang reicht bis ins Jahr 1893 zurück. Jh'r sind jetzt alle im Zoll- und Steuer-Verteh're vorlommenden Warenuntersuch- ungen übertragen, soweit es sich nicht um die Beurtei lung von Erzeugnissen nach einheitlichen, nur gewissen Fachanstalten hinreichend bekannten Gesichtspunkten handelt, und soweit nicht gewisse Untersuchungen zum Zwecke der Entlastung der Prüsungsstelle Prioatchemi- kern überlassen werden. Ferner liegt ihr ob die Ab gabe von Gntachten zur Erledigung von Zolltarisfrageu und zur Vorbereitung oder Abänderung zoll- und steuer» gesetzlicher Ausführungsbestimmnngen, die in das G«- biet der Technologie einschlagen, jowie die Ausarbei tung von neuen, für die Frage de-r zutreffenden Zoll tarifierung oder steuerlichen Kennzeichnung von einzel nen Warengrttungen verwertbaren Prüsungsweisen-. Außerdem werden bei jh'r praktische Uebungsturse für Oberbeamte und Zollabfertigungsbeamte veranstaltet und bei Abhaltung der Unterrichtskurse zur Vorberei tung auf die Fachprüfungen planmäßig sowohl Vor» träge über chemische und mechanische Technologie und Warenkunde gehalten als auch Laborierübungen vor genommen; zu diesem Zwecke verfügt sie über reich» haltige Sammlungen von Warenproben und Unteir- suchungsgegenständen. Der Beamtenstano der Techni schen Prüsungsstelle setzt sich aus 1 Vorstand und 4 Zollchemikern zusammen. Die Zahl aller Beamten der Generalzolldirektion einschließlich ihrer besondere» Dienststellen ist von 40 am 1. Januar 1884 auf 113 am 31. Dezember 1913 angowachseu. Auch bei den Hauptzollämtern ist die kollegiale Verfassung durch die den gesteigerten Anforderungen, der heutigen Verhältnisse besser entsprechende bureau kratische Verfassung ersetzt worden (1911)); nur in Stundungsangelegenhetten ist noch kollegial« Entschlie ßung erforderlich. Die Zahl der Hauptzollämter hat sich am 1. Juli 1900 von 13 auf 16 erhöht, da M die sem Tage in Pirna, wo schon von 1834 bis 1880 ei» Hauptzollamt bestanden hatte, wiederum ein solches unter Abzweigung eines Teiles des Schaudauer Haupt- zollamtsbezirkes errichtet sowie in Dresden und Leip zig je ein zweites Hauptzollamt ins Leben getreten ist. Dre den Hauptzollämtern Nachgeordneten Amtsstellen werden seit dem Jahre 1909 je nach ihrer Bedeutung indessen ohne Rücksicht auf ihre Lage an der Grenze oder im Binnenlande, entweder als Zollämter oder alS Ncbenzollämter bezeichnet. Der Ausbau der indirekten Abgaben und die -iot- damit verbundene Geschäftsvcrmehrung spiegelt sich ja dem Anwachsen der Zahl der bei den vauptzollämteirn