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«Schslsche» Land--.««,-Iger (Sh-mnitze- PtNebairt« ,el-er) Nr. 187. — 14. «ugust 18SU humpenS hielt, entnehmen wir folgende Worte: »Als ich im Jahre 1833 die Universität Bötlinge» bezog» war dar dentsche Vaterland lahm gelegt durch die Theilnng in mehr als 30 Staaten. Die «inzrlnen Staaten standen sich mißtrauischer gegenüber, mit geringerem Maße von Wohlwollen, wie dem AuSlande. DaS einzig gemeinsame und einende Eleinent in Deutschland waren Wissenschaft und Kunst. ES gab schon damals keine preußische oder bayerische Wissenschaft, sondern eine dentsche. Die deutschen Universitäten bewahrten zu jener Zeit das Gefühl der Zusammengehörigkeit, sie waren Träger des nationalen Gedankens. Die Flamme, die sie nnterhieltcn, war leuchtend und hell, aber sie reichte nicht aus, die Bruchstücke de- Vaterlandes durch Schmelzen zum einheitlichen Gusse zu düngen. Dazu bedurfte eS der Mitwirkung der Dynastie«», der Negierungen und, gerade heransgesagt, ihrer Streitkräsle. Alle frühere» Versuche zur Aus sührnng des Eiuheitsgedankens mußten an der irrthüinlichen Gering schätzung der dynastischen Kräfte, der Macht von Blut »nd Eisen scheitern. Ohne diese Macht und das Eingreifen der Dynastieen wird ln Deutschland nichts Dauerhaftes gewonnen, weder 184?, noch, hei-'x Die dentsche Treue, das deutsche Rech), so wir es sich ans deutsche Gottesfurcht gründet, stehen,Ms dkfei» Boden. Die Aufgabe, die Eie, meine.in der Zukunft zu lösen haben, ist, nachdem die ^WMMdlichen Brnderkämpfe im Innern übcrstanden sind, im Wesentliche» eine solche der Erhaltung. Wenn erhallen Werden soll, so verstehe ich darunter, daß man verbessert, ansbaut. WaS aber soll er halten werden? Als nächsten Gegenstand Ihrer künftigen Fürsorge Im Erhalte» inöchte ich Ihnen di« Reichsverfassung an's Herz legen. Eie ist unvollkommen, aber sie war das Aenßerste» was wir erreichen sonnte». Pflegen Sie die Verfassung, wachen Sie eifersüchtig darüber, daß die Rechte nicht angelastct werden, die sie schützt. Ich bin kein Freund der Centralisation, wie sie in Frankreich in Bezug auf Paris besteht, ich sehe den Segen der Decentralisation in dem Hervorbringni zahlreicher Culturcentre», und ich halte die Egalisirnng für so wenig nützlich, wie mich etwa das Verschwinden der verschiedenen Landes trachten freut. Noch einmal: Wachen Sie über vie Rei'chSoerfassung, selbst wenn sie Ihne» hier »nd da später nicht gefallen sollte. Rachen Sie zu keiner Aendcrung, mit der nicht alle Bctheilig en einverstanden sind. DaS ist die erste Bedingung der politische» Wohlfahrt des Reiches. Gegenüber dem AuSlande bin ich nicht besorgt. Alle An griffe von Außen werden wie Hammerschläge auf »ns wirken, unsere Einigkeit nur noch inniger und stärker machen. Im Innern aber halte ich für den loouo minoris resistentiao d'e deutsche Neigung zur itio in xartea, zum Fraktion-- und Parteiwesen. Düse Steigung liegt unS im Blute. Wie zwei Regimenter von verschiedener Uniform ln einer Garnison leicht in Gegensatz zu einander gerathen und wie früher die deutschen Einzelstnalcn mit