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Ämk- unö Anzeigeblatt Wr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung für Eibenstock, Larlsfeld, yundshübel, EUgkbiM! Nenheide, Gberstützengrün, Schönheide, ZWLLchNL Schön^iderhammer,Sosa,Unlerstützengrün,WUdenthal usm 12 Fernsprecher Nr. 210. Drucker und Verleger: Emil Haunebohn. verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. UeU»Kdr.: Kmtablatt. .^«t»4»4444»4444444 4»4»4»»»»»44»»^ Erscheint täglich abend, mit Ausnahme der 8ezuasprei;v>erteljährl.NI.I.50eInschlichl des „Illustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unsercnvoten sowie bei allen Üeichrpostanstalten. «A Mittwoch, dei 18. Mörz Am 1«. «Lr, 1914 sind di. erste« Termine der diesjährigen «em-inwe-ink-mmen- und der «emeixdegrxndftruer fällig Es wird dies mit dem Bemerken be- kannt gemacht, daß nach Ablauf der zur Zahlung nachgelassenen vierzehntS-ige« Frist gegen etwaige Restanten im Wege der Zwangsvollstreckung vorzugehen ist. Schönheide, den 14. März 1914. Dkl G t M t l N h t V 0 l A Ü N d. Kraf Hkuma üver die „japanische Hefayr" für Rußland. Gerade jetzt, da Rußlands militärische Vorberei tungen an seiner Westgrenze den Gegenstand aktueller militärischer und politischer Erörterungen wichtiger Art bilden, ist es von besonderem Interesse, die Ansicht eines genauen Kenners japanischer und russischer Heeresver- hältnisse über die „japanische Gefahr", dje Rußland im Kriegsfälle bedroht, zu vernehmen. Grak Okuma hat Me Broschüre veröffentlicht, in der er über einen Re- vanchelrieg genaue Untersuchungen anstellt. Aus die sen geht hervor, daß Rußland im Falle kriegerischer Verwickelungen in Europa durch Japan in ejye recht ungünstige Militärische Lage gebracht werden könnte, so daß tatsächlich «in Wassengang im Westen für das Zarenreich unberechenbare Folgen im fernen Osten zei tigen könnte. Der „Rußkij Invalid" betont, daß die Broschüre des Grafen Okuma großen Eindruck im ja panischen Parlament gemacht und die Ablehnung der Forderung zweier neuer Divisionen in Korea verur- tz-cht hab«, da der Nachweis geführt sei, daß die Russen gar nicht in der Lage seien, einen Krieg mit Japan zu »ihren. Letzteres werde innerhalb eines Monats ein Heer von 1»/z Millionen Soldaten gegen Rußland auf- Hellen, das bestenfalls imstande sei, nach drei Mona ten höchstens 1 Million Soldaten im fernen Osten jn den Komps zu schicken. Es wird hieraus gefolgert, daß die Entscheidung zugunsten Japans aussallen müsse, zu mal die Lage im Westen, die Rußland verpflichtet, seine Balkanintc ressen durch eine gewichtige Machtensaltung geltend zu machen, aus die Operationen im Osten hem- nnend und verzögernd einwirkcu müßte- Interessant Ist auch der Hinweis des Grafen Okuma, daß seiner An sicht nach auch die Inhaber russischer Staatspapjere und Jndustrieaktren im Auslande,, deren Zahl jn der letz ten Zeit infolge der Betätigung fremden Kapitals in Rußland sehr gestiegen sei, nicht dulden würden, daß Rußland sich in «inen Krieg stürze, dessen Ausgang mehr wie zweifelhaft sei. Cs wj'cd aber darauf aufmerksam gemacht, daß man aus der Nichtbewilligung der korea nische Divisionen durch das Parlament in Japan infolge der Wirkung der Broschüre nicht etwa schließen solle, daß die Truppenteile nicht aufgestellt würden. Es wer den tatsächlich nur Reservisten in Korea angesiedelt, wodurch die koreanische Armee erheblich verstärkt wird. Ferner werden die Koreaner organisiert, es werden dort Kasernen gebaut und Wege angelegt, Vorräte auf- gestapelt usw., und im nächsten Jahre wird die Vor lage wieder eingebracht. Um Japan gewachsen zu sein, soll man die Qualität der Soldaten besser gestalten und Sibirien militärisch selbständiger machen. Tagesgeschichte. Lextschlaxd. Das rumänische Throwsolgerpaar trifft Donnerstag oder Freitag in Berlin ein und wird hm Königlichen Schlosse Wohnung nehmen. Auf dem Bihnhof wird das Kronprinzenpaar und eine Ehren- kompagnie zum Empfang erscheinen. Das rumänische Thronsolgerpaar beabsichtigt, an der a«, Freitag in Potsdam stattfind«,wen Kompagniebesichtigung des 1. Gard«regiments