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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 23.07.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191307236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19130723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19130723
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk ...
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-07
- Tag 1913-07-23
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Monat
1913-07
-
Jahr
1913
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von den Ministern Und 66 gewählten oder ;r-nanUteu Mitgliedern gebildet wird. Die letzteren umfassen den Präsidenten, den Vizepräsidenten, vier Kopten, dr.-l arabische Beduinen, zwei Aerztr u. s. w. Diese Kör perschaft wird die Gesetzgebung ausnehmen, jedoch mit Ausnahme derjenigen, di? VerfassungsAngelegen heiten betrifft. Die Gewählten und dis ernannten Mitglieder werden 6 jährige Mandate erhalten', ie ein Drittel der Mitglieder hat nach drei Jähren zurückzu- treten. AkmeMka. — Nicaragua unter der Kontrolle der Vereinigten Staaten. Bryan unterbreitete der Senatslommifsion für auswärtige Angelegenheiten ei nen vom Präsidenten Wilson gebilligten Rrvisi.mscnt- wurf für den Vertrag mit Nicaragua, nach Lem die Union uneingeschränkte Kontrolle über die Finanzen und auswärtigen Beziehungen Nicaraguas, sowie das ausschließliche Recht auf den Interozeanisch,m K'a»al- bau, sowie eine Flottenstation in der Fonsaca-Bai «er hält Dieses protektionistische Bestreben wird allge mein als Richtschnur der gegenwärtigen RegiecuM gegenüber dem gesamten lateinischen Amerika ange sehen. Nach Meldungen aus Tokio hat dort di? Antwort der Vereinigten Staaten auf die letzte japani sche Note in der kalifornischen Frage schwer entc lascht. China. — Lie chinesischen Wirren. Nach einem Telegramm der „Times" aus Peking ist di? Eröffnung des Feldzuges gegen die Südstaaten für den Präsidenten günstig verlausen. General Tschunghsun soll die «Armee von Nanking in einem ernsten Gefechte zurückgeschlagen haben Sie verteidigen die Straße nach Peking. Dort herrscht große Aufregung. Nach dem KoEsPond.'ntrn des „Daily Telegraph" ist dieLage. unverändert. Lie Polizei hat bei vielen Abgeordneten Hausdurchsuchungen' vornehmen lassen. Die Deputierten find infolge dessen überzeugt, daß das Parlament nicht mehr geschützt sei. Sofort nach der Auflösung wird deshalb eine eallgemeinr Flucht erwartet. OeMche und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 22. Juli. Die geplante zweite staat liche Kraftomnibuslinie vom Erzgebirge nach dem Vogtlande wird wahrscheinlich am 15. August eröffnet, wenn bis dahin die nötigen Wagen abgeliefert sind. Doch wird die neue Linie nicht von Schneeberg, wie erst beabsichtigt, sondern von Aue ab über Schneeberg, Neustädtel, Hunds- hübel, Rothenkirchen, Rodewisch nach Auerbach i. V. zum Anschluße an die Linie Johanngeorgenstadt—E i b e n st o ck — Plauen führen. Bor kurzem fand in Neustädtel eine Ver sammlung von Vertretern der in Frage kommenden Gemein den, der Behörden und der Generaldirektion der Sächsischen Staatsbahnen wegen Errichtung der Linie statt. Geplant sind täglich 2 Fahrten in jeder Richtung. -- Eibenstock, 22. Juli D r «in den «näch sten Monaten, wie alljährlich, hier eine Hausjamm - lung für die vier christlichen