Volltext Seite (XML)
MO nennen fr nich anders al» den »reichen Erpel'. Aber netbifch sind se alle; un det iS ooch noch die eenzige F«ude, die ick davon habe.' .Aber Eie brmichen diese Leute doch nicht, Sie haben dach Frau und Kinder/ .Ach, meine Frau! Früher sang se bei de Nrbeet, jetzt ärgert se sich mit de Dienstmädchen herum — wir haben wohl schon det zehnte — und schließlich macht se dach alles selber, weil di« Frauenzimmer zu liederlich find, sagt se.' .Ja, mein Lieber, das sind eben die Sorgen der Wohl« habenden ... Gehen Sir denn nicht zusammen ins Konzert oder in die Over?' .Det ist nur wat for Jebildete, Herr Doktor; davon verstehe ick nischt und meine Frau langweilt sich da ooch. Im Varietä und im Metropol sind wir oft gewesen; es iS aber schli hlich immer dasselbe.' ,Klwfe>l(Sie sich doch in Tegel oder Wannsee eine Villa mit Garten.' „Kon en >ver ja nich! Wo sollen dann die Kinder zur Schille gehen?" „An den Kindern haben Sie doch Ihre Freude?" .Det is ooch mau soso. Mein Anjust ivar auf der Mittelschule fast immer der erste. Er konnte auch fchon janz famose Absätze machen. Jetzt soll er Aufsätze machen, wovon er keene Ahnung hat. Ich ooch nich. Trotzdem er ein Jahr lang Privatslundc bei drei Lehrern jebabt hat, ist er in Tertia der älteste und letzte. Meine Mieze ist jetzt 14 Jahre. Früher holte se flink ein, half beim Reine machen un in de Küche. Jetzt ieht se zur Tanzstunde, un nischt iS ihr mehr fein jeung. Nor allem wir, die Eltern, selber nicht Die kennen Se nich wieder! Klavierstuude Hal se ooch, ick find et jräßlich. Kurz — ick habe und Heche von meinem Jeld nischt als Arger." .Leben Sie doch mit Ihren Kindern, lernen Sie mit ihnen und werden Sie mit ihnen ein gebildeter Mann.' „Wollt' ick ja, hab' mir auch alle Mühe jeieben. Mein Kopf kann aber die ville Vokabeln nich behalten und daS meine, wat mein armer Alliust lernen mutz, versteh' ick überhaupt nich. Det hab' ich aufjejeben. Und so langweile ick mir scheußlich, det kann ick Ihnen sagen." „Hören Sie nial, Sie sind undankbar gegen das Schicksal. Die Erbschaft hat Sie doch der Sorge um das tägliche Vrot und uni die Zukunft enthoben." „Oho! Die halt' ick in ineinem Keller in der Straus- bergerstraße ooch nich. Ick verstehe mein Handwerk; und wat für 'nen feinen Stiebel ick jemacht habe, wissen Sie selbst am besten." „Na also, dann bleiben Sie doch Ihrem Handwerk treu und überlassen sie den Mammon Ihren Kindern, di« dereinst einen guten Gebrauch davon machen werden." „Tas Schustern leidet aber meine Frau nich. Wenn ick ihr vorslelle, daß ich elivas zu arbeiten haben muß, kommt sie miMnit allerlei dummem Zeug, -^ick soll mir 'ne Jagd pachten oder dem Eegelklub beitreten, wat weeß ick! Raten Sie mir doch mal, Herr Doktor. Soll ich denn jar nischt von det ville Geld haben, wie?' Seine Hilflosigkeit stand so ehrlich in seinem Gesicht geschrieben, daß ich so etwa? wie Mitleid fühlte. „Gewiß, das können und sollen Sie auch. . . Sind Sie mal aus Berlin herausg.'kommen? Nein? Also