Suche löschen...
Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 18.03.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191403189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19140318
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19140318
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk ...
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-03
- Tag 1914-03-18
-
Monat
1914-03
-
Jahr
1914
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
wir hier oben in den Bergen wihrend der letzten Lage. Soeben noch lockt lachender und auch schon wärmender Sonnenschein zu dem Versuch, die Nase herauSzusttcken auS Fenster und Tür, wenn nicht im selben Moment ein kräftiger Sturm un« Schnee- und Ei«teile um die Ohren blasen würde. Gestern nachmittag kurz nach K Uhr tobte der Kampf zwischen den beiden Rivalen sogar unter Zuhilfenahme der himmlischen Artillerie; denn wir hatten ein regelrechte« Gewitter mit Blitz-, Donner- und Hagelschlag über un« ergehen zu lasten. Und heute morgen V Man wollte seinen Augen kaum trauen: Ei-blumen blühten wieder an den Fensterscheiben, und soweit da« Auge reichte, war wieder alle« beschneit. Natürlich wird sich die Winterlandschaft nicht lange halten, wer kann aber wissen, wie oft uns noch solch kleine Ueberraschungen bereitet werden können. — Dresden, 14. März. Ein in der Vorstadt Pirschen wohnender 40 Jahre alter Arbeiter namens Böhme hatte an eine aus der Zöllnerstraße jn Dresden wohnende Generalswitwe, bei der er früher bedienstet war, Erpresser b riefe geschrieben und von der Dame 3000 Mark in bar verlangt. Das Geld sollte ein Knabe nach den Neustädter Bahnhof bringen. Kri minalbeamte ermittelten und verhafteten den Erpresser. Aus der Polizeiwache wurde der Mann Plötzlich unwohl nno brach nach wenigen Minuten tot zusammen. Er Halde vermutlich unter dem Drurk der Schuld unbe merkt Zyankali zu sich genommen und starb an den Folgen vor Vergiftung. — Dresden, in März. Auf der Tagesordnung der morgen Nachmittag nm 1'/, Uhr beginnenden Sitzung der II. Kammer stehen zunächst die Etatkapsiel 32 u. 33, Gesamtministcrium und Staatsrat sowie KabinettSkanzlei beir. und 34 Ordenskanzlei, ferner die allgemeine Vorberatung über den fortschrittlichen Antrag bctr. die alljährliche Einberufung de« Landtage« sowie den sozialdemokratischen Antrag betr. die alljährliche Einberufung de« Landtage« sowie einjährige Etalperioden. Den letzten Punkt der Tagesordnung bildet die allgemeine Vorberatung über den Antrag Schmidt und Gen lKons.), den Verkauf de« .Berliner Tageblattes* auf allen Stationen der Sächsischen StaatSeisenbahnen zu ver bieten. — Leipzig, 1V. März. Um den Wünschen zahlreicher Münzsammler zu entsprechen, hat da« Kgl. Säch!. Finanz ministerium beschlossen, weitere 3000 Stück Völker- kchlachtdenkmünzen in der Münze in Muldenhütten rn Sachsen Herstellen zu lassen. — Leipzig, 16. März. Auf dem Gelände der Buch- gewerbeauSstellung ist heute nachmittag beim Bau de« Wellen bades ein Gerüst cinge stürzt, wobei eine Anzahl Ar beiter unter den Trümmern begraben wurde. Vier Ar beiter wurden schwer verletzt auS den Trümmern ge borgen, mehrere andere erlitten leichtere Verletzungen. — Meerane, 14. März. Der Apotheker Timm ler in Altenburg hat in verschiedenen Städte«, so auch hier in Meerane, sich zur Urinuntersu chu n g zwecks Feststellung