Lie des wer ken Aeußere Mission, Gustav-Adolf Verein, Innere Mission und Bibelverbreitung veranstaltet wird, so sol len die nächsten vier Bibelstunden an den Mittwochen abends dazu benutzt werde», eine» kurzen Uebervtick über den gegenwärtigen Stand di-ser vielseitigen find gesegneten Arbeiten im Reiche Gottes zu geb^-n, !u»d zwar in der oben angegebenen Reihenfolge, sodaß an diesem Mittwoch die Aeußere Mrsfion behan delt wird. Gott segne auch diese Stunden zur W?k- kung neuen Eifers für treue Mitarbeit, di? Ehrensa che jedes rechten Christen ist! — Dresden,, 20. Juli. An Stelle des zum Präsidenten des Oberverwaltungsgcrichts ernannten bisherigen Kreishauptmanns von Dresden, v. Oppen, tritt der Vortragende Rat lm Mnisterium 'des Inner» Geh Regierungsrat D r. Kru g v. Nidd a. Ler neue Krcishauptmann ist am 2. Juli 1860 geboren und steht seit Juni 1886 im Dienste des sächsischen «Staates. 1888 ging der damalige Referendar bei der Amtshauptmunn- schaft Dresden-Neustadt in gleicher Eigenschaft an die Amtshauptmannschaft Oschatz über, wurde l89l z'um Bezirksassessor ernannt, sodann nach Zittau versetzt «und 189." dort Regierungsassessor. 1896 erfolgte seine Be rufung als Regierungsrat in das Ministerium des Innern. Im Jahre 1898 erhielt Dc. Krug n. Nivda hie Berufung an die Spitze der A mt shauptmann- schäft Schwarzenberg, die er im Januar 1903 mit Dresden-Altstadt vertauschte. Im August 190-, wur de er als Vortragender Rat mit dem Titil Lines Ge heimen Regierungsrates in das Ministerium des^nneru berufen Der neue Kreishauptmann tritt sei» Amt nm 1. Oktober an. — Dresden, 21. Juli. Die erbetene maßgebende Erklärung des Prinzen Max über besten behaup tete Angriffe auf Oesterreich-Ungarn liegt bis heute an hie siger Regierungsstelle nicht vor. Ob sich das Gesamtmintste- rium mit der Angelegenheit befaßt, hängt von dem Inhalt der Erklärungen de» Pnnzen Max ab. Die sächs. Regierung wird kein Hehl daraus machen, daß sie Angriffe auf ein be freundete» Nachbarreich, auch von prinzlicher Sette, ernstlich mißbilligt. — Leipzig, 20. Juli. Die Anmeldungen zu dem bevorstehenden 18. Deutschen ReichSfeuerwehr- tag, der vom 24. bi» 29. d. M. hier stattfindet, laufen zahl reich ein. Ganz besonder» dürfte e» interessieren, daß eine aroße Anzahl Feuerwehrverbände au» dem Au»lande bei die sem Feste in Leipzig vertreten sein dürften, so z. B. in grö- ßerer Zahl Oesterreich-Ungarn, Rußland, Italien, Schweiz, England und Dänemark. Außer diesen Landern sind eine sehr große Anzahl Festteilnehmer angemeldet. Sie werden schon durch di« Verschiedenartigkeit und Eigenart ihrer Uni formen größtes Interest« erwecken. Den Glanzpunkt der Festlichkeiten bildet der große Festzug Sonntag, den 27. Juli, der eine Huldigung der gesamten Festteilnehmer vor dem Protektor des 18 Deutschen ReichSfeuerwehrtageS Leipzig 1913 Sr. Maj. König Friedrich August von Sachfen bilden soll. Leider ist der König, der in Tirol weilt, verhindert, den Hul digung-zug persönlich entgegenzunehmen. Er wird durch den Prinzen Johann Georg vertreten werden. Se. Königl. Ho- heit nimmt den Festzug, der vormittag» ungefähr '/.12 Uhr vom Mebplatz auS durch die Frankfurter Straße, Thomas- ring, RathauSring marschiert, auf dem Balkon an der Königl. KretShauptmannschaft am Roßplatz entgegen. Der Festzug, in dem etwa 15- 20 Musikkapellen