Suche löschen...
Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 30.07.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-07-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191307308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19130730
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19130730
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk ...
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-07
- Tag 1913-07-30
-
Monat
1913-07
-
Jahr
1913
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dir China. Die chinesische Revolution. Amtliche Mitteilungen an- der A4. Sitzung des Stadtrates zu EibenfteS vom 22. Juli IviS. Anwesend 5 Rakmitglteder; den Vorsitz führt Herr Bürgermeister Hefle. — Ohne Gewähr für daran« abgeleitete Recht«. — 1) Die Hall« für d«n staatlich«» Krastwagrn ist fettiggestellt. Si« soll Die wenigen Territorialen, die sich ihne„ gegenübcr- stellten, wurden gefangen genommen, dis Leuchtfeu er besetzt und in eine feindliche Signilstation umge- wandelt. Drei Stunden, nachdem Sunderland vom Feinde besetzt worden war, erschienen vier blaue Tor- pcdvboote, die alsbald von den Roten erjag: wur den. Ern blaues Unterseeboot attackierte den roten Kreuzer und brachte ihn zum Sinken. Nachdem die roten Landungstruppen viel imaginären Schaden an gerichtet hatten, schifften sie sich wieder ein Jehl erschienen jedoch 14 blaue Kaiegsschifse und nahmen die Transportschiffe mit den roten Truppen gef^n- gen. — Eine Schlacht mit S t im m r e ch t s w e i - be rn. Zlm Sonntag nachmittag hielt bei einer Susfragettendemonstration zugunsten des Stimmrechts für Arbeiterfrauen Miß Pankhurst in London eine Brandrede vom Sockel der Nelsonsäule und forderte zu einem Ucbersall der ministeriellen Palais in Downing- strcet auf. Als Detektivs sie verhaften wollten, stürzte sich die Menge auf die Polizisten, um die Suffraget te zu befreien. Es kam zu einer regelrechten Schlacht und zu zahlreichen Verletzungen. Afrika. — Die Kämpfe tn Marokko. Aus dem Wege zwischen Eeuta und Tetuan griffen Kabylen einein Wagen an, in dem fich der Sekretär des Ausschusses für öffentliche Arbeiten bei der Generalresidenz^ Emi lio Gutierrez, dessen Gattin und drei'Kinder im ju- - gendlichen Alter, sowie Lessen Schwager Manzano, 2 Bediente und der Kutscher besande'n. Die Kabylen er- öffneten das Feuer, verletzten den Kutscher lebensg^ jährlich und töteten Gutierrez, Manzano, ein Kind und einen Diener. .'Frau Gutierrez und em drei jähriges Kind wurden schwer verletzt. Bor riüer im Galopp herannahenden Kavallerieabteilung ergriffen Lie Kabylen die Flucht. -- Generalstreik in Südafrika? Die Acbciterverbände in Johannesburg entschieden, daß Li» in der Antwort auf die Forderungen der Arbeiter ge machten Angebote ungenügend seien, und erklären, daß, wenn ihre Forderungen sticht erfüllt werden, oer Ge neralstreik in Südafrika erklärt werden würde. Forts von Hukau an der Mündung des Hoangtse, auf welche Lie Operationen der Rebellen von Kiangs! ge richtet waren, sind von den R-gierungstruppen einge nommen worden. Dieser Erfolg ist durch das Ein greifen der Flotte erreicht worden. Er hat der Be wegung das Rückgrat gebrrchen und wird die Trup pen und die Kanonenboote für o:e Offensive weiter unterhalb des Flusses und sür einen Angriff auf die Nachhut der Nankinger Armee frei machen. Oeüliche und WMe Nachrichten. — Eibenstock, 29. Jull. Gestern abend hat te sich im Saale des Hotel Rathaus hier Ler Arbeits ausschuß für den am 2. September hier state,indenden Ko rnblüment ag vcrsammklr, um die notwendi ge.