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Amt;- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Bezugspreis viertcljährl. IN. 1.50 einschlietzl > : des „Illustr.Unterhaltungsblatts" und der - humoristischen Beilage „Seifenblasen' in der s Expedition,betunserenvotensowiebeiallen ; Neichspostanstaltcn. * Eibenstock, Larlsseld, Hundshübel, Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, Zchönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthal usw. Erscheint täglich ab^ nds mit Ausnahme der : Sonn» und Zeiertage für den folgenden Tag. ; ' Anzeigenpreis: die lleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene >' Seile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr. 21V. Tel.-Ndr.: Amtsblatt. Dmcker und Verleger: Emil Hannebohn, vrrantwortl. Redaktem: ErnstLtndemann, beide Eibenstock. »8» 181» —- 60. Jahrgang. Douacrstag, dm 11. Dezember Das im Grundbuche für Hundshübel Blatt 43 auf den Namen des Reisenden L»» Sarin»«» S«I»a,»IUi», in Zwickau eingetragene Grundstück soll am 30. Januar 1914, vormittags 10 N-r an der GerichtSstell« im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Da» im oberen Teil des Dorfe» an einem Seitenweg in der Nähe der Schneeberger- Luerbacherstraße gelegene Grundstück ist nach dem Flurbuchs einschließlich de» '/, Anteil« an dem Teich, eingetragen auf Blatt 280 de» Grundbuchs für HundShübel, 42,» Ar groß und auf 19 250 M. geschätzt. D-r Anteil an dem Teich ist fast wertlos. Da« Grundbesitz» tum besteht aus einem Wohngebäude mit angebautem Schlachtraum, der auch al« Stick maschinenraum dienen kann, einem Hintergebäude mit Kellereinbau, Hofraum, GraSgarten, kleinen Gemüsegarten und '/, Anteil an dem Teich. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, sowie der übrigen da» Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung auS dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung de» am 30. September 1913 verlautbarten Versteigerungsvermerke» au» dem Grundbuchc nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft »u machen, wid rigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehende» Recht hat, muß vor der Erteilung de» Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung de» Verfahren» herbeiführen, widrigenfalls für da« Recht der Versteigerungserlös an die Stelle de» versteigerten Gegen stände» tritt. Eibenstock, den 6. Dezember 1913. Königliches Amtsgericht. Vom LS. De-ember IVIS ab werden sich die Geschäftsrä«me de» unterzeichneten Amtsgericht« wieder in dem ««gebaute» Amtsgerichtsgebäude Hauptstraße Nr. 6 bestudeu. Am 1S. «. SV. Dezember ISIS können wegen de« an diesen Tagen ftattfinde«- be« Umzugs de« Amtsgericht« in das Amtsgerichtsgebäude nur besonders drtugttche Ge schäfte in den bisherigen AmtSräumen auf hiesiger Nordstraße (vormals LichtenbergerscheS HauSgrundstück des Herrn OrtSrichterS Alban Meichsner) erledigt werden. Eibenstock, den 9. Dezember 1913. Königliches Amtsgericht. HolMsttMtung. Schönheider Staatssorstrcvicr. Douuerstag, den 18. Dezember 1V1S, vorm. S Uhr (die Brennhölzer nicht vor 11 Uhr) Gasthaus „Zur Post" in Schönheide 773 fi. Stämme 10—15 om stark, 772 st. Stämme 16—22 em stark, 108 . . 23—36 , . 2504 . Klötze 7-15 . , 776 „ Klötze 16-22 „ , 451 , . 23-51 , , 22 , peröstangen 13—15 , , 1570 , Aeisstange» 3—7 28 rm fi Antzscheite, 16 LIN fi. Antzknüppel, 122,» rm w. Arennscheite, 63,» . w. Arennknüppel, 37,» „ w. Aeste, 300,» , . Stöcke, in den Abt. 5, 33, 34 und 63 (Kahlschläge), 64 und 73 (Durchforstungen), 61, 63 und 64 (Läuterungen). Kgl. Forstrevierverwaltung Schönheide. Kgl. Forstrentamt Eibenstock. Hoizverstkigerllig. Wildcuthaler Staatsforstrcvier. Freitag, de« 1S. Dezember 1S1S, vorm. ,11 Uhr „Drechslers Gasthof" in Wildenthal 5300 ft. Klötze 7—15 CM stark, 4500 fi. Klötze 16—22 om stark, 1650 . , 23—29 . , 260 , . 30 U. m. . „ 45 IM fi. Antzknüppe^ 235 rw fi. Arennscheite, 75 IM fi. Arenukmüppel, 20 . , Aeste, 88 im fi. Stöcke, i. d. Abt. 38 u 82 <Kahlschläge) u. 75 (Durchforstung). Kgl. Forstrevierverwalt««g Wildenthal. Kgl. Forstrentamt Eibenstock. Deutscher Reichstag. 