scheelen Blicken einander eifer süchtig überwachten, so ist es jetzt der Kampf der parlamentarischen Fraktionen und der verschiedenen politischen Parteien, der die ein heitlich« Entwickelung der Zukunft zu gefährden droht. Die Klnf zwischen de» einzelnen Fraktionen zu Überdrucken, ist schwierig. Ich betrachte das ganze parlamentarische Fractionsioesen als eine Krank heit, deren Bestand auf dem strebsamen Ehrgeize der Fühiec beruht, mit dem sie als politische Condottieri ihre Aussichten bald nach oben, bald nach unten zu verbessern suchen. Bekämpfen Sie d esc unglück liche Neigung zur itio in pnrtwo! Wenn wir zusammenhallen, werden Wir den Teufel aus der Hölle schlagen. Sie müssen sich daran ge wöhnen, in jedem Deutschen zuerst den Landsmann, nicht den politischen Gegner zu sehen. Diese Bitte richte ich an Sie, als die Träger des nationalen Gedanken- auf den deutschen Hochschulen, die den pro metheischen Funken des Nalionalgcfnhls aus die künftigen Geschlechter übertragen. Z»m Schluffe trank der Fürst auf daS Blühen der deutschen Studentenschaft. — Der erste Spatenstich zum Ban deS Dortmiiiid-Enis-Cnnals Wird in etwa vier bis fünf Wochen erfolgen. — Französische Zeitungen halten unter den üblichen Ausfällen die Nachricht gebracht, fünf französische Schulschweslern seien ans Metz an-gewiesen worden. Er hat sich aber nur um eine Ablösung dieser Fünf gehandelt. — 220 Mark pro Mispel Roggen. Licfcrnngsgnalität. wurden am Mittwoch an der Berliner Börse gezahlt, Weizen kvsteie 23o Mk. Und dabei schnellen auch die Termine in die Höhe, es Wurden schon bis zu 232,50 Mk. pro Mispel Roggen gezahlt. Lange kann daS natürlich nicht andauern, so oder so muß es anders werden. Der „RcichSanzeiger" äußert sich über die hoben Getreide- Preise »och nicht; er hebt »nr hervor, daß die Aussichten der Kartossel- Ernte im Deutschen Reiche keineswegs so ungünstig seien, daß eine Einschränkung der Ausfuhr geboten erscheine. — Aus Kassel wird der „Post" ein Aussehen erregender Fall eine- Vergehens im Amte berichtet, mit dem sich am Dienstag die dortige Strafkammer zu befassen hatte. Der Kaufmann Körner kam im April d. I. auf einer Geschäftsreise nach dem Orte Großalmerode. Hier wurde er von dem Polizeiwachtmcistcr Fremdling als Socialdemokrat «»gehalten und vor den Bürgermeister geführt. Körner konnte zwar die Harmlosigkeit seines Gewerbes Nachweise», hatte aber noch weiter unter den Ucbergrisfen Frcmdling's zu leide», und mußte sich sogar eine nächtliche Einspcrrung in der Polizeiwache gefallen lasten. Der Polizeiwachimeister wurde zu vier Monate» Ge- fängniß verurtheilt. Die Staatsanwaltschaft hatte sechs Monate beantragt. Ocsterreich-Nngarn. KöuigAlexandervonSerbie», welcher am DicnStag dem Kaiser Franz Joses in Ischl einen Besuch abgestattet hatte und von dem Monarchen mit den üblichen Ehren bewillkommnet war, ist jetzt mit seinem Vater, dem Exkönige Milan, nach Paris gereist, wo er mehrere Wochen verbleibe» wird. Minister Graf Kalnoky hatte mit dem serbischen Ministerpräsidenten Pasitich eine längere Unterredung; es wird gehofft, daß die serbische Regier ung fortan