« Vorarbeiten zu besprechen. Herr Oberforstmei- sterer-assistent Ott gab zunächst einen Ueberblick dar über, wie der Sächsische Militärorreinsbund die Ver anstaltung durchgeführt wünscht. Hiervon ifi beson ders zu erwähnen, daß das Ergebnis Ler Sammlun gen allen bedürftigen Veteranen ohne Unterschied, ob Militärvereinsmitglicd oder nicht, zugute kommen soll. Als geeignete Veranstaltungen zu dem Tage hat der Militärvereinsbund vorgcschlagen, Platzmusiken, Kon zerte in öffentlichen Wirtschaften und Vorführungen verschiedener Art ohne Eintrittsgeld, Belustigungen für Kinder, Schulfeste und dcrgl., Festvorstellungen sei tens der dramatischen Verein-, allgemeine Tanzbelu- stigungen gegen Eintrittsgeld zum Besten der Ver- anstaltung des Kornblumentages u. s. w. Bei allen Unternehmungen soll aber vermieden werden, Auffüh rungen zu veranstalten, die erhebliche Opfer an Zeit und Geld fordern: der gute Wille dürfe auf leine zu harte Probe gestellt werden. Herr Oberlehrer Rehnig erwähnte, daß der hiesige Vaterländische Volksverein in diesem Jahre wahrscheinlich seine Ver anstaltung mit dem Kornblumentage verbinden werde. Außerdem wurde noch angeregt, abends einen Lam pionzug zu veranstalten. Sehr wünschenswert wäre es auch, wenn die Geschäftsleute sich auf das Fest so emrichten wollten, daß sie ihren Angestellten deU Nach mittag des 2. Septembers freigeben könnten, damit d?r Kornblumentag sich zu einer Art Fest für die Allge meinheit gestalte. — Die zu dem Kornblumentage zum Verkauf kommenden Kornblumen, welche das Präsi dium ces Sachs. Militärvereinsbundes durch D. N.-G.- M. sich hat gesetzlich schützen lassen, und bw den «ben- salls patentamtlich geschützten Namen „Sachsen sterne" erhielten, haben ein »ehr gefälliges Aus sehen und werden sich sicherlich viele Freunde erwerben, Gesagt möge hier aber nochmals sein, daß nur dir vom Militärvereinsbunde gelieferten Kornblumen ver kauft und z^r Ausschmückung von Schaufenstern, Türen, Balkcncn, Ecker, Wagen, Fahrrädern und dergl. be nutzt werden dürfen. Lademstyabkr, Gastwirte usw. werden gut tun, ihren Bedarf an Kornblumen und Ranken sofort zu bestellen, damit die Leitung des Korn- blumentageS weiß, wieviel sie ungefähr bestellen muß. — Eibenstock, 29. Juli. Es sei noch einmal an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß in der Bibelstunde die ser Woche über Aufgabe und Arben deS Gustav Adolf- Ver eins berichtet werden soll. Die Not der evangelischen Glaubensgenossen, welche den Verein nötig macht, aber auch der reiche Segen, den er gestiftet hat, wird in einer Reihe von Einzelheiten geschildert werden. — Der Ertrag der am letzten Sonntag für die Judenmisston gesammelten Kollekte stellt sich auf 38,72 Mk. Besondere Beiträge für dieselbe werden bi» Ende dieser Woche in der Pfarramtsexpedition entgegengenommen. — Schönheiderhammer, 29. Juli. Am Freitag voriger Woche wurde abermals eine Reihe von Arbeitern des hiesigen Eisenhüttenwerkes durch das Ehrenzeichen für Treue