von Krankheiten empfohlen. Mit Ueber seudnng des Untersuchungsergebnisses wurde dem Pa tienten zugleich eine diätetische Kur empfohlen und Lee, Tinktur, Pulver oder Pillen angepriesen. Die Auge- klage erblickte darin ejnen Betrug und stützte sich auf die Gutachten des Gerichtschemikers Dr. Scheiß und des Arztes Dr. Härtel. Die Tinktur wurde als Ex trakt von Süßholz mit einem Zusatz von ätherjschjem Orl sestgestellt. Nach der Apothekentaxe dürfte man es für einen Verkaufspreis von 1.10 Mk..erhalten, wäh rend der Angeklagte 4.50 Mk. dafür verlangte Der Dee bestand aus verschiedenen gemischten Samen von Heublumcn und kostete 5 bez. 6 Mk. der Karton Die verkauften Pillen bezeichnete ein Gutachten als Aloc- pillen, deren Vertrieb nur durch Apotheken gestattet ist. Es wurde weiter betont, daß die Urinuntersuchung allein nicht zu einer richtigen Diagnose geeignet sei. Rheumatische Erkrankungen daraus sestzustcllen, ge hörte in das Gebiet der Charlatanerie. Aus den Zeu genaussagen gehe aber hervor, daß auch rheumatische Ertränkungen der Angeklagte aus Urmuntrsuchungea will erkannt haben. Das Urteil lautete wegen fortge setzten Betruges durch Erregung von Irrtum in ge werbsmäßigem Betriebe seines Laboratoriums auf 4 Wotton Gefängnis. Der Angeklagte beabsichtigt, Be rufung gegen dieses Urteil einzulegen. - Lößnitz, 16. März. Jn der hiesigen Schul turnhalle hielt der Erzgebirgsturngau gestern eine Bezirksvorturnerstuude (Bezirk Aue) ab, die von 65 Mann aus 15 Vereinen besucht war. Zu nächst ivurden die Freiübungen für das Gauturnfest in Johanngerrgenstadt geturnt, dawn folgten Gemel"- übuugen am Tiesreck bez. Barren und ein Geräteturnen in 7 Riegen. Das Spiel „Haschen im Seil" bildete den Schluß der Turnarbeit, der im Hotel „Deutsches Haus" eine Versammlung folgte. Hier begrüßte Herr Be- zirtsturnwart Kolbe aus Schönheide die Anwe senden, besonders die Herren Gauturnwart Emmrich und Lange und Gauvertreter Töpfer und Fichtner. Die nächste Vorturnerstunde soll Anfang November in Earlsseld stattsinden. Der Turmvart vom Turn verein Hunds hüb el lud zu reger Beteiligung an der 50-Jahrseier dieses Vereins ein. Der Kretsunter- stützungskasse wurde durch eine Sammlung gedacht. — Lauter, 15. März. Al« der bei der Firma Säch sische Emaillier- und Stanzwcrke beschäftigte Schmelzer Franz Glaser nach dem Ablassen geschmolzener flüssiger Emaille vom Ofen in den Wafsertcog die Ausflußöffnung de« Ofen« wieder verschließen wollte, glitt er au« und stürzte in den Trog. Obwohl er schnell wieder heraussprang, hatte er doch bereit« so echeblich« Verbrühungen an beiden Armen und Beinen, sowie am Unterleib erlitten, daß er nach dem Kgl. Kreiikrankenstift in Zwickau gebracht werden mußte. — Plauen, 14. März. Ein wertvoller historischer Fund ist gestern bei der Herstellung von gärtnerischen Ar beiten auf dem Lutherplatze gemacht worden. E« handelt sich um ein sogenannte« .Korbschwert*, da« anscheinend au« dem Jahre 1620 stammt. Der Fundgegenstand ist städtische« Eigentum und wird wahrscheinlich der städtischen Waffen sammlung im Vogtländer-Museum »inverletbt werden. — Auerbach i. V., 16. März. Al« gestern nachmit rag da« mit Personen besetzte Automobil eine« Siick- maschinenbefltzer« au» Ellefeld bei Falkenstein durch Rode wisch fuhr, sprang da« 6 jährige Töchterchen de« Pfleger« Engelmann au« der HauStüre