den zahlreichen Oesterreich feindlichen Agitationen, welche sich im Lande in jüngster Zeit geltend machten, das Handwerk legen Wird. — I» Wien ist die vfficielle Meldung eingegangcn, daß Kaiser Wilhelm an de» großen österreichischen Manövern, zu welchen 70,000 Mann znsamincngezogen werden, jedenfalls thcilnchmcn und die Knieverletzniig dann kein Reise-Hindcrniß mehr bilde» wird. — Die Z o llver Han d l nn gen mit der Schweiz sind bis nach dem Abschlüsse des Handelsvertrages mit Italien vertagt worden. Es ist indessen ausdrücklich festgesetzt, daß eine Wiederaufnahme er folgen soll. Italic«. In München beginnen nunmehr die Handelsvertrags- Verhandlungen zwischen Deutschland, Italien und Oesterreich-Ungar». Man rechnet auf einen schnellen und sicheren Verlauf. — Der italienischen Regierung nahestehende Zeitungen weisen darauf hin, daß die Annäherung zwischen Rußland und Frankreich alles Andere eher bedeute als ein FriedenSbündnih. Tie italienischen Nadicale» sehen nun ein, wohin sic mit ihrer Schwärmerei für Frankreich kämen. — Die römische Militärverwaltung hat angeordnet, fortan keine französischen Deserteure, die sich hinterher meist nls Spione entpuppen, mehr über die Grenze zu lassen. Sic sollen einfach znrück- gemiese» oder in die Schweiz geführt werden. Frankreich. Großfürst Alexis von Rußland, der, um allen übertriebenen Ovationen zu entgehen, im strengsten Jncognito ln Pari» angekommen ist, reist heute nach Bad Vichy weiter. Im Allgemeinen ist der Großfürst in Pari» überschwänglichen Zärtlichkeiten entgangen, dafür haben sich die Chauvinisten im Tuileriengarten ununterbrochen die russische Nationalhymne ausspielen lasten, „Vive In Üusoie" gebrüllt nnd im feierlichen Tempo die Straßburg-Statue anf dem nahen Concordien-Platze nmschritten. WaS da» bedeuten soll, weiß Jeder. Die Blätter strotzen immer noch von allerlei Toll heiten, nnd in den Provinzen ist an Demonstrationen kein Mangel. Die Franzosen haben eben das Russenfieber. Zum Glück hat sich der russische Großfürst nunmehr entschieden alle überschwänglichen Ovationen verbeten. — DaS französische UebnngSgrfchwader trifft am Mitlwoch nächster Woche von Kronstadt vor der Insel Wight ein. Die Königin Victoria wird bekanntlich daS Geschwader besichtigen, und alSvann werden verschiedene Festlichkeiten zu Ehren desselben stattfinden. Belgien. Die Kongo-Regierung in Brüssel läßt amtlich erklären, daß von dem neulich verbreiteten G-rüchte, die Stanley Fälle-Slatio» sei von Tausenden von Eingeborenen überfallen Und zerstört worden, kein Wort wahr ist. Die Ruhe ist dort seit mehrrren Monaten überhaupt nicht gestört. England. Prinz Heinrich von Preußen ist zum Besuche bei der Königin Victoria in Schloß Osborne angekommen. — Wie verlautet, wird derKron Prinz Victor Emanuel von Italien verschiedene große Fabrikstädte des nördliche» England besuchen, sich in Newcastle nach Bergen in Norwegen einschiffen und aus dem Rückwege dann in Berlin oder Potsdam am Deutschen Kaiscrhose Aufenthalt nehmen. — E i n e britische Gesandtschaft wird in nächster Zeit zum Emir von Afghanistan nach Kabul