185. Sitzung vom 9. Dezember 1913. Das Haus und die Tribünen sind voll besetzt. Am Tische des Bundesrates: v. Bethmann Hollweg, Delbrück, von Tirpitz, Falkenhayn, Dr. Lisco, Kühn, Kraetke, v. Jagow. Wiederum ungeheuerer Andrang zum Bau am Königsplatze, erwartete man doch heute nicht blas die Kanzlerrede üb«r die auswärtige Lage, sondern man erwartete auch Zwischenfälle von der äußersten Linke«, die dem Kanzler bei jeder Gelegenheit angeblich Schwip- rigkeiten bereiten wolle, um ihn schließlich zum Rück züge zu zwingen, nachdem er das Mißtrauensvotum des Parlaments kurzerhand ignoriert habe. Der ei gentlichen Etaterörtorfung gingen «och Anfrage» vor an, von denen einige in einem anderen Momente sicher lich weit größere Beachtung gefunden hätten- Dies gilt besonders von der nationalliberalen Anfrage über englische Petroleumkonzessione« in Kleinasien, die le diglich in englischen Interessen rusgebeutet werden sollten. Herr v. Jagow konnte hisr erfreulicherweise eine befriedigende Antwort erteile«, indem er kund gab, daß auch Deutschland seinerseits Verhandlungen ange- knüpst habe, die ein befriedigendes Resultat versprächen. Ebenso konnte der Staatssekretär mitteilen, daß bei dem Mongoleivertrag» dos deutsche Meistbogünstigungs- recht gewahrt sei. Noch einige kleinere Anfragen und sofort erhob sich bei Eröffnung der Etatslesung zu seinem Expose der Reichskanzler von Beth man« Hollweg: Die Vorgänge auf dem Balkan haben die deutsche Politik auch in den letzten Monaten stark beschäftigt. Durch die Friedensschlüsse sind die Ereig nisse aus dem Zustande der akuten Konflikte heraus- getrcten, aber die Folgen der weltgeschichtlichen Umwälzung sind selbstverständlich «och nicht abge schlossen. Unsere speziellen Interessen berührt die in folge der Zerstückelung eines Teiles der europäischen Türkei notwendige Neuregelung der türkischen Staats- schuldenverhältnifse. Mr sind bemüht, durch Benehmen mit anderen Großmächten, letzthin auch mit Frankreich, die demnächstige Lösung der Frage vorzubereiten. Die Großmächte haben in allen Phase« der Balkankrisis, schließlich doch so fest zus ammengehalten, daß sic auch die noch ausstehenden Schwierigkeiten über winden werden. Die Erkenntnis, daß die Weltlage durch die Balkanverhältnisse nicht erschüttert werde« dürfe, hat sich unter den Großmächten nicht vermindert, sondern verstärkt. Der Umstand, daß vielfach im An fang Erwägungen darüber a«gestellt worden sind, ob die Revision heS Vertrages von Bukarest zweckmäßig soi, hat vielfach in der Oeffentlichkeit die Ansicht entstehen lasse«, daß diese Meinungsverschieden heiten unsere Bunoesverhältnisse ungünstig be- einslussen. Ich tan« dies« Annahme mit Entschieden heit zurückweisen und dabei Bezug nehmen auf die Er klärungen, die der österreichisch-ungarische Minister des. Auswärtigen in den Delegationen gegeben hat. Das Zusammenhalten der im Dreibund vereinigten Völker hat sich im ganzen Verlauf der Balkankrise so stark bewährt, wie vielleicht nie zuvor. Der Dreibund! hat an der Erhaltung und Festigung des türkischen Besitzstandes ein eigenes Interesse. Der englische Pre mierminister Asquith hat in feiner Rede am 10. No vember d. I. die Wünsche Englands für die asiatische Türkei nochmals mit Bestimmtheit dahin umschrieben, daß die Sicherung ihres Besitzes auf der Basis innerer Reformen anzustrcben fei — ohne Einmischung Euro pas, aber unter Mithilfe der an der Entwicklung Klein asiens interessierten Mächte. Dieses Programm deckt sich mit unseren Anschauungen- Auch aus den Unter redungen, die ich mit dem russischen Ministerpräsidenten Kokowzow und dem russischen Minister des Aeußere« Safonow gelegentlich der willkommene« Besuche der beiden Herren in Berlin gehabt habe, konnte ich ent nehmen, daß Rußland den Geda«ken an ter ritoriale Erwerbungen in Kleinasien von sich weist. Endlich habe ich geglaubt, aus dem Gang der Dinge entnehmen zu können, daß auch die französische Politik rücksichtlich ihres Verhältnisses zur Türkei von einem konservativen Grundsatz erfüllt ist. Die in erfreulicher Weise