verteilt sind, wird für Leipzig ein Glanzstück ersten Range» bilden, da die Feuer wehren fast de» ganzen Kontinents im Festzug vertreten sein werden. Montag, den 28. Juli, findet sodann eine große patriotische Feier am Völkerschlachtdenkmal nachmittag» 3 Uhr statt, an der die Spitzen der Zivil- und Militärbehörden Leipzig» sowie Mitglieder de» Deutschen ReichSfeuerwehrauS- schuste», des technischen Ausschusses und der Leipziger AuS- fchüffe als Ehrengäste teilnehmen werden. Zunächst konzer tieren dortselbst die Kapellen des 108. und 107. Infanterie- Regiments, während hoch oben vom Denkmal herab die Fanfaren der Karabinier» die offizielle Feier einleiten werden. Die Festrede zu dieser Feier hat Herr Prof. Dr. Branden burg, ordentl. Professor an der Universität Leipzig, übernom men. Diese einzigartige Feier dürfte einen großartigen Ver lauf nehmen. ES ist darum zu wünschen, daß der Wettergott auch an diesem Tage dem Feste gnädig gesinnt ist. — Chemnitz, 21. Juli. Im Kreisbezirke Chemnitz sind in letzter Zeit zu zahlreichen Landwirten Agenten ge kommen, die fälschlich angegeben haben, sie kämen im Auftrage des Direktors der Landwirt schaftlichen Schule zu Chemnitz, um zu ermitteln, wer seinen Sohn zur Aufnahme in diese Schule anmelden wolle; es seien auch Extrakurse für Einzelunterricht errichtet worden, für Schüler, die jederzeit eintreten könnten. Sobald aber ein Landwirt einen Anmeldeschein unterschrieben hat, erhält er in einigen Tagen darauf den Brief mit der Auf forderung, umgehend 150 Mark Schulgeld, welches im Vor aus zu bezahlen sei, nach Chemnitz einzusenden, widrigen falls gerichtliche Einziehung mit hohen Rechtsanwaltskosten erfolgen würde. AuS diesem Briefe ersehen die Landwirte erst, daß sie vollständig getäuscht worden sind und eS sich hierbei nicht um die Landwirtschaftliche Schule des Kreis verein» in Chemnitz, Salzstraße 65, Direktor Herr Dr. Stock hausen handelt, sondern um ein dem Kreisverein bisher ganz unbekanntes Privatunternehmen. — Meißen, 21. Juli. In der Nacht zum Sonntag wurde eine aus Lommatzsch gebürtige 26 jährige ledige Ar beiterin, die sich m gesegneten Umständen befindet, auf der Elbbrücke mit Schnitt- und Stichwunden am Unterleib schwer verletzt aufgefunden. Da» Mädchen war nur notdürftig be kleidet und gab an, daß ein feingekleideter Herr eS vergewal tigt habe. Genauere Angaben konnte das Mädchen, da» in Lebensgefahr schwebt, nicht machen. — Neustädtel, 20. Juli. Der hiesige sozialdemo kratische Stadtverordnetenvorsteher Wagner hatte als Vor sitzender der Freien Turnervereinigung bei der Bezirksschulinspektion für Neustädtel um die Genehmigung zur Erteilung von Turnunterricht an Schul kind er nachgesucht, durch den die betreffenden Kinder für die Beteiligung an einem größeren Turnfeste der erwähnten Vereinigung vorbereitet werden sollten. Die Genehmi gung wurde von der Schulinspektion abgelehnt. Der von Herrn Wagner gegen diese Entscheidung erhobene Re kurs ist jetzt vom Königl. Kultusministerium verworfen wor den. — Die Freie Turnervereinigung hatte in einem im vo rigen Jahre aus Anlaß eines Sommer- und Kinderfestes veranstalteten Festzuges einen Festwagen mitgeführt, an dem die Bilder der 110 sozialdem. ReichslagSabgeordn. mit der Aufschrift .Unsere 110" und andere Inschriften, welche die sozialdemokratische Tendenz erkennen