ausgezeichnet und zwar die Herren Schlosser Friedrich Christoph, Former LouiS Gottwald, Albin Gypser und Friedrich Stölzel. Die Auszeichnungen wurden unter entsprechender Feierlichkeit vor versammeltem Beamtenpersonal durch Herrn Horst Edler von Querfurth in seiner Eigenschaft als stellvertretender GutSvorsteher und Besitzer des Werkes im Auftrage der Kgl. Amt-Hauptmann schaft Schwarzenberg überreicht. — Sosa, 29. Juli. Auch unser Ort, der seit dem Jahre 1856 keine Einquartierung mehr bekommen hatte, wird nunmehr bald sich einer solchen erfreuen können; denn während der in diesem Herbst in unserer Gegend abzu- haltenden Manöver soll auch Sosa mit Einquartierung be dacht werden. — Leipzig, 27. Juli. Zu dem HauSeinsturz -in der PeterSstraße berichten die „L. N. N." noch das fol gende: Auf dem auSgeschachteten Terrain zum großen Alt- hoffschen Neubau, zwischen PeterSstraße und Neumarkt einer seits, sowie zwischen dem Preußergäßchen und der von den Durchgangshäusern der PeterSstraße 37 nach Neumarkt 38 gebildeten Grundstücksfront andererseits, stürzte gestern vor mittag kurz nach 9 Uhr ein etwa 6 Meter aus der Front hervorragender, mehr nach dem Neumarkt zu gelegener Haus teil in seiner ganzen Höhe in sich zusammen, einen wüsten Trümmerhaufen von Mauerwerk und namentlich von gebro chenen und zersplitterten Balken bildend. Wie Augenzeugen versichern, neigten sich die Mauern erst nach links und kamen inS Stürzen, indem sie ein Stück Dach mit sich rissen AIS der aufwwbelnde Staub sich einigermaßen gelegt hatte, sah man, wie auch der noch stehengebliebene Teil nach rechts zu sammenstürzte. Die Gefahr des EinstürzenS war schon vor gestern abend nach dem von wolkenbruchartigem Regen be gleiteten Gewitter bemerkt worden. Die Räume des drei Stockwerke und Dachgeschoß aufweisenden Hauses dienen in der Hauptsache als Niederlage für die Messen. Im dritten Stockwerk wohnte nur der unverheiratete Tapezierer Kaul, der sich beizeiten in Sicherheit gebracht hatte. Man hatte das Hau- mit dicken Rundbalken abgestützt ebenso wie die übrigen unmittelbar an das teilweise fast bi» zu 6 Metern Tiefe auSgeschachtete Terrain grenzenden Gebäude und war gestern vormittag nicht lange vor der Katastrophe noch dabei, den in Frage kommenden HauSteil zu stützen. Vorsichtiger weise aber waren die AbsperrungSmaßregeln derart getroffen, daß von den vielen auf dem Terrain arbeitenden Bauleuten keiner verletzt wurde. Offenbar ist der Einsturz auf die das Erdreich lockernden Regenwassermengen des vorgestrigen Nach mittags zurückzuführen. Das, wie wir schon bemerkten, aus der Häuserfront hervorragende Stück Gebäude war am ge- fährdetsten; bei der Besichtigung deS Hauseinsturzes erscheint das abgestürzte Stück wie abgebrochen von dem in der Front stehengebliebenen Hausteil, der bis zum ersten Stock werk hinauf von der Tiefe der Ausschachtung auS mit Trüm mern umlagert ist. — Leipzig, 28. Juli. Der deutsche Reichsfeuer wehrverband wählte zum Orte seiner nächsten Tagung im Jahre 1918 Straßburg. — Schandau, 26. Juli. Gestern mittag stürzte der etwa 20jährige Mechaniker Willi GefecuS aus Berlin, der mit mehreren anderen jungen Leuten von Schmilka aus eine Kletterpartie unternommen hatte, am Klimmerstein in der Nähe des Rauschenfteins ab. Der junge Mann erlitt