gehen. — Der Regent des indischen Vasallenstaates Manipnr und seine Mit schuldigen, die wegen Ermordung der britischen Osficiere nnd Beamten in Maninur zum Tode verurtheilt waren, sind von dem Vicekönig von Indien zu lebenslänglicher Verbannung nach den Andamanen Inseln begnadigt worden. Dänemark. Die Ankunft der russischen Kaiserfamili in Kopenhagen für Ende dieses Moaats ist definitiv angesagt Ueber die Rückronte sind »och keine bestimmten Pläne angegeben doch spricht nichts (?) dagegen, daß, wie in früheren Jahren, die Rückreise über Berlin erf lgt. Rnstland. Die kaiserliche Familie ist auS Pcterhof nach Krasnojc-Selo übergesiedclt. Großfürst Michael Nikolajewitsch ist in's Ausland o.bgcreist. — Wie in Rußland befördert wird. Der hervorragende russische Generallcmnant Baron Seddcler, einer der besten Osficiere der Armee, der sich aber weigerle, den pansl.ivistischen Lpnk mitziimachen, ist bei der letzte» Beförderung übergangen worden Hingegen ist der berüchtigte Generalmajor Kanlbars unicr lieber springung zahlreicher Vordermänner znm Divisions-Cummandcnr er nannt worden. Orient. Fürst Ferdinand von Bulgarien ist nach Ruflschuk zurückgckehrt »nd dort von alle» Ministern empfangen und von einer große» Volksmenge enthusiastisch begrüßt worden. — Der von dem Brigantcnchef Athanas i» den letzte» Tagen entführte franzö sische Grundbesitzer Raymond ist »och in Gefangenschaft. Die Türkei hat keine rechte Lust, das Löseselv von 100 00 Francs z» zahlen; auf Dränge» des französischen Botschafters Moiitebello wird ihr aber wohl kam» etwas Anderes übrig bleiben. Fatal genug ist die Sache Nach weilcren Berichte» hat die türkische Regierung das geforderte Lösegeld bereits angewie'en, so daß die Freilassung deS Gefangene» bald genug zu erwarten steht. — Räuberhanptmann Athanas. Das Athener Blatt „Ethniki" bringt über den berüchtigten Räuber folgende Mitlheilung: „Wir erfahren aus guter Quelle, daß der gehcimnißvolle Bandcnsührer, der Held des Dramas von Tscherkeßkiöi, der berüchtigte Ärikys ist, welcher im Vorjahre zn Kviistantinopel an der Spitze einer italienischen Bande am Hellen Tage seinen Vetter Saridaky gefangen nahm. Infolge dieses ersten Verbrechens wurde der übrigens in Konstanlinvpcl sehr gut b.kamit ist, seitens der türkischen Polizei ausgewicscn und verbannt; er selbst halte seiner zeit derselben «»gehört als Mitglied der geheimen Palastpolizn. Krikys kam sodann nach Athen, wo er nur zwei bis drei Tage verblieb, und ging später »ach Syra, das er aber bald verschiedener Verbrechen wegen verlassen mnßle. Seitdem wurde nichts mehr von ihm gehört. Nuil vernehmen wir, daß KnkyS der Held von Tscherkcßkiöi ist, und in der That, nach den angegebenen Charaktcrzngen des Nänbersührers finden wir eine große Achnlichkeit desselben mit Krilys." Amerika. In Chile habe» zwischen den kriegführende» Parteien zwei neue Gefechte slattgefnndeii. In dem Einen wollen die Aufständische», in de » Anderen die Negiernngspartci gesiegt habe». Auch ia San Salvador sind bürgerliche Unruhen ausgebrochen. — I» Boston ist der bekannte amerikanische Diplomat und Schrift- steiler James Rnssel Lowe gestorben. — Aus New-Jork wird telegraphirt, daß dort in der Thal eine ernste Bewegung im Gange ist, »»> die übertriebe» hohen Zollsätze der Mac Kinley-Bill herunler- zudrücken. Hoffentlich gelingt das, wenngleich die Aussichten heute nicht die allerbesten sind. — Die nord amer ika» ischc Expedition »ach Nord grünt and war znfolge einer Mitt eilmig a»S der Cvlonie Godhavn an die Kopcnhagener „Nat.