teilzunehmen. Bekanntlich ist zurzeit der älteste Sohn des Thronfolgers von Rumänen jm 1 Garderegiment zu seiner militärischen -Ausbildung in Berlin. — „Lustsahrerdank". Die außerordentlichen Lüftungen unserer Flieger in der letzten Zeit haben Deutschland auch im Flugwesen init in die erste Reih« gerückt. Um diesen Platz zu behaupten, gilt es jetzt vor Allem, einen tüchtigen, zuverlässigen Führerersatz her anzubilden und zu erhalten. Dies kann nur geschehen, wenn man denen, die täglich und stündlich Leben »«d Gesundheit einsetzen, durch geeignete Fürsorgeeinrjchs- tungen die Gewißheit gibt, daß für sie und ihre An gehörigen im Fall des Unglücks und der Not gesorgt ist. Diese große nationale Ausgabe einzuletten, hat der „Lustsahvoroank" übernommen, der zur Aufbringung der Mittel auf die Gebefreudigkett des gesamten deut- chen Bölkes angewiesen ist. Der Luftfahrerdank ver endet nun zur Zeit an alle bemittelten Kreise Wohl ohrtsmarken und bittet, seine Bestrebungen durch ei nen kleinen Beitrag zu unterstützen Wir möchten un sererseits diese Bitte nur ans das wärmste befürwor ten und hoffen gern, daß unsere Leser au diesem so zialen und nationalen Werk Mitarbeiten und ein Scherf- lvin zur Unterstützung verunglückter Luftfahrer bei tragen werden. — Dar m Operation de sGroßherzogsvon Mecklenburg. Wie die „Landeszeitung für beide Mecklenburg" amtlich meldet, hat sich der Großherzog am Montag in fernem Schlosse zu Neustrelitz einer Darmopevation durch Geheimrrt Prof. Bier aus Ber lin unterziehen müssen. » Oesterreich-Ungarn. — König Friedrich August in Wien. Der König von Sachsen traf in.Begleitung des Flügeladju- tonten Majors v. Fritzsch Montag früh 7 Uhr 22 Mn. m Wren ein. Er wurde auf dem Bahnhofe vom Erz herzoge Max begrüßt und in das Augartenpalais be- ckeitet, wo der König von der Erzherzogin Marja Jo- ephr aufs herzlichste empfangen wurde. Der König ühr vorm. 11'/, Uhr in Begleitung des Majors v. Fritzsch im Kaiserlichen Leibwagen nach Schönbrunn, und stattete dem Kaiser einen halbstündigen Besuch ab. Der Kaiser, in der Uniform des sächsischen Ulanenre giments Nr. 17, erwartete den König, der die Uniform eines Oberstinhabers des K. K. Dragonerregiments Nr. 3 angelegt hatte, auf dem obersten Treppenabsatz der Blauen Stiege und geleitete ihn nach herzlicher Be grüßung in die Appartements. Als der König das Schloß verließ, geleitete ihn der Kaiser wieder bis zur Stiege. Dort nahmen beide Monarchen herzlichen Abschied. Um 1 Uhr nachmittags stattete der Kaiser dem König im Augartenpalais einen halbstündigen Ge genbesuch ab. - Hostafel in Wien. Montag abend fand beim österreichischen Kaiser jn Schönbrunn Hoftafel statt, an welcher neben anderen Diplomaten auch die Botschafter Deutschlands, Rußlands und Spaniens teil nahmen. — Vertagung des österreichischen Reich srates. Die Besprechung der deutschen und tschechischen Delegierten zwecks Herbeiführung der Ar beitsfähigkeit des Parlaments ist ergebnislos verlausen. Der Reichsrat ist aus Grund kaiserlicher Ermächtigung vertagt worden. -- Neun Russen unter Spionagean klag«. Vor dem Erkenntnis-Senat des Wiener Land gerichts begann am Montag der für eine Woche anbc- raumte Prozeß gegen neun russische Spione, die, wie aus den Anklageschrift hervorgeht, zu Beginn des Bal- kankricges, als in Petersburg dje geheime» Ziele des Balkanbundes wohlbekannt und alle Vorbereitungen zur Euts«sselung eines europäischen Krieges getroffen waren, von Rußlrno nach Oesterreich entsandt wurden, um insbesondere die in den östlichen Grenzgebieten ge troffenen militärischen Vorbereitungen auSzujpjonieren. Alle neun Angeklagten sind russische Untertanen. Axtzlanv. Russische L u f t d re ad n o u g h t s. Wie aus amtlicher russischer Quelle mitgeteilt wird, hat das Äriegsressort jetzt endgültig beschlossen, d-n Konstruk teur des Riesenäroplans „Ilja Muromcz", I. I. Si korski, mit der Herstellung von 10 Lustdreadnvughts vom Typ „Ilja Muromez" zu beauftragen. Die Dread- noughtslotte soll schon in diesem Frühjahr im Bau voll endet werden. Das Kriegsressort bewilligt für den Bau