dann kaufen Sie sich einen kleinen Koffer und fahren in die Welt. Heraus aus Ihrer jetzigen Bekanntschaft. Und, wohlverstanden, allein! Sie besuchen Dresden, München, Wien, Budapest, Venedig usw. nnd bleiben überall, so lange es Ihnen gefällt. Ji» ganzen mindestens ein halbes Jahr unterwegs! Fahren Sie dritter Klasse, dort sind Leute, wie Sie sie brauchen... Sie geben sich als Schuh macher, nicht als reicher Rentier aus ... Wo Sie etwas nicht kennen oder verstehen, fragen Sie so lange, bis Sie unterrichtet sind. Das Gesehene nnd Erlebte bringen Sie täglich in Form eines Briefes an Ihre Gästin zu Papier . . . Bemcheu Sie weniger Atufeen, als vor allem Fabriken! Fragen Sie bei allem, waS Ihnen neu woraus und wie wird daS gemacht? Kaufen Sie nirgend»! etwas; erst ans einer späteren Reise, wenn Sie Echte» vorn Nochgemachten zu unterscheiden gelernt^ haben und Ihr Geschmack«» sich verfeinert hat, erwerben Sie einig« wenige, aber gute Stücke . . . Wenn Sie sich mit hell«» Augen in der Welt umgesehen haben, dann kommen Sie «ls ein ganz anderer zurück, als Sie jetzt sind und können mitreden. Hat Ihr August erst das Einjährige, dann nehmen Sie ihn mit. Ebenso Ihre Gattin, die sich in zwischen ohne Sie besser in die neuen Verhältnisse ein leben wird . . .' Nachdem„ich in dieser Art noch «ine geraume Weil« gesprochen hatte, als ob ich selbst ein abgefeimter, in Ehren ergrauter Millionär wäre, erhob ich mich zum Fortgang. Er dankte mir tief gerührt. „Wenn Sie mal etwas Pinkepinke brauchen, Herr Doktor, will ick jern . . .' Ich winkle lächelnd ab. Aber dabei kam mir ein Gedanke. „Danke vielmals, Herr Plüddemannl Aber wollen Sie mir einen groben Gefallen tun?" Ich schilderte ihm, so beredt ich konnte, meine traurigen Erfahrungen mit den westlichen .Schuhmachern. „Wollen Sie mich, einen Menschen, der es wahrhaft gut mit Ihnen meint, recht glücklich machen? Dann machen Sie mir ein Paar Stiefel!" In seinen Augen stieg etwas Feuchtes aus. „Ja, — di« mach ick Ihnen, und jern! Aber nischt verraten! Kommen Sie mit rauf auf'n Boden. Da hab ick ne kleine Kammer. Wenn meine Frau zu ihren Kaffee visiten ging, habe ich mir da wohl selber ein Paar S'.iefel jemacht. Da wollen wir Mab nehmen!" Und auf leisen Sohlen, wie ein Dieb in der Nacht ging er voran, mir den Weg zu zeigen. Mele Aerzte u. Professoren empf. al» hervorragend gutes, wirklich ver- trauenSwertes Mittel bei Heiserkeit, rauhem Hals, Erkältung stündlich 1 bis 2 echte Ältbuch- horster Mineral - Pastillen (in Rollen ä 35, 50 u. 85 Pfg). In hartnäckigen und veralteten Fällen «Herde« täglich Altbnchborster Marksprudel Starkquelle (Fl 85 Pf.), mit heißer Milch gemischt, trinken. Diese rein natürliche Kur wirkt außerordentlich wohltuend, schleim- läsend, beruhigend und gleichzeitig kräftigend und bringt meist augen blicklich Erleichterung. Echt bei S Lai»»»»»«, Drogerie. 