ließen, angebracht waren. — Plauen, 21. Juli. Aufsehen erregt hier das Verschwindenzweier Bräutigame, eines Schlos sers und eines Musiklehrers. Beide waren behufs Eheschließ ung bereits aufgeboten. Die Angehörigen der jungen Mäd chen haben es m beiden Fällen an nichts fehlen lassen und die schon vom 1. Juli ab gemieteten Wohnungen standes gemäß eingerichtet. Die Hochzeit war anberauml; da geschah etwas Unerwartetes. Der erste Bräutigam verschwand acht Tage vor der Hochzeit und der letztere vier Tage vorher, die Mädchen ohne irgendeine Nachricht über die Gründe des spurlosen Verschwindens hinterlaßend. Amtlicher Bericht über de« öffentliche« Lei! der 9. Sitzung de- Gemeinderat- z« Schönheide vom 11. Juli 1SI3. Anwesend waren sämtliche Herren des Gemeinderates. 1) Mitteilungen. Der Gemeinderat nahm Kenntnis. a, von der vom 1. Januar 1914 ab erfolgenden Zuweisung der Mitglieder der jetzigen Betriebskrankenkasse der Firma Bret schneider zur allgemeinen Ortskrankenkasse, d, von der Zuweisung der Gemeind« CarlSfeld mit WeiterS- glaShütte zum 2. Krankenkassenbezirke, c, von dem Berichte über die Hauptversammlung de» Kassen- revisionSverbandeS, 6, von der voraussichtlich vom 10. bis 11., sowie vom 17. bi» 18. September er. stattfindenden Einquartierung von Truppen teilen, e, von der Satzung de» Verbandes der im Gemeindebesitz befind lichen Elektrizitätswerke, s, von einer Einladung zum Besuche der Internationalen Bau- fach-Aurstellung in Leipzig, g, von einer Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern, den 2. DeStnfeklorentag betr., b, von dem neuen VerbandSgesetz des LandeSpensionSverbande», i, von dem Dankschreiben de» Königlich Sächsischen Milttär- verein« „1863" für die au« Aniah de« 50jahrigen Verein«- jubiläum« bewilligte Ehrengabe, b, von dem Dankschreiben der Privilegierten Schützengesellschaft für den au« Anlaß de« hier stattgefundenrn Bauprei«schtehen« gestifteten Ehrenpreis. >, Beschlossen wurde die Anschaffung von 500 Stück Merkblättern, Verhütung der „englischen Krankheit" betr., die durch die Gemeindeverwaltung unentgeltlich verteilt werden sollen. 2) Genehmigt wurden di« Vorschläge deS BauauSschuffe« in folgenden Bauangelegenheiten: », zum Baugesuch des Herrn Heinz, Orttl. Nr. 350, den Umbau de« Wohnhause« betr., b, zum Bauaesuch de» Herrn Briefträger Seidel, die Errichtung «ine» Wohnhauses am Hetnzwinkelwea betr., o, zum Baugesuch de« Herrn Mothe», den Dachgeschoßausbau de» Hintergebäude» zu OrtSl. Nr. 110 0 betr., 6, zum Vaugesuch der Schönheide« Bürstensabrik, Akt -Ges., di« Errichtung eine» neuen Fabrikgebäude» betr. Hierbei wurde beschlossen, für die Roscnbaumaasse ein« Breite von 8 m festzusetzen, wovon 7 w auf di« Fahrbahn und 1 m auf d«n Fußweg entfallen sollen. e, »um Baugesuch de» Herrn Hüttner, di« Errichtung eine« schuppen» aus dem Grundstücke zu Ort»l. Nr. 407 betr., s, zum Baugesuch de» Herrn Häcker, den Umbau de« Wohn hause» OrtSl. Nr. 61 betr., g, zum Baugesuch der Frau Rosenhauer, den Wiederaufbau de» abgebrannten Hintergebäude» zu Ort»l. Nr. 302 kl betr., K, zum Vaugesuch de» Herrn Baumeister Lohse, dir vorüber gehend« Einrichtung «in«r Zellulotdwarrnfabrik im Htnt«r- gebäud« von Ort»I. Nr. 439 betr.. i, zum Baugesuch der Frau verw. Schädlich, den Dachgeschoß, aufbau zu Orttl. Nr. 56 b«tr., ° Ic, zum Baugesuch de« Herrn Frenzel, den