einen Schädelbruch und andere schwere Verletzungen, sodaß er schon auf dem Transport nach Schmilka verstarb. — Riesa, 28. Juli. Auf dem hiesigen Bahnhof wurde ein Mann, der mit 12 Mädchen angekommen war, unter dem Verdacht des Mädchenhandels vechafiet. Angeblich soll eS sich um einen Musikdirektor au» Berlin handeln. Die Mädchen stammen aus verschiedenen Gegenden SachsenS. Eine Mitreisende hatte einem Bahnbediensteten Meldung da von gemacht. — Mittweida, 28. Juli. Sonnabend nachmittag ist in einem Hause der Scheibenstraße ein dort wohnender 18 Jahre alter Fabrikarbeiter von dem 50jährigen Zigarren arbeiter Harlaß nach kurzem Wortwechsel mit einem Messer in den Unterleib gestochen worden. Der Verletzte, dem ein Darm zerschnitten wurde, mußte sofort in eine Kli nik überführt und dort operier: werden. Es besteht Lebens gefahr. Der Messerheld flüchtete, wurde aber noch am selben Abend von der hiesigen Polizei festgenommen. — Werdau, 28. Juli. Vom Zug überfahren wurde am Sonnabend nachmittag auf der Strecke Werdau- Neumark der 28 Jahre alte, unverheiratete Geometer Willy Engel auS Plauen, der auf dem Bahnkörper Vermessungs arbeiten vornahm. Engel wurde sofort getötet. — Olbernhau, 28. Juli. Ein heftiges Un wetter entlud sich gestern vormittag gegen '/,11 Uhr über unserer Stadt. In beängstigender Weise gossen di« Waster- massen nieder, lange Zeit herrschte ein starker Hagelschauer. Die Verwüstungen, besonders in den Gärten, sind sehr groß; an Wegen und Fluren dürfte der Schaden teilweise dem durch das letzte Unwetter verursachten nahe kommen. In der Stadt selbst wurden wieder zahlreiche Keller überschwemmt. — RitterSgrün, 27. Juli. In Brand zu setzen versucht wurde in den letzten Tagen nachts die Bleylsche Brettschneidemühle hier. Ware der Brand vom Besitzer nicht rechtzeitig entdeckt worden, so wäre die Brettmühle nebst Wohnhaus ein Raub der Flammen geworden. Die ange stellten Nachforschungen zur Ermittelung deS Täter» sind bi» jetzt resultatloS verlaufen. — Plauen, 28. Juli. Dem Eisenbahnunglück in Jütland sind auch zwei hochangesehene Plauener Herren zum Opfer gefallen, und zwar der Mit inhaber der Stickereifirma F. L. Wellner, Herr Rich. Wellner, und sein Bruder Arthur. Auch die Gattin Richard Wellners wurde schwer verletzt. — Schöneck, 28. Juli. Infolge Blitzschlag wurden am Sonntag vormittag 11 Uhr 2 große Scheunen, den Stadtgutsbesitzern Scherzer und Martin gehöria, einge äschert. Neben reichen Stroh- und Futtervorräten fielen den Flammen auch landwirtschaftliche Maschinen zum Opfer. Der Schaden ist zum Teil durch Versicherung gedeckt. 4) 5) Die sten Kn nes Hai die Mei kräftig c sie in k, mngswt selten z> Hautflip Gänge Bäume ehe Ann Länder, Diese T sondern ten, dri teile de sichtbare Pfosten sc.mmen der Wa gen in ! ge diese genstänk re sind Gebiß t wenden welt an Es tn einen re ersch herschwi sliegen. so leicht bei gen lung cd cher voi schlüpft ven aus wert ui re Gän und we Pen die dem en nagt da biß Las lieh an goldene Es Zähigle sängnis viele Zi bohren gelange aber er Hindern stellen, in Holz starken auch di Stchlw wand i! sie zerr cher hü Man h ordentli gesamm Kranker nach so rs de, vor ze in 3 Platten gleiches Len Sä Da Krimkri gefüllte worden, die Pat se in i bohrt talle, k möglich ler Zäl nen Jr