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stellt, die an Fräulein Mietze Burgmann gesandt werden sollen?" fragte er harmlos. „Jawohl. Die Rosen werden morgen früh vor 8 Uhr an die angegebene Adresse gesandt. Wir haben sie noch nicht verpackt, damit sie frisch bleiben. Der Auftrag wird aber pünktlich ausgeführt." „So — schön! Haben Sie übrigens noch mehr von denselben Rosen da?" „Selbstverständlich. Soviel Sie haben wollen. Nö tigenfalls lasse ich welche in dem Treibhaus schneiden. Genau dieselbe Farbe. Alles wunderschöne frische Exem plare." „Dann fügen Sie der Sendung noch ein Dutzend Rosen bei. Achtzehn ist eigentlich etwas wenig. Richten Sie cs so ein, daß Sic morgen dreißig Rosen an Fräulein Burg mann schicken." „Jawohl! Wird pünktlichst besorgt. Der Herr Fi- delius wird mit uns zufrieden fein!" „Und Fränlein Mietze auch!" murmelte Benno spitz bübisch lächelnd vor sich hin und ging. Als ich am andern Mittag nach Hause kam, lag schon ein Brief da für mich, der nach Heliotrop duftete und die Ini tialen B. M. trug. Hurra! Der Dank für meine geniale Blumensprachen idee. Sicherlich enthielt der Brief eine Einladung für mich znr Geburtstagsfeier oder zu morgen zu einem Ausflug, oder zum Tee oder — die Möglichkeiten waren gar nicht alle auszudcnkcn. Vor Freude hätte ich mir selbst die Hand drücken und gratulieren mögen. Mit zitternder Hand öffnete ich den Brief und las: Herrn F H. Fidclius, Hier. Ich hatte wirklich nicht gedacht, daß Sie sich einen derartig unpassenden Cxherz mit einer Dame erlaube» würden. Daß ich nach solch einer Unart auf das Ver gnügen Ihrer weiteren Bekanntschaft verzichte, ist wohl selbstverständlich. Uebrigens bin ich nicht 30, sondern 18 Jahre alt. Mit der Ihnen gebührenden Achtung Mietze Burgmann. Hätte mein Vater mich plötzlich enterbt, ich wäre nicht mehr erschrocken gewesen. Das war also der Erfolg meiner grandiosen Idee. Abgeblitzt! Elendig abgeblitzt! Und warum? Lange blieb mir der Grund meines Mißerfolges ein Mysterium, bis ich am Ersten eine Rechnung des Blumen händlers bekam über — 30 Rosen. Meinem Rivalen Benno würde ich niemals verziehen haben, aber er ist vom Schicksal sehr schwer bestraft worden, denn Benno hat unsere kapriziöse Liebschaft wirklich zur Frau bekommen. Hus äem Lramen. Professor (zum Kandi daten): „Wenn Sie zu einem Patienten kommen und er klagt über Kopfschmerzen, was werden Sie zunächst tun?" Kandidat: „Ihn ans klagen lassen!" Sekt ste nickls an. Frau Meier: „Denken Sie mal, Frau Nachbarin, das Mehl ist jetzt einen Taler per Sack teurer geworden." Frau Dämlich: „So — na ich kaufe mein Mehl immer pfundweise." -i- voskatt. Schusterlehrling (dessen Meister von seiner Fran ver prügelt wurde): „Nanu, Mei ster, ich gloobte immer, wir wären die Herren der Schöp fung!" Kluge Serecknung. A.: „Daß Ihr nun Eure alte Base zu Euch- nehmen mochtet, nachdem Ihr doch so ungehalten wurdet, wenn sic Euch alleAugenblicke besuchte!" B.: „Sehr einfach, lieber Freund. Meine Base kann, ohne Visiten zu machen, nicht existieren. Darum nahmen wir sie zu uns. — Seit sie bei uns wohnt, ist sie keine Stunde mehr zu Hause, sondern macht jeden Tag bei an dern Leuten Besuch!" eigenartiger wunsck. Reisender: „Kellner, wenn ich morgen früh klingele, dann wecken Sie mich!" 5in neues Fabrikat. „Ach, entschuldigen Sie, was macht denn diese Fa brik da?" „Was wird sie machen? — Defizit!" Vie Hauptlacke. Therese: „Es war für Dich wohl ein großer Schreck, als Du den Tod Deiner Tante erfuhrst? Nicht?" Helene: „O nein, ich hatte ja doch noch mein neues Schwarzseidenes." Bekannte tianälckritt. „Wie können Sie behaup ten, daß ich es war, der Ihnen in der Dunkelheit die Ohr feige gegeben?" „Entschuldigen Sie bitte, ich batte schon einmal die Ehre . . .!" Hus ckem öericktslaal. Der Angeklagte leugnete hartnäckig. Der Staatsanwalt schilderte den Einbruch: „Ich habe eine Ortsbesichtigung vor genommen und mutz sagen, datz es kaum glaublich ist, wie ein Mensch innerhalb der kurzen Zeit, die zur Verfügung stand, eine solche Tat verüben kann! Es war eine Mauer zu durchbrechen, die einen halben Meter dick war; dann stand der Angeklagte vor dem Kassaschrank, der auch nicht von Pappe gewesen ist! Aber der Angeklagte hat die Stahlwand durchbrochen, er hat mit unglaublicher phy sischer Kraft, einer Kraft, die eines Herkules würdig .. da fällt der Angeklagte ganz beschämt ein: „O, es war net so schlimm, Herr Präsident!" Naturalistisch Theater-Direktor: „Aber Herr Schreimann, Sie wollen den Teil mit einer Platte spielen?" Schauspieler: „Na freilich! Haben Sie denn noch nie was von Tclls Platte gehört?"