Einbau eine« Fen- ster« im Nebengebäude zu OrtSl. Nr. 409-betr. Kenntnis nahm der Gemeinderat - I, von der Verfügung der Königlichen Amtshauptmannschaft über Forderung der Beschleusung bei weiterer Bebauung auf dem Wege nach Herrn Baumeister Schmidt zu. Hierzu wurde beschlossen, die Königliche Amt«hauptmannschaft zu bitten, von der Forderung der Beschleusung bi« auf weiter«» abzusehen, w, von der Skizze über ein am BiSmarckhain zu errichtende« Wohnhau«, », von der Genehmigungrerteilung zur AuSsührung der Ve- schleusung im Höllenweg. 3) Die Gesuche de« Berbande« für Jugendhilfe um Beitritt und Ge. Währung eine« Beitrage« sowie de« NuSschusse« für Gründung eine« deutschen Arbeitsheim« in Pari« um Gewährung eine« Bei- trage« mußten mangel« verfügbarer Mittel abgelehnt werden. 4) Zur Verwendung des Gemeindesiegel« auf einen« vom Gastwirt«, verein anzuschaffenden Tischbanner wurde Zustimmung erteilt. 5) Kenntni« nahm der Gemeinderat von der Zuschrift beS Verein» für Luftschiffahrt in Schwarzenberg; lehnt» die Bewährung «ine» Beitrage» au« Gemeindemitteln für eine Zeppelin-Rundfahrt ab, da die entstehenden Kosten bereits durch Privatpersonen gezeichnet sind. 6) Der auf Anregung de« Herrn BezirkSarzte« Dr. Tietze von der Königlichen Amtshauptmannschaft Schwarzenberg geplanten Grün- düng einer HebammenunterstützungSkosse stimmte der Gemeinderat zu und bewilligte den auf die Gemeinde Schönheide entfallenden Jahresbeitrag von 8 Mk. 7) Der Gemeinderat beschloß, für den ihm zur Verwaltung über wiesenen KriegSoetcranen-UnterstützungSfonoS zur Abrundung der Stiftungssumme auf 1000 Mk. einen Beitrag von 73 Mk. 10 Pfg. zu bewilligen und sprach den Mitgliedern de« FestauSschuffe«, sowie allen Mitwirkenden an der KaiserjubiläumSfeier und schließ lich allen denen, die durch Spenden zur Errichtung de« Fond« bei- getragen haben, verbindlichsten Dank aus. 8) Ein Gesuch des StadtrateS zu Kirchberg um Beitritt zu einer an die Königliche Generaldirektion der Sächsischen Staatseisenbahnen zu richtenden Petition um Verlegung der Abfahrtszeit deS jetzt um 7.52 Uhr vormittags in Wilzschhaus nach Kirchberg abfahrenden Zuges um 1 Stunde früher, lehnte der Gemeinderat ab, weil durch die gewünschte Verlegung des Zuges der jetzt bestehende ZugSan- schluß von Aue her zum Nachteile der Gemeinde Wegfällen würde. 9) Genehmigt wurde ein Gesuch des Turnvereins 1861 um Erlaß von Besitzwechselabgaben aus Anlaß der Umschreibung des dem Verein gehörigen Grundbesitzes aut den Verein. 10) Bus Anregung des Herrn Vertreters Gustav Oschatz beschloß der Gemeinderat einstimmig, bei der hiesigen Gemeindeverwaltung an Sonnabenden, sowie an den dritten Feiertagen der 3 hohen Feste die sogenannte durchgehende Geschäftszeit eknzusühren, damit den Einwohnern Gelegenheit gegeben wird, ohne Verlust an Verdienst Gemeindeangelegenheiten zu erledigen. Im Anschluß hieran fand eine nichtöffentlich« Sitzung statt. Aus der Zeit der Besreiungsrnege. «Nachdruck urrdotra-i 23. Juli 1813. Auf dem seltsam?« Fri.'