acprägl Sonne in mei morger was de Seine durch I statt ii Dies wenn so Not verk zuschreibe weil sie r allein eig Charaktei den sind, die Grun und selbf daß auch paßter, n h«it hebe, zu Schn» Aus der Zeit der Besreiuugslriege. lRachdrua»«»-»« -> 30. Juli 1813. In seinen Erinnerung:!» er zählt E. M. Arndt von Ler Landwehr: Diese WM eine geschwinde und schön: Arbeit Gneisenaus: fiOOOO Mann Landwehr waren in einigen Monaten leidlich fertig, wie Soldaten in zwei Monaten fertig werden können. Sie zogen zum Teil fast sanslulottisa; ins Feld, manche nur mit linnenen Beuteln statt Ler Pa- tronentischen auf dem Rücken; aber es war der rech te Einrichter und Beleber da und Ler rechte Mut. Da« Königliche Ministerium hat es abgelehnt, die Ortskrankenkasse für Textilindustrie in Eibenstock bei ihrer Ausgestaltung zu einer Allgemeinen Ortskrankenkasse aus die umliegenden Gemeinden und Gutsbezirke auSzudehnen. Vom Königlichen OberversicherungSamt Zwickau ist nunmehr der Beschluß der städtischen Kollegien genehmigt worden, die Ortskrankenkasse für Textilindustrie zur 'Allgemeinen Ortskrankenkasse für den ganzen Bezirk de« AersicherungSamteS Eibenstock auszugestalten. Der Anschluß zweier HauSgrundstücke an da» elektrische Leitungsnetz wird genehmigt. 6) Der Herr Vorsitzende berichtet über den Verlauf einer Sitzung de« Grüner GradenauSschusse«. Beschlüsse wurden ferner gefaßt in 2 Bau-, 4 Straf-, sowie 8 Steuersachen und «iner anderen Angelegenheit. nunmehr der Staatseisenbahnverwaltung zur Benutzung überlassen werden. 2) Die Holzlieserung für die städtischen Gebäude wird vergeben. 3) Auf wiederholtes dringliche« Ansuchen wird dem Turnverein „Frisch auf" widerruflich gestattet, die Turnhalle für sein« Hebungen mit zu benutzen, und zwar am Mittwoch abend ausschließlich und am Sonnabend abend, soweit nicht die Halle an diesem Abend Bon der Trägheit. Kaum wird heute ein Sprüchwoct so vielfach an gewandt oder richtiger mißbraucht, wie das Juvenals: inew; sanu in vvrpors 8ano, inoem man Label den Worten des römischen Dichters eine Deutung unter legt, die vollkommen unrichtig ist, mährens Loch ein gures, deutsches Sprüchwort viel mehr verdient, als Motto gesundheitlicher Bestrebungen benutzt zu wer den, nämlich das leider zu wenig beachtete: „Rast ich, sv röst ich." Kein Lev-nsreiz ist gewaltiger und für die Erhaltung der Gesundh.it bedeutungsvoller, als die Arbeit im richtigen Maß ; sie kräftigt sowohl den ganzen Körper als jedes Organ und jeden -Teil des selben, sie erhält den Geist frisch und befähigt nns, das Leben zu genießen und uns desselben zu freue», sie ist der starke Stab, der das Älter stützt und vor un rühmlichem Dahinsiechen behütet. Viel zu wenig wird bcacytet, oaß die Arbeit auch nach dieser Seite hin großen Segen bringt, und doppelt brdauerlicb wird dadurch das Leben des Trägen, der sich «und seiner Umgebung zur Last lebt, wenn er ohne körperliche Be rechtigung der Arbeit fern bielbt. Denn freilich man che Abneigung gegen Betätigung beruht nicht «nf bö sem Willen, sondern hat ihren Grund in einem kör perlichen Zustande, der stets als ein kranker aufge faßt werden muß. In dieser Beziehung fst beson ders das weibliche Geschlecht ungünstig gestellt, weil die bei ihm aus den verschiedensten Gründen so sehr verbreitete