über die Straße direkt vor da« Automobil. Die Mutter eilte nach, um da« Kind zu retten, beide wurden aber von dem Kraftwagen über- fahren und getötet. Den Chauffeur soll keine Schuld an dem Unfall treffen. — Ellefeld, 16. März. Jn der Nacht zum Sonn tag wurde in den frühen Morgenstunden in dem an der Hauptstraße gelegenen Buchbinderladen von Rich. Wittig ein EinbruchSdiebftahl verübt. Noch Eindrücken der Glasscheibe an der Ladentüre wurde die Ladentüre, zu der der Schlüssel innen steckte, ar öffnet. Hierauf wurde die ver schlossene Ladenkaffe gewaltsam erbrochen und ihre« geringen Inhalts beraubt. Die Tageseinnahme war bereits am Vor abend herausgenommen wordrn. Hierauf wurden au« einem im Nebenzimmer stehenden Pult zwei unverschlossene Kinder sparbüchsen mit 14 Maik Inhalt entleert. Lächsijchtl Landtag. Dresden, 16 März. II. Kamme r. Zunächst wird die Petition de« GesamtoorstandeS de« Sächsischen Landes- Verbandes des Bundes Deutscher Miiitäranwärler in Dresden um Berücksichtigung der Zivilversorgung der Militäranwärter bei den Maßnahmen wegen Geschäftsoereinfachung der Staats verwaltung und Umgestaltung de« mittleren Staatsdienste« nach kurzer Berichterstattung des Abg. Braun (Natl.) auf sich beruhen gelassen. Zu den Petitionen der in den Riesaer Vororten wohnenden Eisenbahnbeamten und Gen. um Ge währung des Wohnungsgeldzuschusses nach Ortsklasse 2 bat Abg. Singer (Natl.) sie der Regierung zur Erwägung zu überweisen. Dies geschieht Nächste Sitzung morgen Nach- mtttag 1'/, Uhr Schluß 4'/« Uhr. Aus der Zeit der BesteiungSMege. Nachdruck nerdoUn 18. März 1814. Als an diesem Tage im Haupt quartier die Nachricht von dem Anmarsche Napoleons einlies, herrschte sofort wieder die größte Bestürzung; man glaubte nicht, daß die 20000 Mann, mit denen Na poleon marschierte, seine ganze Truppenmacht sei, hielt diese vielmehr für seine Avantgarde. Selbst der Zar wurde von der allgemeinen Furcht angesteckt, gab aber aum, da Schwarzenberg krank lag, zweckentsprechende Befehle. Es wurde die Bereinigung aller Korps bei Trannes angeorduet, während Wrede de« Uebergang über die Aube bei ArciS dem Feinde auf das äußerste streitig machen sollte. Jn Wirklichkeit bestand für die Hauptarme.« nicht die geringste Gefahr, da das dein Minde zunächst stehende Korps Wrede mit seinen 24000 Mann und 122 Geschütze» stärker als Napoleons ganze Armtec war. — Blüchers Zustand hatte sich etwas gebessert. In geschlossenem Wagen u. mit verbundenes Augen rückte er aus die Msne vor, den Marschällen Marmont und Mortier entgegen. - Daß übrigens Napoleon keineswegs so sicgesgewiß war, wie er tat, beweist ein Brief von diesem Tage, den er an seinen. Bruder Joseph nach Paris richtete. In diesem Briese heißt eS: Wenn der Feind mit solcher Macht gegen Paris vorrückt, daß jeder Widerstand unmöglich wird, so lassen Sie die Regentin, meinen Soh», dje Groß würdenträger, die Minister, die Beamten des Senats, oie Präsidenten des Staatsrats und den Staatsschatz nach der Loire abgehen. Verlassen Sie meinen Soh« nicht und denken Sie daran, daß ich ihn lieber in der Seine, als in den Händen der Fejnde Frankreichs weiß Vie L-Lnäwolmuiig. Skt»»« au« dem Familienleben von Rosa Lorm. (Nachdruck verboten.) Wir hatten e« im Familienrate, dem meine Mam« präsiderte, beschlossen. Zwar machte mein Mann einige Anstrengungen, dieser. Beschluß