der Luftschiffe, sowie für die Anlage von Laboratorien zur Ausarbeitung der Vervollkommnung solcher Luft giganten über eine Million Rubel. - Das Geheimnis von Petersburg. Jn Nacht vom 14. zum 15. März hat in Petersburg ewe geheimnisvolle Konferenz getagt, an der fast das ganz« russische Ministerium und ein großer Teil der Tumaabgeordneten teilgenommen haben. Ueber den Verlaus dieser Konferenz wurde bisher strengstes Still- schweigen beobachtet. Jetzt auf einmal aber weiß dje Londoner „Times" Näheres über den Zweck derselben auszuplaudern. Nach dieser Petersburger „Times" Meldung soll in der geheimen Konferenz de» Abge ordneten gesagt worden sein, Rußland müsse seine Frie densstärke um 460000 Mann auf eine Million 700000 Mann erhöhen, um gegen Angriffe sicher zu sein Djb Extra-Ausgaben werben 500 Millionen Rubel betragen un'd auf drei Jahre verteilt werden. Der Finanz Minister habe mitgetejlt, daß die Beschaffung der Mit' tel keine Schwierigkeiten mache. gjr«xkretH Di« Fra u Caillaux' als Räche er». Die Frau des Finanzmjhisters Caillaux feuerte am Montag im Bureau des „Figaro" zu Paris auf de» Direktor des Blattes, Calmette, der seit einigen Wo chen eine überaus heftige Fehde gegen Caillaux führt, mehrere Revolverschüsse ab. Calmette ist verwundet. Wortxgal. Prinz Heinrich i» Lissabon. „Kap Trafalgar" ist Mt dem Prinzenpaare Hejnrich von Preußen an Bord infolge Nebels mit achtstündiger Ver spätung in Lissabon erngetroffen. Das PrjnZeupaar wurde vom Gesandten Rosen und Frau empfangen, ging sogleich an Land und unternahm ejne Automobil tour nach Cintra. Vox» Balta«. Das albanische Fürstenpaar in sei ner Residenz. Die Wiener „Neue Freie Presse" meldet aus Durazzo: Der Fürst und die Fürstin von Albanien wohnten am Sonntag dem Gottesdiemst in der orthodoxen Kirche bei. Der Metropolit sprach Ge bete für den Fürsten und die Fürstin und hielt ein« Ansprach«, die in eine Huldigung ausklang. Das Kublj- kum, unter dem sich etwa hundert Mohammedaner be fanden, brachte dem Herrscherpaar stürmische Kund gebungen dar. -Eine Zarentochter Königin von Ser bien? Das serbische Blatt „Balkan" meldet, daß die Verfassungsrevision, die jn nächster Zeit vorgenommen werden soll und eine verfassungsmäßige Regelung der serbischen Thronsolgefrage beznwckt, auf direkte Ver anlassung des Kaisers von Rußland erfolgen werde. Bei dem letzten Aufenthalt des Kronprinzc » Alex ander in Petersburg seien alle maßgebenden Persön lichkeiten für eine Vermählung des Kronprin zen mit einer Tochter des Kaisers Niko laus eingetreten. Zur Vermeidung etwaiger Thron- folgeschwievigkeiten sei. von russischer Seite die For derung gestellt worden, daß die seit der Abdankung des Kronprinzen Georg bestehende Thronsolgefrage verfas sungsmäßig geregelt werde. Das Blatt fügt hinzu, daß selbst die Abdankung des Königs Peter nicht ausgeschlossen erscheine, um der Tochter des Kai sers von Rußland unmittelbar nach ihrer Vermählung cie Krone einer serbischen Königin aufs Haupt setzen zu können. Die Orientba.hu frage. Das Belgraoer Blatt „Stampa" veröffentlicht eine Unterredung mit dem Ministerpräsidenten Pasitsch, jn der dieser die Meldungen über eine Ablösung der Orientbahn durch den serbischen Staat als unrichtig bezeichnete. Dje ser- bisct-e Regierung habe de» Unterhandlungen über dein französischen Plan zugestimmt, um auch die Vertretung der Interessen der fremden Aktionäre, sowie eine Lösung der Bahnfrage im gegenseitigen Einvernehmen zu er möglichen. Amerika. - Die Kämpfe in Mexiko. Die Kämpfe um Torveon hoben wieder begonnen. Vorerst scheinen dje Regierungstruppen, die dje Offensive ergriffen haben, im Vorteil zu sejN. Präsident Huerta teilte der Re gierung in Washington mit, daß Mexiko völkerrechtlich nicht verpflichtet seh für den Unterhalt der auf ameri kanisches Gebiet Uebergetretenen zu sorgen. Octtliche und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 17. März. Wohl kaum sonst hat man Gelegenheit, den au-gebrochenen Kampf zwischen dem altersgrauen Winter und dem noch allzujugendlichen Frühling um di« Vorherrschaft besser zu beobachten, als