Blutarmut schon nach geringen Leistungen Ermüdung und Arbeits-Unlufi entstehen läßt, und es wäre grausam, ein solch armes Wesen dann Mr «Fort setzung der Arbeit zwingen zu wollen, weil die kör perliche Schwäche das Arbeiten tatsächlich unmög lich macht. In gleicher Weise äußert sich Ler Be ginn einer akuten Jnftktianskränkhnt, bei der das Gift der eingewanderten Krantheitskeime im Blut« zirkuliert, und mit Schrecken sieht die Aksayrttie Mütter ihr Kind unlustig zum Spielen weroen, weck sie weiß, daß dieses Zeichen den Ausbruch einer Krankheit san- kündet. Auf derselben Ursache beruht auch die plötz lich austretende Zerschlagenheit und Müdigkeit des Erwachsenen, und ein sonst fleißiger Arbeiter wird im merhin gut tun, bei gewöhnlich uno unerwartet anf- treteuder Neigung zum Ausruyen, diese nicht zu Miß achten, sondern dann sein törperliches Verhalte» über haupt einige Zeit sorgfältig zu beobachten, eventuell von einem Arzte untersuchen zu lassen- Die zur Er müdung sührcnde Vergiftung Les Köreprs kann aber auch durch Alkohol hervorgeyufcn sein, und so lange Alkohol im Blute des Trinkers kreist, läßt -er sich nur schwer zur Arbeit bewegen, und das ist besonders am Tuge nach einem Alkoholmißbrauch der Fall. Dieser Umstand ist an erster Stelle mit -für Len so überaus schädlichen Frühschoppen verantwortlich zu machen, er führt den wägen Bummler immer wieder in die Kneipe und läßt ihn schließlich an chronischem AlkoholiSmuS zugrunde gehen, und dämm sollte jeder, der einen Abend im fröhlichen Kreise bet einem Glase Bier oder Wein ver bringen will, darauf achten, daß er nicht durch Unmäßig- keil seine Arbeit am nächsten Tage beeinträchtigt. Ebenso indessen wirkt Unmaß im Esten. ES ist nicht einmal nötig, daß durch größere Fettansammlung im Körper und Zunahme des Körpergewichtes al» Folge der Vielefferei auS der körper lichen Behinderung sich die Trägheit entwickle, auch bei dem mageren Schlemmer kitt sie fast regelmäßig auf, weil in seinem Blute eine Uebrrfülle von Stoffen kreist, die die Ver- brennungSoorgänge im Großhirn erschweren und damit den Willen zur Arbeit und Tätigkeit lähmen. Wenn man solche Leute bewegen kann, sich einer Entziehungskur zu unterwer fen, ist e» oft erstaunlich, wie sie gewissermaßen auS einem Traume aufwachen und wieder zur Arbeit Lust bekommen, und die großen Erfolge einiger vielgenannter, moderner Heilanstalten werden hauptsächlich durch die Beschränkung und Regelung der Kost erreicht. Daß mit wenigen Aus nahmen der Fette kein Freund der Arbeit ist, ist ja allge mein bekannt, außerordentlich treffend schildert Shakespeare den guten Schlaf der Wohlbeleibten, und der Einfluß deS Körpergewichtes geht so weit, daß schon ein Pfund mehr sich durch beginnende Neigung zur Trägheit bemerkbar macht, die von aufmerksamen Menschen energisch durch Einschränkung im Esten bekämpft wird. Mit Recht aber verfällt jeder sonst gesunde Träge der Verachtung, und mag er noch so wohl habend sein, Gesundheit und de« Lebens wahre Freuden lasten fich nicht erkaufen, sie müssen erarbeitet werden. Goethe, der große Kenner menschlicher Natur, sagt: Wa« du ererbt von d«in«n Vätern hast, Erwirb e«, um e« zu brsttzen. War man nicht nützt, ist ein« schwere Last.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)