-Tid." am 27. Juni dort mit dem Robbensängervampfer „Kite" angekommen und halte bis zum 29. Juni verweilt. Die Hauptcxpcdiuo» besteht außer Mr. Peary und seiner Frau noch aus fünf Begleitern. Ans der Reise nordwärts soll »och die Colonie Upcrnivik angclanfe» und dann die „Kite" ungefähr bis Wiiale-Sonnd gehe», wo die Expedition an das Land gesetzt wird nnd die Uebcrwi»ternilgs-Gcbäudc errichtet werde» sollen; der Dampfer fährt alsdann wieder zurück. Jni Frühjahr 1892 wird die Wanderung über das Inlandeis nach der Nordseilc von Grönland beginne», wo wisscnichaflliche Untersuchungen angcstclli werden sollen. Nach Mr. Pcary's Plan soll die Reise nicht weiter gehen, wenn wan aber finden sollte, daß Grönland sich bis zum Nordpol erstreckt, dann soll so weit wie möglich nordwärts vor- gcdrungen werden, Die Fra» Peary wird mit einem schwarzen Diener in der Station Zurückbleiben. Mr. Peary hofft aber, auf die in der dortigen Gegend wohnenden Eskimos zu stoßen, und will sie veranlassen, seiner Frau Gesellschaft zu leisten. An Bord der „Kiie" befindet sich aber noch ein ganzer Slab von amerikanische» Naturforschern, die nach der Landung der Hanplexpedilivn nach der Tisko-Jnscl zurnckkchrcii werde». (Godhavn li gt auf Disko, welche Insel sich von llllgefähr 69 Grad bis etwas über 70 Grad nörd lichcr Breite crstreckl.) Diese Naturforscher, »nler denen sich Zoologen, Botaniker, Paläontologen und Geologen befinden, »eulien sich „The Wcst-Grccnland-Expcdilio»"; sie hoffte», Milte Juli anf Disko a„- znkomme» und wollen dann diese Insel und besonders deren an Fossilien reiche Bodenschichien untersuche». An Bord der „Kiie" ist auch ein Mitarbeiter des „New-Nork-Hcrald", der bereits i» God havn eifrig beschäftigt war, merkwürdige Neuigkeiten für sein Blatt zn sammeln. Sächsisches. — ZahlttngS.Einstellnnge». Slrnmpffabri'kaiit A. R. Geipel Zwönitz — Gutsbesitzer F. L. Köhler in Clanßnitz b. Burgstädt — Kürschnermcister M. M. Man» in Leipzig. — Fabrikant C. H Hähne! in Eibenstock. « v — Ein Parteitag der Conservatlven findet Sonnabend den 15. August, in Leipzig statt. Ertrunken. In Wurzen ertrank der 40 Jahre alte Maurer Weidner. Derselbe gondelte mit drei anderen Maurern auf dat Mulde, wobei die Gondel umkippte. Einer rettete sich selbst durch! Schwimme», zwei wurden mit Mühe und Anstrengung gerettet, Weidner aber ertrank. -s- Hartha«. Vergangenen Sonntag feierte der hiesige! Mäniiergesangverein „Lyra" in den Räumen des Lehngerkchte» seim 32. Stiftungsfest. Hierzu halten sich auf ergangene Einladung einig« Brudervereine von hier und answärls eingesunden. DaS am Abend! veranstaltete Concert war recht gut besucht. Die mitwirkenden Verein« «tzlen