umzustoßen, aber mein fester Wille war der Felsern an dem die Wogen seiner Weigerung sich kraftlos brachen, — und so blieb es bei dein Wunsche meiner Mama, diesen Sommer irgendwo im Gebirge zu verbringen. Es handelte sich nur noch um das Wo. Meine Mama war für die Schweiz, und ich muß gestehen, auch ich hätte gegen die Schweiz nichts einzuwenden, wenn es dort nur nicht so entsetzlich teuer wäre. „Natürlich, Schweiz, — ohne die Schweiz tun Sie eS gar nicht', begann mein Mann, meine Mama scharf fixierend, — „werden Sie das nötige Geld dazu her geben?' „Ich — Geld bergeben', antwortete sie in gerechter Entrüstung, — „das wäre nicht übel; ich glaube gar, Herr Schwiegersohn, Sie möchten mich schon bei lebendigem Leibe beerben.' DaS batte natürlich zur Folge, daß ich zu weinen anhub, wie konnte auch mein boshafter Mann in meiner Gegenwart an das Beerben meiner Mutter denken?! Da mußte sich doch das kindliche Gefühl empören I Merk würdigerweise hatten aber diesmal meine Tränen bloß das eine zur Folge, daß auch meine Tochter Klärchen zu heulen anhub, während mein Mann wütend im Zimmer auf- und abging. „So, jetzt geht die Wemerei los, wirklich notwendig! Sehen Sie^ Schwiegermama, das haben Sie mit Ihrer verrückten Schweizerreise angestelltl* „Nur zu, Herr Schwiegersohn! Zuerst wollen Sie, ich soll die Reise zahlen, und jetzt finden Sie sogar schon, daß ich verrückt bin! Deshalb hast du mich Arme ins HauS genommen?' wandte sie sich an meine Frau, — „damit ich meine letzten Stunden in Zank und Hader be schließ«? Wenn das dein Vater erlebt hätte?!' Mit diesen Worten zog auch sie ihr Tuch hervor und preßte es vor die Augen. Mein Mann blickte hilflos um sich, die Hände tief in die Taschen vergrabend. Dann begann er wieder im Zimmer herumzuspazieren, blieb endlich vor dem Spiegel stehen und betrachtete auf daS angelegentlichste sein Bild, dem er wie einem allen Bekannten zulächelte. „WaS sagst du dazu?' sprach er es an, „hm, was sagst du? Du gibst mir gar keine Antwort, gar keine Antwort? Natürlich, du hast keine Gelüste, auf fremde Kosten in die Schweiz zu fahren und dort füt zu werden. Wenn du aber so liebenswürdig sein willst, so sage meiner kleinen, lieben, netten Frau, daß ich ft« anbete, und daß es in Mödling ebenfalls sehr schön ist. Auch kostet es da nicht so viel, und findet mm» hier zum Schluffe viele Be kannte, mit denen man dann Partten macht. Ich will ganz davon absehen, daß ich jedesmal selbst hinaus kommen kann.' Ich wartete absichtlich, btt mein Mann mit diese« Monolog« fertig war, — ich wollte et nicht annehme^ daß er im Ernst« bloß durch sein Spiegelbild mit mir spreche —, stampfte dann zornig mit dem Fuße und trat ebenfalls vor den Spiegel, wo ich mein Bild mit folgende« Worte» apostrophierte: „Set so gut, liebet Bild, und sage meinem Mann, daß es mir nicht einmal tni Traume einfällt, nach Mödling zu gehen: sage ihm, daß ich Mödling hasse, verabscheue, wie ihn selbst, — und wenn ich nicht in die Schweiz kann, ich lieber in Wien bleibe, und mich von der Sonne gar braten lasse. Offenbar will er ja bloß daS eine, baß ich trank werde und sterbe, daß er eine andere heiraten könne, mein armes Kind eine Stiefmutter bekommt!' .Barbar', wandte ich mich jetzt direkt an ihn, .herzloser Barbar, ich durchschaue ja deinen Plan, — du willst bloß meinen Tod! Mutter, schütze mich