-bens- Kongresse, der niemals eine Sitzung adycelt, war der preußische Bevollmächtigte Wilhelm v. Humboldt, der russische Baron Anstett. Beide waren insgeheim ent schlossen, den Friedensverhandlungen jedes möglich? Hindernis in den Weg zu legen. Niemand war sür eine solche Aufgabe besser geeignet, als Humbftdt, der Meister aller dialektischen Künste, auch er fühlte sich ergriffen von der Begeisterung der Zeit, soweit seine kühle Natur dazu fähig war, und er legte willig feine gelehrten Arbeiten beiseite, um einmal ganz der Politik zu leben. Napoleons Hochmut überhöh ihn jedoch jeder Anstrengung. Mehrere Tage lang mußte er mit A«- strtt warten, bevor ein französischer Bevollmächtigter eintrat; endlich erschien Narb onne, aber ohne .ge nügende Beglaubigung. — In Spanien hatte an Stelle des Schattenkömgs Joseph .Bruder Napo leons) Marschall Soult den Oberbefehl über di? fran zösische Armee übernommen; diese, noch 70MO Man«, Infanterie zählend, 7000 Reiter und 56 Geschütze, hat te .unter dem neuen Organisator, der umsichtig und mit Energie vorging, neuen Mut geschöpft. Am ge nannten Tage giM Soult gegen die englische Stel lung und Wellington vor und nach wenigen Tagen be reits kam es zum Entfcheidungskampsi». Cm Gratulant. Humoreske von Orla Bock. (Nachdruck verboten.) In einer kleinen Gastwirtschaft, wo ich zufällig hinein geraten war, machte ich seine Bekanntschaft. Er fiel mir gleich durch seinen wunderbaren Anzug auf; es waren nämlich ausschließlich elegant gewesene, unzusammen gehörige Kleidungsstücke, die er trug. Ein feiner, schwarzer Tuchrock mit seidenen Aufschlägen, perlgraue Weste mit Seidenstreifen, Helle, gestreifte Beinkleider, — alles ent setzlich abgetragen und fleckig und offenbar nicht für den jetzigen Eigentümer angefertigt. Er war bartlos, mit einer etwas angelaufenen Gesichtsfarbe und hatte eine ge wiße Art von halbfeinen Manieren und Bewegungen, so daß ich nicht recht wußte, wofür ich ihn zu halten hätte. Im Augenblick konnte ich mir keine Lebensstellung denken, die für ihn gepaßt hätte. Ich bot ihm ein Glas Bier an — das pflegt zuweilen die Herzen zu öffnen, und er- wies sich auch in diesem Falle als das rechte Mittel. .Bielen Dank!" — er sprach mit sehr „gebildetem" Tonfall und legte starken Nachdruck auf die Konsonanten — „ich sage nicht gern nein, sondern nehme alles mit; eS ist nämlich nicht mehr so gut, wie es gewesen ist, — nein, lange nicht." „Das ist ja ärgerlich! Darf ich nach Ihrem Beruf, nach Ihrer Hantierung fragen?" sagte ich. „Mein Beruf?" Er rückte an meinen Tisch und dämpfte die Stimme zu vertraulichem Flüsterton. „DaS will ich Ihnen sagen, — ich gratuliere!" "„Was tun Sie?" „Ich gratuliere! Im daS tue ich. Ich will Ihnen sagen, ich habe früher bei dem allen Grafen N. N. auf Eundgaard gedient, und seit der Zeit habe ich ein kleine» Taschenbuch, in dem ich alle Geburtstage der besseren Adelsfamilien .wtiert habe, und sobald in einem vor» nehmen Hause ein Geburtstag gefeiert wird, — mips, bin ich da mit einer kleinen Gratulation. Dafür gibt eS dann etwa 2 Kronen und eine Handvoll Zigarren, und zwar glücklicherweise nicht gerade daS schlechteste Kraut — ich bin nämlich entsetzlich verwöhnt mit Zigarren, d. h. man hat ja gelernt, in der Not fürlieb zu nehmen. Sehen Sie, bei Hochzeiten und Kindtaufen pflege ich mich auch, wenn irgend möglich, mit einem kleinen, freundlichen Wort ein zustellen, und bei solchen festlichen Gelegenheiten kann ich eigentlich mit Sicherheit auf fünf Kronen rechnen. Am günstigsten ist eS natürlich für mich, wenn diese Feste in den Winter fallen, wo die Herrschaften bier in der Stadt
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