'N«. WraunfrHweiger Gemüsekonserven Spargel, Leipziger Allerlei, Krise», Arüchte, Melange, Krdöeere» rc., cüe-ig's Akeifch Krtrakt, Aouillou- Würfel, Sardellen, Kaper» empfiehlt besten» ^l»Ie»t« empfiehlt L. Haunrboha. .. - kIo0lienlIorIor-8lMs /München - UrsauasisirE 47. * k. kmer'; MM U«rck»tr»„s L Sprechstunden: Wochentags v. früh 8—6 Uhr nachm., Sonntags , „ 8—2 . . Moderne« Zahnersatz, speziell oh« Platte, Goldkrone», Brücke» und Stiftzahue. Zahnoperationen, Nt»»- d"» in Gold, Porzellan u. s. n>. Neelle Bedienung. Ailligste Nreise. 5ckSne tzsrsiuvMimg, 1. Etage, 3 Zumner, Borsaal, möbl, für 1 od. 2 Herren ab 1. Jan. 1dI4 od. später zu verm. Rardftr. -4. Schöne Wohnung, 4 Räume, Küche und Borsaal nebst Zubehör sofort oder später zu ver mieten KiöenstoL. Karlebaderstr. 7. Näheres L. Aischer, Schneeberg, Markt 197. 2 /. «»»<!> Le« 1«! cni^/eZi/eu^e 6r«ittter»'«^ Al«. 7F. -ein LriiiAen ruir Lrr^r^e^euöe»! o^e^e c»wr«»i iii DM- Volvo "WU in tadellosen, reellen Qualitäten zu mäßigen Preisen hält bestens empfohlen L LiOdmaQQ. empfiehlt besten- die Drogenhandlung jl. Lallmra». 2 Wohnungen sofort oder später zu »ermieteu bet «»»t»v vaarUl, Bodelstr., Ecke GadrlSdergerstr. Steuerqmttunksbücher empfiehlt l8mll ll»»»«l»»I»». bticbel-llnkets snsrksrmt beste -Hsrks. ^»kk«sppo«iuktlon 100 000 Waggon» Vertr.: llLdvrMLLL L Luttor, Ltlvuuütr, lei. 2133. Lebende Speisekarpfen hat jederzeit zu verkaufen LrLzsdLr^seLs ^orsUsurueLtsmstLlt „Lum?r-LLok". Auch »ährend der Aesttage Bäckermeister LrieL Muäsl. Vor Beginn de- 1. Quartal- im Jahre IS 14 soll nicht versäumt werden, auf das in Eibenstock täglich erscheinende „Amts- und Anzeigevlutt" erneut aufmerksam zu machen und zum Neuabonnement auf diese- in seinem Berbreitungsbezirke allgemein beliebte Organ einzuladen. Zn streng vaterländischem Sinne geleitet, tritt da- „Amts- und Anzeigeblatt" freimütig für Recht «ud Dolktwohl ein. Auf schnelle und zuverlässige Bericht erstattung über örtliche und sächsische Nachrichten, über Vorkommnisse im Reiche wie im Auslände wird großer Wert gelegt. Auterwählte Nomane und Feuilleton-, interessant« Plaudereien über Kunst, Wissenschaft, Kommunal- und Allgemeinwesen bietet da« „Amts- und Anzeigeblatt" in angrpaßter Reihenfolge und ein gerechten Anforderungen entsprechen der Depeschenteil berichtet für unseren Ort und die nähere Umgebung zuerst über alle wichtigen Ereignisse. Vervollkommnet wird überdies der Lesestoff noch durch zwei inte ressante Gratitbeilagea „Illustriertet Unterhaltung-blatt' und „Seifenblasen". Wir bitten de-balb vor allem, in unserem engeren Verbreitungsbezirk, wie Eibenstock, Carltfeld, Hundthübel, Neuheide, Oberstützeugrüu, Schönheide, Schönheiderharumer, Sosa, llnterstützeugrün, Wildeuthal usw. empfehlend auf unser Blatt hinzu- wetsen und neue Freunde ihm zu werben. Da« „Amts- und Anzeigeblatt" tostet ja ANONSt NUV 50 Kfg. oder pro Vierteljahr Mk. 1.50 frei in- Hau« durch unsere Boten. So laden wir denn zu zahlreichem Neuabonnement wiederum freundlichst ein, hoffend, im neuen Quartal auch »«und. ,u HtschüftrkkI« d« „Amts- und An,tt,«5lätt«". Dm» und »«rl-, d,n »mtl H«nn«»,tzn <n «ben»»«.