vor meinem Mann' Er hatte noch daS Herz, krampfhaft aufzulachen. Al ich aber, vor innerer Erregung keine« Wortes mächtig, mich in den Fauteuil warf, mein Klärchen an mich zog und ernstlich unglücklich mich fühlte, ergriff er seinen Stock, den ich ihm zu Weihnachten geschenkt batte, und lief davon, die Tür hinter sich zuschlagend, daß die Fensterscheiben klirrend erzitterten. DaS war zuviel! Ich nahm mir vor, sofort, wenn er nur nach Hause kommt, in Ohnmacht zu fallen, . . . bin aber leider mit diesem Vorsatze nicht weit gekommen, — denn mein Mann ließ sich vor Mitternacht gar nicht blicken. Ich enlpftng ihn im Vorzimmer, wo ich wachend seiner harrte. Bevor ich aber noch recht dazu kam, ihm gebührend meine Meinung über das Ausbleiben zu ent wickeln, begann er: „Ich glaube gar, du bist böse, statt mir noch zu danken! Weißt du, woher ich komme? direkt aus Glognitz, wo ich eine prachtvolle Sommerwohnung ausgenommen habe; du wirst staunen. Dieser Komfort, diese Aussicht, und ein Park, — na, ich sage nichts, als — na, du wirst Augen machen. Dieser Park ist schon der reinste Urwald, da kannst du dich mit unserer Klara noch verirren. Und dieses herrliche Gebirge rundum. WaS ist da die Schwei» dagegen? Welcher Mensch geht heutzutage überhaupt in die Schweiz? Im Sommer findet man dort nur Ballerinen, Engländer und Professoren, die Schmetter linge aufspießen. Das ist doch nichts für dich, nicht wahr? Jn Glognitz wirst du dich viel bester erholen, — du wirst mir gewiß nur dankbar sein.* Ich hätte doch gewiß ein Herz aus Kiesel haben müssen, um jetzt noch weiter zu zürnen: mein Mann meint« es gewiß sehr gut mit mir. Auch war er so lieb, so freundlich und zärtlich, daß ich mir im geheimen Vor würfe machte, ihn umsonst gekränkt zu haben. Zum Schluß mußte ich ihm recht geben, da ich einsah, die Schweiz sei nichts für uns. So paffe sie nicht für unsere bürgerlichen Verhältnisse, wie eS anderseits nicht angeht, daß die Frau eines Geschäftsmannes den Sommer in Gesellschaft yon Engländerinnen, Schmetterlingen und Professoren, die diese Schmetterlinge aufspießen, verbringe. Und dafür »och sein teueres Geld auSgeben. Freilich, mein« Biama kann leicht mit diesen: Gelbe herumwerfen, — eS ist jaucht auS ihrer Tasche. Wenn ich mich nicht geschämt hätte, ich würde meinen Mann um Verzeihung gebeten haben, — fo fiel ich ihm bloß um den Hals und versprach ihm leise, mir für de» Sommer drei neue Toiletten zu bestellen. Er machte zwar ei» etwas langes Gesicht,, küßte mich auf dey-Mund und winkte mit den Augen; — o, ich verstand es, er fürchtet^ eS könnten noch ein paar Hüte nachkommen — und nicht« schließt so gut und sicher den Mund, al« ein langer, end loser, herzhafter Kuß. Als Tags darauf, am folgenden Morgen, meine Mama die Wandlung erfuhr, war sie außer sich. „WaS, Glognitz," rief sie einige Male nacheinander, „da geht nur selbst hin, da verzichte ich auf daS Vergnügen. Ei, das wäre mir recht, euch zu Liebe meine letzten Stunden iu Glognitz beschließen . . .' „Aber Mama," fiel ich beschwichtigend ein, „wer wird denn gleich an letzte Stunden denken? Dann hat ja Alfred die Sommerwohnung schon ausgenommen mid ein Angeld geleistet. Was haben wir übrigens in der Schweiz verloren? Lauter Engländer, Engländerinnen und Schmet terlinge.' „Und Professoren,' ergänzte mein Mann. „Ja, Professoren, die diese