ihr Bestes ein, um den Beifall der Zuhörer zu erringen.' Recht störend erwies sich während deS ConcerteS die große Unruh«, verursacht theils von unanfmerksamen Zuhörern, theils von den be dienenden Geistern im Büffet und Saal, tlebcrhaupt machte sich an dem Abende ein gewisses Hasten »nd Drängen bemeckbar, so daß man hätte glauben können, die Sänger seien nicht deS SingenS,! sondern des Tanzen- wegen zusammengekommen. Ein Tänzchen, ba den, Concerle folgte, machte dem Sängerfeffe ein Ende. Ein Grotzindnstrteller des Bogtlandes, August Iah» i» Mylan, ist im Alter von 70 Jahren gestorben. — Uttgliicksfall. In Hainichen ist am 13. August Nach mittags der auf dem Fabriknenbaue unweit des Bahnhof» beschäftigte 18 Jahre alle böhmische Maurer Jakob Javorsky aus Staboric in- Folge eigener Unvorsichtigkeit drei Stock hoch herabgestürzt. Der Vcv» »»glückte halte schwere innerliche Verletzungen sowie einen Armbrnch bavongctragen und war aus >er Stelle todt. — Brände. In Niederlauterstein brannte die Flachs- garn-Spimierei „Schloßmühle" nieder. — In Särka bei Weißen berg brach in dem Slallgebäudc des dem Rittergutsbesitzer Richter gehörige», früher Knrio'sche» Banergnles Herselbst Feuer ans und. vernichtete außer diesem Gebäude »och das mit Thürmche» versehene Wirthschaflsgebänvc des beregten Gutes, während das Wohngebäude erhalte» blieb. Eine Anzahl Tauben soll mit verbrannt sein. — I» Niederfriedersdorf bei Bautze» brannte ein unweit der Böttchcrschänke erst vor zwei Jahren ncucrb >uIcS Wohnhaus, welche» mit Schiefer gedeckt war, nieder. Entstanden soll daS Fener dadurch sein, daß zwei Kinder in der angebanten Scheune aus den Gedanken kamen, ei» Jener von Strohanznznnden. — In Spreedorf brannte das dem Fabrikarbeiter Dreßler gehörige Wohnhaus nieder. Die Fcncrwchr war bald zur Stelle nnd gelang es, de» Brand auf seinen Herd zu beschränke». Cl-emmlier Stadt-H'lujeiger. r>„ Nr„,»b- imlri.« vl.tlk» w-rd-u «rluchl MI» wichtig- I'-gkd-iibkttcn gSttgü Ebeinnko, 18. August. — Militärisches. Das hier garnisonirende Regiment „Prinz Flicdri'ch August" Nr. 104 beginnt am 20. August mit dem dies jährigen Rcgiments-Exerc eren. Das Letztere endet am 25. August. An, 27. d. M. rückt das in Zwickau garniionirendc 9. Infanterie- Regiment Nr. 133 hier ein und vcginiit hierauf auf hiesigem Exer- cierplatze das Brigade-Exercierc» der 5. Jmanlerie-Brigade Nr. 63. Am 1. September marschire» beide Regimcnler von hier ab zu den bei Freiberg stattfindeiiden Dctachemeiits-Ueönngen der 5. Infanterie- Brigade, welcher sich die gegenseitigen Manöver der ü. und 6. In fanterie-Brigade zwischen Frcibcrg und DlppolsiSwalde anschließen. De» Schluß bilden die am 17. und 18. September bei Pirna statt findenden Divisions-Manöver, wobei die I. Divi' on Nr. 23 gegen die 3. Division Nr. 32 manövcrirt. Am 19. September kehrt das Regiment mittels Bahn wieder hierher zurück. — Vorladung. Die hiesige köni gl. Staatsanwaltschaft ladet de» am 20. August 1861 in Amsterdam geborenen Agenlcn Thcodorius Fredericus Antonius Wähler mittüs öffentlicher Be kanntmachung zur Vernehmung über eine Anzeige