fortschreitendeBesserung unseres Verhältnis ses zu England hat es uns ermöglicht, in freimütigem Gedankenaustausch an die Lösung des Bagdadproblcms heranzw treten. Unsere Politik liegt klar und offe« zu Tage, die Wahrung unserer eigene» Interesse« und unserer Beziehungen zu unsere« Bundesgenossen ist so klar vorgezeichnct, daß ich glaube;, wir konnte« keinen an deren Weg gehen. Und e«dlich: Diese Politik steht im Einklang mit den große« Gesichtspunkten, von denen nach meiner Ueberzeugung unsere auswärtige Politik überhaupt geleitet werden mutz. Der Reichskanzler schloß: Unsere Aufgabe bleibt groß und sie bedeutet ein bestimmtes und festes Ziel, auch wen« dieses Ziel nur in stetiger und geduldigen Ausdauer erreicht wer den kann. Beifall rechts. Zischen bei den Soz. Zu rufe: Und Zabern). Abg. Scheidemann (Soz). .Die Rede des Reichs kanzlers über die auswärtig« Politik beweist uns, daß er sich noch immer nach allein, was vorgekommen ist, ür den geeigneten Ma«n hält, die Interessen pes de«t- chen Reiches gegenüber dem Auslande wahrzunehme,,. Herr Reichskanzler, ich bin anderer Meinung, meiner leberzeuaung nach sind Sie der Ma«« nicht. Der Red ner geht dann auf die Vorgänge i« Zabsrn ein, ohne in des was neues zu sagen. Scheidemann schließt: Im Jelle eines solchen Mißtrauensvotums, wie hier im Reichstage, wäre überall die Demission selbstverständ lich Kein Abgeordneter, der für das Mißtrauensvo tum gestimmt habe, dürfe dem Kanzler den Etat be willigen. Reichskanzler von Bet hm an« Hollweg: Ich ersuche Hrn. Scheidemann, mir selbst die Wah rung meiner Würde zu überlassen, ebenso auch die Sorge um meine Autorität vor dem Auslande. (Bei fall rechts). Der Vorredner sucht unsere ver fassungsrechtlichen Zustände zu verdun keln. Er stellte es so dar, daß es nach dem sogenann ten' Mitzbilligungsvotum — es die Pflicht der Mehr heit, die dieses Votum beschlossen hat, sei, entweder mit mir nicht mehr zu verhandeln, oder mich so anzugreifen, daß ich von meinem Platze abtreten müßte. Wege« des Beschlusses vom vorigen Mittwoch habe ich meine De mission nicht eingereicht, (Beifall rechts, Unruhe links), und wegen dieses Beschlusses werde ich meine Demis sion auch nicht einreichen. (Beif. rechts» Unruhe links). Nun hat Herr Scheidemann das Haus anfgefordert, durch Verweigerung des Etats solle es seinem Be schlusse Geltung verschaffen. Ich will keine Mutmaß ungen aussprcchen, wie sich die Mehrheit des Hauses verhalten wird. Ich werd« die weitere Entwicklung ruhig abwarten. Das möchte ich aber noch einmal mit aller Schärfe betonen: Ich werde jedem Versuch, die in der Verfassung fixierten Rechte des Kaisers einzu schränken, entschiedene« Widerspruch ent gegensetzen. (Beifall rechts, Lachen der Soz.). Sie werden bei solchen Versuchen auf einen ganz unbeug- famen Widerstand stoßen. Auch das deutsche Volt in seiner großen Mehrheit wird «i ch t wollen, daß die kaiserliche Gewalt unter sozialde mokratischen Zwan g gestellt wird. iLebh. Bei fall rechts). Auf die Aufforderung Scheidemanns, dem Reichs kanzler den Etat zu verweigern, will auch das Zentrum nicht eingehen. Herr Spahn erklärte, der Etat werde bewilligt für das deutsche Volk. Nach ihm ergriff der Führer dar nationakliberalen Partei Abg. Basser mann das Wort. In einer glänzenden politischen Ue- bersicht ging er auf alle Fragen ein, die Deutschland in seiner inneren u. auswärtigen Politik beschäftige», mit gewohnter Eleganz streifte er San Franzisca, die deutschen Handelsbeziehungen zum fernen Osten, be grüßte die Revision des Besoldungsgesetzes und ähnliche beamtensreundliche Maßnahmen In der vielumstrit tenen Frage des Arbeitsivilligenschutzes vertrat er die Anschauung, daß eine scharfe Anwendung der bestehen den Gesetze genüge mü> eine Beschneidung des Koalü tionsrechtcs der Arbeiter nicht notwendig, ja sogar zu bekämpfen sei. Zum Schluss« berührte er, wie zu erwarten war, die Vorgänge in Zabern- Das Haus vertagte sich um V»6 Uhr aus Mittwoch, wo neben kleinen Vorlagen und der Wetterberatung des Etat» wieder einmal Wahlprüfungen an erster Stelle stehe».