Schmetterlinge aufspießen.' „Sagt'S doch lieber gleich, daß ihr mich loSwerden wollt. Ich bin euch zu viel geworden." Loswerden, zu viel geworden, — das tat mir wehe. Ich blickte meinen Mann an, der Arme machte ein sehr trauriges Gesicht, offenbar ging eS auch ihm zu Herzen. „So sind Sie, Schwiegermama,' Hub er an, „so un gerecht. Sie machen uns bitterliche Vorwürfe, — wenn Sie aber wüßten, was ich weiß, dann freilich wäre es anders.' „WaS wissen Sie denn, Herr Schwiegersohn?' frug ft« höbmsch zurück. „Daß Sie sich umsonst echauffieren. Ich habe in Glognitz eine Sommerwohnung genommen, bloß aber an meine Frau und mich gedacht, — für Sie ist dort nicht einmal Platz dal Jetzt können Sie beruhigt in die Schweiz gehen!' Ich glaubte, meiner Mama geschehe etwa«, so hatte ich sie noch nie gesehen. Sie wechselte die Farbe, — rang nach Atem, sprach aber kein Wort. Sie blickt« mich bloß an, mit einem Ausdruck, den ich nie vergessen werde, — und verließ dann würdevoll das Zimmer. Ich eilte ihr nach, — in ihr Kabinett, wo sie ihre Sachen zusammen» zupacken begann. Ich umarmte sie, — offenbar glaubt« sie, diese Zärtlichkeit gelte ihrem Entschlusse, un« zu o«v- lasten, denn sie meinte: „Ihr habt recht! Line Schwiegermutter taugt nie i» die Ehe mit, — am allerwenigsten aber eine Schwieger mutter, die in die Schweiz will, wenn die Kinder nach Glognitz gehen.' Sprach « und packte ruhig weiter. Ich wagte eS nicht, sie davon abzuhalten. Als eS aber zum Abreisen kam, überlegte sie es sich in der lebten Stunde doch noch. Sie trat vor meine» Mann hin, übergab ihm ihr« Sparkassenbücher und meinte: „Dich fesselt dein Geschäft an die Stadt, weißt d» was, ich werde deine Frau nach Glognitz begleiten. — außerdem ist ja die Sommerwohnung zu klein für drei. Dies aber nimm als Beisteuer »um Haushalt.' „Hurra', schrie mein Mann, „die Schwiegermam« sagt zu mir du! Endlich find wir dort, wo wir schon längst hätten sein sollen, — so will ich Ihnen Henn, lieb« Mama)-auch verraten, — daß ich in Glognitz eine aauza Villa gemietet hab«, wir werden all« drei beisammen sein.' Mft diesen Worten umarmt« rr st« und begann mit tßr im Zimmer Herumzuhopsen. Koman o Wai dirigierte Finsterni Gesicht v „Un er zögern Ster hängt es Minden Gori Lane? c Was hat „Km Gort Mann vo Aufenthal ihres Val »Ich Sie sind misten S woher sta Lane znso Ster' . .Nm E« ist g der Zufa Mes kor ist meine Restaurar stück Hera das Geld mein Gell kam ich « redeten; ! Stimme ! wie ich es nach der kani, spro Der Knnd ein ganz: bekannt; i gibt nichtr „Und »Ich genau crk« denn cs: soweit ich stange an! „Ach »Ich gleich ans auf. Jeff ist alles I ihm her. Ihr macht „Da i vor sich x fällig, un: Dann sah die Affäre ich wußte, vielleicht n »Daß Sterret. 2 gekehrt sini wen» Sic Sie kennen „Natii manu." „V-ewi nicht kenne „Köun „Das wolle:: doch der berücht recht nicht »Ich n ja schon nN nicht vor Afrika war „Ich l nrcht werd« bester, daß (Sordo „Das ganz sicher nicht einmc „Schö: «so stelle ' bezahlt uni daß nichts in Konflikt „Ich l Antwort, - muß ich eb wird besti: daß ich Ge gehen?" Beide bald als m Als sie gingen, ern auf den Uel nrcht »weife durch den 1 morgen uni Und wer m Ter g bestimmt U Strolchen fl er Virienne HelserShelfei schaftsvcrhä noch Bertro Vater und waren, wrl Moment ge w-nn'S kein
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)