vor. — Die Vor- ladnnge» 1) des Strumpfwirkers und Handarbeiters Hciiir. Ang. Naumann, 2) deS Uhrmachers »nd Annreich-rs Joh. Georg Hugo Peter und 3) deS Technikers Ernst Beruh. Neugeb aner haben sich erledig!. — Handelsregister. Unter dem 8. August wurde in, Handels register für die Stadt Chemnitz cingettage»: I. Anf dem die Firma Wilhelm Mcwis betreffenden Futinm 3373, daß diese Firma in Wilhelm Mewes nnd der N.une des Inhabers derselben in Will). Rob. Ang. Mewes ningeändert worden ist; 2. ans dem die Firma C. Kühnrich sc Co. bettcffeuden Folinm 3495, daß Herr Carl Otto Kühnrich am 1. Angnst d. I. als Mitinhaber ans. geschieden ist; 3. auf Folinm 3593 die nenerrichtcte Firma Kurt Ho es lieh in Chemnitz und als deren Inh der der Kaufmann Herr Kurt Paul Ernst Alexander Hocflich dasilvst. —Im Handelsregister für de» Landbczirk des hiesigen königliche» Amtsgerichts, Abth. !)., wurde unter dem gleiche» Tage anf dem die Firma E. Beruh. Gerschler in Allchemnitz betreffenden Folinm 394 verlanttmrt, daß der Fabrikant Herr Carl Eduard Otto in Altchemnitz seit dem I. August d. I. Mitinhaber ist und daß die Firma künftig E. Beruh. Gerschler L Otto lautet. — Für Jagdberechtigte. Tie Jagdkarte» auf das Jagd- jnhr 1891/92 werden von jci,r an im Meldeamts-Zimmer Nr. 38 — Nathh.nis an der Poststraße, Erdgeschoß links — ausgcgeben. —1. Heiden- «nd Jndenmission in Sachsen. Soeben ist der Jahresbericht des sächsischen Haupt,uiisioilSvereinS, umfassend den Zeitraum vom 1. Angnst 1889 bis 31. Juli 1890 erschiene». Wir. entnehmen demselben Folgendes: Die Gcsammleiniiahme für die Mission nittcr de» Heiden beträgt 76,807 Mk. Davon sind 54,912 Mk.' freiwillige Beiträge. Ans der Sladt Chemnitz kautet, 686 Mk. Weitere 19,818 Mk. sind das Erträguiß der Cvllecte, welche z»m Epiphanien- feste 1890 gesammelt wurde. I» der Ephoüc Chemnitz gingen 908 Mk.' ein. Die Kirchen unserer Ltadt siud mit folgend.,, Beträge» betheiliglh St. Jacob!: 25,12 Mk., St. Johannis: 26,13 Mk., St. Pauli: 136,02 Mk., St. Pelri: 56,35 Mk.. Sl. Nicolai: 30.59 Mk. —, Die Gesammleiuuahme der Jiidctimission betrug 5390 Mk. Davon kamen ans Chemnitz gegen 140 Mk. — Der christliche Hnknnstsstaat. Unter diesem Titel sind soeben zwei Predigte» des Herrn Pastor Trautzsch erschiene», di« durch die Fockc'sche Buchhandlung (L. Hapke) zum Preise von 20 Pf/ zn beziehen sind. Der Reinertrag ist für die Zwecke des Vereins zur Unterstützung armer Kranker bestimmt. ^ — Sainariter-Berrin. In der hiesigen v. Zimmermaun'sche» Natnrheilanstalt findet nächsten Sonntag Vormittag von >/»H Uhr; an vor ei»ei» engeren Kreise Eingeladciier eine Prüfung derjenigen,! Herren statt, welche in den letzte» Monaten durch den ärztliche»! Leiter obenerwähnter Anstalt, Herr» Do. DiSquv, Kreisarzt a. D.( und Stabsarzt d. L., in der ersten Hilfe bei Unglückssälle» und plötzlichen Erkrankungen in den vom Samariter Vereine veranstaltete» Cursen ansgebildct worden sind. Die Prüfung wird sich anf folgend«; Unterricht-gegenstände erstrecken: Erste Hilfe bi» zur Auftmft des Arzte» an Ertrunkenen und Erfrorenen (Wiederbelebungsversuche)